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„Wir wollen wieder überraschen“

Vorschau auf den 25. Spieltag der
NOFV-Oberliga Süd

 

FC Grimma – VfB 1921 Krieschow

 

Datum:            Sonntag, 28.04.2024

 

Anstoß:           14.00 Uhr

 

Spielort:          Husaren-Sportpark, Grimma

 

Grimma. Showdown in der Oberliga Süd. Sowohl im Aufstiegs- als auch im Abstiegskampf werden in den kommenden Wochen die entscheidenden Fragen geklärt. Während sich der VFC Plauen und der Bischofswerdaer FV 08 in Sachen Titelfrage und dem daraus resultierenden Aufstieg in die Regionalliga duellieren, spitzt sich die Entscheidung im Kampf um den Klassenerhalt deutlich zu. Aktuell sind fünf Mannschaften involviert, wobei der VfL Halle 96 (24 Punkte) und der FC Grimma (22) derzeit die besten Karten haben. Doch Vorsicht: Noch sind sechs Spiele zu absolvieren, so dass der FC Einheit Rudolstadt (19), der FSV Motor Marienberg (18 – ein Spiel weniger) und auch Schlusslicht SV 09 Arnstadt (15) noch genügend Möglichkeiten besitzen, die notwendigen Punkte einzufahren. Demzufolge bedeutet die aktuelle Tabellensituation für die Grimmaer absolut kein Ruhekissen, da der aktuelle Vorsprung vor dem ersten Abstiegsplatz derzeit nur drei Punkte beträgt. Demzufolge sind in den kommenden Begegnungen dringend weitere Zähler von Nöten, wenn man auch in der kommenden Saison Oberliga-Fußball in der Muldestadt erleben will. Das weiß natürlich auch Trainer Steffen Ziffert, der noch etwas den fehlenden Punkten aus der letztwöchigen Begegnung in Ludwigsfelde (2:2) nachtrauert. „Wenn man 2:0 führt, möchte man natürlich auch die drei wichtigen Zähler einfahren“, so der FC-Coach. „Leider haben wir es nach unserer Führung nicht geschafft, die Partie sauber runterzuspielen. Dadurch haben wir kurz vor Schluss noch den Ausgleich kassiert, obgleich wir mit einem Sieg einen großen Schritt hätten machen können. Allerdings bleibt unsere kleine Serie bestehen, wir sind seit vier Spielen ungeschlagen. Diese wollen wir natürlich am Wochenende fortsetzen, wohl wissend, dass wir auf einen starken Gegner treffen.“ Und genau mit dieser Aussage trifft der Grimmaer Übungsleiter den Nagel auf den Kopf. Mit dem VfB 1921 Krieschow gastiert eine Mannschaft in der Muldestadt, die seit Jahren das Niveau in der Oberliga mitbestimmt. „Jedoch spielen wir zu Hause und wollen unseren Zuschauern wieder eine ansprechende Partie bieten“, so Ziffert. „Zuletzt ist das mit dem Sieg gegen Halle 96 und dem Punktgewinn gegen Spitzenreiter Plauen recht gut gelungen. Mein Wunsch ist natürlich, dass wir gegen ein weiteres Schwergewicht weiter punkten können.“ Der Anstoß im Husaren-Sportpark erfolgt am Sonntag um 14.00 Uhr. Das Hinspiel in Brandenburg gewann der VfB mit 3:0 (1:0).

