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Bischofswerda klarer Favorit, Grimma will erneut überraschen

Vorschau auf den 18. Spieltag der
NOFV-Oberliga Süd

 

FC Grimma – Bischofswerdaer FV 08

 

Datum:            Samstag, 24.02.2024

 

Anstoß:           13.30 Uhr

 

Spielort:          Husaren-Sportpark, Grimma

 

Grimma. „Das war heute so extrem wichtig!“ Steffen Ziffert, Trainer des FC Grimma, atmete am vergangenen Sonntag um 15.20 Uhr erst einmal so richtig durch, als Schiedsrichter Christopher Jänike (Großlöbichau) die Oberliga-Begegnung bei der SG Union Sandersdorf abpfiff. Gerade hatten die Muldestädter die Auswärts-Begegnung bei den hoch gehandelten Anhaltinern nach einem Pausenrückstand mit 2:1 gewonnen und durchbrachen damit die Negativserie von sieben Meisterschafts-Niederlagen in Folge. Damit wurden die Grimmaer die Rote Laterne der Oberliga los und übergaben diese an den SV 09 Arnstadt, der am Vortag daheim gegen den SC Freital mit 1:3 unterlag. „Vor allem die Art und Weise, wie wir diesen Sieg errungen haben, freut mich sehr“, so Ziffert. „Aufgrund der deutlichen Steigerung in der zweiten Halbzeit war unser Erfolg auch verdient. Doch bei aller Euphorie – es war nur ein erster Schritt. Weitere müssen folgen, um unser Ziel Klassenerhalt um Ende der Saison auch erreichen zu können.“ Der ehemalige SV 1919-Libero weiß definitiv wovon er spricht, mit mageren 13 Punkten hat noch keine Mannschaft die Oberliga gehalten. Demzufolge ist seine Mannschaft auch in den kommenden Wochen gefordert, wohl wissend, dass jedoch sehr schwierige Aufgaben auf dem Programm stehen. Dies beginnt schon am Wochenende, wenn der Bischofswerdaer FV 08, seines Zeichens aktueller Tabellenzweiter, in Grimma gastiert. „Die Favoritenfrage ist natürlich klar geregelt, doch meine Mannschaft hat sich mit dem Sieg in Sandersdorf etwas Selbstvertrauen erarbeitet“, so der FC-Coach. „Fakt ist allerdings, dass wir eine ähnliche Vorstellung wie in der zweiten Halbzeit in Sandersdorf abrufen müssen. Dann können wir abermals überraschen.“ Der Anstoß erfolgt am Samstag um 13.30 Uhr im Grimmaer Husaren-Sportpark.

Nach dem Regionalliga-Abstieg im Jahr 2021 hat sich der Bischofswerdaer FV 08 seit nunmehr zweieinhalb Jahren wieder zu einer der Top-Adresse der Oberliga entwickelt. Belegten die „Schiebocker“ in der Saison 2021/22 nach einem sehr großen personellen Umbruch Platz elf, kam der ehemalige DDR-Oberligist (1986/87, 1989/90) in der vergangenen Saison auf den dritten Rang ein. In dieser Serie setzt der BFV 08 nun seine Erfolgsserie unaufhaltsam fort und rangiert derzeit mit 39 Punkten aus 17 Spielen auf dem Vizerang, wobei der Spitzenreiter VFC Plauen nur ein Zähler entfernt ist. Bischofswerda ist die einzige Mannschaft der Oberliga, die in dieser Saison noch ungeschlagen ist (13 Siege, 6 Unentschieden) – saisonübergreifend sind die Westlausitzer seit 30 Spielen ohne jegliche Niederlage! Demzufolge wird der BFV 08 mit Sicherheit bis zum Ende um den Staffelsieg mitspielen, auch wenn die Konkurrenz mit Plauen, Krieschow, Halberstadt oder Magdeburg II sehr breit gefächert ist. Hauptverantwortlich für den sportlichen Aufschwung der „Schiebocker“ ist zweifelsohne Trainer Frank Rietschel (52). Nach dem Regionalliga-Abstieg, im Sommer 2021, vom SV Einheit Kamenz nach Bischofswerda gewechselt, baute Rietschel sukzessive eine neue Mannschaft auf, wobei er bereits in der vergangenen Saison die ersten Früchte ernten konnte. Dies setzt sich in dieser Spielzeit bedingungslos fort, der Traditionsverein spielt bisher eine überragende Serie. Erst am vergangenen Wochenende wurde Regionalliga-Absteiger VfB Germania Halberstadt im Spitzenspiel daheim klar mit 4:1 in die Schranken gewiesen, was die aktuelle Top-Form der Ostsachsen untermauert. „Die Mannschaft hat sich sehr gut entwickelt, bisher können wir mit der Saison natürlich sehr zufrieden sein“, resümiert Trainer Frank Rietschel, der als Spieler Regionalliga-Meriten beim FC Erzgebirge Aue und dem FC Sachsen Leipzig vorweisen kann. „Sicherlich haben wir nicht in allem Begegnungen am Limit gespielt, doch konnten wir meist die gewünschten Ergebnisse erzielen. Demzufolge haben wir uns natürlich einiges an Selbstvertrauen aufgebaut, was uns für die nächsten schweren Spiele helfen sollte.“ Im Winter absolvierten die Bischofswerdaer wiederum ihr traditionelles einwöchiges Trainingslager in der Türkei, was für eine positive Rückrunde ebenfalls förderlich sein sollte. „Dort konnten wir gut arbeiten und haben perfekte Bedingungen vorgefunden“, so Rietschel, der auch betont, dass dieses Trainingslager in Sachen Zusammenhalt, Gemeinschaftsgefüge und Zusammenarbeit mit den Sponsoren sehr wichtig war. Nach der Rückkehr nach Deutschland holte man aus den ersten drei Oberliga-Begegnungen die volle Punkte-Ausbeute, so dass man damit weiterhin gehörigen Druck auf Spitzenreiter Plauen ausübt. In Sachen Zielstellung gibt man sich in Bischofswerda klar und eindeutig. „Wir wollen unter den Top-4 einkommen, wobei ein Podiumsplatz natürlich überragend wäre“, so Rietschel, der als Trainer den Oberliga-Aufstieg mit dem SV Einheit Kamenz im Jahr 2017 als größten Erfolg zu verzeichnen hat. Vor dem nächsten Gegner aus Grimma hat er jedoch Respekt und warnt gleichzeitig. „Es wird für uns definitiv kein einfaches Spiel, seit meinem Amtsantritt in Bischofswerda haben wir dort zweimal etwas glücklich unentschieden gespielt“, so der ehemalige Mittelfeld-Abräumer. „Wer in Sandersdorf gewinnt, hat definitiv Qualität, so dass wir schon wissen, was uns erwartet. Zweifelsohne wollen wir auch in Grimma etwas mitnehmen, doch wird es sicherlich ein enges Spiel.“

