
Vorschau auf den 22. Spieltag der
NOFV-Oberliga Süd
FC Grimma – Ludwigsfelder FC
Datum: Samstag, 29.03.2025
Anstoß: 14.00 Uhr
Spielort: Husaren-Sportpark, Grimma
Grimma. Nachdem Oberligist FC Grimma mit acht Punkten aus den ersten fünf Begegnungen recht gut aus den Rückrunden-Startlöchern gekommen ist und damit wertvolle Zähler für das Ziel Klassenerhalt sammeln konnte, war am vergangenen Wochenende großer Jubel angesagt. Mit einem 7:0 (3:0)-Erfolg beim Sachsenligisten FSV Motor Marienberg qualifizierte sich der Verein erstmals seit seiner Gründung im Sommer 2009 für das Halbfinale im sächsischen Pokalwettbewerb. Zuletzt gelang dies Vorgängerverein SV 1919 Grimma im Jahr 2001, als man dort nach hartem Kampf dem damaligen Regionalligisten FSV Zwickau mit 0:1 nach Verlängerung unterlag. 24 Jahre später haben die Muldestädter nach einem eindrucksvollen Kantersieg beim Oberliga-Absteiger dieses Halbfinale wieder erreicht, zumal mit dem Regionalliga-Spitzenreiter 1. FC Lokomotive Leipzig ein äußerst attraktiver Gegner zugelost wurde (Termin steht aktuell noch nicht fest). „Die Mannschaft hat von Beginn an mit der notwendigen Einstellung agiert, wie es sich für ein höherklassiges Team gehört. Frühzeitig hat die Elf der Partie ihren Stempel aufgedrückt und am Ende des Tages auch in der Höhe verdient gewonnen“, resümierte Trainer René Behring die 90 Minuten im Marienberger Lautengrundstadion, welcher sich natürlich auf das kommende Halbfinale ebenfalls freut. „Die Mannschaft hat sich dieses Spiel gegen Lok Leipzig absolut verdient, doch jetzt gilt es recht schnell wieder in den Oberliga-Modus umzuschalten. Dort brauchen wir weiterhin Punkte, um den Vorsprung zur Abstiegszone weiter vergrößern zu können.“ Und genau darum geht es am Wochenende. Inklusive des Pokalspiels in Marienberg ist die Mannschaft seit drei Spielen ungeschlagen, so dass der Wunsch natürlich groß ist, diese kleine Serie zu erweitern. Doch dafür muss die Mannschaft wiederum alles in die Waagschale werfen, zumal die Muldestädter am Wochenende von der Papierform her zwangsläufig die Favoritenrolle einnehmen. Mit dem Ludwigsfelder FC reist das Tabellenschlusslicht nach Grimma – mit aktuell nur sechs Punkten haben die Brandenburger bereits jetzt schon 15 Zähler Rückstand auf das rettende Ufer. Doch ist Vorsicht Mutter der Porzellankiste. Den einzigen Sieg errang der LFC im Hinspiel gegen die Grimmaer, als die Gäste durch einen berechtigten Elfmeter in der Nachspielzeit mit 0:1 den Kürzeren zogen. „Diese Niederlage schmerzt natürlich weiterhin sehr, schon aus diesem Grund wollen wir am Wochenende diese Pleite vergessen machen“, so Trainer Behring. „Aufgrund des Hinspiels sollte ich eigentlich keinen Spieler zusätzlich motivieren müssen. Erstens haben wir viel gutzumachen und zweitens können wir den nächsten Schritt tun, um uns weiterhin von der kritischen Tabellenregion etwas abzusetzen. Der Anstoß im Husaren-Sportpark erfolgt am morgigen Samstag um 14.00 Uhr.