Seit dem Aufstieg im Jahr 2017 gehört der VfB 1921 Krieschow zum Oberliga-Inventar, der seitdem Jahr für Jahr in den oberen Sphären in dieser Spielklasse zu finden ist. Nach zwei Vize-Rängen in Folge (hinter Rot-Weiß Erfurt und dem FC Eilenburg) wurden die Brandenburger auch in dieser Saison wieder als einer der Favoriten auf den Staffelsieg angesehen. Ganz nach oben wird es in dieser Spielzeit jedoch nicht ganz reichen, mit 39 Zählern liegen die Brandenburger derzeit auf Rang sechs. Nichtsdestotrotz ist das interne Saisonziel des VfB noch erreichbar, vor der Saison wurde eine Platzierung unter den Top-Fünf ausgegeben. Diesen Rang hat aktuell der VfB Auerbach inne – beide Teams trennt derzeit nur das Torverhältnis. Garant für rasanten Aufstieg der Rand-Cottbusser in den letzten Jahren ist zweifellos Trainer Toni Lempke (40). Der Sohn der Energie-Legende Ralf Lempke trainiert den VfB seit März 2016 und hat den brandenburgischen Verein aus dem 550-Einwohner-Ort in ganz neue Sphären gehoben. Natürlich spielt auch die räumliche zu Cottbus eine entscheidende Rolle, wo immer wieder junge, talentierte Spiele aus dem Energie-Nachwuchsleistungszentrum nach Krieschow gelangen. Dass man in dieser Saison nicht noch enger an das Spitzenduo Plauen/Bischofswerda heranrücken konnte, hat indes zwei entscheidende Gründe. Zum einen hat man es in Krieschow in dieser Spielzeit nicht geschafft, eine gewisse Leistungskonstanz an den Tag zu legen (insgesamt neun Niederlagen), zum anderen kann man den monatelangen verletzungsbedingten Hinrunden-Ausfall der „Lebensversicherung“ Andy Hebler durchaus als arges Handicap darlegen. Der Torjäger erzielte in 186 Pflichtspielen sagenhafte 226 Tore – Hebler kann man neben Trainer Lempke demzufolge mit Fug und Recht als Garant für den Krieschower Aufschwung in den letzten Jahren bezeichnen. Im Sommer musste er sich jedoch einer erneuten Knie-Operation unterziehen und stand damit zum Saisonbeginn nicht zur Verfügung. „Er ist unser absoluter Unterschiedsspieler, der vor dem Tor abgezockt ist und aus wenig extrem viel macht“, so der VfB-Coach. Damit kommt der Sturmtank aktuell nur auf 16 Saisonspiele, in denen er allerdings wiederum 12 Mal ins Schwarze traf. Auf Hebler ruhen natürlich die Hoffnungen im VfB-Lager – Toni Lempke hat indes Respekt vor dem Gegner. „Trotzdem wir in der Oberliga noch nie gegen Grimma verloren haben, waren die Spiele in der Regel immer eng“, so der Krieschower Coach. „Grimma besitzt eine zweikampfstarke Mannschaft, die in den letzten Wochen eifrig gepunktet hat, um das Ziel Klassenerhalt zu erreichen. Wir werden alles abrufen müssen, doch wir sind gut vorbereitet.“ Etwas Selbstvertrauen dürfte man in Krieschow diesbezüglich wieder getankt haben. Nach fünf Pflichtspiel-Niederlagen in Folge bezwang man am vergangenen Wochenende mit dem VfB Germania Halberstadt den Tabellen-Dritten im heimischen Sportpark mit 3:2 (1:1).

Für die Grimmaer ist diese Begegnung gegen die Brandenburger erneut eine extrem richtungsweisende Partie. Man hat sich in den vergangenen drei Wochen eine gute Ausgangsposition erarbeitet – nicht mehr und nicht weniger. „Wir müssen weiter dranbleiben, bisher haben wir nichts erreicht“, so FC-Trainer Steffen Ziffert. „Aktuell ist es sicherlich eine schöne Momentaufnahme über dem Strich zu stehen, doch abgerechnet wird erst nach dem 30. Spieltag. Daher muss es uns gelingen, auch in den letzten sechs Spielen konzentriert zu Werke zu gehen und weiter eifrig zu punkten, um diese Ausgangsposition bis zum Schluss behaupten zu können.“ Dafür hat die Mannschaft innerhalb der Trainingswoche wiederum gut gearbeitet, so dass man gut gerüstet in das Heimspiel gegen Krieschow gehen kann. „Natürlich war die Truppe nach dem Abpfiff in Ludwigsfelde enttäuscht über das Ergebnis, zumal uns die drei Punkte richtig gut getan hätten“, so Steffen Ziffert. „Doch die Mannschaft hat das schnell weggesteckt und gut trainiert. Mal schauen, wer weiß wofür der Punkt noch wertvoll sein kann.“ Personell stehen dem Grimmaer Coach weiterhin einige Optionen zur Verfügung. Zwar fallen Stefan Tröger und Vincent Markus verletzungsbedingt aus, doch scheint der restliche Kader einsatzbereit. „Die Favoritenfrage ist geklärt“, so Ziffert. „Doch wir wollen wieder überraschen und unsere Serie beibehalten. Jedoch müssen wir dafür über die komplette Spielzeit alles in die Waagschale legen.“