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Totgesagte leben länger – Rückblick auf die Oberliga-Saison 2023/24

Foto: Dieter Koch
Foto: Dieter Koch

Grimma. Nachdem der FC Grimma mit drei Siegen aus den letzten drei Begegnungen (Zorbau/A 4:2, Halle 96/A 3:2, Nordhausen/H, 1:0) in der Saison 2022/23 quasi in allerletzter Sekunde den Oberliga-Klassenerhalt sichern konnte, hatten die Muldestädter vor Beginn der neuen Spielzeit nur ein Ziel. Eine ähnliche Nervenschlacht sollte unter allen Umständen vermieden werden – man wollte eine sorgenfreiere Saison spielen, wo der Klassenerhalt bedeutend eher realisiert werden sollte. Nichtsdestotrotz musste jedoch erst einmal der Kader etwas umgebaut werden, da zahlreiche Akteure den Verein verließen. Mit Pascal Birkigt (Bad Lausick), Moritz Griesbach (Sandersdorf), Sebastian Albert (Krostitz), Nikita Bondarenko (Wismar) und Jonas Konzok (Dresden-Laubegast) verzeichnete die Mannschaft von Trainer Steffen Ziffert einige Abgänge, welche erst einmal kompensiert werden mussten. So sicherte man sich die Dienste von Max Nitschke (Chemie Leipzig), Lukas Böhm (Neugersdorf), Akam Sabah Choschnau, Samyr Farkas, Patrick Böhme (alle Radefeld) und Niclas Rietschel (Bischofswerda) – hinzu kamen die drei Perspektivspieler Lenny Pechmann (Zwickau A-Junioren), Leo Luca Ackermann (Chemnitzer FC A-Junioren) und Tom Stockmann (eigener Nachwuchs). Dass dieser Kaderumbau jedoch einiges an Zeit benötigt, war allerdings bereits in den Vorbereitungsspielen erkennbar. Von den sieben Test-Begegnungen gewannen die Muldestädter nur drei (2:0 in Merseburg, 3:2 in Wolfen, 9:2 in Mochau). Gegen den Thüringenligisten Wismut Gera würgte man sich zu einem 2:2-Remis, gegen die höherklassigen Teams Lok Leipzig (1:2), Meuselwitz (0:5) und RB Leipzig (0:7) war man vor allem gegen die Thüringer und den Bundesligisten absolut chancenlos.

Demzufolge fuhren die Muldestädter schon mit einigen Bauchschmerzen nach Auerbach, wo man den Saisonauftakt der Oberliga bestreiten musste. Hinzu hatte man noch akute Torwartsorgen – ein Problem, welches aufgrund von Verletzungen bereits in der Vorsaison auftrat. Nach dem Abgängen von Birkigt und Torwarttrainer Jan Evers, der in der abgelaufenen Saison notgedrungen immer wieder einspringen musste, verletzte sich Neuzugang Böhm in der Vorbereitung, so dass der 19jährige Leon Schiffel der einzig verbliebene Schlussmann darstellte. Doch sollte sich in Auerbach jegliches Magengrummeln als unbegründet erweisen – durch zwei Treffer von Felix Beiersdorf (19., 37.) gewann man im Vogtland mit 2:1.

Im folgenden ersten Heimspiel der neuen Saison wollten die Muldestädter diesen Top-Start natürlich vergolden. Dabei spielte man gegen Union Sandersdorf eine sehr ordentliche erste Halbzeit und führte mit 1:0, ehe man nach dem Wechsel völlig den Faden verlor und am Ende mit 2:3 den Kürzeren zog. Im Sachsenpokal wollten die Grimmaer eine Woche später wieder in die Spur kommen und sich mit einem Erfolg beim Landesklassisten VfB Annaberg für die 2. Hauptrunde qualifizieren. Dies gelang mit einem 6:0-Sieg ein eindrucksvoller Manier, wo bereits zur Pause das Fundament für das sichere Weiterkommen gelegt wurde.

