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Extrem richtungsweisende Begegnung

Vorschau auf den 11. Spieltag der NOFV-Oberliga Süd

 

FC Grimma –
FSV Budissa Bautzen

 

Datum:            Samstag, 28.10.2023

 

Anstoß:           14.00 Uhr

 

Spielort:          Husaren-Sportpark, Grimma

 

So langsam aber sicher kommt der FC Grimma wieder in bedrohliches Fahrwasser der Oberliga. Nach einem recht ordentlichen Saisonstart mit zehn Punkten aus den ersten sieben Begegnungen haben sich die Muldestädter zuletzt drei Niederlagen in Folge eingefangen, so dass der Vorsprung auf die abstiegsgefährdete Zone derzeit nur noch ein winziger Zähler beträgt. Dabei waren vor allem die Leistungen in den letzten beiden Partien gegen Ludwigsfelde (0:1) und in Krieschow (0:3) eine wahre Enttäuschung, so dass sich die Mannschaft von Trainer Steffen Ziffert selbst in die Bredouille gebracht hat. Woran er aktuell krankt, ist im Klassement mehr als deutlich zu erkennen. Mit zehn Treffern haben die Muldestädter zusammen mit Rudolstadt die derzeit wenigsten der Oberliga erzielt, weiterhin belegen 21 Gegentore einen Schnitt von aktuell über zwei – in beiden Kategorien müssen schleunigst Verbesserungen und Trendwenden her, um nicht noch tiefer ins Schlamassel zu geraten. Natürlich kann man auf die Thematik hinweisen, dass man in Bischofswerda (1:4), Halberstadt (0:5), Plauen (1:2) und Krieschow (0:3) bei vier der fünf Aufstiegsanwärter auswärts antreten musste, doch insgesamt ist auch in diesen Begegnungen die Anzahl der Gegentore einfach viel zu hoch. „Wir müssen uns in allen Bereichen deutlich steigern“, so die Vorgabe von Trainer Steffen Ziffert. „Derzeit sind wir von unserer defensiver Kompaktheit, was uns letzte Saison stark gemacht hat, ein ganzes Stück entfernt. Wir machen es den Gegnern aktuell viel zu leicht, Tore gegen uns zu erzielen. Auf der anderen Seite der Medaille steht ebenfalls, dass wir offensiv zuletzt harmlos agierten. Auch hier müssen wir zulegen, zumal wir in den kommenden Wochen auf die Gegner in unserer Tabellenregion treffen.“ Dies beginnt schon am Wochenende, wo für die Muldestädter ein extrem wichtiges Spiel ansteht. Mit dem FSV Budissa Bautzen gastiert eine Mannschaft in Grimma, die seit sechs Spielen (ein Unentschieden, fünf Niederlagen) nicht gewonnen hat und mit neun Punkten derzeit einen Platz hinter den Ziffert-Schützlingen rangiert. Daher braucht man über die Bedeutung dieser Partie nicht allzu viele Worte verlieren – für den FC ist diese Begegnung mehr als nicht richtungsweisend. Der Anstoß im Husaren-Sportpark erfolgt am Samstag um 14.00 Uhr.

