Datum: Sonntag, 08.03.1998

Anstoß: 14.00 Uhr

Spielort: Universitätssportgelände, Jena

Ergebnis: 2:2 (2:2)

Zuschauer: 100



NOFV-Oberliga Süd • 23. Spieltag

SV JENAer Glaswerk – SV 1919 Grimma  2:2 (2:2)

JENAer Glas: folgt – Trainer: Oevermann

Grimma: Mieglitz – Wohllebe, Gießner, Zaulich, Zieger, Hannig, Wimberger, Braun, Birnbaum (ab 76. Liebich), Krahl, Pörschmann – Trainer: Lisiewicz

Schiedsrichter: Backhaus (Steinheuterode) – Tore: 1:0 Häußler (24., Handstrafstoß), 1:1 Krahl (35.), 1:2 Hannig (36.), 2:2 Kaiser (41.) – Zuschauer: 100 im Universitätssportgelände zu Jena


Spielberichte

Muldestädter sicherten sich wichtigen Punkt

Jena. Einen wichtigen Punkt brachte der SV 1919 Grimma aus der Begegnung der Fußball Amateur-Oberliga bei Glaswerk Jena mit. Wichtig deshalb, weil damit der Abstand zum Gastgeber gewahrt blieb, wichtig aber auch, weil Borna in Dessau gewann.

Dabei begann die Partie alles andere als verheißungsvoll für den SV 1919. Auf sehr schwerem Boden gab es eine verteilte erste Viertelstunde, in der sich keine Mannschaft zwingende Torgelegenheiten erspielen konnte. Dann passierte ausgerechnet dem hochmotivierten Zaulich ein Lapsus. Als sein Gegenspieler bei einem hohen Ball den Kopf einzieht, bekommt der Grimmaer den Ball im Strafraum an die Hand – Elfmeter. Und bei dem ließ sich Häußler (24.), der Kapitän der Jenenser, die Chance nicht entgehen. Mieglitz ahnte zwar die Ecke, doch zwischen Pfosten und Ball passte nicht mal mehr eine Rasierklinge.

Als hätte dieses Tor die Kräfte der Muldestädter mobilisiert, drängten sie nun immer wieder in die Hälfte der Gastgeber. Torchancen ergaben sich dadurch fast automatisch. Doch der sehr agile Birnbaum verhaspelte sich in aussichtsreicher Position, einen Schuss von Hannig kann Rottstädt im Glaswerker Gehäuse danach mit den Fingerspitzen gerade noch zur Ecke lenken. Der Ausgleich lag förmlich in der Luft. Und als sich Rottstädt und Häußler nicht einigen können, wer den Ball annimmt, ist Krahl (35.) als lachender Dritter zur Stelle Diesen Treffer hatte er sich aufgrund seiner kämpferischen Leistung an diesem Tag aber auch redlich verdient.

Der Sekundenzeiger hatte gerade mal eine Umdrehung gemacht, als die Grimmaer Spieler wieder jubelnd vom Jenaer Gehäuse abdrehten. Birnbaum, im Strafraum angespielt, flankt in Richtung langen Pfosten und dort lauert Hannig. Gegen seinen wuchtigen Kopfball ist kein Kraut gewachsen – Grimma führte 2:1! Doch damit war die Begegnung noch lange nicht gewonnen, denn Jena setzte nun alles auf eine Karte, wollte zumindest den Ausgleich.

In dieser Phase gestattete Grimma den Gastgebern einfach zu viel. Und so war man mit Fortuna im Bunde als Wimberger einen Kopfball von der Linie holte (38.). Doch dann passierte es dennoch. Kaiser (41.) drückt ab, und der keineswegs unhaltbar scheinende Ball findet seinen Weg ins Grimmaer Tor. Zwar ergaben sich noch Chancen für Zieger, Wimberger und Braun, doch sie brachten allesamt nichts Zählbares ein.

