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Muldestädter wollen auch gegen Tabellenführer überraschen

Vorschau auf den 23. Spieltag der
NOFV-Oberliga Süd

 

FC Grimma – VFC Plauen

 

Datum:            Samstag, 13.04.2024

 

Anstoß:           14.00 Uhr

 

Spielort:          Husaren-Sportpark, Grimma

 

Grimma.  Sechs Punkte aus der Englischen Woche – Oberligist FC Grimma hat mit den Siegen in Wernigerode (3:2) und im Nachholspiel gegen Halle 96 (3:1) seine Hoffnungen auf den Klassenerhalt untermauert. Nachdem die Mannschaft zuvor fünfmal in Folge ohne einen dreifachen Punktgewinn blieb und zwischendurch bis ans Tabellenende abrutschte, haben die Muldestädter mit diesen zwei Siegen in Folge erst einmal die Abstiegszone verlassen. Doch so schön diese aktuelle Momentaufnahme auch ist, Trainer Steffen Ziffert ist Realist genug und bremst die Euphorie. „Zweifelsohne haben uns diese beiden Siege sehr gut getan, doch haben wir noch acht Spiele“, so der FC-Coach. „Diese Erfolgserlebnisse waren daher nichts anderes als ein kleiner Schritt zur Realisierung unseres Ziels. Demzufolge müssen wir weiter hart arbeiten und nicht denken, dass jetzt alles von alleine geht. Wir werden definitiv nichts geschenkt bekommen und müssen uns alles hart erarbeiten.“ Nichtsdestotrotz haben sich die Muldestädter mit diesen sechs Punkten etwas Selbstvertrauen geholt, was für die kommenden Aufgaben durchaus nützlich sein sollte. Denn bereits am Wochenende hat man die nächste harte Nuss zu knacken, wo die Favoritenrolle im Vorfeld vollends geklärt ist. Tabellenführer VFC Plauen gastiert in Grimma und möchte seine Spitzenposition natürlich festigen. „Wir gehen zweifelsohne als Außenseiter in diese Begegnung, doch haben wir schon in Plauen recht ordentlich gespielt“, so Trainer Ziffert. „Vielleicht können wir überraschen, doch dazu muss alles passen.“ Der Anstoß im Husaren-Sportpark erfolgt am morgigen Samstag um 14.00 Uhr.

