Wernesgrüner-Sachsenpokal • 3. Hauptrunde
VfB Zwenkau 02 – FC Grimma 0:4 (0:4)
Zwenkau: Gottlieb (ab 21. Kutzner) – Rehme, Baierlein, Mamontenko – Hinz (ab 61. Scherf), Schwarz (ab 54. Makhorin), Mehlow, Huhn – Schuster, Thom (ab 61. Wernecke), Rosta (ab 54. Olbricht) – Trainer: Georgi
Grimma: Böhm – Rietschel, Bartsch, Ronneburg (ab 61. Mattheus), Ackermann (ab 61. Diermann) – Tröger (ab 31. Choschnau), Beiersdorf – Farkas (ab 54. Stockmann), Jackisch, Spreitzer (ab 61. Pechmann) – Böhme – Trainer: St. Ziffert
Schiedsrichter: Seidl (Langenbernsdorf) – Schiedsrichter-Assistenten: Ordon (Lichtenstein), Haubner (Meerane) – Tore: 0:1 Jackisch (2.), 0:2 Spreitzer (6.), 0:3 Jackisch (17.), 0:4 Spreitzer (45.+2) – Gelbe Karten: Olbricht (Zwenkau) wegen Handspiels (90.+3) – Reservebänke: Becker – T. Jentzsch (Tor), Walter – Zuschauer: 195 in der Sportstätte „Am Eichholz“ zu Zwenkau
Zwenkau. Oberligist FC Grimma hat sich für das Achtelfinale im Wernesgrüner-Sachsenpokal qualifiziert. Beim Landesklasse-Siebten, den VfB Zwenkau 02, setzten sich die Muldestädter mit 4:0 (4:0) durch und legten den Grundstein für das Weiterkommen dabei in den ersten 45 Minuten. Gegen einen über die komplette Spielzeit sehr mutigen und engagierten Gegner konnten die Schützlinge von Trainer Steffen Ziffert durch drei frühe Tore sehr zeitig die Partie in die gewünschte Richtung lenken, so dass die Begegnung bereits zur Pause quasi entschieden war. Nach dem Wechsel tat der Favorit nur noch das Nötigste, obwohl die Gäste noch drei, vier riesige Möglichkeiten ausließen. Nichtsdestotrotz war bei den Muldestädtern in der zweiten Halbzeit ein gewisser Konzentrations- und Leistungsabbau unübersehbar, die weiterhin sehr mutig und mit einigen sehr guten Umschaltmomenten agierenden Zwenkauer hätten dabei die eine oder andere Leichtfertigkeit der Gäste zwingend bestrafen müssen. Am Ende des Tages bestand jedoch am Grimmaer Achtelfinal-Einzug keinerlei Zweifel, auch wenn die Vorstellung nach dem Wechsel allenfalls überschaubar war. „Wir haben unser Ziel erreicht und haben uns mit einem deutlichen Sieg für das Pokal-Achtelfinale qualifiziert“, resümierte Trainer Steffen Ziffert kurz und knapp. „Mit den drei schnellen Toren ist es uns dabei gelungen, frühzeitig eine eventuell aufkommende Spannung aus der Begegnung zu nehmen und die Partie in die gewünschte Bahnen zu lenken. Nach der Pause waren wir allerdings nicht mehr so konzentriert, da hat mir einiges nicht gefallen. Sicherlich spielten da sowohl der klare Spielstand als auch einige personelle Wechsel eine Rolle, doch agierten wir in der zweiten Halbzeit viel zu unruhig. Nichtsdestotrotz hatten wir jedoch auch da noch einige klare Möglichkeiten, um das Ergebnis höher zu gestalten. Am Ende des Tages haben wir jedoch souverän die nächste Runde erreicht, doch ich möchte hier auch dem VfB Zwenkau ein Kompliment aussprechen, der über die komplette Spielzeit couragiert auftrat und uns sehr forderte.“ Dies freute sicherlich auch Maik Georgi, der Zwenkauer Trainer war nach den 90 Minuten ebenfalls sehr angetan von der Vorstellung seiner Elf. „Trotz des Ergebnisses bin ich mit der Leistung meiner Mannschaft komplett zufrieden, weil wir auch in diesem Spiel gegen einen höherklassigen Gegner fußballerische Akzente setzen konnten“, so Georgi, der den Hauptgrund für die Niederlage recht schnell ausgemacht hatte. „Ziel war es im Vorfeld, das Spiel so lange wie möglich offen zu halten. Doch leider haben wir die Anfangsphase völlig verschlafen, wobei es einen Oberligisten wie Grimma dabei natürlich auszeichnet, die von uns verteilten Geschenke anzunehmen. Nach dem schnellen 0:3-Rückstand war es im Anschluss natürlich schwer für uns, doch sind wir auch in der Folgezeit sehr mutig aufgetreten und haben den Kopf nicht hängengelassen. Einen Zwei-Klassen-Unterschied habe ich insgesamt nicht gesehen, dafür gilt meiner Mannschaft ein großes Kompliment. Am Ende ist Grimma natürlich verdient weitergekommen, doch befindet sich meine junge Truppe absolut auf dem richtigen Weg. Das hat auch dieses heutige Spiel gezeigt“, so der VfB-Coach.
