Vorschau auf den 13. Spieltag der
NOFV-Oberliga Süd
VfB Auerbach – FC Grimma
Datum: Samstag, 23.11.2024
Anstoß: 13.30 Uhr
Spielort: Arena zur Vogtlandweide, Auerbach
Grimma. Nach dem letztwöchigen erfolgreichen Pokalwochenende, als man mit einem 7:1 (3:1)-Sieg beim Landesklassisten FSV Oderwitz 02 seine Favoritenstellung geltend machte und damit ins Viertelfinale des Cup-Wettbewerbs einzig, wechselt der FC Grimma nun wieder in den Meisterschaftsmodus. Mit 17 Punkten aus 12 Begegnungen stehen die Muldestädter derzeit auf Tabellenposition acht der Oberliga und wollen in den letzten vier Partien bis zur Winterpause natürlich bestmöglich abschneiden. Allerdings kommen auf die Schützlinge von Trainer René Behring in den nächsten Wochen richtige Schwergewichte der Staffel zu, wo man natürlich weiterhin bestehen will. Dies beginnt schon an diesem Wochenende, wo die Muldestädter beim seit Jahren sehr ambitionierten VfB Auerbach anzutreten haben. Dass man ausgerechnet gerade jetzt ins Vogtland reisen muss, wo in Sachsen die ersten Wetterkapriolen in Sachen Schnee aufgetreten sind, macht die Aufgabe sicherlich nicht einfacher – schon, weil der VfB bei diesen Bedingungen durchaus erprobt ist und in der Vergangenheit auf Schnee kaum ein Spiel verloren hat. Doch alles Lamentieren hilft nichts – nach vier Punkten aus den letzten zwei Oberliga-Begegnungen und dem siegreichen Pokal-Achtelfinale in Oderwitz reisen die Muldestädter durchaus mit Selbstvertrauen nach Auerbach und haben beim Tabellen-Vierten nichts zu verlieren. Der Anstoß in der Arena zur Vogtlandweide erfolgt am Samstag um 13.30 Uhr.
Es war schon kein unerheblicher personeller Aderlass, welcher der jahrelange Regionalligist aus Auerbach im Sommer zu verkraften hatte. Nachdem die Vogtländer die letztjährige Oberliga-Saison nach einer klasse Rückrunde als Fünfter beendet hatten, mussten die Schwarz-Gelben daraufhin wichtige Leistungsträger abgeben. Angefangen vom aus Erfurt ausgeliehenen Torschützenkönig Paul Kämpfer (22 Treffer), der zunächst zurück zu Rot-Weiß musste und von dort später nach Plauen abgegeben wurde, verließen mit Marcin Sieber (Glauchau), Jonas Dittrich (Zwickau) und Vojtech Čermuš (Hof) wichtige Korsettstangen der letzten Saison den Verein. „Das war im Vorfeld gar nicht so in dem Maß geplant, doch ließ sich das am Ende des Tages nicht verhindern“, resümierte Sven Köhler (58) den Abgang dieser wichtigen Akteure. Dennoch ist es dem VfB-Trainer, der seit Sommer 2018 für die Vogtländer verantwortlich ist, wiederum gelungen, junge und talentierte Spieler nach Auerbach zu locken. „Kurz vor Ende der Wechselzeit hat es sich zusätzlich noch ergeben, mit Amer Kadrić einen erfahrenen Spieler zurückzuholen, was der Truppe in ihrem Gesamtkonstrukt sicherlich sehr guttut.“ Nach vier Spielzeiten beim Regionalligisten ZFC Meuselwitz kehrte der Mittelfeldspieler im Sommer zum VfB Auerbach zurück, für den er bereits von 2017 bis 2020 aktiv war. „Wichtig für uns ist es daher, dass wir versuchen müssen, die Abgänge als Kollektiv zu kompensieren“, so Sven Köhler, der mit der ersten Saisonhälfte durchaus zufrieden sein kann. Nach einem sehr guten Start mit zehn Punkten aus den ersten vier Begegnungen befindet sich der VfB nach wie vor im Tabellenvorderfeld, wo man auch bis zum Saisonende blieben möchte. „Wir möchten zweifelsohne wieder in der Spitzengruppe mitspielen, wobei wir den Rückstand