Datum: Mittwoch, 05.09.1984

Anstoß: 17.00 Uhr

Spielort: Sportplatz Grubenstraße, Erfurt

Ergebnis: 2:0 (2:0)

Zuschauer: 300



DDR-Liga Staffel B • 3. Spieltag

FC Rot-Weiß Erfurt II – BSG Motor Grimma  2:0 (2:0)

Erfurt II: Stangner – Teich, Räthe, Linde, Kretzer, Schirlitz, Ratz, Neudeck, Fritz, Abel, Fehrenbacher – Trainer: Krebs

Grimma: Fischer – Thalmann, Möller, Hintke, Haase, Großmann, Schweineberg, Schilling, Rusch, Pannicke, Hunger – Trainer: Lisiewicz

Schiedsrichter: Gerber (Glauchau) – Tore: 1:0 Ratz (30.), 2:0 Linde (37.) – Gelbe Karten: Großmann (Grimma) – Zuschauer: 300 am Sportplatz Grubenstraße zu Erfurt


Liga-Berichterstattung

Auch am Mittwochs-Spieltag gab sich das Führungstrio keine Blöße. In beeindruckender Art und Weise bezwang der HFC Chemie im Bezirksderby die Armee-Elf von Vorwärts Dessau, während Fortschritt Bischofswerda und Dynamo Dresden II ihre Auswärtsaufgaben in Jena und Sondershausen ebenfalls lösen konnten. Doch auch die Erfurter Reserve macht weiterhin positiv von sich reden, Motor Grimma wurde daheim sicher bezwungen. Am Tabellenende ist Aufbau dkk Krumhermersdorf die einzige Mannschaft ohne jeglichen Pluspunkt.

7.000 Zuschauer pilgerten ins Hallenser Kurt-Wabbel-Stadion, um die Partie des Oberliga-Absteigers gegen die Dessauer zu verfolgen. Und sie brauchten ihr Kommen definitiv nicht zu bereuen, sie sahen eine klar überlegene Heimelf, die die Partie nach allen Regeln der Kunst beherrschte. Mit sage und schreibe 6:1 wurden die Muldestädter abgefertigt, wobei das Resultat letztlich dem Gast noch schmeicheln sollte. Einzig in der Anfangsphase konnte Vorwärts mithalten. Von dem schnellen Rückstand (Norbert Schübbe/17.) erholte sich die Piepenburg-Elf umgehend und glich durch Jens-Uwe Schlieder nahezu postwendend zum 1:1 aus (19.). Doch in der Folgezeit demonstrierte der HFC eindrucksvoll seine Überlegenheit – durch einen Doppelschlag von Uwe Machold (25.) und Jens Henschel führten die Saalestädter bereits zur Pause mit 3:1. Auch nach dem Wechsel blieb der HFC hoch überlegen und nutzte die Dessauer Unzulänglichkeiten in der Defensive gnadenlos aus. Erneut Machold (70.) und Henschel (80.) trieben das Ergebnis weiter in die Höhe, wiederum Schübbe setzte mit dem 6:1 den Schlusspunkt (88.). Mit diesem Sieg bleibt der Oberliga-Absteiger verlustpunktfrei an der Spitze, Vorwärts stürzte in der Tabelle dagegen von Rang 5 auf 14 ab.

Verfolger Fortschritt Bischofswerda bleibt allerdings am Aufstiegsfavoriten HFC Chemie dran. Joachim Ibrom entschied die Partie bei der Jenaer Reserve früh zu Gunsten der Oberlausitzer (3.), die im zweiten Durchgang allerdings vergaßen, das Ergebnis auszubauen.

Für Furore sorgt weiterhin auch die II. Mannschaft von Dynamo Dresden, die mit einem klaren 3:0 in Sondershausen auf Tuchfühlung zum Spitzenduo bleibt. Die Treffer für die Elbestädter erzielten Steffen Büttner (43.) und Heiko Löpelt (56., 60.). Glückauf konnte nicht an die Leistung des Auftaktsieges gegen Dessau (3:2) anknüpfen und war gegen die jungen Dynamos chancenlos.

Nach dem 4:1-Erfolg über Chemie Böhlen gewann Aufsteiger Rot-Weiß Erfurt II nun auch das zweite Heimspiel. Gegen Motor Grimma behielt die Elf von Trainer Albert Krebs mit 2:0 die Oberhand und sorgte durch Treffer von Udo Ratz (30.) und Horst Linde (37.) bereits schon vor dem Pausentee für klare Fronten. Grimma konnte das Geschehen nach dem Wechsel zwar etwas ausgeglichener gestalten, doch insgesamt war der Erfurter Heimsieg mehr als nur verdient. Mit 5:1 Zählern rangieren die Blumenstädter aktuell auf Rang vier.