Nach der letztwöchigen schwachen Vorstellung im Oberliga-Heimspiel gegen Ludwigsfelde (0:1) hatte Grimmas Trainer Steffen Ziffert natürlich eine Reaktion der Mannschaft gefordert – ein Fakt, welchen sein Team in den ersten 45 Minuten auch abrufen konnte. Die Muldestädter legten hier eine Einstellung an den Tag, wie es sich für ein höherklassiges Team gehört und waren sofort hellwach. Nachdem Robin Spreitzer schon nach wenigen Sekunden VfB-Schlussmann Konrad Gottlieb mit einem Flachschuss prüfte (1.), ging der Favorit bereits kurz darauf in Führung. Gut von Samyr Farkas eingesetzt, behielt Christoph Jackisch vor dem Zwenkauer Gehäuse kühlen Kopf und schob allein vor Gottlieb zum 0:1 ein (2.). Doch ließ sich der Underdog von dem frühen Rückstand nicht entmutigen. Zwenkau agierte trotzdem sehr couragiert und deutete mit schnell vorgetragenen Umschaltmomenten immer wieder seine Gefährlichkeit an. Bei einem 45-Meter-Versuch von Julien Mehlow musste FC-Keeper Lukas Böhm alles aufbieten, um den Ausgleich zu verhindern (3.), nach einem gefährlich getretenen Freistoß von Jannik Ole Huhn verpassten Freund und Feind (8.). Doch hatten die Gäste zu diesem Zeitpunkt bereits erhöht. Nach einem folgenschweren Fehlpass von VfB-Torhüter Gottlieb im Spielaufbau erfasste Spreitzer die Situation blitzschnell und hob die Kugel sehenswert über den Schlussmann zum 0:2 ins Netz (6.). Diese zwei frühen Treffer spielten den Gästen selbstredend in die Karten – nach der Leistung der Vorwoche war es genau das, was FC-Coach Steffen Ziffert als Reaktion von seinem Team sehen wollte. Und knapp zehn Minuten später sollte es sogar noch besser kommen. Sehenswert drosch Jackisch einen Freistoß kurz vor der Strafraumgrenze in die Torwartecke und ließ Gottlieb dabei abermals schlecht aussehen – 0:3 (17.). „Die Fehler, die wir gemacht haben, hat Grimma gnadenlos ausgenutzt, so dass wir nach 20 Minuten natürlich fast aussichtslos im Hintertreffen waren“, so VfB-Trainer Georgi. Doch sah der Zwenkauer Coach auch in der Folgezeit viel Positives von seiner Mannschaft – vor allem, dass man an der Spielidee festhielt und nicht zusammenbrach. Nach einem Eckball von Huhn war sogar das Anschlusstor möglich, doch landete ein Kopfball von Kevin Baierlein nur an der Lattenoberkante (28.). Zwenkau blieb, auch trotz des klaren Zwischenstandes, weiterhin mutig, auch wenn der Landesklassist nicht die ganz große Torgefahr ausstrahlen konnte. Hier hatten die Gäste klare Vorteile, bis zur Pause konnte sich der Oberligist weitere klare Möglichkeiten erarbeiten. Nach einer Flanke von Patrick Böhme köpfte Niclas Rietschel knapp am Tor vorbei (33.), ehe die Muldestädter kurz vor dem Wechsel abermals zuschlugen. Nach einer etwas konfusen Situation im VfB-Strafraum sah Böhme mit einem Querpass den besser postierten Spreitzer, der aus Nahdistanz resolut zum 0:4 einlochte (45.+2). Dass es vor der Pause nicht sogar noch höher wurde, hatten die Einheimischen im Anschluss einzig ihrem eingewechselten Torhüter Patrick Kutzner zu verdanken, der den verletzten Gottlieb nach etwas mehr als 20 Minuten ersetzte. Nach einer Spreitzer-Eingabe rettete Kutzner reaktionsschnell gegen Farkas (45.+3), im anschließenden Eins-gegen-Eins-Duell gegen Böhme blieb der VfB-Routinier ebenfalls der Sieger (45.+4).