Nach einem vierten Platz in der Vorsaison hatte man sich beim VFC Plauen im Vorfeld auf die Fahnen geschrieben, auch in dieser Spielzeit ähnlich im Klassement einzukommen. Dass die Vogtländer nun sogar um den Aufstieg in die Regionalliga mitspielen, hätte man im VFC-Lager wohl selbst auch nicht gedacht. Doch 55 Punkte nach 22 Spielen zeigen eindrucksvoll auf, dass man in Plauen eine sensationelle Runde spielt. Mit einem Punkt Vorsprung auf den Bischofswerdaer FV 08 führen die Vogtländer derzeit die Tabelle an – insgesamt hat man bisher nur dreimal verloren. Die Konkurrenz mit Halberstadt (44 Punkte) und Magdeburg II (42) scheint in Sachen Staffelsieg daher schon jetzt aus dem Rennen zu sein, so dass sich der Regionalliga-Aufstieg einzig zwischen Plauen und Bischofswerda entscheiden wird. Dabei war beim VFC vor der Saison eine recht große Fluktuation in Sachen Personal zu erkennen. Dies begann schon auf der Trainerposition, da Robert Fischer – trotz eines noch laufenden Vertrages – den Verein zum Saisonende verließ. Neuer Mann auf der sportlichen Kommandobrücke der Plauener wurde Karsten Oswald (48), welcher vorher in Meuselwitz (Co-Trainer und A-Junioren), Bernburg, Riesa und Glauchau an der Seitenlinie stand. Doch auch unter den Spielern verließen mit Moritz Kretzer, Christopher Bibaku (beide Eilenburg), Lucas Albert, Lucas Will (beide Zwickau) oder Ondřej Nýber (Ostrov) wichtige Leistungsträger den Verein. Allerdings gelang es  dem VFC, diese Abgänge adäquat zu ersetzen. Für den Offensivbereich verstärkte man sich mit Max Winter (Lichtenberg 47), Tommy Kind (Zorbau), Luis Werrmann (Mönchengladbach A-Junioren) und Johan Martynets (Meuselwitz), in der Defensive erlangte man mit den Verpflichtungen von Tim Kießling (Rosenheim), Valentin Sponer (1860 München II), Tommy Barth (Glauchau) oder Jasin Jusić (Chemnitz) eine nicht zu unterschätzende Kompaktheit. „Wir haben einen guten Kader beisammen und finden aktuell natürlich eine gute Situation vor“, so Trainer Oswald. „Als Tabellenführer stehen wir jedoch Woche für Woche unter Druck, zumal Bischofswerda nicht locker lässt.“ Hinsichtlich eines eventuellen Aufstiegs in die Regionalliga findet man in Plauen klare Worte. „Der Verein hat sich in den letzten Monaten rasant entwickelt, allerdings ist der Aufstieg definitiv kein Muss“, so der VFC-Coach. „Sollten wir jedoch zum Saisonende ganz oben stehen, werden wir natürlich selbstredend diese Option wahrnehmen.“ Dass die Vogtländer diesbezüglich auf einem guten Weg sind, haben die letzten Begegnungen bewiesen. Von den letzten zehn Partien gingen die Plauener neunmal auf Sieger hervor – einzig gegen Verfolger Bischofswerda unterlag man im heimischen Vogtlandstadion knapp mit 0:1. Auch im Sachsenpokal zog sich der VFC sehr gut aus der Affäre. Im Viertelfinale hatte man Drittligist Dynamo Dresden am Rand einer Niederlage – nur äußerst knapp zog man im Elfmeterschießen den Kürzeren. Der Fokus der Plauener liegt allerdings nun auf der Partie in Grimma, wo Trainer Oswald im Vorfeld warnt. „Jedes Spiel in der Oberliga ist schwer, zumal jeder Gegner dem Tabellenführer natürlich ein Bein stellen will“, so der VFC-Coach, der sich die Muldestädter am Mittwoch gegen Halle 96 ansah. „Wir müssen wiederum einhundert Prozent abrufen, wenn wir in Grimma erfolgreich sein wollen.“

Die Ziffert-Schützlinge wollen ihrerseits natürlich an die beiden letzten erfolgreichen Spiele anknüpfen, wohl wissend, dass mit Plauen ein ganz anderes Kaliber auf sie zukommt. Nichtsdestotrotz sollten die Muldestädter in dieser Begegnung völlig befreit und ohne Druck aufspielen, aufgrund der Tabellenkonstellation wird niemand etwas von den Gastgebern erwarten. Dies dürfte jedoch auch eine Chance sein – Fakt ist, dass die Grimmaer den favorisierten Plauenern einen offenen Kampf liefern werden. „In Wernigerode hat meine Mannschaft bewiesen, dass die Moral nach dem Zwei-Tore-Rückstand absolut intakt ist, gegen Halle 96 hat sie Geduld bewiesen“, so das Kurzresümee von Trainer Steffen Ziffert. „Wir werden auch gegen Plauen alles in die Waagschale werfen und natürlich versuchen, dem Favoriten ein Schnippchen zu schlagen. Doch dazu müssen wir defensiv wieder kompakt verteidigen und vorn natürlich versuchen, unsere Chancen zu nutzen.“ Dabei haben die Muldestädter an das Hinspiel im Vogtland recht gute Erinnerungen. Zwar unterlag man dort mit 1:2, wo man speziell in den ersten zehn Minuten Angst um die Truppe haben musste, doch insgesamt bot man beim VFC eine recht gute Leistung und verlangte den Plauenern alles ab. „Eine ähnliche Vorstellung ist Grundvoraussetzung, um etwas Zählbares mitzunehmen“, so Steffen Ziffert. Dabei wird der FC-Trainer auf einen ähnlichen Kader wie am Mittwoch zurückgreifen können. Ziffert: „Wenn Plauen aufsteigen will, müssen sie dieses Spiel gewinnen. Wir wollen überraschen. Dass meine Mannschaft das kann, hat sie in den letzten beiden Spielen bewiesen. Demzufolge wollen wir den Schwung mitnehmen.“