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Muldestädter wollen in Ludwigsfelde wieder ihr wahres Gesicht zeigen

Vorschau auf den 7. Spieltag der
NOFV-Oberliga Süd

 

Ludwigsfelder FC – FC Grimma

 

Datum:            Samstag, 28.09.2024

 

Anstoß:           14.00 Uhr

 

Spielort:          Waldstadion, Ludwigsfelde

 

Grimma. Nachdem die Oberliga-Kicker des FC Grimma in den letzten Wochen mit einigen Ergebnissen für Aufsehen sorgten, mussten die Muldestädter am vergangenen Samstag eine bittere Pille schlucken. Im Heimspiel gegen den SC Freital brachten die Schützlinge von Trainer René Behring über die gesamten 90 Minuten nicht ihr wahres Leistungspotenzial auf dem Platz und mussten sich am Ende des Tages mit 1:3 (0:2) geschlagen geben. Dabei enttäuschten die Muldestädter über den gesamten Zeitraum, so dass der erste Saisonsieg des SCF allemal als verdient anzusehen war. „Das war heute nix“, so die Kurzfassung von Trainer Behring hinsichtlich der Vorstellung seiner Elf. Nichtsdestotrotz wäre es völlig falsch, nun den Stab über die Mannschaft zu brechen. Die Elf hat in den vergangenen Wochen vor allem mit den Erfolgen über Bischofswerda und Plauen im Pokal Bemerkenswertes geleistet und die eigenen Anhänger damit begeistert. Alle im Grimmaer Lager waren sich im Klaren, dass es solche Spiele wie gegen Freital immer wieder geben kann – diese gab es schon früher. Allerdings muss sich die Mannschaft deutlich steigern, wenn sie auch in Zukunft wieder eifrig punkten will. Vor allem in Sachen Handlungsschnelligkeit und im Zweikampfverhalten war Freital am letzten Wochenende klar die bessere Mannschaft, so dass es vor allem hier anzusetzen gilt. Dies ist vor allem am morgigen Samstag von Nöten, da die Muldestädter erneut auf Herz und Nieren getestet werden. Die Reise geht zum Ludwigsfelder FC, seines Zeichens aktuelles Schlusslicht, wo die Muldestädter natürlich erneut eine kleine Serie starten wollen. „Aufgrund der Tabellenkonstellation gehen wir sicherlich als Favorit in die Begegnung, doch wird meine Mannschaft diese Rolle annehmen“, so Trainer René Behring. „Wir wollen uns bedeutend besser als letzte Woche präsentieren und natürlich etwas Zählbares mitnehmen.“ Der Anstoß im Ludwigsfelder Waldstadion erfolgt am morgigen Samstag um 14.00 Uhr.