Sachsenring Zwickau hat sich unterdessen von der Niederlage in Böhlen (1:2) gut erholt. Zwar mussten sich die 2.000 Fans im Georgi-Dimitroff-Stadion lange gedulden, doch letztlich wurde Motor Nordhausen mit 2:0 in die Schranken gewiesen. Dabei präsentierten sich die Südharzer durchaus ordentlich und hatten sogar einige Kontermöglichkeiten, doch letztlich setzte sich die höhere Qualität der Westsachsen durch. Zwei Tore von Robby Schneidenbach entschieden die Partie zugunsten der Zwickauer (76., 81.), die nun am Sonntag in Grimma Farbe bekennen müssen.

Nach zwei Auftaktniederlagen gelang Kali Werra Tiefenort in Markkleeberg überraschend der erste Sieg. An der Lauer wurde mit 1:0 gewonnen, der oberliga-erfahrene Lutz Otto (Vorwärts Frankfurt) erzielte dabei das Tor des Tages (33.). Die Südthüringer konnten sich damit auf Rang 13 verbessern, Trainer Detlef Raßbach konnte erst einmal tief durchatmen.

Am Tabellenende sind die letzten vier Mannschaften allesamt noch ohne doppelten Punktgewinn. Motor „Fritz Heckert“ Karl-Marx-Stadt kassierte nach einem 0:2 in Dessau nun gegen Dynamo Eisleben die zweite Pleite in Folge. 600 Zuschauer sahen einen verdienten Auswärtssieg der Gäste, die über sich über die 90 Minuten als besseres Team erwiesen.

Auch Motor Nordhausen, aktuell Drittletzter, kommt recht schwer in die Gänge, obwohl man dabei das schwere Auftakt-Auswärtsprogramm in Halle (0:4) und Zwickau (0:2) berücksichtigen muss. Trainer Wolfgang Hartmann vertraut indes auf die Heimstärke seiner Mannschaft, doch dies muss die Elf am Wochenende im Albert-Kuntz-Sportpark gegen Robotron Sömmerda natürlich beweisen.

Für Neuling Motor Grimma haben die ersten drei Begegnungen schon gezeigt, dass das Leistungsvermögen in der Liga gewiss ein anderes als in der Bezirksliga ist. Nachdem man bei „Fritz Heckert“ zunächst beim 0:0 einen Punkt holte, verlor man die folgenden Partien gegen den HFC (0:5) und nun in Erfurt (0:2) recht klar. Die Muldestädter sind zusätzlich neben den Karl-Marx-Städtern das einzige Team ohne eigenen Torerfolg. Daheim gegen Zwickau wird es am Sonntag gewiss nicht einfacher.

Einziges Team ohne Pluspunkt ist aktuell Aufbau dkk Krumhermersdorf. Gegen Wismut Gera hielt die Schädlich-Elf zwar lange mit, doch zog man letztlich mit 1:2 den Kürzeren.


Der Spieltag in der Übersicht

Carl Zeiss Jena II – Fortschritt Bischofswerda  0:1 (0:1)

Jena II: Härtel – Szepanski, Probst (V), Köberlein, Schmiecher, Roß, Patzer, Menzel, Gobel, Steinborn, Fietkau – Trainer: Werner

Bischofswerda: Seewald – Thiel, Petersohn, Kleditzsch, Bär (V), Hain (V/ab 75. Pordzik), Gräulich, Wünsche (ab 87. Koglin), Schiemann, Ibrom, Franik – Trainer: Rau

Schiedsrichter: Demme (Schloßvippach) – Tor: 0:1 Ibrom (3.) – Zuschauer: 600 im Ernst-Abbe-Sportfeld zu Jena

 

Chemie Markkleeberg – Kali Werra Tiefenort  0:1 (0:1)

Markkleeberg: Niklasch – Witt, Werner, Sekora, Mulansky, Matychowiak, Käßner, Tillmann, Srodecki, Geßner, Englisch – Trainer: Bühler

Tiefenort: Zimmer – Gebhardt, Finn, Baumann, Stieler, Herber, Gutwasser, Otto, Liedtke, Beck, Adler – Trainer: Raßbach

Schiedsrichter: Dr. Schukat (Dölbau) – Tor: 0:1 Otto (33.) – Zuschauer: 1.200 im Sportpark „An der Lauer“ zu Markkleeberg

 

Glückauf Sondershausen – Dynamo Dresden II  0:3 (0:1)

Sondershausen: Forster – Demmer, Vollroth, Rommel, Flehmig, K.-H. Schmidt, Kufs, Hermannstädter, Hauser, Barthel, Roß – Trainer: Sewe

Dresden II: Klimpel – Diebitz, Büttner, Brückner, Wude, Leonhardt, Kretzschmar, Kreibich, Förster, Losert, Löpelt – Trainer: Haustein