So begann das Spiel nach der Halbzeitpause quasi bei null. Fast schien es, als würden sich die Gastgeber mit dem einen Punkt zufrieden geben. Noch einmal wollte man sicherlich nicht in die offene Klinge laufen. Als Warnung diente ihnen offenbar der indirekte Freistoß, der auf Torraumhöhe für Grimma gegeben wurde. Er brachte ebenso wenig ein, wie später ein Schuss von Birnbaum. Mit dem Wind im Rücken wäre vielleicht etwas zu machen gewesen, doch die Kräfte schwanden bei den Grimmaern auf dem schweren Geläuf sichtlich. Aber auch die Gastgeber beschränkten sich nunmehr meist darauf, den Ball nach vorn zu schlagen. Am Ende waren beide Mannschaften mit dem Spielausgang nicht unzufrieden.

Für den SV 1919 kommt es nun darauf an, an die guten Leistungen der letzten Spiele anzuknüpfen. Die Mannschaft hat dabei bewiesen, dass sie durchaus in der Lage ist, über den Kampf zum Spiel zu finden. Und mit der gleichen kämpferischen Einstellung wie in Jena sollten am nächsten Sonntag zu Hause gegen den Halleschen FC drei Punkte möglich sein.

Rainer Lisiewicz jedenfalls hatte nichts an der Leistung auszusetzen: „Heute hat jeder bis zum Umfallen gekämpft und so sollte es eigentlich in jedem Spiel sein. Sicherlich hatte sich Jena etwas mehr ausgerechnet, doch gemessen an den besseren Chancen waren wir tonangebend. Alles in allem ein gerechtes Unentschieden. Mit diesem einen Punkt aus der heutigen Partie können wir durchaus leben."

Andreas Rücker


Die Gäste mit vielen guten Chancen

Jena. In der ersten Viertelstunde sahen die Zuschauer ein verteiltes Spiel. In der 24. Minute beging Zaulich ein Handspiel im Grimmaer Strafraum, den fälligen Elfmeter verwandelte Häußler sicher. Nach dem 1:0 ergaben sich gute Chancen für Grimma durch Birnbaum und Hannig. In der 35. Minute nutzte Krahl ein Missverständnis zwischen Häußler und Torwart Rottstädt zum Ausgleich. Nur eine Minute später flankte Birnbaum von links auf den langen Pfosten, wo Hannig zur 2:1-Führung einköpft. Sekunden später gab es erneut eine Chance für Glaswerk, aber Wimberger klärte auf der Linie. Dennoch fiel noch vor dem Seitenwechsel das Tor zum 2:2 durch einen haltbaren Schuss von Kaiser.

In der zweiten Halbzeit ließen die Kräfte auf Grund des schwer bespielbaren Platzes immer mehr nach. Daraus erfolgte in der Schlussphase nur noch eine Abwehrschlacht ohne nennenswerte Torchancen.

Andreas Rücker


Jena. Auf schwer bespielbarem Rasen entwickelte sich ein verteiltes Spiel, wobei beide Mannschaften je einmal führten, diesen Vorsprung aber schnell wieder aus der Hand gaben.

Durch Jenas Treffer nach 24 Minuten ließen sich die Gäste nicht beeindrucken, sondern gingen mit einem Doppelschlag durch Krahl und Hannig selbst in Führung. Leider fiel noch kur vor der Pause der Ausgleich zum 2:2, bei dessen Resultat es auch nach 90 Minuten blieb, da beide Teams im Verlauf des Spiels kräftemäßig stark abbauten.

Leipziger Fußball-Jahrbuch 1997/98


Der Spieltag in der Übersicht

FC Carl Zeiss Jena Amat. – FSV Hoyerswerda  0:0

VfL Halle 96 – Hallescher FC  2:0

SV Fortuna Magdeburg – Dresdner SC  0:1

FC Anhalt Dessau – Bornaer SV  0:2

SV JENAer Glaswerk – SV 1919 Grimma  2:2

SV 1910 Kahla – VfB Chemnitz  0:2

FV Dresden Nord – Bischofswerdaer FV 08  1:0

FV Zeulenroda – 1. Suhler SV 06  1:1