
Vorschau auf den 21. Spieltag der
NOFV-Oberliga Süd
SC Freital – FC Grimma
Datum: Samstag, 15.03.2025
Anstoß: 14.00 Uhr
Spielort: WGF-Arena Stadion des Friedens, Freital
Grimma. Drei Spiele, sechs Punkte – der Rückrundenstart des Oberligisten FC Grimma ist durchaus aller Ehren wert. Nachdem ergebnistechnisch in den Vorbereitungsspielen rein gar nichts zusammenlief, hat die Mannschaft in den ersten Pflichtspielen bisher recht ordentlich abgeliefert und in den beiden Heimspielen extrem wertvolle Siege eingefahren. Mit einem 3:1 gegen die BSG Wismut Gera und einem 4:2 über den FC Einheit Wernigerode konnten im heimischen Husaren-Sportpark zwei unmittelbare Kontrahenten um den Oberliga-Klassenerhalt in die Schranken gewiesen werden – einzig in Bischofswerda blieben die Muldestädter unter Schnitt und zogen mit 0:3 den Kürzeren. Mit diesen zwei Siegen haben die Grimmaer zwei kleine Schritte in Richtung Liga-Verbleib getätigt, doch ist man sich im Verein natürlich darüber einig, dass diese aktuelle Positionierung nicht mehr als eine sehr schöne Momentaufnahme ist. 24 Punkte hat die Mannschaft bisher eingesammelt, so dass der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz sechs Zähler beträgt – doch gibt es diesbezüglich überhaupt keinen Grund, auch nur ansatzweise den Fuß vom Gas zu nehmen. „Die Liga ist vor allem im unteren Bereich extrem ausgeglichen“, so Trainer René Behring. „Mit zwei Siegen in Folge kannst du dich etwas absetzen – bei zwei Niederlagen am Stück steckst du wieder vollends im Schlamassel. Demzufolge gilt es für uns dranzubleiben und unsere gute Ausgangsposition weiter auszubauen.“ Allerdings hat seine Elf an diesem Wochenende eine recht komplizierte Aufgabe zu lösen, wo man wieder vollends an die Grenzen gehen muss. Die Reise führt zum ambitionierten SC Freital, der in seiner dritten Oberliga-Saison in Folge mit 27 Zählern aktuell einen Platz vor den Muldestädtern, auf Rang acht, rangiert. Beim 3:1-Erfolg in Grimma errangen die Freitaler im September ihren ersten Saisonsieg – Grund genug, um im Lager der Muldestädter diese Niederlage ausmerzen zu wollen. „Auch wenn ich den Sportclub zu den Mannschaften zähle, die das Niveau in der Oberliga mitbestimmen, haben wir im Hinspiel nicht gut gespielt und verdient verloren“, so Trainer Behring. „Wir wollen den Schwung aus dem Heimsieg gegen Wernigerode natürlich mitnehmen und uns weit besser präsentieren als im Hinspiel.“ Der Anstoß in der nagelneuen Freitaler WGF-Arena Stadion des Friedens erfolgt am morgigen Samstag um 14.00 Uhr.
Nach den Platzierungen sieben und acht in den Vorjahren haben sich die Freitaler in ihrer dritten Oberliga-Saison eine ähnliche Positionierung erneut auf Fahnen geschrieben. Mit einem nur sehr geringfügig veränderten, daher jedoch sehr eingespielten Kader bestritt der SCF im Sommer die Vorbereitung und schien für die Meisterschaft gut gerüstet zu sein. Auch wenn der langjährige Erfolgs-Coach Knut Michael seinen Trainerstuhl zum Ende des letzten Saison räumte – sein Nachfolger Christopher Beck war unter Michael bereits seit 2020 Co-Trainer, so dass eine gewisse Eingewöhnungszeit nicht nötig war. Allerdings verlief die Startphase der Saison bei den Freitalern nicht wie gewünscht. „Wir haben anfangs etwas gebraucht, uns den neuen Gegebenheiten und Bedingungen in unserer neuen Heimstätte anzupassen“, fasst Coach Christopher Beck den Saisonstart zusammen. „Wir waren über Jahre Hainsberg gewohnt – daher war das schon eine Umstellung, welche eine gewisse Zeit gedauert hat.“ Doch mit dem Sieg in Grimma ging es fortan bergauf, Schritt für Schritt setzte sich der SCF ins Mittelfeld ab. Zur Winterpause hatte man in Freital bereits 23 Punkte auf dem Konto, wobei die Erfolge über die Spitzenteams aus Bischofswerda (1:0) und in Halberstadt (4:2 nach 0:2-Rückstand) aufhorchen ließen. „Unsere Wintervorbereitung verlief ganz okay, in Bad Blankenburg konnten wir ein klasse Trainingslager absolvieren“, so der Freitaler Trainer. „Zwar mussten wir in dieser Zeit zeitweise etwas improvisieren, doch ich denke, dies ist uns ganz gut gelungen. Ärgerlich und nervend war hingegen, dass unsere beiden Auftakt-Begegnungen gegen Magdeburg II und in Auerbach witterungsbedingt ausfielen – die Spannung im Team hochzuhalten, war diesbezüglich nicht ganz so einfach.