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Duell der Kellerkinder – Grimma gastiert in Arnstadt

Vorschau auf den 21. Spieltag der
NOFV-Oberliga Süd

 

SV 09 Arnstadt – FC Grimma

 

Datum:            Samstag, 16.03.2024

 

Anstoß:           14.00 Uhr

 

Spielort:          Sportforum „Am Obertunk“, Arnstadt

 

Grimma. Auch wenn noch einige Spiele in der Oberliga Süd anstehen, steht der FC Grimma am Wochenende vor dem ersten Endspiel. Mit 13 Punkten aus 18 Spielen aktuell auf der vorletzten Tabellenposition rangierend, sind die Schützlinge von Trainer Steffen Ziffert dringend in der Pflicht zu punkten, wenn man die kritische Tabellenregion noch verlassen will. Da stellt sich die Frage – wenn nicht gegen das Schlusslicht, gegen wen denn dann? Und genau diese Konstellation trifft am Wochenende zu – die Muldestädter sind am Samstag um 14.00 Uhr (Sportforum „Am Obertunk“) beim Aufsteiger SV 09 Arnstadt zu Gast, der derzeit mit elf Zählern, zwei Punkte hinter den Grimmaern, die Rote Laterne trägt. „Zweifelsohne haben wir uns in den ersten vier Begegnungen im neuen Jahr verbessert gezeigt, doch hat sich dies noch nicht wunschgemäß auf unserem Punktekonto ausgewirkt“, resümiert Trainer Steffen Ziffert die bisher absolvierten Begegnungen im neuen Jahr. Startete seine Elf in Sandersdorf mit einem 2:1-Sieg zwar fulminant, kamen in den folgenden Partien gegen Bischofswerda (1:2), in Freital (0:2) und zuletzt daheim gegen Halberstadt (0:3) keinerlei Zähler hinzu. „In allen drei Spielen hat die Mannschaft zwar ordentlich mitgespielt, doch reicht dies in der Oberliga leider nicht aus“, so der FC-Coach. „Durch simple Gegentore haben wir uns jeweils selbst auf die Verliererstraße begeben, hinzu kam, dass wir die sich bietenden Möglichkeiten nicht genutzt haben, weil uns einfach ein Knipser fehlt. Demzufolge stehen wir am Samstag in Arnstadt vor einer natürlich sehr wichtigen Begegnung, wo wir definitiv punkten müssen.“

Mit den Thüringern ist zu Beginn dieser Saison ein bekanntes Gesicht in die Oberliga zurückgekehrt. In der Saison 2021/22 musste der SV 09 in seiner Premieren-Serie im NOFV-Gebiet sofort wieder absteigen, in der letztjährigen Spielzeit setzte man sich in der Thüringenliga nach einem spannenden Duell gegen die BSG Wismut Gera letztlich knapp durch und kehrte daraufhin in die Oberliga zurück. In dieser Spielklasse treten bei den Thüringern allerdings ähnliche Probleme, wie in der ersten Saison vor zwei Jahren wieder auf. Frühzeitig fand sich der Neuling in den Niederungen der Tabelle wieder, erst elf Punkte haben die Bachstädter auf dem Konto. Zu Beginn der Rückrunde trat dann auch eine entscheidende Veränderung im sportlichen Bereich der Arnstädter ein. Der langjährige Erfolgs-Trainer Martin Hauswald, der seit Januar 2020 für die Mannschaft verantwortlich war und mit seiner Elf zweimal in die Oberliga aufstieg, gab seinen Posten ab und agiert seitdem als Sportlicher Leiter im Verein. Nachfolger wurde mit Robert Fischer (39) ein bekanntes Gesicht, der im Jahr 2019 mit dem FSV Martinroda aus der Thüringenliga in die Oberliga aufstieg und in der vergangenen Saison mit dem VFC Plauen in dieser Spielklasse den vierten Rang erreichte. Der ehemalige Stürmer des FC Rot-Weiß Erfurt, FC Sachsen Leipzig, ZFC Meuselwitz, VfB 09 Pößneck und Germania Halberstadt verließ Plauen jedoch nach der letzten Saison, um seit Januar mit dem SV 09 Arnstadt nun eine neue Aufgabe zu übernehmen. „Ich bin hier sehr gut aufgenommen worden, wobei glücklicherweise dazukam, dass ich eine Vielzahl der Spieler schon kannte“, so Fischer. „Demzufolge fiel mir die Eingewöhnung alles andere als schwer.“ Doch auch unter Fischer gelang es bisher nicht, die kritische Tabellenregion verlassen zu können. Alle sechs Begegnungen unter der Leitung des Blondschopfs wurden bisher verloren, auch wenn man berücksichtigen muss, dass man mit Bischofswerda, Halberstadt und Magdeburg II einige Schwergewichte als Kontrahenten hatte. Doch dies allein lässt der neue Trainer nicht als Ausrede für die Niederlagen gelten. „Wir haben es in den meisten der Begegnungen einfach verpasst, unsere Chancen zu nutzen“, so Fischer. „Und wenn man halt kein Tor erzielt, kann man auch kein Spiel gewinnen. Nichtsdestotrotz bin ich optimistisch, dass sich dies in den kommenden Wochen bessert, da wir in den Trainingseinheiten intensiv daran gearbeitet haben.“ Hinsichtlich der kommenden Begegnung gegen Grimma spricht der Arnstädter Coach ebenfalls von einer richtungsweisender Partie. „Im Duell Letzter gegen Vorletzter sind natürlich beide Teams bestrebt, unbedingt zu punkten“, so Fischer. „Der Sieger dieser Begegnung hat sich für die anstehenden Partien selbstredend eine bessere Ausgangslage erschaffen als der Kontrahent, für den es dann äußerst schwer wird.“