Schiedsrichter: Escher (Altenfeld) – Tore: 0:1 Büttner (43.), 0:2, 0:3 Löpelt (56., 60.) – Zuschauer: 2.900 im Sportzentrum „Am Göldner“ zu Sondershausen

 

Motor Fritz Heckert Karl-Marx-Stadt – Dynamo Eisleben  0:2 (0:1)

Motor „Fritz Heckert“: Dr. Fichtner – Wendler (V), Illing, Hickl, Grunwald, Zipfel, Unger, Reschke, Löschner, Gerstenberger, Schädlich – Trainer: Göcke

Eisleben: Friedrich – Leinen, Gareis, Etzrodt (V), Broz, Schmidt, Romanowsky, Lindrath, Keller, Babitz, Auffenbauer – Trainer: Prautzsch

Schiedsrichter: Pleßke (Isserstedt) – Tore: 0:1 Gareis (36.), 0:2 Babitz (77.) – Zuschauer: 600 im Stadion Kurt-Wieland-Straße zu Karl-Marx-Stadt

 

Hallescher FC Chemie – Vorwärts Dessau  6:1 (2:1)

HFC: Adler – Strozniak, Radtke, Herms, Fülle, Schübbe, Machold, Helling, Zorn (V), Wallek (ab 46. Rackowitz/V), Henschel – Trainer: Keller

Dessau: Gaschka – Fräßdorf, Rietzschel, Schinköth, Goly (V), Becker, Kittner, Wolf, Brinkmann, Schlieder, Dämmrich – Trainer: Piepenburg

Schiedsrichter: Haupt (Berlin) – Tore: 1:0 Schübbe (17.), 1:1 Schlieder (19.), 2:1 Machold (25.), 3:1 Henschel (27.), 4:1 Machold (70.), 5:1 Henschel (80.), 6:1 Schübbe (88.) – Zuschauer: 7.000 im Kurt-Wabbel-Stadion zu Halle

 

Rot-Weiß Erfurt II – Motor Grimma  2:0 (2:0)

Erfurt II: Stangner – Teich, Räthe, Linde, Kretzer, Schirlitz, Ratz, Neudeck, Fritz, Abel, Fehrenbacher – Trainer: Krebs

Grimma: Fischer – Thalmann, Möller, Hintke, Haase, Großmann (V), Schweineberg, Schilling, Rusch, Pannicke, Hunger – Trainer: Lisiewicz

Schiedsrichter: Gerber (Glauchau) – Tore: 1:0 Ratz (30.), 2:0 Linde (37.) – Zuschauer: 300 am Sportplatz Grubenstraße zu Erfurt

 

Sachsenring Zwickau – Motor Nordhausen  2:0 (0:0)

Zwickau: Rathmann – Babik, Schykowski, Mittag, Keller, Schneider, Schneidenbach, Richter (V), Oevermann, Leonhardt, Schlicke – Trainer: Croy

Nordhausen: Michalowski – Kaseletzky, Zelßmann, H. Weißhaupt, Klemckow, Geißenhöhner, Müller, Demme, J. Weißhaupt, M. Ludwig (V), F. Ludwig – Trainer: Hartmann

Schiedsrichter: Eßbach (Leipzig) – Tore: 1:0, 2:0 Schneidenbach (76., 81.) – Zuschauer: 2.000 im Georgi-Dimitroff-Stadion zu Zwickau

 

Robotron Sömmerda – Chemie Böhlen  0:1 (0:0)

Sömmerda: Berger – Häußler, Appelt, Rode, Hoch, Schmidt, Babock, Aschmann, Vogel, Kübelstein, Kraußer – Trainer: Klepsch

Böhlen: Suchantke – Müller, Arnold, Wolf, Sauer, Quaas, Pohlers, Pallgen, Kunze, Kühne, Woellner – Trainer: Welwarsky

Schiedsrichter: Roßner (Gera) – Tor: 0:1 Pohlers (51.) – Zuschauer: 1.300 im Kurt-Neubert-Sportpark zu Sömmerda

 

Aufbau dkk Krumhermersdorf – Wismut Gera  1:2 (0:1)

Tiefenort: Zimmer – Finn, Stieler, Gebhardt, Jakob, Liedtke (ab 72. Besser), Herber, Beck, Baumann, Adler, Otto – Trainer: Raßbach

Jena II: Härtel – Szepanski, Köberlein, Hüttl, Göbel, Schmiecher, Menzel (V), Patzer, Steinborn, Roß (ab 88. Ullrich), Sprafke (ab 65. Fietkau) – Trainer: Werner

Schiedsrichter: Hirschelmann (Leimbach) – Tor: 0:1 Fietkau (67.) – Zuschauer: 1.600 im Waldstadion „Kaffeetälchen“ zu Tiefenort