nach ganz oben natürlich so gering wie möglich halten möchten“, so das gesteckte Ziel von Sven Köhler, der als Trainer mit dem Halleschen FC fünf Mal und mit dem Chemnitzer FC einmal den jeweiligen Landespokal gewann. In diesem Wettbewerb sind die Auerbacher am vergangenen Wochenende ausgeschieden – in der heimischen Arena zur Vogtlandweide musste man sich im Achtelfinale bei komplizierten Bodenverhältnissen nach hartem Kampf dem Regionalligisten Chemie Leipzig mit 0:2 geschlagen geben. „Meine junge Truppe hat dort ein richtig gutes Spiel absolviert, doch mussten wir anerkennen, dass wir dort auf einen richtig abgezockten Gegner getroffen sind, der seine Chancen eiskalt genutzt hat“, so der VfB-Trainer. Demzufolge fokussiert man sich im Vogtland fortan komplett auf die Meisterschaft, wo man bisher nur dreimal verloren hat. Dass man sich diese Niederlagen allesamt gegen Spitzenteams der Oberliga einhandelte (3:4 in Halberstadt, 2:3 in Halle, 1:3 gegen Krieschow) zeigt einmal mehr auf, dass mit dem VfB Auerbach auch in dieser Saison zu rechnen sein wird. „Wir denken jedoch von Spiel zu Spiel und wollen bis zur Winterpause natürlich oben dranbleiben“, so Trainer Sven Köhler, der dem kommenden Gegner von der Mulde Respekt zollt. „Grimma hat sich in dieser Saison stabilisiert und in der Sommerpause einige erfahrene Akteure dazugeholt. Ich erwarte daher eine enge Auseinandersetzung, ähnlich wie in den vergangenen Jahren. Fakt ist jedoch, dass wir alles investieren müssen, um diesen routinierten Gegner zu bezwingen.“
Die Muldestädter haben seit dem Auerbacher Regionalliga-Abstieg in den vergangenen zwei Jahren in der Arena zur Vogtlandweide immer recht gut ausgesehen und wollen diesen positiven Trend natürlich fortsetzen. In der vorletzten Spielzeit kehrte man mit einem 1:1-Remis aus Auerbach zurück, in der vergangenen Saison konnte man zum Oberliga-Auftakt sogar alle drei Zähler aus der Arena zur Vogtlandweide entführen. Dass dieser im Endeffekt äußerst glücklich zustande kam, interessiert heute zwar keinen Mensch mehr, doch ist der letzte Eindruck immer der bleibende. Nichtsdestotrotz weiß man im Grimmaer Lager nur allzu genau, auf was man sich am Samstag einstellen muss. Auerbach gehört zu den spielerisch besten Teams der Oberliga – auch vergangene Woche gegen Chemie Leipzig hat der VfB seine spielerische Linie immer wieder bevorzugt“, so Trainer René Behring. „Mit Brejcha, Kadrić, Graf, Hache oder Guzlajevs hat der Gegner richtig gute Kicker in seinen Reihen, zudem funktioniert junge die Truppe als Mannschaft bisher tadellos. Für uns wird diese Aufgabe wieder ein Gradmesser werden, mit der Rolle als Außenseiter können wir daher sehr gut leben.“ Wichtig wird für die Muldestädter daher werden, von Beginn an die Bedingungen und die Gegebenheiten anzunehmen sowie in kämpferischer Hinsicht sofort präsent zu sein. „Angesichts der Bodenverhältnisse sollten wir uns auf einfachen Fußball beschränken, alles andere sind absolut untaugliche Mittel“, so Behring, der im Kader den einen oder anderen Ausfall kompensieren muss. „Nichtsdestotrotz fahren wir nach Auerbach, um auch dort etwas mitzunehmen. Wir haben in dieser Saison bereits mehrfach bewiesen, dass wir gegen mehrere Spitzenteams der Oberliga bestehen können. Das wollen wir natürlich auch diesmal, doch sind wir uns darüber im Klaren, dass wir als Kollektiv wieder einhundert Prozent abrufen müssen.“