Vorschau auf den 20. Spieltag der
NOFV-Oberliga Süd
FC Grimma – VfB Germania Halberstadt
Datum: Samstag, 09.03.2024
Anstoß: 14.00 Uhr
Spielort: Husaren-Sportpark, Grimma
Der FC Grimma steckt weiterhin tief im Abstiegskampf der NOFV-Oberliga Süd. Nachdem die Elf von Trainer Steffen Ziffert zum Auftakt des neuen Jahres bei der SG Union Sandersdorf mit einem 2:1 (0:1)-Auswärtssieg drei wichtige Punkte holte, belohnten sich die Muldestädter in der folgenden Begegnungen daheim gegen Bischofswerda (1:2) und in Freital (0:2) jeweils nicht und mussten bittere Niederlagen hinnehmen. Damit verbleiben die Grimmaer mit 13 Punkten vorerst auf einem Abstiegsplatz – der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt aktuell jedoch nur drei Zähler. „Im Vergleich zur Hinrunde sind zwar Verbesserungen deutlich zu sehen, doch stehen Aufwand und Nutzen leider noch in keinem Verhältnis“, so Coach Ziffert, der in Freital die Partie aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre als Zuschauer verfolgen musste. „Sowohl gegen Bischofswerda und auch in Freital mussten wir nicht verlieren, doch ganz billige Gegentore machten eventuellen Punktgewinnen einen Strich durch die Rechnung. Diese einfachen Fehler in der Defensive müssen wir schleunigst abstellen, wenn wir da unten rauskommen wollen.“ Am Wochenende wird der ehemalige Grimmaer Libero wieder an der Seitenlinie sein Team coachen, doch ist auch er sich darüber im Klaren, dass die kommenden Aufgaben nicht einfacher werden. Nichtsdestotrotz sind dringend Punkte von Nöten, da man sich nicht darauf verlassen kann, dass die Konkurrenz ebenfalls patzt. „Wir können es nur auf dem Platz regeln, und da haben wir am Wochenende ein echtes Brett vor der Brust.“ Dabei kann man dem FC-Trainer nur beipflichten, schließlich kommt mit dem VfB Germania Halberstadt ein echter Brocken nach Grimma. Der Regionalliga-Absteiger ist derzeit auf Tabellenposition drei platziert und wird bis zum Ende ein gewichtiges Wort mit um den Staffelsieg sprechen. Der Anstoß im Husaren-Sportpark erfolgt am Samstag um 14.00 Uhr.
Nach sechs Spielzeiten in der Regionalliga Nordost musste der VfB Germania Halberstadt im letzten Sommer den bitten Weg zurück in die Oberliga antreten. Neben Tennis Borussia Berlin und dem SV Lichtenberg 47 stiegen die Nordharzer aus der Regionalliga ab – nur zwei Siege aus 34 Begegnungen (insgesamt 16) Punkte waren eindeutig zu wenig, um die Klasse halten zu können. Aufgrund der anschließenden enormen Fluktuation musste man in Halberstadt daraufhin selbstredend eine völlig neue Mannschaft aufbauen – Trainer Manuel Rost (35) setzt dabei vor allem auf junge Spieler, die sich mit der Region identifizieren. Vom letztjährigen Regionalliga-Kader sind nur noch die beiden Torhüter Lukas Cichos und Fabian Guderitz, sowie Pascal Hackethal, Paul Grzega, Paul Baudis, Jona Renner, Silvio Rust und der jetzt im Winter aus Jena zurückgekehrte Fynn Kleeschätzky im Kader. Ansonsten wurde der Kader im Sommer nahezu komplett durchgewechselt, wobei schon im Verlauf der Hinrunde ersichtlich war, dass die Mannschaft sehr schnell zusammenwächst und die Neuzugänge sofort einschlugen. „Die Kaderzusammenstellung passt, mit diesem Personal können wir unsere Spielidee verinnerlichen und sukzessive weiterentwickeln“, so Trainer Manuel Rost. Dabei haben vor allem die Offensiv-Neuzugänge sofort gegriffen. Corvin Kosak (Dynamo Dresden A-Junioren) führt mit 15 Treffern derzeit die Torschützenliste der Oberliga an, der aus Westerhausen gekommene Denis Neumann (6 Tore) hat sich ebenfalls sofort wie der aus Nordhausen verpflichtete Nick Poser (5) einen Stammplatz erarbeitet. Mit Denis Vukančić (BSV Schwarz-Weiß Rehden), Edhem Hujdurović (FSV Martinroda) und Vinicius Kuffner Sandri (FC Einheit Wernigerode) kamen weitere Spieler dazu, die im Mittelfeld für die nötige Kreativität sorgen sollen. Letztgenannter verletzte sich allerdings vor 14 Tagen beim Spitzenspiel in Bischofswerda und wird den Halberstädtern erst einmal ausfallen. „Wir wollen am Saisonende unter den ersten vier Mannschaften einkommen“, gibt Trainer Manuel Rost ein durchaus realistisches Saisonziel heraus. „Eine Rückkehr in die Regionalliga ist in dieser Saison für uns kein Muss, vielmehr wollen wir in Halberstadt langfristig eine Mannschaft aufbauen und eine gewisse Konstanz im Kader herstellen. Es bringt uns nichts, Jahr für Jahr 15 neue Spieler zu holen und 15 abzugeben – wir wollen eine gewisse Nachhaltigkeit über Jahre aufbauen.