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Grimmaer wollen in Roßwein ihre Favoritenrolle geltend machen

Vorschau auf die 1. Hauptrunde des
Wernesgrüner-Sachsenpokals

 

Roßweiner SV – FC Grimma

 

Datum:            Samstag, 17.08.2024

 

Anstoß:           15.00 Uhr

 

Spielort:          Stadion Haßlauer Straße, Roßwein

 

Grimma. Nach zwei Spielen in der Oberliga legt der Meisterschaftsbetrieb erst einmal eine kleine Pause ein. Grund dafür ist der sächsische Pokalwettbewerb, in welchem am Wochenende die 1. Hauptrunde ausgetragen wird. Daran beteiligt ist auch der FC Grimma, der nach der derben 0:5 (0:2)-Auftaktpleite beim VfB 1921 Krieschow am vergangenen Samstag erstmals in der Tabelle anschreiben konnte, in dem man den Aufsteiger SV Blau-Weiß Zorbau im heimischen Husaren-Sportpark sicher mit 3:0 (1:0) bezwang. So sind die Muldestädter Samstag auch im Cup-Wettbewerb gefordert, wenn man beim Kreisoberligisten Roßweiner SV seine Visitenkarte abgeben muss. Der Anstoß im Stadion an der Haßlauer Straße erfolgt um 15.00 Uhr, wobei die Favoritenrolle vor dem Anpfiff völlig klar ist. „Wir spielen drei Klassen höher, da ist es selbstredend, dass wir diese Aufgabe lösen müssen“, so Grimmas Trainer René Behring. „Wichtig wird es sein, dass wir dieses Spiel von der Einstellung her so angehen, wie es sich für ein höherklassiges Team gehört. Ziel muss es sein, dass wir diese Pokal-Begegnung mit der nötigen Seriosität angehen und unser Spiel durchziehen. Roßwein hat nichts zu verlieren und wird mit Sicherheit auch so auftreten. Darauf sollten wir vorbereitet sein und nicht beginnen, den Gegner zu unterschätzen. Für uns ist es wichtig, mit einem erfolgreichen Auftritt zusätzliches Selbstvertrauen für die kommenden Oberliga-Spiele zu tanken. Denn bereits am kommenden Wochenende fahren wir nach Gera zu einem vielversprechend gestarteten Aufsteiger, wo wir natürlich bestehen wollen.“

Für den gastgebenden Roßweiner SV ist es in der neuen Saison das erste Pflichtspiel, nachdem die Auftakt-Begegnung in der Kreisoberliga gegen den BSV Einheit Frohburg am vergangenen Wochenende auf Mitte November verschoben wurde. Durch einen knappen 1:0 (0:0)-Erfolg in Bennewitz gegen den SV Ostrau konnte die Mannschaft von Trainer Stephan Leimner den letztjährigen Kreispokal des Fußballverbandes Muldental/Leipziger Land gewinnen, was die Qualifikation für den diesjährigen Wernesgrüner-Sachsenpokal zur Folge hatte. In diesem Wettbewerb war man in den letzten Jahren bereits allzu oft vertreten, so dass man den Roßweiner SV getrost als eine Pokalmannschaft bezeichnen kann. Sechs Mal erreichte der RSV seit 2016 das Kreispokal-Endspiel, am Ende des Tages ging man fünf Mal als Sieger vom Feld. In der vergangenen Saison gastierte in der 1. Hauptrunde des Sachsenpokals der damalige Drittliga-Absteiger FSV Zwickau in Roßwein, wobei sich die Gastgeber insgesamt sehr gut aus der Affäre zogen. Letztlich behielt der Favorit vor über 1.300 Zuschauern zwar klar mit 5:0 die Oberhand, doch war die Vorstellung des RSV aller Ehren wert. Nichtsdestotrotz möchte man in dieser Saison auch wieder in der Kreisoberliga für Furore sorgen, nachdem man in der vergangenen Spielzeit auf Tabellenplatz vier einkam. Dabei freut man sich an der Haßlauer Straße vor allem auf die Derbys gegen den Döbeln, Ostrau, Hartha, Mochau oder Aufsteiger Gleisberg, welche zusätzlich immer wieder jede Menge Brisanz beinhalten. Ziel ist es, wiederum in der Spitzengruppe der Kreisoberliga mitzumischen und so das Niveau der Spielklasse mitzubestimmen. Dies gelang vor allem in der Saison 2017/18 mehr als eindrucksvoll, als man sich neben dem Kreispokalsieg auch den Aufstieg in die Landesklasse sicherte. Zwar stiegen die Roßweiner im Anschluss direkt wieder in die Kreisoberliga ab, doch möchte der Verein diese damalige völlig neue Erfahrung nicht missen. Für die Pokal-Aufgabe gegen Grimma weiß man im RSV-Lager ganz genau, dass man als Außenseiter völlig frei aufspielen und sich dadurch Selbstvertrauen für die Meisterschaft holen kann. Dort starten die Leimner-Schützlinge am kommenden Samstag, wenn man mit dem Auswärtsspiel beim Landesklasse-Absteiger Bornaer SV gleich eine ganz schwere Aufgabe zu lösen hat.

