Vorschau auf den 1. Spieltag der
NOFV-Oberliga Süd
VfB 1921 Krieschow – FC Grimma
Datum: Samstag, 03.08.2024
Anstoß: 14.00 Uhr
Spielort: Sportpark Krieschow
Grimma. Nach einer kräftezehrenden und intensiven fünfwöchigen Vorbereitungsphase geht es am Wochenende endlich wieder los. Die Oberliga-Saison 2024/25 steht in den Startlöchern, so dass es für den FC Grimma ab sofort wieder ernst wird. Die Muldestädter haben nach einer sensationellen Aufholjagd von April bis Juni glücklicherweise den Klassenerhalt in der vergangenen Saison erfolgreich realisiert, auch wenn viele Experten im Umfeld die Truppe im Frühjahr bereits sang- und klanglos abgeschrieben hatten. Doch nun geht es wieder von vorn los. Die Ergebnisse im zweiten Quartal sind ab sofort so gut wie nichts mehr wert, zumal sich das Gesicht der Mannschaft im Sommer stark verändert hat. Dies beginnt bereits auf der Trainerposition – nach dem Abgang von Steffen Ziffert, der fortan als Sportlicher Leiter beim Regionalligisten BSG Chemie Leipzig fungiert, schwingt ab sofort René Behring den Taktstock auf der Grimmaer Kommandobrücke. Weiterhin haben beispielsweise mit Robin Brand (Stahl Riesa), Michel Schwarz, Christoph Jackisch oder Stefan Tröger (alle HFC Colditz) erfahrene und prägende Gesichter des Grimmaer Fußballs den Verein verlassen, welche allesamt über ein Jahrzehnt an den Erfolgen der Muldestädter entscheidend beteiligt waren. Ersetzt wurden die Routiniers fast ausnahmslos durch junge, hungrige Spieler, die in Grimma den nächsten Schritt in ihrer sportlichen Karriere gehen wollen. Ziel ist es, dass man nicht wiederum eine vom Abstiegsdruck gekennzeichnete Saison, sondern eine weit bessere Rolle spielt. Ob dies gelingt, wird die Zukunft zeigen – die Testspiele geben zunächst erst einmal diesbezüglich Optimismus. Dass die Pflichtspiele allerdings auf einem völlig anderen Papier stehen, dürfte allgemein bekannt sein – die Resultate der Vorbereitung sind ab sofort nichts mehr wert. Es gilt, zum scharfen Oberliga-Start sofort bereit zu sein – zumal der Auftakt-Gegner zweifelsohne seines Gleichen sucht. So reisen die Grimmaer am Premieren-Spieltag der Oberliga zum ambitionierten VfB 1921 Krieschow, der seit Jahren das Leistungsniveau in der Spielklasse mitbestimmt. Daher ist diese Aufgabe für die Muldestädter bereits eine echte Standortbestimmung. Zu verlieren haben die Behring-Schützlinge nichts, Favorit ist eindeutig der Gastgeber aus Brandenburg. Der Anstoß im Krieschower Sportpark erfolgt am Samstag um 14.00 Uhr.
„Wir wollen frühzeitig eine gute Rolle in der Oberliga spielen“, drückt Trainer Robert Koch das primäre Ziel des VfB aus. Der 38-jährige der zuletzt beim Bischofswerdaer FV 08 als Co-Trainer arbeitete und als Aktiver 100 Zweitliga-Spiele (14 Tore) bei Dynamo Dresden und dem 1. FC Nürnberg absolviert hat, möchte die Arbeit fortsetzen, die sein Vorgänger Toni Lempke in den letzten Jahren vorzuweisen hat. Unter Lempke gelang den Brandenburger in der Saison 2016/17 der Aufstieg in die Oberliga – nach über acht Jahren wurde Amtszeit jedoch im Sommer beendet. „In der Vergangenheit wurde unter meinem Vorgänger in Krieschow schon sehr gut gearbeitet, ich möchte einfach daran anknüpfen“, so Koch, der mit seinem Kader sehr zufrieden ist. „Die Mannschaft ist fast ausnahmslos zusammengeblieben, so dass eine gewisse Eingespieltheit natürlich vorherrscht. Weiterhin ist es uns gelungen, die Truppe punktuell zu verstärken, so dass wir insgesamt gut gerüstet sind.“ Was der Neu-Coach des VfB weiterhin schätzt, ist die sehr angenehme familiäre Atmosphäre im Verein. „Ich bin sehr gut aufgenommen worden. Wie bereits in Bischofswerda engagieren sich sehr viele Menschen als ehrenamtliche Helfer im Hintergrund, worüber ich natürlich tief beeindruckt bin.