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Erste zehn Minuten verhindern möglichen Teilerfolg


NOFV-Oberliga • 9. Spieltag

 VFC Plauen – FC Grimma  2:1 (2:1)

Plauen: Pieles – Sponer, Fischer, Träger (ab 67. Barth), Heinrich – Kießling (ab 67. Andreopoulos), Limmer – Morosow (ab 90.+5 Schulz), Winter, Werrmann (ab 46. Yeboah Boateng) – Martynets (ab 90. Müller) – Trainer: Oswald

Grimma: T. Jentzsch – Markus, Bartsch, T. Ziffert, Ronneburg, Diermann (ab 46. Ackermann) – Farkas, Tröger, Beiersdorf, Pechmann (ab 46. Walter) – Böhme – Trainer: St. Ziffert

Schiedsrichter: D. Meißner (Krostitz) – Schiedsrichter-Assistenten: Bischof (Leipzig), Biastoch (Großröhrsdorf) – Tore: 1:0 Martynets (4.), 2:0 Winter (8.), 2:1 Farkas (43.) – Gelbe Karten: Kießling (Foulspiel – 45.+2), Andreopoulos (Foulspiel – 76.), Martynets (Unsportlichkeit – 80.), Yeboah Boateng (Foulspiel – 90.+2) – Böhme (Foulspiel – 57.), Farkas (Foulspiel – 85.) – Gelb-Rote Karten: Ackermann (Grimma) wegen wiederholten Foulspiels (89.) – Reservebänke: Schulze (Tor), Grandner – Schiffel (Tor), Mattheus, Choschnau, Stockmann, Rietschel – Zuschauer: 542 im Vogtlandstadion zu Plauen

 

Plauen. Schade! Leider hat es Oberligist FC Grimma am Wochenende knapp verpasst, bei einem der Favoriten auf den Regionalliga-Aufstieg für Aufsehen zu sorgen. Beim aktuellen Tabellenzweiten, dem VFC Plauen, unterlagen die Muldestädter hauchzart mit 1:2 (1:2), wobei die Gäste über 80 Minuten alles investierten, einen offenen Kampf lieferten und die favorisierten Gastgeber mehr forderten, als denen lieb war. Ausgenommen waren dabei jedoch die ersten zehn Minuten, als man um die Mannschaft von Trainer Steffen Ziffert große Angst haben musste und frühzeitig mit 0:2 ins Hintertreffen geriet. Nichtsdestotrotz war der Grimmaer Coach sehr angetan von der Leistung seines Teams, auch wenn man letztlich nichts Zählbares mit nach Hause nehmen konnte. „Ich bin trotz der Niederlage stolz auf meine Mannschaft – es ist nicht einfach, nach einem frühen 0:2-Rückstand hier bei einem Spitzenteam noch einmal zurückzukommen“, so Ziffert. „Am Ende des Tages haben wir das Spiel in den ersten zehn Minuten verloren, wo wir noch nicht auf dem Platz waren und von Plauen überrannt wurden. Doch wie die Jungs, auch angesichts des Fehlens von sechs Stammspielern, danach aufgetreten sind, nötigt mir großen Respekt ab und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Nach dem Wechsel haben wir auf Augenhöhe agiert, auch wenn wir die eine oder andere Möglichkeit des VFC natürlich zulassen mussten. Leider hat sich die Mannschaft für einen insgesamt guten Auftritt am Ende nicht mit einem Teilerfolg belohnt.“ Im Plauener Lager war man nach Abpfiff natürlich heilfroh über die drei Zähler, mit welchen die Vogtländer nun zum Spitzenreiter 1. FC Magdeburg II punktgleich aufschließen. „Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen und haben frühzeitig zwei Tore vorgelegt“, war VFC-Trainer Karsten Oswald mit der Anfangsphase seines Teams natürlich sehr zufrieden. „Leider haben wir es danach versäumt den dritten Treffer er erzielen, womit die Partie sicherlich entschieden gewesen wäre. Stattdessen kam Grimma dann besser ins Spiel und hat uns aufgezeigt, woran wir in den kommenden Wochen noch arbeiten müssen. Aufgrund der liegengelassenen Möglichkeiten denke ich jedoch, dass unser Sieg gegen einen sehr guten Gegner als verdient einzuordnen ist. Demzufolge nehmen wir die drei Punkte natürlich sehr gern entgegen. Wir wissen allerdings, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben.“

