Vorschau auf den 12. Spieltag der
NOFV-Oberliga Süd
FC Grimma – 1. FC Magdeburg II
Datum: Samstag, 09.11.2024
Anstoß: 13.30 Uhr
Spielort: Husaren-Sportpark, Grimma
Grimma. „Wir haben sicherlich nicht gut gespielt, doch am Ende ist mir das heute angesichts der drei Punkte total egal.“ Das Resümee der letztwöchigen Auswärtspartie beim FSV Budissa Bautzen wurde von René Behring kurz und knapp gehalten, zu erleichtert war der Trainer des FC Grimma über den gerade eingetüteten Erfolg auf der Müllerwiese. Nach den beiden Niederlagen in Rudolstadt (1:3) und Halle 96 (1:4) waren die Muldestädter etwas in Zugzwang geraten – eine weitere Pleite beim Vorletzten aus der Oberlausitz hätte die Grimmaer im Ranking selbst weiter abrutschen lassen. Dass dies glücklicherweise jedoch nicht geschah, war einzig auf die glänzende Moral zurückzuführen. Einen 0:1-Pausenrückstand, wobei die Gäste in den ersten 45 Minuten zwei hundertprozentige Möglichkeiten zum Torerfolg ausließen, drehte die Behring-Elf nach dem Wechsel in einen 2:1-Sieg um, so dass man sich am Ende des Tages doch noch die begehrten drei Zähler sichern konnte. Dass fußballerisch einiges im Argen lag und man im Defensiv-Verhalten teilweise viel zu luftig agierte, war unverkennbar – nichtsdestotrotz sprach es für die Mannschaft, dass man sich selbst aus dieser misslichen Situation befreien konnte. „Auch wenn wir viel zu viele Fehler gemacht haben, helfen uns diese drei Punkte für die nächsten Aufgaben natürlich immens“, so Coach Behring, der mit seinen Gedanken bereits beim kommenden Gegner war. „Dieses Erfolgserlebnis nimmt uns natürlich etwas den Druck, zumal wir wissen, was mit der Magdeburger Reserve auf uns zukommt.“ Die II. Mannschaft des FCM, ihres Zeichens aktueller Tabellenzweiter, wird am morgigen Samstag um 13.30 Uhr ihre Visitenkarte im Husaren-Sportpark abgeben und natürlich versuchen, am Spitzenreiter VfL Halle 96 weiter dranzubleiben. „Wir brauchen nicht zu diskutieren, dass wir in dieser Begegnung nur Außenseiter sind. Jedoch nehmen wir diese Rolle gern an“, so der Grimmaer Coach. „Meine Mannschaft hat bereits in dieser Saison oft genug bewiesen, dass sie gegen vermeintliche Favoriten bestehen und überraschen kann. Fakt ist jedoch eins: Es muss vieles, wenn nicht sogar alles passen.“
Mit der II. Mannschaft des Zweitligisten gastiert morgen vielleicht die spielstärkste Oberliga-Vertretung an der Mulde. Nachdem die Talente des FCM als Aufsteiger die vergangene Saison mit dem 4. Tabellenplatz abschließen konnten, hat man sich auch in dieser Serie ehrgeizige Ziele gesetzt. Wohl wissend, dass die Schere zwischen der 2. Bundesliga und der Oberliga immer noch viel zu groß ist, will man auch in dieser Saison oben mitspielen. Den ganz großen Druck möchte man in Magdeburg allerdings nicht auf das junge Team ausüben. „Natürlich wollen wir das Niveau in dieser Spielklasse mitbestimmen, doch der Aufstieg in die Regionalliga ist für uns kein Muss“, so Pascal Ibold, der zusammen mit dem ehemaligen Cottbuser Bundesliga-Coach Petrik Sander der gleichberechtigte Trainerpart auf der Bank der Magdeburger Reserve ist. „Wir haben uns als Ziel gesetzt, besser als in der Vorsaison abzuschneiden – wir wollen also unter die Top drei.“ Dass dieses Ziel absolut realistisch erscheint, haben die ersten elf Begegnungen bereits eindrucksvoll bewiesen. Erst einmal haben die Elbestädter verloren (0:2 in Stahnsdorf), so dass man beim FCM nach dem ersten Drittel der Saison sämtliche Optionen offengelassen hat. „Zwar hätten wir gern zwei, drei Zähler mehr geholt, wenn ich da vor allem an die Begegnungen daheim gegen Freital oder in Bautzen denke, wo wir nach Führungen am Ende des Tages nicht über Punkteteilungen hinauskamen“, so Ibold in seinem Zwischen-Resümee. „Es ist eben eine typische U23-Mannschaft, welche halt noch nicht immer konstant spielt und Woche für Woche mit einer wechselhaften Kadersituation zu kämpfen hat. Aufgrund dieser Faktoren können wir uns letztlich mit der Punkteausbeute anfreunden.