Dieselbe Einschätzung hat auch Grimmas Trainer Steffen Ziffert, der am vergangenen Samstag in der Pressekonferenz nach dem Halberstadt-Spiel nicht umsonst vom ersten Endspiel sprach. Davor sah er in den 90 Minuten eine Elf, die gegen das Schwergewicht aus dem Nordharz über zwei Drittel des Spiels vieles richtig machte – am Ende jedoch abermals mit leeren Händen dastand. „Aufwand und Nutzen stehen derzeit leider in keinem Verhältnis. Zwar gelingt es uns, über weite Strecken die Begegnungen offenzuhalten und dem Gegner Paroli zu bieten, doch fallen uns derzeit zwei entscheidende Dinge auf die Füße“, so Ziffert. „Erstens machen wir aus unseren Möglichkeiten definitiv zu wenig, gegen Halberstadt müssen wir Anfang der zweiten Halbzeit einfach in Führung gehen. Und zweitens schaufeln wir uns derzeit durch ganz einfache Gegentore unser eigenes Grab. Wir haben in den letzten beiden Partien vier Gegentore nach Einwürfen bekommen – so wird es natürlich schwer, die Klasse zu halten.“ Dennoch ist der FC-Coach optimistisch, dass seine Elf am Samstag in Arnstadt wieder zurück in die Spur findet. „Was die Mannschaft zu leisten imstande ist, hat das Spiel in Sandersdorf gezeigt“, so Ziffert. „Wenn wir am Wochenende als Kollektiv auftreten, die Kräfte bündeln und uns auf die einfachen Dinge des Fußballs konzentrieren, bin ich guter Dinge.“ Dabei muss der Grimmaer Übungsleiter zwar auf Stefan Tröger (Gelbsperre) verzichten, doch ist der Kader insgesamt noch stark genug, um am Samstag in Thüringen zu punkten. Innerhalb der Trainingswoche wurde gut gearbeitet, auch der vor einigen Wochen durch eine Oberschenkelverletzung ausgebremste Michel Schwarz hat sämtliche Einheiten absolviert. „Jeder muss wissen, was am Samstag auf dem Spiel steht“, so Ziffert. „Es wird keinen erwartungsgemäß keinen Schönheitspreis geben, dafür geht es für beide Mannschaften um zu viel. Ich erwarte von meiner Mannschaft, dass sie den Kampf annimmt und mit Wille, Leidenschaft sowie Lauf- und Einsatzbereitschaft über 90 Minuten diese Begegnung bestreitet.“ Dass die Partie auf Kunstrasen stattfindet, ist für Steffen Ziffert nicht unbedingt ein Nachteil. „Na klar spielt man lieber auf Rasen. Doch wir trainieren ja seit Monaten ausschließlich auf Kunstrasen, daher ist das kein Problem und darf auch nicht als Ausrede herhalten. Es ist halt immer eine Frage der inneren Einstellung und diese wird am Samstag zu 110 Prozent gefragt sein.“ Im Hinspiel trennten sich beide Teams nach niveauarmen 90 Minuten torlos, 0:0 unentschieden.