Für die Grimmaer war es indes wichtig, nach der klaren Auftaktniederlage in Krieschow am vergangenen Wochenende gegen Zorbau die richtige Reaktion gezeigt zu haben. Dass der Sieg am Ende des Tages jedoch deutlich zu knapp ausfiel, war das Einzige, was Trainer René Behring im Duell gegen seinen Ex-Verein auszusetzen hatte. „Wir müssen letztlich viel höher gewinnen und hätten unser durch das Krieschow-Spiel arg in Mitleidenschaft gezogene Torverhältnis wieder gerade rücken können,“ so der ehemalige Grimmaer Angreifer. „Doch am Ende des Tages haben wir unser Primärziel erreicht und die drei Punkte bei uns behalten.“ Für den Pokalauftritt in Roßwein ist Behring die Ausgangslage natürlich bekannt, so dass er nichts dem Zufall überlässt. Die Mannschaft hat in der Trainingswoche ordentlich gearbeitet – dass die Stimmung in der Truppe nach einem Erfolgserlebnis allgemein eh gut ist, dürfte nirgendwo anders sein. Nichtsdestotrotz ist auch Behring im Klaren, dass der Pokal seine eigenen Gesetze hat und seine Elf am morgigen Samstag als klarer Favorit die Partie angehen wird. „Natürlich hat die Oberliga oberste Priorität, doch hat man im Pokalwettbewerb immer mal die Möglichkeit auf einen höherklassigen Zuschauermagneten zu treffen, wo man einerseits vor einer größeren Kulisse spielen und der Verein zweitens noch ein paar Mark fünfzig einnehmen kann. Demzufolge wollen wir natürlich auch im Sachsenpokal weit kommen.“ Dafür steht den Muldestädtern in Roßwein ein Kader zur Verfügung, welcher sich zu den ersten beiden Oberliga-Begegnungen nur unwesentlich unterscheidet. „Gut möglich, dass der eine oder andere Akteur Spielpraxis erhalten wird, welche in den ersten beiden Meisterschaftsspielen noch nicht die gewünschten Einsatzminuten vorzuweisen haben“, verrät Behring. Für einen Grimmaer Akteur ist die Pokalpartie mit Sicherheit eine ganz besondere. Schlussmann Christopher Hauswald verbrachte seine komplette Nachwuchs-Karriere sowie noch drei Herren-Spielzeiten beim Roßweiner SV, ehe er nach den Stationen BSC Freiberg, SC Freital und TuS Koblenz seit Januar diesen Jahres das Tor in Grimma hütet. „Klar freue ich mich auf das Spiel“, so Hauswald, der zudem in Roßwein wohnt. „Hier habe ich das Fußballspielen erlernt und habe hier für meinen weiteren Weg unheimlich viel mitgenommen. Nach der Auslosung musste ich schon leicht schmunzeln, dass wir ausgerechnet in Roßwein spielen. Es werden sicherlich viele Freunde von mir dem Spiel beiwohnen und na klar – wir sind Favorit und müssen weiterkommen“, so Hauswald.