Rezart Cami (55), Trainer des Ludwigsfelder FC, ist derzeit um seine Aufgabe nicht zu beneiden. Nachdem er über Jahre unter dem verdienstvollen Coach Volker Löbenberg als Co-Trainer beim LFC arbeitete, kehrte Cami im Sommer des vergangenen Jahres nach Ludwigsfelde zurück und übernahm die Nachfolge von Thorsten Beck als Cheftrainer. Zwar hatten die Brandenburger mit André Marenin (Bismark), Lucas Lindner, Julian Bache (beide Makkabi Berlin), Lukas Bache (Ahrensfelde), Christopher Lemke (II. Mannschaft), Linus Fürstenow (Rudow) oder Joe Williams (Berlin Türkspor) eine Vielzahl von Leistungsträgern als Abgänge zu verzeichnen, doch mit den Verpflichtungen von Rückkehrer Aaron Eichhorn (Werder), Konstantin Lehmann, Paul Gollos, Lennard Quanz (alle RSV Eintracht 1949), Lukas Möckel (Luckenwalde) oder Robin Fuhrmann (Cottbus A-Junioren) und Timucin Sanatci (Magdeburg A-Junioren) erhoffte man sich, dass die jungen Neuzugänge recht schnell die abgegebene Qualität auffangen können. Doch trat aus Sicht des LFC leider das Gegenteil ein. Nach einen respektablen 0:0 zum Auftakt gegen das Spitzenteam des VfL Halle 96 folgten fünf Niederlagen in Folge, so dass sich die Brandenburger gleich zu Beginn der Saison im Tabellenkeller wiederfanden. Auch der nachfolgende Heimsieg über Grimma erwies sich nur als leichtes Strohfeuer, bis zur Winterpause konnte man nur sechs Zähler einfahren. In der Winterpause mobilisierte man im Ludwigsfelder Lager zwar noch einmal alle Kräfte und konnte mit Ramon Hofmann (vereinslos) und Dennis Kroh (Brieselang) noch zwei erfahrene Akteure hinzuholen, doch konnte man auch zur Rückrunde das Ruder nicht herumreißen. Alle Begegnungen wurden bisher verloren, so dass es in den kommenden Wochen und Monaten äußerst schwierig erscheint, doch noch den Klassenerhalt erreichen zu können. Nichtsdestotrotz bleibt Trainer Rezart Cami bei seiner Maxime. „Solange es rechnerisch noch möglich ist, werden wir weiter kämpfen“, so der LFC-Coach, der als aktiver Spieler seine beste und erfolgreichste Zeit in Ludwigsfelde hatte. „Wir wollen uns in den kommenden Spielen nicht abschlachten lassen und versuchen, vielleicht doch noch das Unmögliche möglich zu machen.“ Dabei begründet Cami im nächsten Satz seinen weiterhin ungebremsten Optimismus. „Natürlich sieht es aktuell nicht gut aus. Allerdings herrscht hier kein Chaos, welches woanders aufgrund des Tabellenplatzes und der Punkte-Anzahl schon längst aufgetreten wäre. Die Stimmung in der Mannschaft ist top, die Trainingsbeteiligung ist weiterhin richtig gut – das Einzige, was nicht passt, sind die Ergebnisse.“ Dabei verschließt Ludwigsfelder Übungsleiter allerdings nicht die Augen, warum seine Elf in diese prekäre Situation geraten ist. „Wir haben im Verlauf der Saison viel zu viele einfache Fehler begangen, welche die Kontrahenten oftmals resolut ausgenutzt haben. Oftmals waren wir nicht schlechter als die Gegner, doch ist uns dies immer wieder auf die Füße gefallen“, so Cami. „Fakt ist, dass wir nicht mehr auf die Tabelle schauen. Für uns ist jedes Spiel ein Finale und so wollen wir mit unserer jungen Mannschaft in den kommenden Wochen auch auftreten.“ An das Hinspiel gegen Grimma hat der Ludwigsfelder Trainer aufgrund des einzigen Saisonsieges selbstredend natürlich noch gute Erinnerungen, so dass er sich schon etwas ausrechnet. „Wir stehen auswärts vor einer schwierigen, jedoch nicht unlösbaren Aufgabe“, so Cami. „An einem guten Tag können wir gegen jeden Gegner Punkte holen. Entscheidend wird sein, dass wir unsere Leistung abrufen und von Beginn an hellwach sind. Dann hoffe ich, dass mit einem Erfolgserlebnis endlich der Knoten platzt.“
Die Grimmaer sind sich hingegen die Ausgangslage bewusst, die Mannschaft hat sich in dieser Woche sehr intensiv und fokussiert auf den kommenden Gegner vorbereitet. So schön der letztwöchige Erfolg in Marienberg auch war, die volle Konzentration soll nun auf die Oberliga-Heimaufgabe Ludwigsfelde gelegt werden. „Entscheidend ist, dass wir auch in dieser Begegnung von Beginn an mit der notwendigen Einstellung auftreten müssen. Wenn die Mannschaft nach dem letzten Wochenende denkt, dass diese Heimaufgabe mit halber Kraft zu bewerkstelligen ist, wird sie das böse Erwachen bekommen“, so Trainer René Behring. „Ludwigsfelde wird sich, mit allem, was sie haben, an den allerletzten Strohhalm klammern, darauf müssen wir vorbereitet sein. Demzufolge müssen wir über die 90 Minuten erneut unsere Leistung abrufen, um diese drei ganz wichtigen Punkte in Grimma zu behalten.“ Personell sieht es weiterhin sehr gut aus, erneut stehen dem Trainerteam genügend Optionen zur Verfügung. „Auf alle Eventualitäten reagieren zu können, ist schon ein Privileg, welches wir in der Saison nicht allzu oft hatten“, reflektiert Behring. Demzufolge wird die Mannschaft alles daran setzen, nach den Heimsiegen über Gera (3:1) und Wernigerode (4:2) scharf nachzuwaschen und einen weiteren direkten Kontrahenten um den Klassenerhalt in die Knie zu zwingen. „Wir haben hinten raus mit Halle, Magdeburg, Auerbach und Stahnsdorf noch vier Top-Teams als Gegner, weshalb wir gut daran täten, in den direkten Duellen gegen die Abstiegskonkurrenz weiterhin zu punkten, um gegen Ende der Saison nicht wieder in die Bredouille zu geraten“, gibt FC-Coach Behring die Richtung vor. „Wenn wir das abrufen, was wir in den letzten Wochen gezeigt haben, bin ich optimistisch, dass wir morgen ein Ergebnis erzielen werden, welches uns weiterhilft.“