Dadurch reiste die Ziffert-Elf nun mit Selbstvertrauen nach Bischofswerda, bei einem Top-Favoriten auf den Staffelsieg schielte man auf einen Teilerfolg. Allerdings hielten die Torwart-Sorgen weiter an, da sich die Sprunggelenksverletzung von Böhm weiterhin hinzog. So sicherten sich die Muldestädter in einer Nacht- und Nebelaktion die Dienste von Torsten Jentzsch – Bruder von Co-Trainer Mirko Jentzsch – der kurzfristig von Kreisoberliga-Aufsteiger Traktor Mochau losgeeist wurde. Doch auch der neue Mann zwischen den Pfosten konnte wenig darin ändern, dass seine Oberliga-Premiere in der Bischofswerdaer Volksbank-Arena deutlich mit 1:4 in die Hose ging.

Was im Anschluss folgte, waren zwei Begegnungen, in denen man zwei grundverschiedene Gesichter der Mannschaft sah. Daheim gegen Freital lieferten die Ziffert-Schützlinge zunächst ein richtig gutes Heimspiel ab und gewannen verdient mit 2:1. Eine Woche später in Halberstadt war der Begriff „Katastrophen-Auftritt“ noch merklich untertrieben – beim Regionalliga-Absteiger Germania Halberstadt war man mit dem 0:5 noch sehr gut bedient. Diese Klatsche war sicherlich nicht die beste Voraussetzung für das folgende Pokal-Derby beim HFC Colditz – einzig positiv war, dass im Vorfeld hinsichtlich dieser Partie noch einmal zusätzlich alle Sinne geschärft wurden. Letztlich setzte sich der Favorit mit 3:2 in der Hausdorfer anona-Arena durch, doch ein Feuerwerk brannte der Oberligist nicht wirklich ab.

In der Meisterschaft folgten nun zwei Heimspiele, in welchen man vier Zähler einfahren konnte. Nach einem schwachen Auftritt beim torlosen 0:0 gegen Aufsteiger Arnstadt konnten die Muldestädter eine Woche später Einheit Wernigerode mit 2:1 bezwingen, obwohl man durch eine inkonsequente Chancenverwertung einen höheren Sieg verpasste und es daher bis zum Ende spannend blieb. Mit zehn Punkten aus sieben Spielen fuhren die Grimmaer im Anschluss nach Plauen und lieferten dem Tabellenzweiten einen offenen Kampf. Zwar nach acht Minuten bereits mit 0:2 in Rückstand liegend, blieben die Gäste äußerst hartnäckig und boten dem Favoriten mehr als Paroli. Schade, dass sich die Ziffert-Schützlinge bei der 1:2-Niederlage nicht mit einem Teilerfolg belohnen konnten.

Was in den nächsten Wochen jedoch folgte, hatte insgesamt recht wenig mit Oberliga-Fußball zu tun. In der 3. Runde des Pokalwettbewerbes übersprangen die Muldestädter zwar die Hürde VfB Zwenkau klar mit 4:0, doch setzte es in der Meisterschaft sechs Niederlagen in Folge. Im Heimspiel gegen Ludwigsfelde schafften es die Muldestädter nicht, einen mit nur 12 Feldspielern angereisten Gegner in die Schranken zu weisen. Im Gegenteil – nach einer nicht oberliga-tauglichen Vorstellung zogen die Grimmaer sogar mit 0:1 den Kürzeren. Zwei Wochen wehrte man sich in Krieschow zwar nach Kräften, doch aufgrund fehlender Durchschlagskraft im Offensivbereich und einfacher Fehler im Rückwärtsgang kehrte man mit einer 0:3-Niederlage zurück. Im Heimspiel gegen Bautzen führte man zur Pause mit 1:0, ehe die Gäste nach dem Wechsel kräftig aufdrehten und den Grimmaern in der Schlussphase noch eine 1:2-Niederlage bescherten. Beim Schlusslicht in Rudolstadt hielten die Muldestädter eine Woche später bis 15 Minuten vor Schluss ein 1:1-Remis, welches den Negativlauf erst einmal gestoppt hätte. Warum die Mannschaft in der Endphase dann jedoch völlig grundlos vom taktischen Konzept abwich, bleibt ihr Geheimnis. Die Thüringer siegten letztlich noch mit 4:1 – die Grimmaer waren damit zu hundert Prozent im Abstiegskampf angekommen. Was folgte, war eine deutliche 1:5-Heimniederlage gegen die Magdeburger Reserve sowie das Pokal-Aus im Achtelfinale beim SC Freital (1:3). Den absoluten Tiefpunkt erlebten die Ziffert-Schützlinge dann allerdings Ende November in Marienberg. Auf 15 Zentimeter Schnee unterlagen die Muldestädter beim Tabellenvorletzten mit 0:2, wobei vor allem nach dem Wechsel in Sachen Einstellung vieles brach lag.