“ Dass die Krieschower riesige Qualität besitzen, war bereits in den Vorbereitungsspielen deutlich zu sehen. Vier von fünf Testspielen wurden mehr als deutlich gewonnen, bei der Generalprobe vor dem Auftakt siegte der VfB am letzten Wochenende gegen Oberliga-Aufsteiger Berliner FC Preussen (Staffel Nord) zusätzlich mit 1:0. „Die Mannschaft hat in der Vorbereitung gut gearbeitet, so dass ich denke, dass wir bereit sind“, so der 38-jährige. „Meine kleine Umstellungen hinsichtlich unserer Spielweise wurde von der Truppe von Beginn an sehr gut mitgetragen, so dass es Ziel sein muss, die Neuzugänge schnell zu integrieren und zu einer großen Einheit zu werden.“ Hinsichtlich der neu zusammengesetzten Süd-Staffel findet der Krieschower Coach nur positive Worte. „Es sind viele interessante Mannschaften dabei, so dass für reichlich Spannung in der ausgeglichenen Oberliga gesorgt sein dürfte.“ In Bezug auf den Premieren-Spieltag gegen die Muldestädter hat Koch recht klare Vorstellungen. „Trotzdem Grimma einen erheblichen Umbruch zu bewerkstelligen hat, nachdem im Sommer viele gestandene Spieler den Verein verlassen haben, erwarte ich ein intensives Spiel, welches sicherlich von kleinen Dingen wie beispielsweise der besseren Tagesform abhängig sein kann“, prophezeit Koch. „Nichtsdestotrotz ist ein erstes Saisonspiel – vor allem vor heimischer Kulisse – immer etwas Besonderes. Ich denke, wir sind gut vorbereitet und na klar wollen wir zum Saisonstart natürlich die drei Punkte einfahren.“
Die Grimmaer sind sich ihrerseits zweifelsohne über die Schwere der Auftakt-Aufgabe bewusst, doch Bangemachen gilt nicht. Man kann im Brandenburgischen völlig ohne Druck aufspielen, da die Favoritenrolle eindeutig bei den Gastgebern liegt. Am ersten Spieltag weiß noch keine Mannschaft genau, wo sie letztendlich wirklich steht, so dass sich die Muldestädter derweil schon etwas ausrechnen. „Die neue Mannschaft hat in der Vorbereitung sehr fokussiert und konzentriert gearbeitet, so dass wir die Grundlage für eine erfolgreiche Saison durchaus gelegt haben“, so Trainer René Behring. „Nun gilt es, die sowohl im Trainingsbetrieb als auch in den Vorbereitungsspielen positiv anzusehenden Dinge auch in der Meisterschaft umzusetzen und zu bestätigen. Wir treffen in Krieschow auf einen Gegner, der uns diesbezüglich auf Herz und Nieren testen wird und sich zum Auftakt vor heimischer Kulisse sicherlich einiges vorgenommen hat. Grundlage wird eine stabile Defensive sein – über die Offensiv-Qualitäten des Gegners mit Hebler, Pereira Rodrigues, Felgenträger oder Zurawsky brauchen wir ja nicht viele Worte verlieren. Allerdings fahren wir nach Krieschow, um etwas mitzunehmen – das ist das Ziel.“ Hinsichtlich der zur Verfügung stehenden Personals kann der FC-Coach nicht ganz aus dem Vollen schöpfen. Neben mit verletzen Lucas Bartsch wird ebenfalls Vincent Markus (Schulanfang) nicht zur Verfügung stehen. Demzufolge war man im Grimmaer Lager recht froh, in einer Nacht- und Nebelaktion noch die Spielgenehmigungen von Kento Nakano (SV Blau-Weiß Zorbau) und Albert Pistol (FSV Optik Rathenow) erhalten zu haben. „Der Kader ist kleiner als in der Vorsaison, so dass jeder Spieler definitiv gebraucht wird“, so Behring. „Mit den zwei Spielern erhoffe ich mir eine gewisse Flexibilität im Kader, um insgesamt schwerer auszurechnen zu sein.“ Sollte dies gelingen, ist vielleicht schon in Krieschow einiges möglich, zumal man mit der Außenseiterrolle in Brandenburg sehr gut leben kann.