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Mit passender Einstellung deutliche Reaktion gefordert

Vorschau auf die 3. Hauptrunde des Wernesgrüner-Sachsenpokals

 

VfB Zwenkau 02 – FC Grimma

 

Datum:        Samstag, 14.10.2023

 

Anstoß:       14.00 Uhr

 

Spielort:      Sportstätte „Am Eichholz“, Zwenkau

 

Für den Oberligisten FC Grimma steht am Wochenende wieder der Abstecher in den sächsischen Pokalwettbewerb ins Haus. Nach der grottenschlechten Vorstellung am vergangenen Samstag, als die Muldestädter daheim gegen den Ludwigsfelder FC mit 0:1 (0.0) unterlagen, ist die Mannschaft daher dringend in der Pflicht, sich von einem ganz anderen Gesicht zu zeigen. Die Reise führt zum Landesklasse-Siebten VfB Zwenkau 02, der sich mit Siegen über den FC Stollberg (3:0) und Rotation Dresden (3:1) für diese Drittrunden-Partie qualifiziert hat. Zweifelsohne sind die Grimmaer in dieser Begegnung von der Papierform her der klare Favorit – daher ist es aus Sicht der Muldestädter dringend erforderlich, auch diese Favoritenstellung geltend zu machen. Doch dafür muss man in den 90 Minuten mit der nötigen Einstellung zu Werke gehen und über die komplette Spielzeit alles abrufen. Gewinnen können nur die Zwenkauer, demzufolge richtet FC-Trainer Steffen Ziffert im Vorfeld mahnende Worte an sein Team. „Ich erwarte eine dringend notwendige Reaktion auf die schlechte Vorstellung der vergangenen Woche gegen Ludwigsfelde“, so der Grimmaer Coach. „Wir spielen zwei Klassen höher, so dass ich erwarte, dass meine Mannschaft diese Aufgabe löst. Einerseits können wir uns mit einer ordentlichen Leistung wieder etwas Selbstvertrauen für die kommenden schweren Oberliga-Aufgaben holen, andererseits besteht mit einem Weiterkommen die Möglichkeit, einen höherklassigen Gegner in Grimma begrüßen zu dürfen, wo auch zuschauer-technisch etwas passiert.“ Jedoch hebt Ziffert weiterhin mahnend den Zeigefinger. „Dies wird uns allerdings nur gelingen, wenn wir die Aufgabe so angehen, wie es sich für ein höherklassiges Team gehört. Wir können uns in unserer aktuellen Situation nicht im Geringsten erlauben, auch nur irgendeinen Gegner zu unterschätzen. Wenn wir das tun, werden wir unser blaues Wunder erleben.“ Der Anstoß in der Zwenkauer Sportstätte „Am Eichholz“ erfolgt am Samstag um 14.00 Uhr. Für dieses Drittrunden-Match haben die Grimmaer in den beiden ersten Runden die Landesklasse-Vertretungen VfB Annaberg 09 (6:0) und HFC Colditz (3:2) ausgeschaltet.

