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Kein Ruhmesblatt, aber drei wichtige Punkte


NOFV-Oberliga Süd • 11. Spieltag

FSV Budissa Bautzen – FC Grimma  1:2 (1:0)

Bautzen: Hartmann – Noack, Schröder, Käppler, Lehmann (ab 78. Harbaum) – Gerhardi, Cellarius (ab 66. Dorn) – A. Rohlik (ab 66. D. Rohlik), Orosz, Zech (ab 88. Böhme) – Hanisch – Trainer: Dieske

Grimma: Hauswald – Walter (ab 46. Goldammer), Bartsch, Schumann, Markus (ab 46. Pistol) – Ziffert – Schubert, J. Hübner (ab 15. Worbs), Nitschke (ab 88. Mattheus), Nakano – Kind – Trainer: Behring

Schiedsrichter: T. Bauer (Joachimsthal) – Schiedsrichter-Assistenten: Albert (Muldenhammer), Seib (Holtendorf) – Tore: 1:0 Zech (14.), 1:1 Nitschke (57.), 1:2 Kind (64.) – Gelbe Karten: Käppler (Foulspiel – 11.), Gerhardi (Foulspiel – 45.), Noack (Foulspiel – 70.) – Goldammer (Foulspiel – 68.), Nitschke (Foulspiel – 75.) – Reservebänke: M. Hübner (Tor), Kittan – Böhm (Tor), Stockmann, Spreitzer – Zuschauer: 225 im Stadion Müllerwiese zu Bautzen

 

Bautzen. Nach zwei Niederlagen in Folge hat sich Oberligist FC Grimma mit drei ganz wichtigen Punkten im Mittelfeld der Tabelle festgesetzt und den Abstand zur Abstiegszone weiter vergrößert. Beim FSV Budissa Bautzen, seines Zeichens aktueller Vorletzter des Rankings, gewannen die Muldestädter mit 2:1 (0:1) und fuhren damit den aller ersten Pflichtspiel-Sieg über die Oberlausitzer überhaupt ein. Insgesamt war es aus Grimmaer Sicht mit Sicherheit kein Ruhmesblatt, dafür waren die eigenen Aktionen viel zu unruhig und fehlerhaft. Was man der Truppe allerdings zugutehalten muss, war die glänzende Moral, um die Partie letztendlich noch aus dem Feuer zu reißen. Dies sah auch Trainer René Behring so, der nach dem Abpfiff sichtlich erleichtert war. „Insgesamt haben wir mit Sicherheit kein gutes Spiel gemacht, wir haben in dieser Saison schon bedeutend bessere Leistungen abgeliefert. Doch am Ende des Tages stehen die drei Punkte über allem, welche nach der letzten kleinen Ergebnisdelle total wichtig waren. Nichtsdestotrotz werden wir die Fehler der Mannschaft im Video aufzeigen – und davon haben wir einige gemacht. Doch nochmal: Letztlich zählt nur der Auswärtssieg, welcher uns vor den kommenden schweren Aufgaben sehr guttut.“ Auf der anderen Seite war Steve Dieske natürlich sehr enttäuscht. „Wir haben Punkte vergeben, die für uns im Bereich des Möglichen waren“, so der Trainer des FSV Budissa Bautzen. „Wir haben es im ersten Durchgang verpasst, durch unsere Umschaltsituationen oder den einen oder anderen Standard das zweite Tor nachzulegen. Auch nach dem Wechsel hatten wir zu Beginn zwei gute Gelegenheiten nach Ballgewinn, welche wir jedoch sehr schlecht ausspielen und daher nicht zum Abschluss kommen. Knackpunkt war für mich der 1:1-Ausgleichstreffer, wo wir aus einem eigenen Standard in einen Konter laufen und im Anschluss auf Abseits spielen, anstatt den Laufweg des Spielers mitzugehen. Nach dem Rückstand haben wir es leider nicht mehr geschafft, eine gewisse Durchschlagskraft zu erzielen, so dass Grimma hinten raus nicht mehr in Gefahr geriet.“

