Wernesgrüner-Sachsenpokal • 2. Hauptrunde
HFC Colditz – FC Grimma 2:3 (0:1)
Colditz: Reichelt – Käseberg (ab 90.+2 Neuhaus), Wagner, Reißig, Schmidt (ab 84. Morgenstern) – Mörtlbauer – Demmler, Schirner (ab 83. Lungwitz), Köhler (ab 71. Lindner), Zaltzberg (ab 59. Granados Silva) – Goll – Trainer: Kunert
Grimma: Böhm – Tröger, Mattheus, T. Ziffert, Spreitzer – Beiersdorf, Choschnau (ab 59. Bartsch) – Farkas, Jackisch, Pechmann (ab 73. Walter) – Böhme – Trainer: St. Ziffert
Schiedsrichter: F.-B. Schwermer (Leipzig) – Schiedsrichter-Assistenten: Thieme, Hamzehian (beide Leipzig) – Tore: 0:1 Böhme (45.), 0:2 Jackisch (54., Foulstrafstoß – Käseberg an Farkas), 1:2 Wagner (58., Foulstrafstoß – Choschnau an Demmler), 1:3 Böhme (90.+5), 2:3 Lindner (90.+6) – Gelbe Karten: Mörtlbauer (Foulspiel – 75.), Fehrle (Unsportlichkeit – 80. – als Auswechselspieler) – Spreitzer (Foulspiel – 80.) – Reservebänke: Fehrle (Tor), Ph. Voigtländer – T. Jentzsch, Schiffel (beide Tor), Stockmann, Rietschel, Diermann – Zuschauer: 290 in der anona-Arena zu Hausdorf
Hausdorf. Oberligist FC Grimma ist seiner Favoritenstellung im Muldental-Derby gerecht geworden und hat sich mit einem 3:2 (1:0)-Erfolg beim Landesklassisten HFC Colditz für die 3. Hauptrunde des Wernesgrüner-Sachsenpokals qualifiziert. Damit haben die Schützlinge von Trainer Steffen Ziffert zunächst erst einmal das vor dem Spiel ausgegebene Ziel erreicht – ein Fakt, welcher erst einmal über allem steht. Doch was die Grimmaer über weite Strecken in der schicken Hausdorfer anona-Arena anboten, war alles in allem doch recht schwer verdauliche Kost. Insgesamt agierte der FC viel zu behäbig und vor allem im Tempo deutlich zu schwerfällig – weiterhin schafften es die Gäste mit einer scheinbar sicheren 2:0-Führung im Rücken nicht, die Partie gegen einen unterklassigen Gegner sauber und souverän zu Ende zu spielen. Stattdessen wurde dem Gegner durch gravierendes Eigenverschulden der Wiedereintritt in die Begegnung gestattet, so dass die Begegnung daher bis zum Ende spannend blieb. Demzufolge betrachtete FC-Trainer Steffen Ziffert, trotz des Weiterkommens, berechtigterweise die Leistung seiner Mannschaft äußerst kritisch. „Wir haben es nach der 2:0-Führung nicht geschafft, endgültig für Klarheit und Ruhe in unseren Aktionen zu sorgen“, so der ehemalige Grimmaer Oberliga-Libero. „Stattdessen bauen wir den Gegner mit dem berechtigten Elfmeter völlig unverständlicherweise wieder auf, der mit dem Anschlusstreffer noch einmal die zweite Luft bekommt. Summa summarum ist unserer Einzug in die nächste Runde sicherlich verdient, weil wir im Verlauf der Partie die Mehrzahl an Tormöglichkeiten besaßen. Was mir jedoch absolut nicht gefallen hat, ist, wie wir durch eigene Unzulänglichkeiten den Zwei-Tore-Vorsprung fahrlässig aufs Spiel setzen und es dadurch nicht hinbekommen, die letzten 30 Minuten der Begegnung souverän und eines Oberligisten würdig nach Hause zu bringen.