Mit dieser Niederlage beim Aufsteiger mussten die Grimmaer sieben Oberliga-Pleiten in Folge hinnehmen, was das Abrutschen auf den vorletzten, den 15. Tabellenplatz zur Folge hatte. Damit verlieben die Grimmaer über den Jahreswechsel hin mit nur zehn Punkten auf einem direkten Abstiegsplatz, auch wenn der Rückstand auf das rettende Ufer nur drei Zähler betragen sollte. Daran konnten auch die Siege bei den Hallenturnieren in Grimma in Döbeln nichts groß ändern. Kurios war hier allerdings, dass den Muldestädtern der Turniersieg in Döbeln fünf Tage nach der Austragung der Veranstaltung von Traktor Mochau streitig gemacht wurde, weil angeblich ein Ergebnis der „Traktoren“ falsch kommuniziert wurde, was Mochau den Gesamtsieg ermöglicht hätte. Wie makaber sich die dieser Fakt darstellt, zeigt die Tatsache, dass dies dem Kreisoberliga-Aufsteiger mit seinem gewaltig angereisten Anhang zur Siegerehrung überhaupt nicht auffiel – erst fünf Tage später am Kaffeetisch. Zumal es am Zweifeln der Richtigkeit der Wertung der Ergebnisse überhaupt keinen Anlass gab…

Demzufolge galt es in der Winterpause personell noch einmal nachzujustieren, um möglichst schnell diese kritische Tabellenregion verlassen zu können. Neben der Rückkehr des Langzeitverletzten Robin Brand (Kreuzbandriss) gelangen die Verpflichtungen von Torhüter Christopher Hauswald (TuS Koblenz), Außenbahnspieler Jannik Huhn (Zwenkau) sowie Mittelfeld-Stratege Eric Ziffert (Bad Lausick) – wobei vor allem der letztgenannte Transfer für allgemeines Gelächter unter den „Fußball-Experten“ im Umkreis sorgte. „Was wollt ihr denn in der Oberliga mit einem 38jährigen aus der Kreisoberliga“, so der allgemeine Tenor. Doch genau diese Verpflichtung war extrem wichtig für das Gesamtkonstrukt der Mannschaft und sollte sich am Ende des Tages als Gold wert erweisen. In den Vorbereitungsspielen gegen Taucha (0:0), Tapfer Leipzig (6:0) und Zorbau (0:2) deutete Ziffert seine Fähigkeiten bereits an – auch wenn in allen drei Test-Begegnungen weiterhin merklich Sand im Offensivspiel der Muldestädter vorhanden war.

Umso erfreulicher war der Rückrunden-Auftakt bei Union Sandersdorf, nachdem vorher die Heimspiele gegen Halle 96 und Auerbach aufgrund der Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt werden mussten. Trotz eines Halbzeit-Rückstandes kamen die Grimmaer zurück und drehten in der zweiten Hälfte die Begegnung in einen 2:1-Sieg um. Nach sieben Meisterschafts-Niederlagen in Folge holten die Grimmaer in Sachsen-Anhalt drei wichtige Punkte, zumal diese angesichts des Spielverlaufs auch verdient waren.