“ Und genau in dieser Hinsicht hat man bei den Germanen den ersten Schritt bereits getätigt, auch wenn man zuletzt durch die 1:4-Niederlage in Bischofswerda und dem folgenden 1:1-Heimremis gegen Freital das Spitzen-Duo Plauen und Bischofswerda auf sieben bzw. sechs Punkte ziehen lassen musste. „Auch in der Hinrunde hatten wir nach der Pleite in Wernigerode und dem Unentschieden in Ludwigsfelde die eine oder andere Leistungsschwankung, doch haben wir diese vor der Saison bei der jungen und völlig neuen Mannschaft natürlich einkalkuliert“, so der Germania-Coach. „Fakt ist, dass wir letzte Woche unser Auswärtsspiel in Arnstadt mit 2:0 gewonnen haben und wieder auf dem richtigen Weg sind. Wichtig ist, dass die jungen Spielern von den routinierten Akteuren geführt werden, was bisher prima funktioniert. Es gibt in der Saison noch eine Menge Punkte zu vergeben, demzufolge ist noch vieles möglich.“ Um die ehrgeizigen Ziele auch erreichen zu können, wurde der Regionalliga-Absteiger in der Winterpause nochmals auf dem Transfermarkt aktiv. Neben der angesprochenen Rückkehr von Abwehrspieler Fynn Kleeschätzky (Carl Zeiss Jena) sicherte man sich ebenfalls die Dienste von Angreifer Bocar Baro, der beim FC Einheit Wernigerode eindrucksvoll seine Torgefährlichkeit unter Beweis gestellt hat. „Beide passen sehr gut zu uns und heben die Qualität natürlich weiter an“, so Rost über seine Winter-Neuzugänge, wobei ihn freut, dass bei Beiden „der VfB Germania Halberstadt Ansprechpartner Nummer eins war.“ Nichtsdestotrotz hat der ehemalige Coach des FC Rot-Weiß Erfurt (Juli 2020 bis Januar 2022) vor dem nächsten Gegner aus Grimma Respekt und weiß, was ihn und seine Mannschaft erwartet. „Es wird sicherlich ein ähnliches Spiel wie in Arnstadt werden, wo wir nichts geschenkt bekommen“, so Rost. „Grimma ist ein kompakter Gegner mit einer robusten Zweikampfführung, wobei die Mannschaft in Sachen Klassenerhalt natürlich weiterhin Punkte benötigt. Die ersten Ergebnisse unseres Gegners im neuen Jahr verdeutlichen, dass dies für uns keine einfache Aufgabe wird. Wichtig ist, dass wir im Umkehrspiel achtsam sind und die Grimmaer nicht unterschätzen. Wir müssen definitiv alles abrufen.“
Die Grimmaer haben indes immer noch Bauchschmerzen, wenn man sich an das Hinspiel im Halberstädter Friedensstadion erinnert. Nach recht ordentlichen ersten 20 Minuten brach man im Anschluss komplett zusammen und bekam einen regelrechten Schlag auf die Hauptsicherung. Am Ende des Tages fing man sich eine 0:5 (0:2)-Klatsche ein und war damit noch richtig gut bedient. Trainer Steffen Ziffert hat diese Begegnung natürlich noch im Hinterkopf und bezeichnet diese Partie „als schlechtestes Spiel der Saison.“ Demzufolge weiß der Grimmaer Coach natürlich haargenau, was seine Mannschaft am Samstag erwartet. „Halberstadt steht nicht umsonst dort oben und ist dementsprechend auch klarer Favorit“, so Ziffert. „Doch nichtsdestotrotz sind unsere Leistungen in der Rückrunde deutlich besser geworden, so dass unsere Elf durchaus in der Lage ist, zu überraschen. Doch dazu muss alles passen. Wir brauchen einen guten Tag, Halberstadt einen nicht ganz so guten. Defensiv müssen wir nahezu fehlerfrei agieren und im Offensivbereich muss es uns gelingen, die vorhandenen Tormöglichkeiten zu nutzen.“ Weiterhin kommt dem FC-Trainer ganz gelegen, dass sich in Sachen Personal für das Wochenende weitere Möglichkeiten ergeben. Christoph Jackisch hat seine letztwöchige Gelb-Sperre abgesessen, Samyr Farkas steht nach seiner Roten Karte aus dem Marienberg-Spiel ebenfalls wieder zur Verfügung. Stürmer Patrick Böhme plagt sich weiterhin mit Knie-Problemen herum – ob dies bis zum Samstag ausreicht, wird das morgige Abschluss-Training zeigen. „Fakt ist, dass wir alles investieren werden – genau so, wie wir das in den ersten drei Begegnungen bereits getan haben“, so Trainer Steffen Ziffert. „Die Trainingswoche war gut, die Truppe hat sehr gut mitgezogen. Nun kommt es darauf an, diese positiven Ansätze auch im Wettkampf abzurufen. Nochmal, wir sind am Samstag krasser Außenseiter, doch wir werden alles in die Waagschale werfen.“