“ Zifferts Vorgänger, Alexander Kunert, der von Sommer 2018 bis Ende April 2022 die Muldestädter trainierte und seit Anfang Juli den Taktstock des HFC Colditz schwingt, war trotz der knappen Niederlage stolz auf sein Team. „Wir haben gegen den Favoriten über 90 Minuten Paroli geboten, einen echten Fight geliefert und viele Dinge richtig gut umgesetzt“, so der ehemalige Grimmaer Mittelfeldspieler, der im Sommer 2019 in seiner ersten Saison als FC-Trainer den Wiederaufstieg in die Oberliga realisieren konnte. „Am Ende des Tages ist jedoch das Normale eingetreten – der Sieg der Gäste ist aufgrund der Spielanteile und Chancenvorteile sicherlich nicht unverdient. Was mich ein klein wenig ärgert, ist natürlich das erste und das dritte Gegentor – beiden waren in der Entstehung definitiv zu verhindern. Nichtsdestotrotz bin ich angesichts des Spielklassen-Unterschieds mit der Leistung meiner Mannschaft sehr zufrieden. Wir haben alles in die Waagschale geworfen, haben die Begegnung bis zum Ende offen gehalten und so zum extremem Spannungs-Faktor in diesem wohltuend fairen Derby beigetragen. Ich hoffe, dass wir all diese positiven Elemente mit in den Liga-Alltag in die Landesklasse mitnehmen können.“
Wie gut der HFC-Trainer sein Team auf seine ehemalige Truppe eingestellt hatte, war dabei besonders in der Anfangsphase zu erkennen. Die Gastgeber begannen äußerst keck, von Versteckspiel keine Spur. So hatte der Underdog in der Anfangsphase sogar die Riesenchance zum Führungstreffer – ein Aspekt, welche die Begegnung für den Oberligisten hätte bedeutend schwerer machen können. Nach einem langen Abschlag von HFC-Schlussmann Paul Reichelt profitierte Max Demmler von der fehlerhaften Konterabsicherung der Gäste, doch drückte er die Kugel über den Kasten (6.). Aus dem folgenden Eckball wurde es abermals gefährlich vor dem Grimmaer Gehäuse, doch verfehlte Torjäger Nicolai Goll hier knapp das Ziel (7.). Die favorisierten Gäste kamen in den ersten 20 Minuten überhaupt nicht in die Gänge. So beschränkten sich die Ziffert-Schützlinge auf risikoloses Quergeschiebe, vom Spieltempo her agierte der Oberligist weit unter Schnitt. Erst eine Trinkpause sollte in der Folgezeit leicht zur Besserung im Grimmaer Spiel beitragen – Steffen Ziffert konnte in der kurzen Unterbrechung einiges an Korrekturen seinem Team mitgeben. Ab diesem Zeitpunkt wirkten die Aktionen der Gäste etwas durchdachter. Grimma konnte sich langsam eine leichte Feldüberlegenheit erarbeiten, auch wenn weiterhin die letzte Konsequenz stark zu wünschen übrig ließ. Allerdings gelang es in der Folgezeit das eine oder andere Mal für einen leichten Hauch von Torgefahr vor dem HFC-Gehäuse zu sorgen. Nach guter Spielverlagerung von Christoph Jackisch tauchte HFC-Keeper Schlussmann Reichelt beim Schuss von Lenny Pechmann blitzschnell ab, vom Fuß des anschließend völlig überraschten Samyr Farkas drehte die Kugel knapp am Kreuzeck vorbei (25.). Kurz darauf brachte Stefan Tröger über die rechte Seite abermals Farkas in gute Schussposition (29.), doch fehlten hier ebenfalls die berühmten Zentimeter wie wenig später bei Felix Beiersdorf, der sich mit einem Freistoß versuchte (38.). Richtig zwingend war dies alles aus Grimmaer Sicht allerdings nicht, nach Jackisch-Zuspiel verzog abermals Farkas viel zu überhastet (42.). So hatten die Platzherren in der Defensive, auch aufgrund des weiterhin überschaubaren Grimmaer Tempos, alles im Griff – doch Sequenzen vor dem Pausenpfiff passte der Landesklassist einmal nicht auf. Nach einem weiten Diagonalball von Tim Mattheus profitierte Mittelstürmer Patrick Böhme von einem Stellungsfehler von Marcel Wagners und brachte die Gäste mit einem klasse Flugkopfball zum bestmöglichen Zeitpunkt doch noch in Front – 0:1 (45.). „Der Ball war ewig in der Luft, dieses Gegentor müssen wir verteidigen“, ärgerte sich Hausdorf-Trainer Kunert nach der Partie.