Allerdings war diese Anfangs-Euphorie in den kommenden Wochen recht schnell wieder verflogen. Zwar spielten die Muldestädter in den kommenden drei Begegnungen jeweils munter mit, die Punkte holten jedoch ausschließlich die Gegner. Im Heimspiel gegen Bischofswerda war man einem Punktgewinn nah, doch hatte eine Schlafmützigkeit im Defensivbereich eine knappe 1:2-Niederlage zur Folge. In Freital unterlagen die Muldestädter mit 0:2, als man sich durch zwei simple Einwurf-Gegentore übertölpeln ließ. Gegen Halberstadt mussten die Ziffert-Schützlinge zwingend führen – Germania nahm die Geschenke nach dem Wechsel dankend an und fügte den Grimmaern beim 0:3 eine weitere Heimniederlage bei.

Mit drei Punkten aus den ersten vier Rückrunden-Spielen sah es weiterhin nicht gut um den FC aus – mit 13 Zählern war man immer noch Vorletzter. Beim Schlusslicht Arnstadt (11 Punkte) sollte nun endgültig der Bock umgestoßen werden, doch waren beide Teams beim 2:2-Remis nicht wirklich zufrieden. Erfreulich aus Grimmaer Sicht war einzig, dass man nach Rückständen zweimal zurückkam und arg ersatzgeschwächt wenigstens einen Zähler mit nach Hause nehmen konnte. Davon waren die Muldestädter 14 Tage später allerdings meilenweit entfernt. Im Nachholspiel gegen Auerbach diktierten die Vogtländer im Husaren-Sportpark frühzeitig die Szenerie und gewannen sicher mit 3:0. Die Grimmaer enttäuschten auf der ganzen Linie – nach solchen Leistungen sollte das Ziel Klassenerhalt bei noch zehn verbleibenden Spielen in weite Ferne rücken.

Vor dem nächsten (Sonntags)Spiel in Wernigerode war es dann soweit. Aufgrund der Ergebnisse am Vortag waren die Muldestädter auf den letzten Platz abgerutscht – niemand gab mehr einen Pfifferling auf die Mannschaft. Im Harz sah es dann auch nicht gut aus – durch zwei Elfmeter-Gegentore lagen die Ziffert-Schützlinge Mitte der ersten Hälfte mit 0:2 in Rückstand. Das Spiel schien erledigt, doch durch ein Freistoßtor gelang Christoph Jackisch in der Nachspielzeit der Anschlusstreffer (45.+1). Was dann jedoch nach dem Wechsel passierte, war der Grundstein für das Erreichen des Saisonziels. Nun bekam man die zweite Luft, beherrschte die Gastgeber fortan komplett und drehte die Partie noch in einen 3:2-Sieg um. Dabei waren es die Langzeitverletzten, die sich dafür verantwortlich zeichneten. Zunächst schlug ein abgefälschter Schuss von Robin Brand zum 2:2 ein (68.), in der Nachspielzeit schloss Max Nitschke einen Konter zum 3:2-Auswärtssieg ab (90.+1).

Viel Zeit zum Feiern gab es allerdings nicht, schließlich stand drei Tage später das wichtige Nachholspiel gegen den direkten Abstiegskonkurrenten Halle 96 auf dem Plan. Nachlegen war der Wunsch von Trainer Steffen Ziffert – ein Sieg hätte das Verlassen der Abstiegszone sowie das punktemäßige Gleichziehen mit dem Kontrahenten zur Folge gehabt. Und genau dieses Ziel konnten die Grimmaer nach den 90 Minuten auch erreichen. Nach einer torlosen ersten Hälfte spielte den Gastgebern eine Rote Karte gegen den Hallenser Jagupov völlig in die Karten – am Ende des Tages konnte ein elementar wichtiger 3:1-Heimsieg eingefahren werden.