Nachdem der VfB Zwenkau von 2016 bis 2018 für zwei Spielserien in der Sachsenliga auf Torejagd ging, ist man seitdem eine der Mannschaften, die das Niveau in der Landesklasse Nord mitbestimmt. In der vergangenen Saison kam man hinter Kickers Markkleeberg auf dem Vizerang in der Tabelle ein – nichtsdestotrotz beschloss man in Zwenkau einige strategische und personelle Veränderungen vorzunehmen. Dies begann bereits mit einem Wechsel auf der Trainerposition, da Coach Jens Wuttke (46) über den Sommer hinaus nicht weitermachen durfte. So wurde mit Maik Georgi (35) ein neuer Mann auf der sportlichen Kommandobrücke inthronisiert, der als Spieler bereits zwei kurze Intermezzi beim VfB hatte (Juli 2021 bis Januar 2022 sowie Juli 2022 bis November 2022) und danach bis zum Sommer den Sachsenligisten Radefelder SV coachte. Bei seiner ersten Trainer-Stadion in Radefeld kam er insgesamt auf sechs Siege, vier Unentschieden sowie neun Niederlagen und hielt den Aufsteiger damit souverän als Tabellen-Zehnter in der Liga. Als Spieler kann der Linksbeiner auf Regionalliga-Erfahrungen beim 1. FC Magdeburg, Germania Halberstadt, Wacker Nordhausen, dem 1. FC Lokomotive Leipzig und beim FC Eilenburg zurückblicken, in der Saison 2008/09 kam bei beim FC Erzgebirge Aue gegen Eintracht Braunschweig (0:2) sogar zu einem Drittliga-Einsatz. Unter Georgis Leitung wurden im Sommer ausschließlich A-Junioren-Spieler des 1. FC Lokomotive Leipzig (Ilja Makhorin, Jannik Ole Huhn, Olekandr Mamontenko), der BSG Chemie Leipzig (Philipp Becker) und des SSV Markranstädt Gabriel Balaban, Justin Hahndorf) verpflichtet und der Kader damit extrem verjüngt. Ehemalige Leistungsträger wie Alexander Jahr (jetzt Athletik-Trainer), Lukas Schlesinger (Eutritzsch), Felix Schaffranke (pausiert) oder Christian Ritter (Laufbahn beendet) stehen seit Sommer nicht mehr zur Verfügung. Vom damaligen Sachsenliga-Kader sind mit dem unverwüstlichen Torjäger Martin Olbricht, Tom Gläßer, Kevin Baierlein, Martin Hinz und Sven Fritzsching nur noch sehr wenige Spieler im Kader, doch hat man sich in Zwenkau nicht ohne Grund für die drastische Verjüngung des Kaders entschieden. „Wir haben einen Weg gewählt, der junge Spieler überzeugt im Männerbereich die ersten Anlaufstelle zu sein. Wir wollen diese Talente kontinuierlich entwickeln und somit selbst konkurrenzfähig werden“, so der VfB-Coach Georgi. „Daher bin ich mit meinem zur Verfügung stehenden Personal absolut zufrieden.“ Nach sieben Spielen haben die Eichholz-Kicker in der Landesklasse bisher elf Punkte eingefahren – neben drei Siegen stehen zwei Unentschieden und zwei Niederlagen zu Buche. Zwar holten die Georgi-Kicker dabei aus den letzten beiden Begegnungen nur einen Zähler (1:2 daheim gegen Liebertwolkwitz, 1:1 in Eutritzsch), doch ist dies für den Zwenkauer Trainer kein Grund zur Panikmache. „Wir liegen aktuell voll im Plan. Als sehr junge Truppe wollen wir uns bis zur Winterpause finden und unsere Spielidee Schritt für Schritt auf den Platz bekommen“, so Georgi. „Da gehören dementsprechend Siege genauso wie Niederlagen dazu, um notwendige Ansätze und Schritte anzupassen.“ In Sachen Zielstellung nimmt man in Zwenkau keine tabellarische Platzierung in den Mund, sondern legt den Fokus auf die Weiterentwicklung der Mannschaft. „In der ersten Halbserie der Saison möchte ich als junger und neuer Trainer den Weg vorgeben und dabei meinen jungen Spielern die notwendige Zeit geben, diesen zu verstehen und umzusetzen“, so Georgi. „In der Rückrunde soll sich unsere Idee gefestigt haben, womit wir die ersten Früchte ernten wollen.“ Demzufolge stellt die Pokalpartie gegen die Grimmaer für die junge VfB-Truppe eine willkommene Gelegenheit dar, um zu sehen, inwieweit man gegen einen höherklassigen Gegner die eigene Spielidee versucht durchzusetzen. Georgi: „Unsere Ausgangsposition ist super und wir freuen uns extrem, unsere bisherige Entwicklung gegen eine Oberliga-Mannschaft zeigen zu können. Wir sind daher gedanklich voll bei uns und wissen es einzuschätzen, was Pokal bedeutet. Meine Jungs dürfen daher träumen, aber bitte nicht im Spiel…“

Das Zwenkauer Eichholz kennen einige wenige Grimmaer Akteure noch aus Sachsenliga-Zeiten, auch wenn diese Begegnungen bereits über sechs Jahre her sind. Im April 2017 quälten sich die Muldestädter zu einem 1:1-Unentschieden, als Kevin Wiegner mit einem Ausgleichstor erst ganz spät den Grimmaer Punktgewinn ermöglichte, knapp ein halbes Jahr später siegten die Muldestädter beim VfB klar mit 4:1 (Tore: Robin Brand, Christoph Jackisch, 2x Rico Engler). Doch die Zeiten haben sich geändert – mittlerweile trennen die Teams zwei Spielklassen. Demzufolge wäre alles andere als ein Grimmaer Sieg eine blanke Enttäuschung. Der Druck liegt daher deutlich auf Seiten der Muldestädter, aber vielleicht ist diese Konstellation nach der Niederlage gegen Ludwigsfelde genau die Richtige. „Wir haben etwas gut zu machen, die Mannschaft ist am Samstag daher absolut in der Pflicht“, so die Erwartungshaltung von Trainer Steffen Ziffert. Innerhalb der Trainingswoche wurde das Spiel am Wochenende schonungslos ausgewertet, die Mannschaft hat in den Übungseinheiten auch recht ordentlich gearbeitet. Daher ist das Ziel – Einzug ins Pokal-Achtelfinale – klar definiert, ohne jedoch jeglichen Respekt gegenüber dem Underdog zu verlieren. „Ich erwarte, dass man über die komplette Spielzeit sieht, welches Team höherklassig spielt“, so der FC-Coach. Personell sieht es im Vergleich zur Vorwoche etwas besser aus, auch wenn weiterhin einige Akteure verletzungsbedingt nicht zur Verfügung stehen. So werden Christoph Jackisch und der zuletzt gelb-rot-gesperrte Leo Ackermann in den Kader zurückkehren, was Steffen Ziffert demzufolge zusätzliche Optionen gibt. Demzufolge bleibt zu hoffen, dass die Muldestädter diese Pokal-Begegnung am Samstag so bestreiten, wie es sich für ein Oberliga-Team gehört – und zwar über die komplette Spielzeit. „Wir haben in Hausdorf bei einem ähnlichen Gegner nach einer scheinbar komfortablen 2:0-Führung in den letzten 30 Minuten arg geschludert, so dass wir noch einmal in die Bredouille kamen“, so Ziffert. „Dies soll am Wochenende keinesfalls noch einmal passieren, doch zunächst müssen wir erst einmal unsere Hausaufgaben erledigen. Wir wollen diese Begegnung sauber bestreiten, mit der nötigen Einstellung zu Werke gehen und uns am Ende des Tages für die nächste Pokalrunde qualifizieren.“

Tom Rietzschel