Angesichts der klaren Führung war die Vorgabe in der Grimmaer Kabine natürlich klar. Ziel war es, mit voller Kontrolle die zweiten 45 Minuten zu bestreiten, den Ball laufen zu lassen und weiterhin mit der nötigen Konzentration zu Werke zu gehen. Dies gelang jedoch nur die ersten zehn Minuten, im Anschluss daran wurde vieles wild, unkoordiniert und extrem fahrig. In der Anfangsphase lag allerdings ein fünftes Tor im Bereich des Möglichen. Zunächst tanzte ein Beiersdorf-Eckball auf der Lattenoberkante (48.), anschließend verfehlten sowohl Farkas (drüber, 48.) als auch Jackisch (vorbei, 49.) aus vielversprechenden Positionen (49.). Doch in der Folgezeit war es ein deutlicher Konzentrations- und Leistungsabfall bei den Muldestädtern zu begutachten. Trainer Steffen Ziffert wechselte fortan reichlich durch, um möglichst allen Akteuren gewisse Einsatzminuten zu geben. Doch wirkte sich dies nicht positiv auf den weiteren Spielverlauf aus. Im Offensivspiel blieb fortan vieles Stückwerk und von Missverständnissen und Ungenauigkeiten geprägt, im Rückwärtsgang wurde man ein ums andere Mal von den nach wie vor schnell umschaltenden Gastgebern übertölpelt. So hatte der auf den ersten Pfosten einlaufende Mehlow nach einer Eingabe von Huhn das 1:4 auf dem Stiefel, doch verfehlte er hierbei knapp das Ziel (59.). Kurz darauf vertändelte Akam Sabah Choschnau die Kugel völlig leichtfertig am eigenen Strafraum, doch bügelte Schlussmann Böhm dessen Fauxpas im gewonnenen Duell gegen Olbricht im letzten Moment noch aus (63.). Aus diesen Grimmaer Unkonzentriertheiten hätte der VfB zwingend einen Treffer erzielen müssen, auch, als VfB-Torjäger Martin Olbricht mit einem Schuss aufs kurze Eck abermals am gut reagierenden Böhm scheiterte (73.). „Nach dem Wechsel haben wir nicht mehr die gewünschte Konzentration auf den Platz gebracht, angesichts des klaren Spielstandes hätte ich mir viel mehr Ruhe in unseren Aktionen gewünscht“, brachte es Steffen Ziffert nach dem Spiel auf den Punkt. Nichtsdestotrotz war auch dem Grimmaer Trainer jedoch nicht entgangen, dass man trotz des Leistungsabfalls die eine oder andere hochkarätige Gelegenheit verstreichen ließ. Nach einem Fehlpass von VfB-Keeper Kutzner verfehlte der eingewechselte Youngster Tom Stockmann völlig freistehend (vorbei, 67.), anschließend übersah Jackisch nach einem Konter den besser postierten Böhme und drosch die Kugel über den Querbalken (74.). Mit einem Freistoß deutete der nach einer Verletzung ins Team zurückgekehrte Linksfuß wenig später erneut seine Gefährlichkeit an, doch ließ sich Kutzner bei diesem Aufsetzer nicht überlisten (77.). Respekt und Kompliment jedoch weiterhin an die Gastgeber, die bis zum Spielende nicht aufgaben und an einer Verbesserung des Ergebnisses arbeiteten. Dass dies nicht gelang, lag daran, dass man in Sachen Abschlusshandlung nicht zielstrebig und konsequent zu Werke ging – einen Ehrentreffer hatten sich die Platzherren auf alle Fälle verdient. So hatten die favorisierten Gäste den letzten Torabschluss der Partie zu verzeichnen, doch abermals gelang es Stockmann aus bester Position nicht, den gut aufgelegten Kutzner im Zwenkauer Kasten zu überwinden (87.).