Dem Oberligisten half dieser Treffer immens, in der Anfangsphase der zweiten 45 Minuten kam der Favorit deutlich schwungvoller aus der Kabine. Endlich wurde die Kugel in den eigenen Reihen viel besser zirkuliert, mit deutlich mehr Tiefenläufen wurde zusätzlich für mehr Tempo im Spiel gesorgt. So hatten die Gäste durch den diesmal auffälligen Robin Spreitzer frühzeitig zweimal die Möglichkeit, das Ergebnis weiter auszubauen. Strich zunächst sein Kopfball hauchzart über den Querbalken (46.), nahm Spreitzer wenig später eine langgezogene Farkas-Eingabe aus spitzem Winkel volley – knapp vorbei (51.). Grimma wirkte nun deutlich präsenter, so dass der Ausbau des Resultats sich durchaus anbahnte. Erneut war Spreitzer mit einem vielversprechenden Antritt Ausgangspunkt der Situation, im Anschluss entschied Schiedsrichter Felix-Benjamin Schwermer (Leipzig) nach einem Foulspiel des Ex-Grimmaers Felix Käseberg an Farkas sofort auf Strafstoß. Jackisch ließ sich daraufhin vom Punkt nicht zweimal bitten und schickte Reichelt in die falsche Ecke – 0:2 (54.). Die Gäste schienen fortan auf dem richtigen Weg zu sein – doch weit gefehlt! Anstatt bei den tropischen Temperaturen weiterhin den Ball laufen zu lassen, übte man sich in Selbstgefälligkeit und gestattete dem Underdog aufgrund gravierender Unzulänglichkeiten kurzerhand den Wiedereintritt in die Partie. Vier Minuten nach Jackischs Elfmetertor liefen die Ziffert-Schützlinge zunächst absolut fahrlässig in einen verheerenden Konter – am Ende der Situation konnte Referee Schwermer in der Endkonsequenz gar nicht anders, als ein völlig unbeholfenes Foulspiel von Akam Sabah Choschnau an Demmler im eigenen Strafraum ebenfalls mit Elfmeter zu bestrafen. „Als Spieler sollte man sich eben auch durchaus manchmal mit den Geschehnissen auf dem Platz beschäftigen“, fand FC-Trainer Steffen Ziffert hinsichtlich der Elfmeter-Situation recht klare Worte. „Wenn der Schiedsrichter uns kurz vorher selbst einen Elfmeter zuspricht, ist die Wahrscheinlichkeit durchaus vorhanden, dass wir in einer vergleichbaren Situation auch einen gegen uns bekommen. Wir müssen den Gegner im Strafraum einfach nur stellen – da passiert gar nix. Stattdessen hacken wir zu – das hat mit Cleverness im Zweikampf nicht im Geringsten etwas zu tun.“ Wagner verwandelte den berechtigten Elfmeter souverän zum 1:2 (58.), was kurzerhand dazu führte, dass die Gastgeber fortan ihre zweite Luft bekommen sollten. „Das, was wir natürlich nicht wollten, trat dann mit dem Anschlusstreffer ein“, so Steffen Ziffert im Nachgang. „Hausdorf kommt dadurch noch einmal auf, die Begegnung bekommt völlig unverständlicherweise noch einmal unnötig Hitze.“ Seinem Team muss Ziffert allerdings zugutehalten, dass es der Mannschaft in der Folgezeit recht gut verstand, defensiv nichts zuzulassen. Die Gastgeber investierten fortan zwar mehr, doch entstand vor dem FC-Gehäuse keinerlei Torgefahr. Stattdessen hätten die Gäste in der Schlussviertelstunde jedoch mit dem Ausnutzen von zwei, drei Gelegenheiten die Partie endgültig in die eigenen Bahnen lenken müssen. Zunächst erwies sich Reichelt bei Versuchen von Toni Ziffert sowie dem Nachschuss Stefan Trögers als