“ So mussten die Freitaler unterdessen zwei zusätzliche Wochen warten, ehe es endlich losging. Vier Punkte aus den ersten drei Begegnungen sind seitdem die Ausbeute, wobei Christopher Beck damit insgesamt recht zufrieden ist. „Bei der 0:3-Niederlage gegen Spitzenreiter Stahnsdorf brachten uns zwei Gelb-Rote Karten ins Hintertreffen, wobei man aber auch sagen muss, dass die schon echt abgezockt und clever agieren. Daher war es daraufhin wichtig, in Sandersdorf erst einmal kompakt zu stehen, was auch gelang. Ein Handelfmeter brachte uns am Ende des Tages dort auf die Siegerstraße, am Mittwoch beim Nachholspiel in Auerbach hat meine Mannschaft dann unter widrigen Wetterbedingungen tolle Moral bewiesen und durch einen Treffer kurz vor Schluss einen wertvollen Punkt geholt. Fakt ist, dass wir auch in den nächsten Spielen weiter Gas geben werden, damit wir unser Saisonziel am Ende der Serie auch erreichen.“ Gut in Erinnerung ist dem Freitaler Trainer natürlich der Erfolg aus dem Hinspiel in Grimma, doch rechnet er morgen mit einer schwierigen Aufgabe. „Ich erwarte ein enges, zweikampfbetontes Spiel“, so Beck. „Die Begegnungen gegen Grimma waren in der Vergangenheit immer recht knapp. Dies wird es sicherlich auch diesmal werden, zumal unsere Gäste auch sehr gut in die Rückrunde gestartet sind.“
Die Grimmaer haben sich unterdessen sehr gut auf den kommenden Gegner vorbereitet und rechnen sich in der WGF-Arena Stadion des Friedens durchaus etwas aus. Hinzu kommt, dass es in den letzten Jahren in Freital so gut wie nie etwas zu holen gab. Letzte Saison unterlagen die Muldestädter noch im Hainsberger Johannes-May-Stadion sowohl im Meisterschafts- (0:2) als auch im Pokalspiel (1:3), in der ersten Freitaler Oberliga-Saison verbuchten die Muldestädter beim 1:1-Remis wenigstens einen Teilerfolg. Den einzigen Sieg beim SCF errangen die Grimmaer im September 2020, als man in der 2. Hauptrunde des Wernesgrüner-Sachsenpokal beim damaligen Landesligisten mit 4:2 nach Verlängerung die Oberhand behielt. „Wir wissen selbstredend um die Qualität unseres Gegners, doch werden wir definitiv nicht in Ehrfurcht erstarren“, umfasst Trainer René Behring das Ziel. „Wir haben nach dem Bischofswerda-Spiel letzten Samstag eine gute Reaktion gezeigt und wollen diese Leistung morgen natürlich bestätigen.“ Diesbezüglich ist man im Kader der Muldestädter weiterhin sehr froh, dass der eine oder andere Akteur wieder in den Kader zurückkehrt. Albert Pistol hat seine Rot-Sperre aus dem Gera-Spiel abgesessen, Stefan Tröger wird nach seiner Rückkehr aus Hausdorf und anschließender Verletzung zum ersten Mal wieder zum Kader dazugehören. Diesbezüglich wird es für Vincent Markus nach seiner Nasen-Operation morgen noch nicht ganz reichen, auch wenn er bereits individuelles Training absolviert. „Nächste Woche in Marienberg zum Kader zu gehören, ist mein Ziel“, so der Außenverteidiger, der seit Sommer 2017 bereits in Grimma dem runden Leder nachjagt. Ausfallen werden am morgigen Tag nur noch Matty Goldammer (krank) und Torhüter Giovanni Lumpitzsch (Knie). „Wir haben einige personellen Optionen, um auf alle Eventualitäten im Spiel reagieren zu können“, ist Trainer Behring zuversichtlich. Für einen Grimmaer Akteur wird die Begegnung morgen in Freital eine ganz besondere werden. Torhüter Christopher Hauswald stieg im Sommer 2022 mit dem SCF in die Oberliga auf und war zwei Serien lang unangefochtener Stammtorhüter der Freitaler. Anschließend wechselte er im Juli 2023 zu TuS Koblenz in die Regionalliga Südwest, wo er allerdings nur ein halbes Jahr verblieb und seitdem in Grimma zwischen den Pfosten steht. „Ich habe dem Verein hinsichtlich meines sportlichen Werdegangs viel zu verdanken“, so der baumlange Schlussmann. „Ohne die Station SC Freital wäre ein Wechsel nach Koblenz nicht möglich gewesen, insgesamt erinnere mich sehr gern an die Zeit zurück. Allerdings ist mein Ziel, morgen mit dem FC Grimma etwas in Freital mitzunehmen.“