Die Muldestädter sind ihrerseits natürlich bestrebt, den Schwung aus dem Sandersdorf-Spiel mitzunehmen, doch bedarf es für einen weiteren Punktezuwachs eine ähnliche Vorstellung wie im Landkreis Anhalt-Bitterfeld. „Wenn wir nach dem Sieg nun denken, dass alles von selbst geht, befinden wir uns definitiv auf dem Holzweg. Wir müssen uns alles hart erarbeiten und müssen immer an unsere Grenzen gehen – nur dann sind wir in der Lage zu punkten.“ Demzufolge musste der FC-Trainer bei der am Mittwoch angesetzten Trainingseinheit mal etwas lauter werden, um einen gewissen Schlendrian erst gar nicht aufkommen zu lassen. „Dort hat mir einiges nicht so gefallen, so dass ich ein paar ernste Worte mit einer gewissen Tonart von mir geben musste“, so Ziffert. Nichtsdestotrotz bleibt der FC-Coach im Hinblick auf die Samstag-Partie vorsichtig optimistisch, wohl wissend, dass seine Elf am vergangenen Sonntag bewiesen hat, dass man auch gegen Schwergewichte der Oberliga bestehen kann. „Bischofswerda reist zweifelsohne als klarer Favorit nach Grimma“, so Ziffert. „Doch wenn wir ähnlich wie in der Vorwoche auftreten, können wir abermals überraschen. Doch dazu muss alles passen.“ Dabei ist der Coach höchst erfreut, dass Allrounder Robin Brand nach elfmonatiger Verletzungspause wieder zur Verfügung steht. Am letzten Sonntag gab der Blondschopf sein zehnminütiges Comeback, auch in den Trainingseinheiten geht er immer wieder vorneweg. „Ich bin froh, dass er wieder da ist“, so Ziffert. „Er hebt unsere Offensiv-Qualitäten erheblich an, dies konnte man schon wieder im Training eindrucksvoll sehen. Jedoch werden wir ihn nicht verheizen, dafür war er viel zu lange raus. Fakt ist jedoch, dass er im Verlauf der Rückrunde für uns ganz wichtig werden kann.“ Ansonsten sieht es personell wieder etwas besser aus. Jannik Huhn ist aus dem Urlaub zurück, Tim Mattheus ist nach Verletzung wieder im Trainingsprozess – dadurch stehen Steffen Ziffert für das Bischofswerda-Spiel weitere zusätzliche Optionen zur Verfügung. „Jeder Spieler ist wichtig, das habe ich immer gesagt“, so Coach Ziffert. „Entscheidend ist, dass alle die aktuelle Situation annehmen und sich Woche für Woche in den Trainingseinheiten und im Wettkampf zerreißen. Nur dann kommen wir auch da unten raus.“