Datum: Sonntag, 01.03.1998
Anstoß: 14.00 Uhr
Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma
Ergebnis: 3:0 (2:0)
Zuschauer: 350
SV 1919 Grimma – FC Anhalt Dessau 3:0 (2:0)
Grimma: Mieglitz – Wohllebe, Gießner, Zaulich, Hannig, Liebich (ab 76. Löwe), Wimberger, Braun, Krahl, Birnbaum, Pörschmann – Trainer: Lisiewicz
Dessau: folgt – Trainer: Wolf
Schiedsrichter: Pöckelmann (Lindenthal) – Tore: 1:0 Krahl (2.), 2:0, 3:0 Pörschmann (15., 87.) – Gelb-Rote Karten: Schwarzer (Dessau) wegen wiederholten Foulspiels (88.) – Zuschauer: 350 im Stadion der Freundschaft zu Grimma
Endlich trafen Grimmas Stürmer wieder das Tor
Grimma. Am Sonntag standen sich im Stadion der Freundschaft mit dem SV 1919 Grimma und dem FC Anhalt Dessau die beiden Oberliga-Mannschaften gegenüber, die bis jetzt die meisten Tore kassiert hatten. Dabei befanden sich die Gäste in der prekären Lage des Tabellenletzten. Aber auch für Grimma ist der Klassenerhalt noch nicht gesichert. Darum sollten gegen das Schlusslicht Nägel mit Köpfen gemacht werden, um den Anschluss ans Mittelfeld nicht zu verlieren.
Und die 350 Zuschauer sahen einen Auftakt nach Maß. Bereits in der 2. Spielminute brachte Krahl die Kreisstädter in Führung. Dieser Treffer sollte Sicherheit geben. Man sah auch das unverkennbare Bemühen der Lisiewicz-Elf, scharf nachzuwaschen. Bei den Gästen saß der Schock noch tief, denn sie ließen jegliches Aufbäumen vermissen. Lange brauchten die Zuschauer dann auch nicht auf den zweiten Treffer zu warten. Als Pörschmann (15.) auf der linken Seite von Birnbaum angespielt wird, läuft der Grimmaer Stürmer seinem Bewacher Sehreiter einfach davon und verwandelt überlegt ins lange Eck.
Nun musste man um Dessau fürchten, ein Schützenfest bahnte sich an. Nur eine Minute später zirkelt Wimberger aus ähnlicher Position einen Ball auf das Dreiangel. Doch diesmal ist Tuchel im Dessauer Gehäuse auf der Hut, kann das Leder mit den Fingerspitzen noch über die Latte lenken.
Aber plötzlich schien der SV 1919 Angst vor der eigenen Courage zu bekommen. Das 2:0 über die Runden zu bringen, schien wichtiger, als etwas für das Torkonto zu tun. Dabei hätte man dieses sicher aufbessern können. Denn gegen die verspielt wirkenden Gäste war alles andere als ein Grimmaer Sieg unmöglich. Selbst mit den tschechischen Neuzugängen in den Reihen war gegen eine immer noch ersatzgeschwächte Grimmaer Elf nichts auszurichten. So kontrollierten die Platzbesitzer das Spiel, ohne sich eine Blöße zu geben. Mit eben diesem 2:0 war Dessau zur Halbzeit gut bedient.
Doch auch nach Wiederanpfiff blieb das erhoffte Schützenfest aus. Obwohl Grimma noch etliche Chancen besaß, das Ergebnis hochzuschrauben, wollte vorerst kein weiterer Treffer gelingen. Eine Druckphase wie in den ersten 15 Minuten konnte aber nicht aufgebaut werden. So sah das Spiel der Gäste nicht einmal schlecht aus. Doch in Strafraumnähe deutete sich an, warum Dessau die rote Laterne trägt. Ohne Überraschungsmomente im Spiel versuchte man die Grimmaer Abwehr zu knacken. Das war dann meist schon vor der gefährlichen Zone zum Scheitern verurteilt. Verirrte sich doch mal ein Ball in Richtung Tor, so war der wiedergenesene Mieglitz jederzeit auf dem Posten.
Gegen diese Mannschaft konnte einfach nichts anbrennen. Aber der Sperling in der Hand war den Grimmaern wichtiger als die Taube auf dem Dach. Aus einer geschlossenen Abwehr heraus wurden Konter gestartet, die schließlich doch noch zum Erfolg führten. Und wieder hieß der Torschütze Pörschmann, der kurz vor Spielende den Erfolg sicherstellte (87.).
Einziges Manko der Begegnung: Schiedsrichter Pöckelmann zeigte insgesamt zwölfmal den Gelben Karton (vier für Grimma, acht für Dessau). Schwarzer sah nach dem 3:0 die Ampelkarte. Das war doch des Guten ein bisschen zu viel, denn die Begegnung verlief zwar mit einigen Hakeleien, jedoch nicht extrem unfair. Nun muss Grimma beim Jenaer Glaswerk antreten. Und dort sollte auf jeden Fall ein Punkt drin sein. Das Hinspiel gewannen die Lisiewicz-Schützlinge sicher mit 3:0.
Andreas Rücker
SV Grimma sehr druckvoll
Grimma. Grimma verdiente sich den 3:0-Sieg über Anhalt Dessau mit viel Engagement. Der Gastgeber entwickelte sofort Druck. Daraus resultierte auch der schnelle Führungstreffer, den Krahl, schön freigespielt, erzielte. Bei einem sehenswerten Angriff spielte der sehr agile Birnbaum auf Pörschmann, der sowohl Sehreiter im Laufduell aussteigen ließ als auch Torwart Tuchel mit einem Schuss ins lange Dreieck überwand. Dem SV 1919 Grimma gelang es danach nicht, sein spielerisches Übergewicht noch zu weiteren Toren ummünzen.
Nach der Pause konnte Grimma nicht an die erste Viertelstunde anknüpfen. Dem Tabellenletzten wurden Räume gestattet, die der aber nicht zu nutzen verstand. Gegen eine erschreckend schwache Dessauer Mannschaft bestimmte Grimma zwar das Spiel, konnte aber selbst nicht mehr die entscheidenden Akzente setzen. So war der Sieg der Muldestädter erst mit dem 3:0 besiegelt, welches der sehr laufstarke Pörschmann kurz vor Schluss besorgte.
Andreas Rücker
Grimma. Es wurde Zeit für drei Punkte im Spiel gegen den Letzten aus Dessau. Durch Tore von Krahl und zweimal Pörschmann gab es dann auch den wichtigen Erfolg.
Es war ein Arbeitssieg, der natürlich mit dem frühen Tor nach zwei Spielminuten eine hervorragende Eröffnung erfuhr. Danach setzten die Grimmaer auch nach und wurden nach einer Viertelstunde mit dem 2:0 belohnt. Auf diesem Polster ruhten sie sich dann etwas aus und spielten nicht mehr so zwingend und zielstrebig, womit das 3:0, das kurz vor Schluss fiel, den Endstand bedeutete.
Leipziger Fußball-Jahrbuch 1997/98
1. Suhler SV 06 – Hallescher FC 1:0
VfL Halle 96 – SV JENAer Glaswerk 3:0
Dresdner SC – FC Carl Zeiss Jena Amat. 2:0
VfB Chemnitz – FV Zeulenroda 1:1
SV 1919 Grimma – FC Anhalt Dessau 3:0
Bornaer SV – FV Dresden Nord 2:0
FSV Hoyerswerda – SV 1910 Kahla 2:0
Bischofswerdaer FV 08 – SV Fortuna Magdeburg 1:0