Mit den Bautznern gastiert am Wochenende eine Mannschaft in Grimma, die eine ähnliche Schwächephase bereits in der vergangenen Saison durchgemacht hat. Zur Winterpause hatten die Budissen aufgrund einer ellenlangen Verletztenliste nur 12 Punkte auf dem Konto und trugen über eine lange Zeit die Rote Laterne der Oberliga. Doch spielte Bautzen daraufhin mit 42 Zählern eine phänomenale Rückrunde und konnte sich zum Abschluss der Saison noch auf Rang fünf platzieren. Parallelen sieht Trainer Stefan Richter (40) aktuell nur darin, dass ihm seit Wochen einige wichtige Spieler aufgrund Verletzungen nicht zur Verfügung stehen, was natürlich den Trainingsbetrieb stark beeinflusst. „Doch nach und nach kommen einige Spieler zurück, so dass ich optimistisch bin, dass wir bis zur Winterpause noch einige Punkte holen werden“, so der ehemalige Torhüter, der auf Regionalliga-Erfahrungen bei Borussia Mönchengladbach II zurückblicken kann und im Jahr 2014 mit Budissa Bautzen in die Regionalliga aufstieg. Mit dem aktuellen Saisonverlauf ist er bei neun Punkten aus den ersten zehn Spielen natürlich nicht zufrieden. „Fakt ist, dass wir in den ersten beiden Begegnungen mit den Unentschieden in Arnstadt und daheim gegen Rudolstadt Punkte verschenkt haben“, so Richter. „Was die junge Mannschaft zu leisten imstande ist, hat sie zwar daraufhin mit dem 4:1-Sieg in Magdeburg bewiesen, was sich jedoch für den weiteren Saisonverlauf zugleich als Fluch und Segen erwies. Vielleicht waren im Anschluss einige meiner Spieler damit zufrieden, hinzu kamen Kleinigkeiten und einige Verletzungen wichtiger Akteure. Somit laufen wir den Erwartungen derzeit hinterher, so dass wir in den kommenden Wochen dringend punkten müssen, um nicht wieder solch einen Kraftakt wie in der vergangenen Saison ableisten zu müssen.“ Personell ist es den Oberlausitzern gelungen, alle Leistungsträger und Stammspieler der vergangenen Serie an der Spree zu halten – mit Karl-Ludwig Zech, Philipp Scharfe (beide Großenhainer FV) sowie Devis Meißner (FC Mecklenburg Schwerin) konnte man sogar noch einige Verstärkungen an Land ziehen. „Wir wollen in Bautzen unseren Weg mit jungen Nachwuchsspielern zielgerichtet fortsetzen“, so der Budissa-Coach, der in der vergangenen Saison beim Auswärtsspiel in Halle sogar noch einmal zwischenzeitlich das Tor hüten musste. „Im Sommer haben wir die Top-5 als Ziel ausgegeben, doch derzeit hat natürlich Priorität, dass wir erst einmal wieder unsere Leistung auf den Platz bringen und Spiele gewinnen müssen. Dies ist zwar aktuell auch alles nicht weit weg, doch müssen wir unser Potenzial diesbezüglich über die 90 Minuten halt komplett abrufen. Wenn uns das, in Verbindung mit den zurückkehrenden Akteuren, gelingt, denke ich, dass wir bis zum Winter in der Tabelle wieder weiter nach oben klettern können.“ Auf das Spiel in Grimma angesprochen, erkennt Richter natürlich auch für sein Team die Wichtigkeit dieser Begegnung. „Ich erwarte ein enges Spiel, wo die Grundtugenden wie Einstellung und Bereitschaft von entscheidender Bedeutung sein werden“, so der Budissa-Trainer. „Die Zuschauer werden sicherlich keinen spielerischen Leckerbissen zu sehen bekommen, dafür geht es für beide Mannschaften um zu viel. Zwei Teams auf Augenhöhe, welche derzeit nicht das gewünschte Niveau abrufen, werden sich duellieren, wobei Kleinigkeiten über den Ausgang der Partie entscheiden werden.“

„Wir brauchen nicht um den heißen Brei herumreden, wir müssen in diesem Heimspiel punkten – am besten dreifach“, so die Forderung von Grimmas Trainer Steffen Ziffert. Damit hat der FC-Coach bereits das Ziel klar formuliert, alles andere würde für den weiteren Saisonverlauf nur zusätzliches Ungemach produzieren. Jedoch sind sich alle im Grimmaer Lager auch drüber einig, dass eine Leistung wie in den letzten beiden Oberliga-Begegnungen sowie in der zweiten Hälfte des Pokalspiels in Zwenkau auf keinen Fall ausreichen wird, um dieses Ziel zu realisieren. Dass die Mannschaft es bedeutend besser kann, hat sie in den Begegnungen in Auerbach oder daheim gegen Freital und Wernigerode bewiesen. „Wenn wir kompakt als Mannschaft auftreten, wo wir die einfachen Dinge gut machen, sehen wir auch gut aus“, so Ziffert. Daher wird er nochmals sein Team an die Grundelemente wie Leidenschaft, Laufbereitschaft, Zweikampfintensität und Wille erinnern, welche für den Auftritt am Samstag unabdingbar von Nöten sind. Vom Grundsatz her ist kein Spieler zusätzlich für die Partie gegen die Oberlausitzer zu motivieren – ein Blick auf die Tabelle reicht völlig aus. Des Weiteren sollte für die Muldestädter der letzte Auftritt in Bautzen zusätzliche Motivation darstellen – Mitte Mai diesen Jahres wurde man auf der Müllerwiese nahezu mit dem Nasenring durch die Manege gezogen und konnte sich glücklich schätzen, nach 90 Minuten nur mit einer 1:5-Niederlage davongekommen zu sein. „Ziel muss es sein, dass jeder einzelne Spieler den Ernst der Situation erkannt hat und wir mit einem erfolgreichen Spiel einen wichtigen Schritt in der Tabelle machen können“, so Trainer Steffen Ziffert. „Dementsprechend erwarte ich, dass alles andere am Wochenende absolut untergeordnet wird und der Fokus zu einhundert Prozent auf diesem extrem wichtigen Heimspiel liegt.“ Personell sieht es ähnlich wie in den vergangenen Wochen aus. Die Langzeitverletzten Michel Schwarz, Robin Brand, Max Nitschke und Matty Goldammer werden dringend zurückerwartet, doch wird dies in den nächsten Wochen noch nicht passieren. „Jetzt müssen halt andere in die Bresche springen, alle haben die Befähigung Oberliga spielen zu wollen“, so Ziffert. „Doch zwischen Reden und Umsetzen gibt es halt noch einen kleinen Unterschied. Jetzt sind alle gefordert.“

Tom Rietzschel