Vorschau auf den 17. Spieltag der
NOFV-Oberliga Süd
SG Union Sandersdorf – FC Grimma
Datum: Sonntag, 18.02.2024
Anstoß: 13.30 Uhr
Spielort: Sport- und Freizeitzentrum, Sandersdorf
Grimma. Nach zwei Spielausfällen in Folge startet der FC Grimma nun endlich in die Rückrunde der Oberliga. Dabei geht es in den kommenden vier Monaten für die Muldestädter um unheimlich viel. Derzeit Schlusslicht der Tabelle muss das eindringliche Ziel der Mannschaft von Trainer Steffen Ziffert sein, in der zweiten Halbserie sämtliche Kräfte zu bündeln, um auch in der kommenden Saison in der Oberliga spielen zu können. Dabei kam es den spielfreien Grimmaern in den letzten zwei Wochen sehr entgegen, dass die Konkurrenz ebenfalls so gut wie gar nicht punkten konnte, so dass der Rückstand bis zum rettenden Ufer aktuell drei Punkte beträgt. Bei noch 16 auszutragenden Begegnungen ist die Mission Klassenerhalt daher auf jeden Fall machbar, doch muss die Mannschaft fortan jegliche Konzentration und den kompletten Fokus auf die Rückrunde richten. Steffen Ziffert ist diesbezüglich sehr optimistisch, doch hebt er immer wieder mahnend den Zeigefinger. „Vom Reden alleine werden wir keine Punkte holen. Wir müssen die Sache schon auf dem Platz richten“, so der Grimmaer Coach. „Und es wäre grob fahrlässig, sich Woche für Woche auf Niederlagen der anderen abstiegsgefährdeten Mannschaften zu verlassen. Nein, wir müssen selbst punkten. Doch dazu müssen wir ganz anders auftreten als in der Hinrunde. Wir können es noch regeln, doch dafür müssen wir uns Woche für Woche zerreißen.“ Demzufolge scharren die Muldestädter hinsichtlich des Wochenendes schon ungeduldig mit den Hufen, da man endlich mit der Rückrunde beginnen will. Dabei führt die Reise zur SG Union Sandersdorf, die aktuell auf Tabellenposition sechs zu finden ist und das Hinspiel in Grimma mit 3:2 gewann. Der Anstoß im Sandersdorfer Sport- und Freizeitzentrum erfolgt am Sonntag um 13.30 Uhr.
Seit der Saison 2013/14 ununterbrochen in der Oberliga auf Punktejagd gehend, zählt die SG Union Sandersdorf mittlerweile zum festen Inventar in dieser Spielklasse. Dabei jeweils meist immer auf gesicherten Mittelfeldplätzen einkommend, hat man sich dies im Kreis Anhalt-Bitterfeld auch für diese Spielserie auf die Fahnen geschrieben. In der letzten Saison spielten die Unioner lange Zeit etwas unter ihren Möglichkeiten, ehe ab April der Turnaround zum Positiven gelang, so dass in der Abschlusstabelle der achte Rang erreicht wurde. Demzufolge wurde in der Sommerpause einiges an Qualität verpflichtet, um frühzeitig nicht auf die untere Tabellenregion schauen zu müssen. Mit Tarik Reinhard (Chemie Leipzig), Elia Miro Friebe (Wernigerode), Ben Zeigler (Zorbau) oder dem ehemaligen Grimmaer Moritz Griesbach kamen veranlagte Akteure nach Sandersdorf, die sich sofort als Verstärkung erwiesen haben. Demzufolge kommt die aktuelle Positionierung nicht von ungefähr, womit auch Trainer Thomas Sawetzki (42) zufrieden ist. „26 Punkte aus 16 Spielen sind sehr ordentlich, zumal wir zu Beginn der Saison aufgrund von Verletzungen gar nicht das komplette Personal zur Verfügung hatten. Von der Struktur des Kaders sind wir sehr zufrieden, ich sehe eine sehr positive Entwicklung der Mannschaft“, so der Union-Coach, der als Spieler Oberliga-Erfahrungen beim SV Dessau 05, dem VfB 09 Pößneck und dem FC Eilenburg vorweisen kann. In der Wintervorbereitung musste man in Sandersdorf aufgrund der Witterungsbedingungen die Trainingsinhalte zwar etwas anpassen, doch hatte dies laut dem Union-Trainer auch gewisse Vorteile. „Aufgrund von Schnee und Eis auf den Plätzen waren wir zu Indoor-Trainingseinheiten gezwungen, wo wir allerdings sehr gut im physischen Bereich arbeiten konnten“, so Sawetzki. „Ich hoffe, dass wir davon in der Rückrunde profitieren können. Auf der anderen Seite bin ich allerdings auch froh, dass wir, trotz der komplizierten Wetterverhältnisse, trotzdem alle Testspiele bestreiten konnten.