Dabei erlebten die 225 Zuschauer auf der Bautzner Müllerwiese über weite Strecken eine Partie, in welcher beiden Teams das zuletzt fehlende Selbstvertrauen deutlich anzusehen war. Die gastgebenden Budissen waren vor dem Anpfiff seit acht Oberliga-Begegnungen sieglos und holten sich einzig im Pokal-Wettbewerb das eine oder andere Erfolgserlebnis, den Grimmaern waren die letzten beiden Pleiten in Rudolstadt (1:3) und gegen Halle 96 (1:4) ebenfalls anzumerken. Beide Teams überboten sich im extrem fehlerhaften Passspiel, wobei jede Menge Unzulänglichkeiten und Ungenauigkeiten hinzukamen. Allerdings hatten die Muldestädter den besseren Start, wobei den Gästen ein frühes Tor für den weiteren Spielverlauf mit Sicherheit geholfen hätte. Und genau diese Führung hätten die Grimmaer in der Anfangsphase erzielen müssen. Glänzend durch Jan Hübner in Szene gesetzt, lief Valentino Schubert auf der halbrechten Seite allein auf das Bautzner Gehäuse zu, doch zur Überraschung aller setzte der Blondschopf die Kugel am langen Eck vorbei (9.). Kurz darauf setzte Hübner mit einem Freistoß eine weitere Duftmarke, doch packte Yannik Hartmann im Budissa-Tor sicher zu (11.). Es fing aus Grimmaer Sicht also gar nicht so schlecht an, doch mussten die Gäste wenig später einen gewaltigen Nackenschlag einstecken. Mit einer zwingend zu verteidigenden Offensivaktion gingen die Hausherren in Führung – ein Gegentor, was aus Sicht der Gäste so nie und nimmer hätte passieren dürfen. Ohne Gegnerdruck konnten sich die Budissen auf ihrer linken Angriffsseite den Ball hin und her spielen, beim anschließenden Distanzschuss von Karl-Ludwig Zech sah FC-Schlussmann Christopher Hauswald zudem nicht gut aus – 1:0 (14.). An diesem Gegentor hatten die Muldestädter in der Folgezeit arg zu knabbern. Die Elf produzierte in der gegnerischen Hälfte viel zu viele Ballverluste und konnte von Glück reden, dass die Platzherren die sich daraus bietenden Konterräume viel zu unsauber bespielten. „Daraus müssen wir einfach viel mehr machen“, legte Bautzens Trainer Steve Dieske die Finger in die Wunde. Nichtsdestotrotz hatten die Gäste eine weitere hundertprozentige Gelegenheit, um noch vor dem Wechsel den Ausgleich zu erzielen. Nach einem flachen Ziffert-Zuspiel durchs Zentrum ließ Max Nitschke die Kugel gekonnt passieren, doch blieb der durchstartende Tommy Kind aufgrund eines etwas unsauberen zweiten Kontaktes im Eins-gegen-Eins-Duell gegen Hartmann nur zweiter Sieger (28.). So rannten die Muldestädter fortan weiterhin einem Rückstand hinterher, wobei man sogar kurz vor dem Wechsel zweimal die Luft anhalten musste. Zunächst köpfte Lukas Hanisch einen Eckball von Zech knapp am Tor vorbei (40.), anschließend bügelte Hauswald seinen Fauxpas beim Gegentor wieder aus, indem gegen den frei vor ihm auftauchenden Hanisch kurzerhand das kurze Eck dichtmachte und somit eine unübersichtliche Situation im eigenen Strafraum rechtzeitig bereinigte (43.). „Ein zweites Tor hätte meiner Mannschaft für die Psyche sicherlich gutgetan, Möglichkeiten diesbezüglich hatten wir“, so Budissa-Trainer Dieske.

„Ich musste in der Pause schon etwas deutlicher in meiner Ansprache werden, um auch den Allerletzten aufzuwecken“, so FC-Coach René Behring im Nachgang. Fortan sahen die Zuschauer nun eine Grimmaer Mannschaft, die zwar in der Pass-Qualität weiterhin große Reserven hatte und weiterhin jede Menge technische Fehler produzierte, doch zeigten die Muldestädter in Sachen Wille und Leidenschaft nun ein anderes Gesicht. So kam Max Worbs kurz nach dem Wechsel nach Rückpass von Matty Goldammer in eine recht verheißungsvolle Schussposition, doch strich das Leder knapp am langen Eck vorbei (46.). Doch nach etwas mehr als zehn Minuten nach Wiederanpfiff war es dann soweit – mit einem blitzschnell vorgetragenen Konter glichen die Gäste aus. Nachdem Schlussmann Hauswald mit einem Abwurf Kento Nakano auf die Reise schickte, hebelte der kleine Japaner mit einem perfekt getimten Pass die Bautzner Abseitsfalle komplett aus – der rechtzeitig startende Max Nitschke behielt im Anschluss, frei vor Hartmann, kühlen Kopf und überwand den Bautzner Keeper per Schlenzer ins lange Eck – 1:1 (57.). „Zu einfach“, so der lapidare Kommentar des Budissa-Coaches. „Aus einem eigenen Standard dürfen wir erstens nicht in einen solchen Konter laufen und dann zweitens nicht auf Abseits spielen.“ Davon waren die Gastgeber in der Folgezeit sichtlich angeknockt, auch wenn Julian Gerhardi mit einem Distanzschuss ein weiteres Achtungszeichen setzte (drüber, 62.). Dieses Momentum nutzte die Behring-Elf konsequent aus, die kurzerhand die Begegnung in die gewünschte Richtung drehte. Nach einem langen Ball von Lucas Bartsch verlängerte Goldammer die Kugel, durch ein gewonnenes Kopfball-Duell gegen Käppler, genau in den Lauf von Nitschke. Dieser sah den im Sturmzentrum besser postierten Kind, der im Anschluss wenig Mühe hatte, das Streitobjekt aus Nahdistanz im Tor der Budissen unterzubringen – 1:2 (64.). „Ein Kopfball-Duell kann immer verloren werden. Daher muss ich erwarten, dass wir im Anschluss besser verteidigen“, resümierte Bautzens Trainer Dieske im Nachgang. Mit der Führung im Rücken lief aus FC-Sicht fortan vieles ein Stück einfacher. Defensiv standen die Gäste nun stabiler als über weite Strecken der Partie und ließen so gut wie nichts mehr zu. Einzig eine Direktabnahme von Paul Dorn verzeichneten die Gastgeber in Sachen Torannäherung, doch verfehlte die Kugel klar das Ziel (84.). Stattdessen hätten die Grimmaer kurz davor die Begegnung endgültig entscheiden können. Wiederum sehr gut von Nakano in Szene gesetzt, steuerte erneut Nitschke von der halblinken Seite allein in Richtung Budissa-Tor, doch konnte Hartmann diesmal per Fußabwehr retten (82.). Doch sollte dieser vergebene „Matchball“ nichts mehr am Grimmaer Auswärtssieg ändern. Die stereotyp geschlagenen langen Bälle der Oberlausitzer verteidigten die Gäste in der Folgezeit konsequent und resolut, so dass die Erleichterung sowie der Jubel nach dem Schlusspfiff des sehr gut leitenden Schiedsrichters Toni Bauer (Joachimsthal) im FC-Lager deutlich sichtbar waren. „Ganz wichtig, was uns vor dem Heimspiel gegen Magdeburg II nun erst einmal etwas den Druck nimmt“, resümierte FC-Trainer René Behring nach den Abpfiff. Mit 16 Punkten klettern die Muldestädter damit auf Tabellenposition acht und empfangen, wie bereits erwähnt, am Samstag mit Magdeburg II ein weiteres Spitzenteam. Budissa Bautzen bleibt mit neun Zählern weiterhin Vorletzter und reist nun zum „Sechs-Punkte-Spiel“ nach Zorbau.


