· 

Muldestädter wollen in Wernigerode ihre positive Serie fortsetzen

Vorschau auf den 5. Spieltag der
NOFV-Oberliga Süd

 

FC Einheit Wernigerode – FC Grimma

 

Datum:            Samstag, 15.09.2024

 

Anstoß:           14.00 Uhr

 

Spielort:          Mannsberg-Stadion, Wernigerode

 

Grimma. Nachdem die Kicker des FC Grimma am vergangenen Samstag in der 2. Hauptrunde des Wernesgrüner-Sachsenpokals ein dickes Ausrufezeichen setzten, indem sie den Regionalligisten VFC Plauen verdientermaßen mit 3:2 (0:2) aus dem Rennen warfen, steht am Wochenende jedoch wieder der Oberliga-Alltag vor der Tür. Mit sieben Punkten aus den ersten vier Spielen sind die personell völlig neu formierten Muldestädter sehr ordentlich in die Meisterschaft gestartet, wo man in der letzten Begegnung gegen den letztjährigen Meister aus Bischofswerda mit einem 2:0 (2:0)-Sieg ebenfalls für Aufsehen sorgte. Dass man diesen Schwung dann mit in die Pokalpartie gegen Plauen nehmen konnte, war für das Selbstvertrauen selbstredend sehr förderlich, was sich am Ende des Tages auch im Ergebnis niederschlagen sollte. Doch, so schön dieses letztwöchige Spektakel an der Mulde auch war, ist diese Begegnung mittlerweile ad acta gelegt. Der Fokus liegt nun wieder auf der Oberliga, wo man am Wochenende mit der Auswärts-Begegnung beim FC Einheit Wernigerode eine knifflige Aufgabe zu lösen hat. „Sicherlich haben uns die letzten positiven Ergebnisse etwas Selbstvertrauen gegeben, doch müssen wir uns weiterhin jede Woche neu beweisen“, so Trainer René Behring. „Ziel muss es daher in Wernigerode sein, eine ähnliche Leistung wie in den Vorwochen abzuliefern, um auf dem Punktekonto weiter anschreiben zu können.“ Der Anstoß im Mannsberg-Stadion erfolgt am Samstag um 14.00 Uhr.

Es ist nun bereits die vierte Saison in Folge, welche der FC Einheit Wernigerode in der Oberliga bestreitet. Nachdem die Harzer in der Auftakt-Saison (2021/22) auf den 7. Tabellenplatz einkamen, beendete man die nächsten zwei Spielserien jeweils auf Rang 9. Nichtsdestotrotz gab es auf der Trainerposition in Wernigerode seit Juli 2022 schon einige Änderungen – seitdem ist mittlerweile der dritte Trainer im Amt. Nachdem das Engagement des Duos Frank Rosenthal/Tino Leßmann nach dem 30.06.2022 nicht verlängert wurde, ist André Dzial nach Maximilian Dentz (01.07.2022 bis 31.12.2022) und Hannes Deicke (01.01.2023 bis 11.04.2024) nun für die Mannschaft verantwortlich. Dzial, welcher mit Beginn des neuen Jahres zunächst als Co-Trainer nach Wernigerode stieß, übernahm die Elf im April nach einer 2:3-Heimniederlage gegen den FC Grimma und führte seine Mannsberg-Kicker am Ende des Tages sicher zum Klassenerhalt. Der 55-jährige, der vorher den Blankenburger FV trainierte, hat für diese Saison einen ähnlichen Kader zur Verfügung, da sich personell recht wenig änderte. Einzig Danny Wagner (VfL Halle 96) und der beim Halleschen FC ausgebildete Stürmer Tom Bierschenk (FSV Schöningen) haben von den Neuzugängen bereits höherklassig gespielt, ansonsten sicherte sich der FC Einheit ausschließlich die Dienste junger, entwicklungsfähiger Kicker. Bis auf Rune-Kjell Litzenberg (Blau-Weiß Zorbau) hat weiterhin kein Stammspieler den Verein in der Sommerpause verlassen, so dass man beim FC Einheit Wernigerode eine recht eingespielte Mannschaft vorfindet. Allerdings verlief der Saisonstart nicht so, wie man ihn sich vorgestellt hatte. Nach vier Oberliga-Spielen stehen erst drei Punkte auf dem Konto – den einzigen Sieg landete man auf dem heimischen Mannsberg gegen den RSV Eintracht 1949. „Auch wenn wir ein schwieriges Auftaktprogramm hatten, sind wir nicht gut aus den Startlöchern gekommen. Im Landespokal haben wir stattdessen ordentliche Leistungen abgeliefert“, so Trainer André Dzial. Nach einem 3:2-Erfolg bei Fortuna Magdeburg, gewann man anschließend beim SV Edelweiß Arnstedt, was den Einzug ins Achtelfinale zur Folge hatte. Dort trifft man nun daheim auf die SG Union Sandersdorf. „In der Liga müssen wir jedoch zulegen, um nicht ewig in den Niederungen der Tabelle platziert zu sein. Nach der letzten Niederlage in Sandersdorf, wo wir enttäuscht haben, müssen nun gegen Grimma natürlich eine Reaktion geben.“ Hinsichtlich der Zielstellung für diese Saison hat André Dzial ganz klare Vorstellungen. „Wir haben junge Spieler eingebaut, die etwas Zeit brauchen und wo Leistungsschwankungen natürlich eingeplant sind. Erstmal wollen wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben – dies hat oberste Priorität“, so der Einheit-Coach. „Vereinsintern wurde Platz 8 ausgelobt, dies ist jedoch ein sehr ambitioniertes Ziel. Entscheidend wird sein, dass wir bei uns auf dem Mannsberg erfolgreicher spielen als zuletzt und unsere Heimspiele gewinnen. Aber klar, ohne Sieg auf fremden Plätzen wird es auch nicht gehen.“ Demzufolge ist die Begegnung gegen Grimma für den Trainer der Harzer schon richtungsweisend. „Uns steht eine riesige Aufgabe gegen einen Gegner bevor, den ich im Vergleich zur Vorsaison deutlich stärker einschätze“, so Dzial. „Nichtsdestotrotz wollen wir punkten und müssen die Niederlage in Sandersdorf vergessen machen. Viel wird über den Kampf und die Moral gehen, doch müssen wir insgesamt an unsere Leistungsgrenze gehen.“

