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Muldestädter wollen in Sandersdorf zurück in die Spur

Vorschau auf den 15. Spieltag der NOFV-Oberliga Süd

 

SG Union Sandersdorf – FC Grimma

 

Datum:            Samstag, 07.12.2024

 

Anstoß:           13.00 Uhr

 

Spielort:          Sport- und Freizeitzentrum, Sandersdorf

 

Grimma. So langsam, aber sicher, wird der Abschluss des Kalenderjahres 2024 der Oberliga Süd eingeläutet. Zwei Spieltage stehen noch aus – dabei wird an diesem Wochenende der letzte Spieltag der Hinrunde stattfinden, während in sieben Tagen sogar noch das Auftakt-Programm der Rückrunde durchgezogen werden soll. Dabei steht der FC Grimma mit fünf Siegen, zwei Unentschieden und sieben Niederlagen mit derzeit 17 Punkten in der Tabelle auf Position neun und ist natürlich bestrebt, die beiden letzten Begegnungen erfolgreich abzuschließen, um das Polster zur abstiegsgefährdeten Region weiter anwachsen zu lassen. Der Vorsprung zum Drittletzten, dem SV Blau-Weiß Zorbau, der mit 13 Zählern aktuell auf dem ersten Abstiegsrang zu finden ist, beträgt derzeit nur vier Punkte, so dass es sich die Muldestädter auf keinem Fall leisten können, die letzten beiden Partien im Energie-Sparmodus abzuwickeln. Die Liga ist in dieser Saison die reinste Überraschung – Jeder kann Jeden schlagen, so dass jedes Wochenende die verrücktesten Ergebnisse zustande kommen. Dabei sind die Schützlinge von Trainer René Behring bereits am morgigen Samstag richtig gefordert – nach zwei Niederlagen in Folge (3:4 in Auerbach, 0:2 gegen Stahnsdorf) will man diesen leichten Negativtrend unbedingt stoppen. Dabei reisen die Muldestädter zur SG Union Sandersdorf, die sich aktuell in ähnlichen Gefilden befinden. 16 Zähler haben die Kicker aus Landkreis Anhalt-Bitterfeld derzeit auf dem Konto, so dass beiden Teams ein extrem wichtiges Spiel bevorsteht. Der Anstoß im Sandersdorfer Sport- und Freizeitzentrum erfolgt am morgigen Samstag um 13.00 Uhr, wobei die Begegnung aufgrund der Witterungsbedingungen auf Kunstrasen ausgetragen wird.