Vor der Partie beim Tabellenzweiten standen Grimmas Trainer Steffen Ziffert jedoch große Sorgenfalten auf der Stirn. Neben den Langzeitverletzten Michel Schwarz, Robin Brand und Max Nitschke fielen mit Christoph Jackisch (Risswunde), Matty Goldammer (Muskelfaserriss) und Robin Spreitzer (Oberschenkel) drei weitere wichtige Spieler aus, so dass die Alternativen im Offensivbereich absolut überschaubar waren. Und so kam es nicht von ungefähr, dass die personell umgebauten Gäste in der Anfangsphase der Partie riesengroße Probleme hatten. Plauen begann wie die Feuerwehr und band die Muldestädter frühzeitig in die eigene Hälfte. Bereits nach drei Minuten pfiff ein Distanzschuss von Tim Limmer nur hauchzart am FC-Gehäuse vorbei, nur 60 Sekunden später war jegliches taktisches Konzept der Gäste bereits über die Haufen geworfen. Nach einer langgezogenen Flanke von Valentin Sponer schraubte sich der regionalliga-erfahrene Johan Martynets (Fürstenwalde, Meuselwitz) am höchsten und drückte die Kugel zum 1:0 ins äußerste Eck (4.). Doch damit noch nicht genug, vier Minuten später kassierten die Grimmaer den nächsten Nackenschlag. Nach einem Plauener Befreiungsschlag ermöglichte ein folgenschwerer Fehler von Moritz Diermann freie Bahn für Martynets, der im Anschluss die Kugel auf den mitgelaufenen Max Winter quer legte, welcher das Streitobjekt mühelos zum 2:0 im Gäste-Tor unterbrachte (8.).

Das, was nicht passieren durfte, trat in der Anfangsphase aus Grimmaer Sicht ein – Erinnerungen an das Debakel von Halberstadt (0:5) vor gut vier Wochen wurden wach. Doch die Muldestädter strafften sich in der Folgezeit. Coach Ziffert nahm eine taktische Veränderung vor, mit welcher in der Folgezeit deutliche Verbesserungen im FC-Spiel zu sehen waren. Die Mannschaft wurde in der Zweikampfführung robuster und begann nun selbst konstruktive Angriffe vorzutragen. Die erste Duftmarke setzte Kapitän Toni Ziffert – VFC-Keeper Jakob Pieles musste hier alles investieren, um den Grimmaer Anschlusstreffer zu verhindern (13.). Drei Minuten später hatte der Plauener Schlussmann dann Fortuna im Bunde, als Lucas Bartsch mit einem langen Ball abermals Ziffert fand, dessen Kopfball jedoch um Haaresbreite über den Kasten zischte (16.). Fortan waren die Gäste deutlich besser in der Begegnung, obgleich auch die Vogtländer die eine oder andere Gelegenheit zu verzeichnen hatten. So reagierte Torsten Jentzsch zunächst nach einem Schuss von Luis Werrmann glänzend (16.), ein anschließender Freistoß von Martynets ließ den Pfosten des FC-Tores erzittern – hier wäre der Grimmaer Schlussmann machtlos gewesen (33.). „Wenn wir hier den dritten Gegentreffer bekommen, wäre unser Unterfangen sicherlich aussichtslos gewesen“, gab FC-Trainer Steffen Ziffert diesen Fakt in der anschließenden Pressekonferenz ehrlicherweise ganz nüchtern zu. Nichtsdestotrotz war ersichtlich, dass die Muldestädter nun mehr und mehr auf Augenhöhe agierten und die Hintermannschaft des VFC zunehmend unter Druck setzen konnten. Sehr gut von Patrick Böhme eingeleitet, machte Pieles nach einem Schuss von Samyr Farkas rechtzeitig das kurze Eck dicht (37.), ehe sich die Gäste für die erhebliche Steigerung noch vor der Pause doch noch belohnen konnten. Gut von Ziffert in Szene gesetzt, sah Böhme an der Torauslinie mit einem Rückpass den besser postierten Farkas, der daraufhin wenig Mühe hatte, den 2:1-Anschlusstreffer zur markieren (43.). „Dieses Tor hat uns natürlich ein ganz anderes Gefühl für die Halbzeitpause gegeben“, freute sich der Grimmaer Übungsleiter, der jedoch zunächst mitansehen musste, wie sein Torwart den knappen Rückstand in die Kabine transportierte. Direkt nach dem Gegentor hatte der VFC zwei Riesenmöglichkeiten, um den alten Zwei-Tore-Vorsprung wieder herzustellen. Zunächst tauchte Jentzsch nach einem Schuss von Tim Kießling reaktionsschnell ab (44.), anschließend rettete er mit grandioser Fußabwehr nach einem Kopfball von Martynets, nachdem dieser mit einer perfekten Flanke von Alexander Morosow bedient wurde (45.).