“ So starteten die Anhaltiner im neuen Jahr in der Oberliga mit einem Sieg und einer Niederlage. Zunächst konnte die schwere Auswärtshürde Freital mit 1:0 genommen werden, ehe man nach einer guten Leistung am vergangenen Wochenende knapp mit 1:2 bei Aufstiegskandidat Halberstadt den Kürzeren zog. „Wir sind aktuell Sechster – dies ist eine Position, über die ich mich am Saisonende freuen würde“, so Sawetzki. „Jedoch ist in dieser ausgeglichenen Liga alles möglich, zumal es ein breites Mittelfeld gibt. Demzufolge müssen wir Woche für Woche abliefern, um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen. Wenn es uns gelingt, die eine oder Mannschaft noch ärgern zu können und eine Serie zu starten, ist die aktuelle Platzierung am Saisonende jedoch durchaus im Bereich des Möglichen.“ Den Fokus richtet der Sandersdorfer Trainer jedoch nun voll und ganz auf den Sonntag gegen Grimma. „Ich erwarte ein hochintensives Spiel, wobei sich die Jungs untereinander natürlich gut kennen“, so der Union-Coach. „Grimma steht aktuell mit dem Rücken zur Wand, so dass ich eine kampfbetonte Gäste-Elf erwarte, die uns nichts schenken wird. Wir sind durch unsere zwei Spiele bereits im Rhythmus, Grimma ist durch die zwei Spielausfälle ausgeruht – wer da ein Vorteil hat, wird sich zeigen. Für uns gilt es, Lösungen zu finden, Geduld zu haben und eine gewisse Effektivität in der Chancenverwertung an den Tag zu legen. Allerdings sind die Qualitäten der Grimmaer bekannt, weiterhin sind wir von der Papierform her Favorit – daher wird die Aufgabe alles andere als einfach.“
Die Muldestädter fahren ihrerseits nach Sandersdorf, um den ersten Schritt aus der Talsohle zu absolvieren. Speziell die Monate Oktober und November liefen ergebnistechnisch katastrophal, so dass die Ziffert-Elf mittlerweile in der Tabelle komplett durchgereicht wurde. Defensiv viel zu anfällig und fehlerbehaftet, nach vorn ohne die notwendige Durchschlagskraft – so konnte man die acht Wochen insgesamt zusammenfassen. Dies soll sich im neuen Jahr grundlegend ändern, am besten natürlich schon im Sandersdorfer Sport- und Freizeitzentrum. „Wir müssen die Grundtugenden im Abstiegskampf wieder abrufen – und das Woche für Woche“, so Trainer Steffen Ziffert. „Eigenschaften wie Laufbereitschaft, Zweikampfintensität, taktische Disziplin, Wille und Leidenschaft sind in unserer Situation unabdingbar. Und genau dies erwarte ich von all meinen Spielern. Wir müssen die einfachen Dinge richtig gut machen, dann werden wir auch wieder punkten.“ Um das große Ziel Klassenerhalt im Sommer auch realisieren zu können, hat die Mannschaft im neuen Jahr seit zeitig mit der Vorbereitung begonnen – nichts wurde dem Zufall hinterlassen. Die drei Testspiele verliefen insgesamt zwar wechselhaft, doch davon lässt man sich nicht blenden. „Die Truppe hat insgesamt gut gearbeitet, auch wenn der eine oder andere Spieler das eine oder andere leichte Verletzungsproblem davon getragen hatte. Wir werden am Sonntag jedoch nach Sandersdorf mit einer Mannschaft antreten, die in der Lage ist, dort zu punkten. Dies wird allerdings nur gelingen, wenn wir als Kollektiv auftreten und uns über 90 Minuten zerreißen.“ Zwar gibt es personell noch das eine oder andere Fragezeichen, doch ist man im Lager der Muldestädter optimistisch, dass man dies bis zum Sonntag in den Griff bekommt. Erfreulich ist die Nachricht, dass Robin Brand nach seinem Kreuzbandriss schon seit längerem wieder im kompletten Mannschaftstraining steht, so dass seine Rückkehr nicht mehr lange auf sich warten lässt. Auch bei Max Nitschke (Außen- und Syndesmosebandriss) ist Licht am Horizont, wenn alles gut läuft, könnte er Mitte März der Mannschaft wieder helfen. Als zusätzliche Motivationshilfe könnte vielleicht dienen, dass man gegen die Unioner endlich einmal den Bock umstoßen will. In den bisherigen sieben Duellen gewannen die Muldestädter nur ein einziges Mal (5:1-Heimsieg am 26.09.2020), alle anderen sechs Duelle wurden verloren. Dabei gingen die letzten fünf Begegnungen alle an Sandersdorf – schon dies allein dürfte bei den Grimmaern zusätzliches Feuer entfachen. Dass mit Moritz Griesbach und der derzeit nach einem Kreuzbandriss verletzte Maximilian Sommer zwei ehemalige Grimmaer im Sandersdorfer Kader zu finden sind, ist sicherlich ein schöner Nebeneffekt. Doch sollten die Freundschaften über die 90 Minuten ausgeblendet werden – jeder im Grimmaer Lager muss ab dem Sonntag wissen, was die Stunde geschlagen hat. „Sandersdorf ist sehr heimstark und aufgrund der Konstellation als klarer Favorit zu bezeichnen. Doch wir wollen überraschen und natürlich etwas mitnehmen“, so Trainer Steffen Ziffert kurz und knapp.