Im Grimmaer Lager ist man natürlich über die letzten Leistungen der Truppe hocherfreut, doch ist dies überhaupt gar kein Grund, sich in Sicherheit zu wiegen und den Gegner zu unterschätzen. „Sicherlich ist Wernigerode nicht gut in die Saison gestartet, doch ist die Mannschaft vor allem zu Hause zu allem fähig“, warnt Trainer René Behring. „Wir müssen wieder alles abrufen. Wenn einer denkt, dass aufgrund der letzten Ergebnisse alles von selbst läuft, befindet er sich definitiv auf dem Holzweg. Natürlich wollen wir unsere Erfolgsserie ausbauen, doch diesbezüglich müssen wir wieder etwas dafür tun.“ Dabei steht dem FC-Trainer im Harz ein Kader zur Verfügung, welcher sich hinsichtlich der vergangenen Begegnungen nur unwesentlich unterscheidet. Einzig Neuzugang Tommy Kind wird in den Kader hinzustoßen, nachdem er vergangenen Samstag gegen Plauen aufgrund privater Verpflichtungen noch fehlte. Ansonsten hat die Mannschaft gut trainiert – dass die Stimmung nach Erfolgserlebnissen allgemein gut ist, dürfte generell nicht neu sein. „Wichtig wird sein, dass wir von Beginn an hellwach sind und uns von einer eventuell auftretenden Hektik auf und neben dem Platz nicht anstecken lassen“, so Behring. „Die Platzbedingungen in Wernigerode sind etwas anders als bei anderen Oberligisten, auch diese Gegebenheiten müssen wir schnell annehmen.“ Hinsichtlich der Bilanz zwischen beiden Teams haben die Muldestädter aktuell leicht die Nase vorn. Drei Siegen stehen derzeit nur zwei Niederlagen gegenüber, was natürlich nach den 90 Minuten auch so bleiben soll. Die letzten beiden Begegnungen am Mannsberg haben die Grimmaer jeweils siegreich gestaltet (1:0, 3:2) – der letzte Auftritt im Harz war der Beginn einer furiosen Aufholjagd in der Rückrunde, was schlussendlich im Klassenerhalt mündete. Dies ist den Muldestädtern sicherlich noch in guter Erinnerung, doch werden die Karten diesmal neu gemischt. „Wir wollen weiter überraschen, auch in Wernigerode“, so Grimmas Trainer René Behring.