Nachdem die Brandenburger über Jahre immer wieder zwischen Nord- und Südstaffel der Oberliga pendelten, spielt der LFC nun schon seine dritte Saison in Folge in der Südstaffel. Nach einem 12. und einem 13. Platz in den vergangenen zwei Spielserien musste man in Ludwigsfelde in der Sommerpause jedoch einen kräftigen personellen Aderlass hinnehmen. Stammspieler wie Lucas Lindner, Julian Bache (beide TUS Makkabi Berlin), André Marenin (Schwarz-Weiß Bismark), Joe Williams (Türkspor Berlin), Lukas Bache (Grün-Weiß Ahrensfelde) oder Yannik Hartmann (Stahl Brandenburg) verließen den Verein – allesamt Leistungsträger, die dem LFC über Jahre die Stange hielten. Von den erfahrenen Akteuren ist nur noch Defensiv-Allrounder Ricardo Franke übrig geblieben, der in der vorletzten Saison zwischenzeitlich sogar einmal als Spielertrainer fungierte. Doch nicht nur einige Spieler verließen den Verein – nein, auch auf der sportlichen Kommandobrücke gab es eine entscheidende Änderung. Thorsten Beck, der den LFC im letzten Spieljahr trainierte, gab den Kompetenzträgern frühzeitig seinen Abschied bekannt, so dass weiterhin ein neuer Trainer gesucht werden musste. Diesen fand Sportdirektor Philipp Karaschewitz jedoch recht schnell und griff auf Altbewährtes zurück. Rezart Cami (54), über viele Jahre bereits Co-Trainer in Ludwigsfelde übernahm die Mannschaft zur Sommerpause, nachdem er im Vorjahr das Amt des Assistenz-Coaches bei der SG Wildau ausübte. Der langjährige LFC-Kicker wird seinem Team am morgigen Tag an der Seitenlinie allerdings nicht helfen können – eine Rote Karte in der Vorwoche in Sandersdorf verdammt ihn zum Zuschauen. „Ich habe mich über die Gelb-Rote Karte gegen uns geärgert und daraufhin meine Coaching-Zone verlassen. Leider muss ich das akzeptieren und daraus lernen“, so Cami einsichtig. „Wenn man Punkte benötigt, wächst natürlich der Druck. Aus diesem Grund ist mir das leider passiert, auch wenn ich die Gelb-Rote Karte immer noch als strittig betrachte.“ Dabei bringt der LFC-Trainer die aktuelle Situation seiner Mannschaft auf den Punkt. Mit einem Zähler rangieren die Brandenburger aktuell am Tabellenende, so dass natürlich in den nächsten Wochen dringend Punkte benötigt werden, um nicht den Anschluss zu verlieren. Die Gründe für den schlechten Saisonstart liegen für den Ludwigsfelder Coach klar auf der Hand. „Wir haben im Sommer quasi eine Stammformation verloren. Die neuen Spieler sind allesamt sehr jung, welchen diesbezüglich natürlich noch nötige die Erfahrung fehlt. Dies sieht man vor allem in der körperlichen Robustheit – im Zweikampfverhalten waren wir in der Vergangenheit einfach noch zu grün. Nichtsdestotrotz ist die Truppe willig und arbeitet fleißig, so dass ich hoffe, dass wir zeitnah unser Erfolgserlebnis holen können.“ So haben die Rot-Weißen einzig den diesjährig wiedererstarken VfL Halle 96 beim torlosen 0:0-Remis zum Saisonauftakt einen Punkt abgetrotzt – die restlichen fünf Oberliga-Begegnungen gingen allesamt verloren. „Wir haben gewusst, was in dieser Saison auf uns zukommt. Dass es schwer wird, war klar, schon weil wir 18 Spieler unter 21 Jahren im Kader haben“, so Rezart Cami. „Demzufolge steht nur der Klassenerhalt zur Debatte.“ Demzufolge steht der LFC so langsam unter Zugzwang, will man gegenüber den Konkurrenz nicht abreißen lassen. Aus diesem Grund wird der Ludwigsfelder FC am morgigen Tag gegen die Muldestädter einen neuen Anlauf nehmen. „Grimma ist mit zehn Punkten gut gestartet, doch elf Gegentore beweisen auch, dass sie hinten nicht sattelfest sind“, so der LFC-Trainer. „Für uns muss es morgen darum gehen, Lösungen zu finden, um die Schwächen der Gäste auszunutzen.“

Den Grimmaern ist natürlich die Konstellation bekannt, so dass man mit voller Konzentration und Hingabe diese Auswärtsaufgabe angehen wird. „Die Mannschaft hat letzte Woche nicht ihr wahres Gesicht gezeigt und möchte sich diesbezüglich natürlich rehabilitieren“, so Trainer René Behring. „Wir wissen, was auf dem Spiel steht und dass Ludwigsfelde natürlich alles daransetzen wird, den ersten Saisonsieg einzufahren. Darauf sind wir allerdings vorbereitet und werden diese Begegnung mit der nötigen Einstellung angehen.“ Zwar tritt im Kader der Muldestädter die eine oder andere Veränderung auf, doch blickt man recht zuversichtlich auf diese Begegnung. Was die Mannschaft zu leisten imstande ist, hat sie in der Vergangenheit oft genug bewiesen – dies gilt es morgen abzurufen. „Wir werden mit Sicherheit gefordert werden, doch ist die Truppe stark genug, um der Partie selbst den eigenen Stempel aufzudrücken“, so René Behring.

Die Bilanz zwischen den beiden Teams ist nahezu ausgeglichen. In Ludwigsfelde trennte man sich zweimal unentschieden (1:1, 2:2), in Grimma gewann jede Mannschaft bisher einmal (3:1, 0:1). Hinzu kommen noch zwei Begegnungen zu DDR-Zeiten. In der Aufstiegsrunde zur Liga gewannen die Muldestädter am 27. Mai 1984 ihr Auftaktspiel daheim gegen Motor Ludwigsfelde mit 3:0, am 10. September 1988 verlor Motor Grimma in der 1. Runde des damaligen FDGB-Pokals in Brandenburg nach einer 2:0-Führung noch mit 2:5. Bleibt zu hoffen, dass die Muldestädter diese Bilanz nach dieser morgigen Begegnung weiter ausbauen können.