„Spree-Budissen“ enttäuschen erneut

Bautzen. Die „Spree-Budissen“ geben das Spiel nach einer 1:0-Pausenführung in der zweiten Halbzeit noch her und verlieren das wichtige Heimspiel gegen den FC Grimma. Das Spiel war ein Sinnbild der letzten Wochen. Die „Spree-Budissen“ bringen sich durch einfache Gegentore selbst auf die Verliererstraße und agieren im Angriff oft nicht mit der nötigen Überzeugung. In Zorbau müssen dringend drei Punkte her!

Am 11. Spieltag der Oberliga-Saison 2024/2025 traf die FSV Budissa Bautzen am Sonntagnachmittag im heimischen Stadion Müllerwiese auf den FC Grimma. Im Vergleich zur Vorwoche rückte Adam Rohlik für den gesperrten Dawid Więckiewicz in die Startelf und Steve Schröder ersetzte David Rohlik.

Für beide Mannschaften war die Partie sehr bedeutsam. Die „Spree-Budissen“ waren nach acht sieglosen Spieltagen gefordert, endlich wieder zu punkten. Auch die Grimmaer rutschten nach einem starken Saisonstart zunehmend in der Tabelle nach hinten. Die erste Torchance der Partie hatten die Gäste in der achten Spielminute: Nach einem Steckpass auf Valentino Schubert verfehlte der Stürmer das Tor nur knapp am langen Pfosten. In der 16. Spielminute traf dann Karl-Ludwig Zech zur 1:0-Führung. Er nahm aus 30 Metern Maß, zog trocken ab und traf. Anschließend waren die Bautzener besser in der Partie, doch die nächsten Torchancen hatten erneut die Gäste: Nachdem ein Ball unglücklich zu Tommy Kind durchkam, konnte dieser jedoch noch leidenschaftlich geklärt werden. Danach hatte Lukas Hanisch eine Doppelchance. Erst traf er aus spitzem Winkel nur das Außennetz, dann köpfte er nach einer Ecke knapp am Tor vorbei. Kurz darauf ging es dann zur Halbzeitpause in die Kabinen.

Den besseren Start in die zweite Halbzeit erwischten die Grimmaer und kamen in der 58. Spielminute zum Ausgleich. Nach einer eigenen Ecke der Bautzner konterten die Gäste über die linke Seite. Max Nitschke wurde mit einem Steckpass bedient, blieb vor Yannik Hartmann gefasst und traf zum 1:1-Ausgleich. In der 64. Spielminute drehten die Muldentaler die Partie komplett. Nach einer Kopfballverlängerung legte Max Nitschke auf den mitgelaufenen Tommy Kind ab, der ins untere linke Eck traf. Anschließend versuchten die Bautzener, noch den Ausgleich zu erzielen, blieben jedoch vor allem im letzten Drittel zu ideenlos und agierten nicht mit der letzten Überzeugung.

Das Spiel war ein Sinnbild der letzten Wochen: Die „Spree-Budissen“ bringen sich durch einfache Gegentore selbst auf die Verliererstraße und agieren im Angriff oft ohne die letzte Entschlossenheit. Am kommenden Wochenende trifft die Dieske-Elf auf den SV Blau-Weiß Zorbau – einen direkten Tabellennachbarn. Anstoß der Begegnung ist am Samstag, dem 9. November, um 13.30 Uhr in Zorbau.

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