„Wenn ihr mich vor drei, vier Wochen gefragt hättet, ob ich mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden bin, hätte ich dies bejaht“, so Union-Trainer Thomas Sawetzki (43), der seit Sommer 2018 in Sandersdorf den Taktstock schwingt. „Die letzten vier, fünf Spiele verliefen allerdings nicht wunschgemäß. Zwar hat meine junge Mannschaft regelmäßig ordentliche Leistungen abgeliefert, welche sich am Ende des Tages allerdings nicht im Ergebnis niedergeschlagen haben.“ Einschließlich des Pokal-Viertelfinales beim Verbandsligisten VfB Sangerhausen, wo die Unioner mit 1:2 unterlagen, musste die Mannschaft fünf Niederlagen in Folge einstecken, so dass man in Sandersdorf vor den letzten beiden Begegnungen ebenfalls etwas unter Zugzwang steht. „Allerdings war uns zu Saisonbeginn klar, dass wir Rückschläge bei der jungen Truppe einkalkulieren müssen. Wir haben, vor allem im Defensivbereich, im Sommer einige Leistungsträger abgeben müssen, die erstens aufgrund ihrer Qualität und zweitens aufgrund ihrer Erfahrung allesamt schwer zu ersetzen waren“, spricht Coach Sawetzki explizit die Abgänge von Stamm-Torhüter Tom Niclas Hermann (Bitterfeld-Wolfen) sowie den Abwehrspielern Paul Johannes Günther (Bitterfeld-Wolfen), Franz Bochmann (Taucha) und Steffen Fritzsch (Karriere-Ende) an. Letztgenannter war über Jahre Sawetzkis verlängerter Arm auf dem Platz, so dass der Abgang des langjährigen Kapitäns äußerst schwer wiegt. „Nichtsdestotrotz haben sich alle Neuzugänge, die wir im Sommer geholt haben, bisher gut geschlagen und dabei ihre Qualitäten sowohl im Training als auch im Wettkampf angedeutet“, berichtet der Union-Trainer. „Dass diese jungen Kicker, die fast alle in der vergangenen Saison bei ihren damaligen Vereinen noch in der A-Jugend gespielt haben, noch nicht die Konstanz haben können und Leistungsschwankungen unterliegen, liegt in der Natur der Sache. Dies haben wir im Vorfeld gewusst, so dass ich den Hut ziehe, wie sie sich bisher aus der Affäre gezogen haben.“ Nachdem die Sandersdorfer in den letzten Jahren stets im oberen Tabellenmittelfeld mitspielten, ist das Saisonziel der Anhaltiner in dieser Serie jedoch etwas anders. „Aufgrund der Umstrukturierungen im Kader war uns klar, dass es mit dieser stark verjüngten Mannschaft einzig darum geht, am Ende die Klasse zu halten“, so Trainer Sawetzki. „Bisher sind wir da ganz gut im Rennen, doch verschließen wir nicht die Augen. Uns ist bewusst, dass alles ganz eng beisammen ist, so dass wir aus den letzten beiden Spielen schon noch den einen oder anderen Punkt benötigen, um ruhige Weihnachten feiern zu können. Daher wäre ein positives Resultat gegen Grimma schon sehr wichtig.“ Am vergangenen Wochenende waren die Unioner beim favorisierten VfB 1921 Krieschow diesbezüglich schon recht gut unterwegs, doch fing man sich in der Schlussphase noch den entscheidenden Gegentreffer zur 1:2-Niederlage ein. Dabei musste man fast eine ganze Halbzeit mit neun Spielern bestreiten – eine Rote (Sponholz, 29.) und eine Gelb-Rote Karte (Wonneberger, 51.) waren vielleicht des Guten etwas zu viel, um ein Achtungszeichen in Brandenburg setzen zu können. „Ich kann meiner Truppe dort allerdings überhaupt keinen Vorwurf machen“, so Coach Sawetzki. „Sie ist in doppelter Unterzahl kämpferisch über sich hinaus gewachsen und hat alles in die Waagschale geworfen. Schade, dass sie sich aufgrund der Leidenschaft und Hingabe nicht mit einem Zähler belohnen konnte.“ Demzufolge weiß der ehemalige Oberliga-Kicker des SV Dessau 05, des VfB 09 Pößneck und des FC Eilenburg natürlich ganz genau, dass seine Elf in den letzten beiden Begegnungen gegen Grimma und Zorbau diese Negativ-Spirale beenden muss, um nicht in die abstiegsgefährdete Zone zu geraten. „Duelle gegen Grimma waren in der Vergangenheit immer sehr intensiv und leidenschaftlich geführt“, erinnert sich Sawetzki. „Auch diesmal erwarte ich ein Spiel auf Augenhöhe, indem für beide Teams einiges auf dem Spiel steht. Leidenschaft, Hingabe und Handlungsschnelligkeit werden sicherlich wichtige Faktoren in dieser Begegnung sein, in der am Ende durchaus Kleinigkeiten über den Ausgang der Partie entscheiden können.“

Die Grimmaer Ausgangsposition vor dieser Begegnung ist bei einem Punkt Vorsprung gegenüber den Sandersdorfern nahezu identisch, auch wenn die Muldestädter „nur“ die beiden letzten beiden Partien verloren haben. Dies reicht jedoch bereits zu, dass die abstiegsgefährdeten Kontrahenten die Rücklichter der Grimmaer noch bestens sehen können – ein Fakt, welcher sich zur Winterpause ändern soll. Sowohl in Auerbach als auch letzten Samstag gegen Stahnsdorf agierten die Muldestädter zwar insgesamt recht ordentlich, doch aufgrund gravierender Fehler im Defensivbereich konnte man am Ende jeweils nichts Zählbares verbuchen. „Wir kassieren derzeit einfach zu viele Gegentore“, legt Trainer René Behring den Finger in die Wunde. „Wenn man sechs Stück in zwei Begegnungen bekommt, ist es daher nicht schwierig, am Ende Punkte mitnehmen zu können. Da reichen letztlich sogar drei Auswärtstore in Auerbach nicht aus. Allerdings haben wir den Jungs die Fehler in der Video-Auswertung nochmals aufgezeigt und im Training auch dort den Hebel angesetzt, so dass ich hoffe, dass wir in Sandersdorf kompakter auftreten werden. Insgesamt waren die Leistungen in den beiden letzten Begegnungen aber okay, auch wenn wir nichts Zählbares erringen konnten.“ Personell steht den Muldestädtern am morgigen Tag im Sandersdorfer Sport- und Freizeitzentrum ein recht ordentlicher Kader zur Verfügung, was dem Grimmaer Übungsleiter einige Optionen offenlässt. Auch, dass die Begegnung auf Kunstrasen ausgetragen wird, ist für die Gäste kein Nachteil, da man bereits seit einiger Zeit im heimischen Husaren-Sportpark auf diesem Untergrund trainiert. „Wichtig wird sein, von Beginn an dagegenzuhalten und frühzeitig präsent zu sein“, so Trainer Behring. „Wenn uns dies gelingen wird, bin ich optimistisch, dass wir dort etwas mitnehmen können.“