Nach dem Wechsel setzten die Muldestädter ihren couragierten Auftritt fort, obwohl man zunächst kurz die Luft anhalten musste. Nachdem sich der zur Pause eingewechselte Abraham Yeboah Boateng sehr gut über die linke Seite durchsetzen konnte, brachte Kießling das Kunststück fertig, die flache Eingabe aus drei Metern über den FC-Kasten zu drücken (52.). Bei einem tückischen Aufsetzer-Freistoß von Martynets wusste Jentzsch im FC-Tor abermals zu glänzen (59.). Doch die Grimmaer verstanden es in der Folgezeit auch selbst immer wieder für Gefahr zu sorgen. Zunächst zischte ein Distanzschuss von Felix Beiersdorf, nach Zuspiel des eingewechselten Louis Walter, knapp über das Gehäuse (53.) – anschließend wäre VFC-Innenverteidiger Eric Träger um ein Haar ein Selbsttor unterlaufen, nachdem dieser entscheidend von Böhme unter Druck gesetzt wurde (60.). Aufgrund dieser verstärkten Grimmaer Offensivbemühungen mussten die Ziffert-Schützlinge jedoch im Defensivverbund weiterhin höchst konzentriert agieren, Plauen hatte durch die etwas größer werdenden Räume in der Folgezeit zweifelsfrei auch die eine oder andere Möglichkeit, um das Ergebnis wieder anwachsen zu lassen. So war Schlussmann Jentzsch bei einem Flachschuss von Winter nicht zu bezwingen (70.) – eine Minute später rettete Stefan Ronneburg auf der Linie nachdem sich Martynets und Yeboah Boateng in der Torabschluss-Handlung nicht zwingend einig waren (71.).

So blieben die Muldestädter weiterhin im Spiel und ruckten weiterhin unermüdlich an. Leider blieben allerdings die ganz großen Tormöglichkeiten aus, weil man einerseits manch vielversprechende Offensivaktion etwas zu unsauber ausspielte und im torgefährlichen Raum andererseits nicht die allerletzte Entschlossenheit und Konsequenz an den Tag legte. Nichtsdestotrotz hatte Walter aus spitzem Winkel eine weitere gute Möglichkeit zu verzeichnen, doch reagierte VFC-Keeper Pieles hier gut (74.). Auf der Gegenseite hätte Martynets, gegen eine immer mehr öffnende Grimmaer Hintermannschaft, mit einem Flachschuss das Spiel endgültig entscheiden können, doch auch hier fand er in Torsten Jentzsch seinen Meister (84.). Die Muldestädter drückten auch nach einer Gelb-Roten Karte gegen Leo Ackermann (wiederholtes Foulspiel, 89.) in der Schlussphase und brachten eine Vielzahl von hohen Bällen in den Plauener Strafraum, doch schaukelte der Favorit aus dem Vogtland den knappen 2:1 (2:1)-Heimsieg am Ende des Tages über die Zeit.

Fazit: Gegen einen offensiv sehr guten Gegner haben sich die Muldestädter über 80 Minuten richtig gut aus der Affäre gezogen. Die ersten zehn Minuten sind als Hauptgrund anzusehen, welche einen eventuellen Teilerfolg verhinderten. Am Ende des Tages ist der Plauener Sieg aufgrund der Chancenvorteile sicherlich nicht unverdient, doch insgesamt gesehen haben sich die Ziffert-Schützlinge sehr teuer verkauft und waren einem Punktgewinn recht nah. Insgesamt kann die Mannschaft viele positive Dinge für die kommenden Aufgaben aus diesem Spiel mitnehmen.


Im Spiegel der Presse und der Digitalen Medien

VFC Plauen heftet sich mit Sieg an die Fersen des Tabellenführers

Plauen. Der VFC Plauen gewann ein kurzweiliges Spiel gegen den FC Grimma knapp mit 2:1. Dabei hatten es die Gelb-Schwarzen in der Hand, das Spiel in Halbzeit eins klar für sich zu entscheiden. Chancen waren ausreichend vorhanden. Aber auch die Gäste setzten einige Nadelstiche, bei denen sich Jakob Pieles als Spielverderber erwies und seinen Kasten zunächst sauber hielt. Nach dem Anschlusstreffer der Gäste machte sich Nervosität im Spiel der Plauener breit. Dabei hätten die VFC-Kicker fast ihre knappe Führung noch verspielt, weil sie ihrerseits selbst klarste Chancen nicht mehr verwerteten und Grimma zunehmend auf Augenhöhe spielte.