Die Grimmaer waren mit diesen zwei Siegen nun wieder mitten im Geschäft, zumal drei Tage später gegen Spitzenreiter Plauen beim torlosen 0:0-Unentschieden ein wichtiger Punkt eingefahren werden konnte. Beim folgenden Auswärtsspiel in Ludwigsfelde war man nach zwischenzeitlicher 2:0-Führung sogar den nächsten drei Punkten nah, doch musste man sich letztlich mit einem 2:2-Remis begnügen. Nichtsdestotrotz war der positive Trend bei den Muldestädtern absolut erkennbar, was auch im Heimspiel gegen Angstgegner Krieschow deutlich zu sehen war. Nachdem man gegen die Brandenburger in der Oberliga bisher noch nie gewinnen konnte, siegten die Grimmaer im heimischen Husaren-Sportpark mit 2:0 – der Vorsprung auf die Abstiegsplätze vergrößerte sich dadurch auf drei Punkte.

Was folgte, war das Auswärtsspiel in Bautzen, wo man in der vergangenen Saison noch mit 1:5 unter die Räder kam. Doch davon war man diesmal weit entfernt, Mitte der ersten Hälfte führten die Grimmaer mit 2:0. Allerdings verursachte der Anschlusstreffer der Oberlausitzer noch vor der Pause einiges an Ungemach in den Köpfen der Muldestädter. Nach dem Wechsel drehte Budissa den Rückstand in einen 3:2-Vorsprung um, doch bewiesen die Gäste, dass man sich in den letzten Wochen arg gefestigt hatte. Jackischs Ausgleich, zehn Minuten vor Schluss, sorgte dafür, dass man beim 3:3-Unentschieden einen wichtigen Punkt mit nach Grimma nahm.

Im folgenden Heimspiel wollte man mit dem FC Einheit Rudolstadt einen weiteren direkten Kontrahenten in die Schranken weisen und damit den Vorsprung auf die Abstiegszone auf vier Punkte vergrößern. Dies gelang mit einem 2:1-Erfolg, auch wenn sich Trainer Ziffert gewünscht hätte, das Spiel nach der 2:0-Führung sauberer zu Ende zu spielen. Nach Treffern von Jackisch (44.) und Samyr Farkas (65.) fiel der Rudolstädter Anschlusstreffer (Rupprecht, 67.) viel zu zeitig, so dass es bis zum Schluss spannend bleiben sollte. Am Ende sollte es allerdings reichen – mit diesem wichtigen Heimsieg blieben die Muldestädter zum siebenten Mal in Folge ohne Niederlage und kamen ihrem Saisonziel einen großen Schritt näher.

Beim Auswärtsspiel bei der Reserve des 1. FC Magdeburg sollte diese Serie jedoch zu Ende gehen. Bis zwölf Minuten vor Schluss hielt man das torlose 0:0, ehe man in zwei Konter lief und schlussendlich mit 0:2 den Kürzeren zog. Nichtsdestotrotz befanden sich die Muldestädter bei noch zwei ausstehenden Spielen weiterhin über dem Strich und konnten nun mit einem Heimsieg über Marienberg, den für viele Experten niemals mehr für möglich gehaltenen Klassenerhalt auch rechnerisch perfekt machen. Voraussetzung neben einem eigenen dreifachen Punktgewinn war jedoch, dass einer der beiden Konkurrenten (Rudolstadt in Plauen, Halle 96 in Halberstadt) sein schweres Auswärtsspiel verlieren muss.