Fazit: Am Ende des Tages ein sicheres Grimmaer Weiterkommen, für welches man die Basis mit den drei Treffern in den ersten 20 Minuten legte. Nach dem Wechsel agierten die Muldestädter jedoch viel zu unruhig, unkonzentriert und fahrig – angesichts des Spielstandes hätte man sich im FC-Lager viel mehr Ruhe in den eigenen Aktionen gewünscht. Allerdings zählt im Pokalwettbewerb nur der Einzug in die nächste Runde – und dies haben die Muldestädter insgesamt verdientermaßen erreicht.
Im Spiegel der Presse und der Digitalen Medien
Im Pokal gegen FC Grimma: Gute Leistung ohne Lohn!
Zwenkau. Der VfB Zwenkau ist gegen den Favoriten aus Grimma aus dem Wernesgrüner-Sachsenpokal ausgeschieden. Das Ergebnis mit 0:4 ist deutlich. Aus Sicht der Zwenkauer spiegelt es nicht den tatsächlichen Spielverlauf wider.
Zwar führten die Gäste bereits nach 16 Minuten mit 0:3, doch das Chancenverhältnis belief sich da auf 2 VfB und 4 FC Grimma. Für den VfB ein denkbar unglücklicher Start, zumal wie der drei Tore aus der Kategorie „absolut vermeidbar“ kommen. Auch die frühe Verletzung von Torwart Gottlieb gehört in die Rubrik „denkbar schlecht gestartet“. Ersatz-Keeper Kutzner ersetze ihn nach längerer Unterbrechung.
Diese Pause tat dem VfB gut, denn ab diesem Zeitpunkt war stabilisierten die Zwenkauer Jungs ihr Spiel und kamen in der 27. Spielminute zu einer Doppelchance. Schuster traf bei der Volleyabnahme den Ball nicht richtig, der kam zu Hinz, doch dessen Torschuss konnte Grimma gerade noch blocken. Der anschließende Eckball fand den Kopf unseres Kapitäns, dessen Kopfball fiel auf die Oberkannte der Latte des Gästetor. In der 38. Minute kam ein Grimmaer Spieler im VfB-Strafraum frei zum Kopfball, verzog den jedoch deutlich neben das Tor. Wiederum in der 40. Spielminute versuchte Schuster einen Fernschuss mit ähnlichem Ergebnis. In Spielminute verliert der VfB im Spielaufbau den Ball, kann nach dem Ballverlust nicht erfolgreich verteidigen und Spreizer steht blank vor Kutzner. Folgerichtig fällt das 0:4. Obwohl der VfB eigentlich gut mitspielt.
In der zweiten Hälfte gelang dem FC Grimma sowie dem VfB in der Offensive wenig aus eigener Kraft. Das Spiel fand zwischen den beiden Strafräumen statt. Aus Zwenkauer Sicht hatte Schuster mit einem Kopfball neben das Tor in der 60. Spielminute eine nennenswerte Torchance. Zwenkau wusste mit geschickten Pressing-Aktionen die Defensive der Grimmaer an einem konstruktiven Spielaufbau zu hindern und dadurch auch sich selbst gefährlich zu machen. Bei eigenem Spielaufbau wusste der VfB mit schnellem Spiel über die Flügel Gefahr für das Gästetor zu erzeugen und den FC Grimma zu beschäftigen. Dem Ansatz des Trainerteams folgend, möglichst viele Drucksituationen auch in diesem Spiel mit spielerischen Mitteln zu lösen, führte zwei für das von Kutzner gehütete VfB-Tor gefährlichen Situationen. Überraschend gelang den Gästen sonst nicht viel Eigenes. Der zwischenzeitlich eigewechselte Olbricht zwang den Grimmer Torwart in der 73. Minute nach einer sehr gut vorgetragenen Kombination über die linke VfB-Seite zu einer Glanztat. Und auch Kutzner musste nach einem Fehler in der VfB-Defensive ebenfalls nochmal zeigen, was er kann! Etwas später war dann Schluss und die diesjährige Pokal-Reise des VfB beendet.
Der Sportliche Leiter des VfB zieht als Fazit: „Natürlich spiegelt sich der Klassenunterschied im Ergebnis wider. Doch bin ich mit dem Auftritt der Mannschaft zufrieden. Grimma wer eben effizienter, wir haben aber auch gegen diesen Gegner über 90 Minuten Fußball gespielt. Und das zeitweise richtig gut! Drauf lässt sich aufbauen. Aber auch sehr viel Verbesserungswürdiges habe ich gesehen. Leider haben wir uns in den ersten 20 Minuten zu ungeschickt angestellt.“
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