“ Drei Zähler hat die FCM-Reserve derzeit Rückstand auf Tabellenführer VfL Halle 96 – das direkte Duell hat man vor einigen Wochen daheim knapp mit 2:1 für sich entschieden. „Positiv ist zweifelsohne, dass unser Kader richtig viel Potenzial besitzt – negativ dabei ist jedoch, dass er insgesamt etwas zu dünn besetzt ist“, so Pascal Ibold. Dabei kann das Trainer-Duo des FCM auch in dieser Saison wieder auf hochtalentierte Kicker aus dem eigenen Nachwuchsleistungszentrum zurückgreifen, wobei das Reservoir schier unerschöpflich erscheint. Auf der anderen Seite bietet das Oberliga-Team auch Akteuren aus dem eigenen Zweitliga-Kader die Möglichkeit, Spielpraxis zu sammeln. Nichtsdestotrotz bleibt man in Magdeburg weiter demütig, wohl wissend, dass die jungen Kicker weiterhin noch Zeit brauchen, um die Leistungsschwankungen so gering wie möglich zu halten. Auf die morgige Auswärts-Begegnung in Grimma angesprochen, will man von einer Unterschätzung des Gegners nichts wissen. „Ich erwarte eine temporeiche Partie, welche sicherlich nicht eindeutig ausgehen wird“, nötigt FCM-Coach Pascal Ibold den Muldestädtern deutlichen Respekt ab. „Sicherlich haben wir spielerische Vorteile vorzuweisen, doch werden wir auf eine aufopferungsvoll kämpfende Grimmaer Mannschaft treffen, die uns definitiv nichts schenken wird. Demzufolge wird unsere junge Mannschaft alles abrufen müssen, um dort zu bestehen.“
Im Grimmaer Lager ist man sich selbstredend über die Schwere der Aufgabe bewusst, doch werden die Gastgeber versuchen, ihre Chance beim Schopf zu packen. Die Ausgangslage vor dem Anpfiff ist völlig klar, doch weiß man auch in Grimma, dass die Begegnung erst einmal gespielt werden muss. „Der Auftritt in Bautzen war zwar nicht gut, doch sollten uns die drei Punkte trotzdem etwas Selbstvertrauen geben“, so Trainer René Behring, der seinem Team jeglichen Druck nimmt. „Magdeburg ist angesichts der Tabellenkonstellation klarer Favorit und wird uns in allen Belangen mit Sicherheit richtig fordern“, so der FC-Coach. „Doch wir haben in diesem Spiel überhaupt nichts zu verlieren und können daher völlig befreit aufspielen. Diesen Fakt sollten wir annehmen.“ Nichtsdestotrotz weiß der Grimmaer Trainer natürlich, dass es im Vergleich zur Vorwoche einer deutlichen Steigerung bedarf. „Wichtig wird sein, dass wir viel besser verteidigen als in den letzten Spielen. Sollte dies uns nicht gelingen, werden wir richtige Probleme bekommen. Angesichts des Tempos und der Spielstärke Magdeburgs werden wir ans Limit gehen müssen, darauf haben wir bereits in der Woche mehrfach hingewiesen.“ Jedoch ist sich der FC-Coach darüber im Klaren, dass auch eigene Offensivaktionen von Nöten sind. „Wir brauchen nicht darüber reden – nur mit Verteidigen wird es nicht funktionieren“, so Behring. „Wir müssen ebenfalls selbst aktiv sein, wenn wir etwas mitnehmen wollen.“ Personell steht den Muldestädtern ein ähnlicher Kader wie in der Vorwoche zur Verfügung – einzig, dass Jan Hübners Oberschenkelverletzung in Bautzen erneut aufgebrochen ist und er damit morgen ausfallen wird. Nichtsdestotrotz stehen einige Optionen zur Verfügung, um dem Favoriten einen offen Kampf zu liefern. Dies gelang dem Team in der abgelaufenen Saison bestenfalls in Magdeburg. Zum Hinspiel in Grimma bekamen die Muldestädter bei der 1:5 (1:3)-Klatsche ihre Grenzen aufgezeigt, beim Rückspiel hielt man die Begegnung bis in die Schlussphase hinein offen – auch wenn man am Ende des Tages die 0:2 (0:0)-Niederlage nicht verhindern konnte. „Wir werden alles in die Waagschale werfen, wissen allerdings auch um die Qualität des Gegners“, so Behring. „Wir brauchen einen guten Tag und vor allem ein Team, was über 90 Minuten über sich hinauswächst.“