
Vorschau auf den 20. Spieltag der
NOFV-Oberliga Süd
FC Grimma – FC Einheit Wernigerode
Datum: Samstag, 08.03.2025
Anstoß: 14.00 Uhr
Spielort: Husaren-Sportpark, Grimma
Grimma. „Ganz schnell abhaken!“ René Behring, Trainer des FC Grimma, fasste sich in der Pressekonferenz nach dem letztwöchigen Auswärtsspiel beim Bischofswerdaer FV 08 relativ kurz. Gerade hatten die Muldestädter ihre Begegnung beim Vorjahresmeister der Oberliga Süd mit 0:3 (0:2) verloren und konnten dabei nicht an die Vorstellung aus dem vorherigen 3:1 (1:1)-Heimsieg über die BSG Wismut Gera anknüpfen. Dabei wollte der Grimmaer Übungsleiter auch gar nicht groß Ursachenforschung betreiben – an der auch in der Höhe verdienten Niederlage bei den „Schiebockern“ gab es nichts zu rütteln. „Sicherlich war unser Kader aufgrund von Sperren und Verletzungen extrem ausgedünnt, doch hatte ich gehofft, dass wir uns weitaus besser präsentieren“, so Behring, der gar nicht um den heißen Brei herumreden wollte. „Wer sich in den gesamten 90 Minuten so gut wie keine Torchance erarbeitet, muss schon mit dem Klammersack gepudert sein, um dann noch auf einen eventuellen Punktezuwachs zu hoffen. Klar ersichtlich war, dass die Akteure, die in der Vergangenheit etwas weniger Spielpraxis hatten, heute ihre Chance nicht nutzen konnten. Aber generell war dies vom Kollektiv insgesamt viel zu wenig – alle haben heute unter Limit gespielt. Ausnehmen möchte ich dabei allerdings die beiden A-Junioren-Spieler Hannes Reisinger und Leonard Kögler, die sich beide nach ihren Einwechslungen furchtlos in das Abenteuer Oberliga gestürzt haben und ihre Sache gemacht haben. Für uns kommt es nun darauf an, den Fokus auf die kommenden Spiele zu legen, wo wir punkten müssen.“ Und dabei geht es bereits schon am morgigen Samstag für die Muldestädter um sehr viel, wenn ein „Sechs-Punkte-Spiel“ gegen einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt ansteht. Mit einem 2:1 (2:0)-Heimsieg aus der Vorwoche über die SG Union Sandersdorf reist der FC Einheit Wernigerode durchaus mit Selbstvertrauen nach Grimma und möchte natürlich auch an der Mulde punkten. Das Hinspiel im Mannsberg-Stadion konnte die Behring-Elf mit 3:1 (2:0) für sich entscheiden, doch beginnt morgen alles wieder bei null. Wernigerode hat aktuell 18 Punkte auf dem Konto und befindet sich damit aufgrund des schlechteren Torverhältnisses gegenüber dem FC Einheit Rudolstadt derzeit auf dem ersten Abstiegsplatz, so dass die Motivation der Harzer dementsprechend hoch sein sollte. Die Grimmaer haben derzeit drei Zähler mehr auf dem Konto als der Gegner, wohl wissend, dass dieser noch ein Spiel in der Hinterhand hat. „Spiele gegen Wernigerode waren der Vergangenheit immer sehr intensiv geführt. Das wird sich sicherlich auch diesmal nicht ändern, dafür steht für beide Mannschaften zu viel auf dem Spiel“, so FC-Trainer René Behring. „Wir wissen selbstredend, was morgen auf uns zukommt und wollen natürlich vor heimischer Kulisse einen weiteren wichtigen Sieg einfahren. Allerdings wird dies nur funktionieren, wenn wir uns im Vergleich zum Bischofswerda-Spiel extrem steigern.“ Der Anpfiff um Husaren-Sportpark von Schiedsrichter Leon Maximilian Metz (Erfurt) erfolgt morgen um 14.00 Uhr.