Das Spiel begann fulminant. Bereits nach zwei Minuten lag die Führung für die Spitzenstädter in der Luft. Johann Martynets verzog knapp. Zwei Minuten später dann die frühe Führung für die Heimelf. Martynets legte den Ball per Kopf nach feinem Diagonalball von Valentin Sponer in die Maschen. Die frühe Führung stachelte die Kicker vom VFC Plauen an, weiter erfolgreich zu bleiben. Nur wenige Minuten später musste Gästekeeper Torsten Jentzsch erneut hinter sich greifen. Martynets mit Speed Richtung Grimma-Tor sah den mitgelaufenen Max Winter, legte ab und Winter schob den Ball über die Torlinie. Der VFC Plauen spielte weiter mit Volldampf nach vorn. So bekam Martynets die nächste  Chance auf einen Torerfolg. Seinen Ball nach Freistoß aus 30 Metern schmetterte er an den Querbalken. Pech, dann wären die Messen gegen Grimma gelesen. Doch chancenlos waren auch die Gäste nicht. Zunächst landete Toni Zifferts Ball knapp neben dem Tor. VFC-Torhüter Jakob Pieles klärte zudem stark gegen den durchgebrochenen Samyr Farkas. Kurz vor dem Pausenpfiff überlistete Farkas Plauens Keeper Pieles doch noch und brachte seine Farben auf 2:1 heran. Tim Kießling versuchte es aus der Distanz, der Gästekeeper stand gut und hielt. Pech hatte Martynets Sekunden vor dem Pausenpfiff. Er köpfte einen Ball auf den Fuß von Torhüter Jentzsch. So blieb es bei der knappen Führung für die Platzherren.

Die zweiten 45 Minuten zeigten einen Gegner auf Augenhöhe. Zunächst setzte sich der eingewechselte Abraham Boateng mit seiner Schnelligkeit durch, passte nach innen und Tim Kießling ließ diese Großchance liegen. Unverständlicherweise kamen die VFC-Kicker in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit ins Schwimmen, kamen nicht mehr so in die Zweikämpfe oder verloren das Streitobjekt zu einfach. „Vielleicht haben wir uns in dieser Phase zu sehr ausgeruht. Grimma hat viele lange Bälle gespielt. Die haben wir zu schlecht verteidigt. Wir hätten den Deckel schon in der ersten Halbzeit draufmachen können. Ansonsten haben wir mannschaftlich funktioniert und den Sieg am Ende heimgebracht“, resümierte Eric Träger nach Spielschluss. Ja, heimgebracht ist korrekt, denn Jakob Pieles zeichnete sich noch zweimal selbst aus. Zuerst faustete er einen Ball aus der Gefahrenzone und später kaufte er Louis Walter mit starkem Abwehrverhalten den Schneid ab. Auch die Plauener versuchten sich noch an einem weiteren Treffer. Die größte Chance dabei vergaben Martynets und Boateng im Duett. „Ich wollte Abraham die Chance geben, weil er sich dieses Tor verdient hätte“, meinte Martynets nach Spielschluss. Da gab es am Ende wohl ein Missverständnis zwischen Beiden und der Ball landete ein Meter vor der Torlinie nicht im Tor. So hatte das Ergebnis aus Halbzeit eins bis zum Schlusspfiff Bestand.

VFC-Trainer Karsten Oswald resümierte nach Abpfiff der Partie: „Wir sind gut ins Spiel gekommen, schießen zwei Tore, legen das dritte nicht nach. Wir haben heute Schwächen bei hohen Bällen gezeigt, was eigentlich unsere Stärke ist. Ich bin noch ein bisschen verwirrt bei Heimspielen und Auswärtsspielen, was unsere Defensivarbeit betrifft. Wir spielen auch unsere Chancen noch nicht sauber zu Ende. Letztendlich haben wir aber heute auch gegen eine sehr gute Grimmaer Mannschaft gespielt. Dass wir eine gute Truppe haben, das wissen wir. Aber heute haben wir aufgezeigt bekommen, woran wir arbeiten müssen und dass vor uns noch ein weiter, weiter Weg liegt.“

Fazit zum Spiel: Es war ein interessantes, intensives Spiel, das der VFC am Ende verdient gewonnen hat, verdient gegen einen Gegner, der vor allem im zweiten Abschnitt richtig gut dagegengehalten hat. Der Sieg wurde mit dem zweiten Platz, punktgleich mit dem Tabellenersten 1. FC Magdeburg II, in der Oberliga-Tabelle veredelt. Den auf lange Sicht zu behalten, dürfte der Wunsch im VFC-Gefüge sein und der der Fans.

Ilong Göll • VFC Plauen


Pressekonferenz

Quelle: youTube-Kanal VFC Plauen