Und genau dieses Szenario sollte Anfang Juni dann auch eintreten. Nach anfänglichen Wacklern bezwangen die Grimmaer den Aufsteiger aus Marienberg mit 6:3 und revanchierten sich damit für die Niederlage im Winter, als man bei 15 Zentimeter Schnee keinen Hund vor die Haustür gejagt hätte. Angesichts der Möglichkeiten hätte der Sieg sogar noch höher ausfallen können, weiterhin stand man zusätzlich bei allen drei Gegentreffern eifrig Pate. Doch geriet dieser Fakt im Anschluss absolut zur Nebensache und war auch nicht mehr wichtig. Als die Nachricht von der 3:4-Niederlage Halles in Halberstadt die Runde machte, war es geschafft. Eine Woche vor Abschluss der Saison hatte der FC Grimma mit 32 Punkten die Oberliga gesichert! Eine absolut unfassbare Leistung, wenn man bedenkt, dass die Mannschaft zwei Monate vorher nur magere 14 Zähler auf dem Konto hatte! Die Truppe hatte in den letzten Wochen Großes geleistet und genau diejenigen Lügen gestraft, die die Mannschaft Anfang April abgeschrieben hatten. Dafür gilt der Truppe sowie dem Trainerteam ein großes Kompliment. Da spielte es auch keine Rolle mehr, dass die Elf im letzten Saisonspiel in Halle mit 1:2 unterlag. Die Mannschaft hatte eine Woche davor ihr großes Ziel nach wochenlangem Kampf erreicht – im Stadion am Zoo war die Luft raus.

Großer Dank gilt dabei Trainer Steffen Ziffert, der nach etwas mehr als zwei Jahren seinen Trainerstuhl nun räumt und fortan die Tätigkeit des Sportlichen Leiters beim Regionalligisten BSG Chemie Leipzig einnimmt. Nach seinem Amtsantritt Ende April 2022 gelang es Ziffert mit seiner Mannschaft dreimal den Oberliga-Klassenerhalt zu sichern, wofür ihm diesbezüglich großer Dank gebührt. Bleibt zu hoffen, dass Nachfolger René Behring in die Fußstapfen Zifferts treten kann.

 

Spiele gesamt:

Spreitzer, T. Ziffert  29 • Walter  26 • Tröger, Jackisch, Bartsch  25 • Ronneburg  23 • Markus, Farkas  21 • Choschnau  20 • Beiersdorf  18 • Pechmann, Mattheus  16 • Brand, Böhme  15 • T. Jentzsch  14 • E. Ziffert, Goldammer  13 • Hauswald  12 • Huhn  10 • Stockmann, Nitschke  9 • Ackermann  7 • Schwarz, Diermann  5 • Böhm  3 • Schiffel, Rietschel  2

 

Spiele 90 Minuten:

T. Ziffert  28 • Bartsch  23 • Spreitzer  21 • Tröger  20 • Jackisch  17 • T. Jentzsch, Mattheus  14 • Hauswald  11 • E. Ziffert  10 • Choschnau, Böhme  9 • Markus, Beiersdorf, Goldammer  7 • Brand  6 • Ronneburg, Nitschke  5 • Walter  4 • Böhm, Farkas, Huhn  3 • Schiffel, Ackermann  2 • Schwarz  1

 

eingewechselt:

Ronneburg, Walter  17 • Pechmann, Choschnau, Stockmann  8 • Markus  7 • Farkas  5 • Nitschke  4 • Spreitzer, Diermann  3 • Ackermann, Schwarz, Brand, Beiersdorf, Böhme, Rietschel, Goldammer  2 • Hauswald, E. Ziffert, Jackisch, Huhn  1

 

ausgewechselt:

Farkas  13 • Beiersdorf  9 • Pechmann  8 • Brand, Jackisch, Markus  7 • Huhn  6 • Tröger, Spreitzer, Walter  5 • Böhme, Goldammer  4 • Choschnau, Ackermann  3 • Mattheus, E. Ziffert, Schwarz, Diermann  2 • Stockmann, Ronneburg, T. Ziffert, Bartsch  1

 

Gesamtminuten:

T. Ziffert  2.565 • Spreitzer  2.300 • Tröger  2.178 • Bartsch  2.158 • Jackisch  2.045 • Mattheus  1.355 • Beiersdorf  1.295 • Farkas  1.271 • T. Jentzsch  1.260 • Walter  1.257 • Markus  1.238 • Choschnau  1.215 • Böhme 1.181 • Brand 1.085 • E. Ziffert  1.056 • Hauswald  1.000 • Goldammer  993 • Ronneburg  821 • Huhn  655 • Pechmann  635 • Nitschke  591 • Ackermann  397 • Böhm  270 • Schwarz  251 • Diermann  241 • Stockmann  240 • Schiffel  180 • Rietschel  27

 

Tore:

Jackisch  11 • T. Ziffert, Farkas  5 • Tröger, Beiersdorf, Huhn  3 • Pechmann, Spreitzer, Ronneburg, Nitschke  2 • Brand, Böhme  1

 

Assists:

Jackisch  10 • Farkas  4 • Böhme  3 • Brand, Markus, Beiersdorf, Spreitzer, Walter  2 • Hauswald, Schwarz, Tröger, Nitschke, Goldammer, Bartsch, Huhn  1

 

Gelbe Karten:

Jackisch  9 • Tröger  5 • Mattheus, E. Ziffert, T. Ziffert, Farkas  4 • Choschnau, Brand, Beiersdorf, Böhme  3 • Hauswald, Schiffel, Ackermann, Schwarz, Markus, Stockmann, Spreitzer, Bartsch, Walter  1

 

Gelb-Rote Karten:

Ackermann  1

 

Rote Karten:

Farkas, Bartsch  1

 

eingesetzte Spieler:  

28

 

Anzahl der Torschützen:

12

 

Gesamttabelle

Platz 12 • 30 Spiele, 9 Siege, 5 Unentschieden, 16 Niederlagen • Tore: 40:63 • Punkte: 32

 

Hinrundentabelle

Platz 13 • 15 Spiele, 4 Siege, 1 Unentschieden, 10 Niederlagen • Tore: 16:35 • Punkte: 13

 

Rückrundentabelle

Platz 9 • 15 Spiele, 5 Siege, 4 Unentschieden, 6 Niederlagen • Tore: 24:28 • Punkte: 19

 

Heimtabelle

Platz 12 • 15 Spiele, 6 Siege, 2 Unentschieden, 7 Niederlagen • Tore: 22:26 • Punkte: 20

höchster Heimsieg: FC Grimma – FSV Motor Marienberg  6:3 (2:1)

höchste Heimniederlage: FC Grimma – 1. FC Magdeburg II  1:5 (1:3)

 

Auswärtstabelle

Platz 13 • 15 Spiele, 3 Siege, 3 Unentschieden, 9 Niederlagen • Tore: 18:37 • Punkte: 12

höchster Auswärtssieg: FC Einheit Wernigerode – FC Grimma  2:3 (2:1)

höchste Auswärtsniederlage: VfB Germania Halberstadt – FC Grimma  5:0 (2:0)

 

Zuschauertabelle gesamt

Platz 12 • Gesamt: 5.440 • Schnitt: 181

 

Heimzuschauer-Tabelle

Platz 12 • Gesamt: 1.983 • Schnitt: 132

meiste Zuschauer: FC Grimma – VFC Plauen  0:0 ► 201 Zuschauer

wenigste Zuschauer: FC Grimma – Ludwigsfelder FC  0:1 (0:0) ► 81 Zuschauer

 

Auswärtszuschauer-Tabelle

Platz: 10 • Gesamt: 3.457 • Schnitt: 230

meiste Zuschauer: VfB Auerbach – FC Grimma  1:2 (0:2) ► 615 Zuschauer

wenigste Zuschauer: 1. FC Magdeburg II – FC Grimma  2:0 (0:0) ► 53 Zuschauer

 

Fairplay-Tabelle

Platz 1 • Gelbe Karten: 51, Gelb-Rote Karten: 1, Rote Karten: 2 • Gesamtpunkte: 68 • Quote: 2,26