Nach einem siebten und zwei neunten Plätzen startete der FC Einheit Wernigerode im Sommer seine vierte Oberliga-Saison in Folge. Diesbezüglich gab man von der Vereinsführung mit Platz acht ein sehr ambitioniertes Ziel heraus, doch war man im Harz dementsprechend zuversichtlich, dieses mit der eingespielten Mannschaft auch erreichen zu können. Bis auf Rune Kjell Litzenberg (Zorbau) blieb der Stamm der Mannschaft zusammen, mit den Verpflichtungen von Danny Wagner (VfL Halle 96) und Tom Bierschenk (Hallescher FC) schien man für die Pflichtspiele gut gerüstet zu sein. Allerdings setzte der FC Einheit den folgenden Oberliga-Auftakt komplett in Sand, auch wenn man dabei natürlich die Leistungsstärke der Gegner aus der Anfangsphase der Saison absolut berücksichtigen muss. Gegen die Spitzenteams Magdeburg II (1:4) und in Auerbach (1:3) setzte es zu Beginn klare Niederlagen, in Sandersdorf (0:1) und daheim gegen Grimma (1:3) konnte man ebenfalls nichts Zählbares einfahren. Dass die Mannschaft allerdings gehörige Qualität besitzt, konnte man am 3. Spieltag in Augenschein nehmen, als man den jetzigen Tabellenführer RSV Eintracht 1949 nach einem 0:1-Pausenrückstand noch mit 4:1 in die Schranken wies. Nichtsdestotrotz blieben im Verlauf der Hinrunde die Leistungen extrem schwankend, so dass sich der FC Einheit nie richtig ins Mittelfeld absetzen konnte. Dies wurde dem sympathischen Coach André Dzial Ende Oktober nach der 3:4-Heimniederlage gegen Freital zum Verhängnis, als er von seinen Aufgaben entbunden wurde. Unter dem Trainer-Duo Andreas Binder und Frank Rosenthal konnten die Wernigeröder aus den fünf Begegnungen bis zur Winterpause zwei gewinnen, wobei dabei ein 4:3-Heimsieg über das Schwergewicht VfL Halle 96 abermals für Furore sorgte. Nichtsdestotrotz überwinterte der FC Einheit mit 15 Punkten auf einem Abstiegsplatz, was zu Beginn des neuen Jahres eine weitere Änderung auf der Trainerposition nach sich zog. Binder und Rosenthal zogen sich ins zweite Glied zurück und fungieren seitdem als Co-Trainer – mit Florian Mehr ist ab Januar ein neuer Mann auf der Kommandobrücke der Rot-Weißen verantwortlich. Der 34-jährige Inhaber der B+-Lizenz war davor anderthalb Jahre für den Landesklassisten Eilslebener SV an der Seitenlinie zuständig und führte sein Team zur Winterpause auf Rang drei. Mit der Verpflichtung des Ex-Magdeburger Stürmers Firas Romdhane (Türkspor Dortmund) will man in Wernigerode nun in der Rückrunde nun zur Aufholjagd blasen, wobei drei Punkte aus den ersten beiden Begegnungen dem Team alle Optionen in Sachen Klassenverbleib offenlassen. Zwar unterlag man zum Auftakt beim Spitzenreiter RSV Eintracht 1949 klar mit 0:4, doch am letzten Wochenende konnte das wichtige Heimspiel gegen Sandersdorf mit 2:1 siegreich gestaltet werden. „Dieser Erfolg in diesem Sechs-Punkte-Spiel war natürlich eminent wichtig“, so Neu-Trainer Mehr. „Alles in allem kann diese Begegnung auch unentschieden ausgehen, doch imponiert hat mir, wie die Mannschaft alles investiert hat, um die knappe Führung über die Zeit zu bringen und diese drei ganz wichtigen Zähler auf dem Mannsberg zu behalten.“ Dabei ist der Coach von seinem Personal überzeugt, auch wenn die Durchführung der Trainingseinheiten innerhalb der Vorbereitung aufgrund der Witterungsbedingungen manchmal problematisch war. „Wir haben das Potenzial, uns im Mittefeld der Oberliga zu platzieren. Doch dafür gilt es, die vorhandenen PS auch auf die Straße zu bringen.“ In Grimma setzt der Einheit-Trainer natürlich alles daran, mit seinem Team weiterhin auf dem Punktekonto anschreiben zu können. „Ich erwarte ein enges, kampfbetontes Spiel, welches sicherlich auf Augenhöhe ausgetragen wird“, so die Vorstellungen Mehrs. „Es geht für beide Teams um sehr viel. Wir wollen den Schwung aus dem Sandersdorf-Spiel mitnehmen.“
Auch im Grimmaer Lager ist man sich angesichts der Wichtigkeit dieser Partie absolut im Klaren, wohl wissend, dass eine Vorstellung wie letzten Sonntag in Bischofswerda auf keinen Fall ausreichen wird. „Wir haben das Spiel mannschaftsintern ausgewertet und dabei wollen wir es auch belassen“, so Trainer René Behring. „Es gilt den Blick nach vorn zu richten, im März stehen für uns ganz wichtige Begegnungen an.“ Dabei ist der Grimmaer Übungsleiter erst einmal froh, dass personell wieder Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist. Die gelbgesperrten Lucas Bartsch, Valentino Schubert und Jan Hübner haben letzte Woche in Bischofswerda ausgesetzt und sind am morgigen Tag wieder spielberechtigt. Demzufolge hat der FC-Coach selbstredend natürlich wieder eine Optionen zur Verfügung, auch wenn Albert Pistol (letztes Spiel seiner Rot-Sperre), Stefan Tröger, Vincent Markus und Lunácio Gomes allesamt weiterhin verletzungsbedingt nicht zur Verfügung stehen. „Wichtig wird sein, dass wir frühzeitig dieses intensive Match annehmen und von Beginn an voll konzentriert bei der Sache sind“, so Behring. „Wernigerode besticht seit Jahren durch eine robuste Zweikampfführung und wird so auch diesmal zum Erfolg kommen wollen. Dabei gilt es, dass wir hinten kompakt sowie ohne Risiko agieren und im Spiel nach vorn mit Ideenreichtum und Mut torgefährlich auftreten. Die Grundeigenschaften wir Lauf- und Zweikampfbereitschaft werden morgen gegen diesen Gegner zusätzlich eine große Rolle spielen. Wir haben vor 14 Tagen gegen Gera gut angefangen, dies wollen wir morgen natürlich fortsetzen.“ Dabei spricht der direkte Vergleich zwischen beiden Teams bisher für die Muldestädter. In den sechs bisherigen Aufeinandertreffen konnten die Grimmaer insgesamt viermal gewinnen (davon Erfolge auf dem Mannsberg), Wernigerode siegte in den beiden anderen Partien. „Wir können uns vom Gegner mit drei Punkten etwas absetzen und den nächsten großen Schritt in Sachen Klassenerhalt machen – dies muss der Mannschaft absolut bewusst sein“, gibt Trainer Behring die Zielstellung klar aus. „Doch dafür müssen wir in den 90 Minuten alles investieren, um diesen harten Brocken aus dem Weg zu räumen.“