unüberwindbares Hindernis (76.), anschließend verfehlte der eingewechselte Louis Walter nach sehenswertem Jackisch-Zuspiel aus bester Position das lange Eck (82.). Jackisch selbst setzte kurz darauf ebenfalls noch eine Duftmarke, doch zischte die Kugel hauchzart über den Querbalken (86.). Damit blieben die Kunert-Schützlinge weiterhin in der Begegnung, bis zum Ende zerrte der Underdog an den Ketten und gab sich nicht auf. Und siehe da, eine Abschlusshandlung sollten die Gastgeber noch bekommen. Justin Lungwitz, letzte Saison noch bei den Grimmaer A-Junioren auf Torejagd gehend, zog unvermittelt aus halbrechter Position ab, doch war FC-Schlussmann Lukas Böhm gut positioniert und machte rechtzeitig das kurze Eck dicht (90.+1). Auf der anderen Seite ließ der Oberligist zwei Minuten später den nächsten Matchball aus. Nach weitem Abschlag von Böhm und anschließender Kopfballverlängerung von Böhme lief Walter allein auf das HFC-Tor zu, doch im Torabschluss viel zu hektisch agierend, scheiterte er an Reichelt (90.+3). Doch sollte sich dies aus Grimmaer Sicht glücklicherweise nicht rächen – kurz darauf machte der Landesklassist den spielentscheidenden Fehler. Nach einem hohen Ball von Spreitzer in den Strafraum der Gastgeber profitierte Böhme von einem schweren Missverständnis zwischen Torhüter Reichelt und Reißig – der Grimmaer Mittelstürmer hatte im Anschluss wenig Mühe, um die Kugel zum 1:3 ins verwaiste Tor zu schieben (90.+5). Doch auch mit dieser erneuten Zwei-Tore-Führung im Rücken, verbunden mit dem bevorstehenden Ablaufen der sechsminütigen Nachspielzeit, lieferten die Gäste die letzte Anekdote in dieser Begegnung – und was für eine! Im Gefühl des nun sicher geglaubten Sieges fing man sich direkt nach dem Anstoß den erneuten Anschlusstreffer zum 2:3 ein, als man am eigenen Strafraum den eingewechselten Max Lindner völlig unbedrängt zum Schuss kommen ließ und die abgefälschte Kugel im äußersten Toreck einschlug (90.+6). Nun wurde es noch einmal richtig laut in der anona-Arena, doch beendete der sehr gut leitende Schiedsrichter Schwermer kurz darauf die Partie, was dem Favoriten eventuelles zusätzliches Ungemach ersparte.
Ende gut, alles gut – doch es war schon äußerst fahrlässig, wie die Gäste eine kurz nach dem Wechsel sicher geglaubte Partie völlig grundlos wieder herschenkten und sich damit harter Gegenwehr bis zum Schluss erwehren mussten. „Wie gesagt, wir haben unser Ziel erreicht“, brachte es FC-Trainer Steffen Ziffert schnell auf den Punkt. „Doch über das Wie werden wir in der kommenden Woche reden, das hat mir gegen einen unterklassigen Gegner nicht gefallen.“ Das Schlusswort unter dieses Derby gehörte HFC-Trainer Alexander Kunert. „Ich denke, die Zuschauer haben ein packendes Pokalspiel gesehen. Ich kann meiner Elf, trotz des Ausscheidens, nur ein Kompliment machen. Mit einem guten Gefühl gehen wir daher verstärkt aus dem diesjährigen Pokalwettbewerb raus.“
Im Spiegel der Presse und der Digitalen Medien
Hausdorf. Erwartungsgemäß hat sich Oberligist FC Grimma im Landespokal beim Landesklasse-Team vom HFC Colditz 3:2 durchgesetzt – auch wenn über weite Strecken des Spiels kein Klassenunterschied zu erkennen war. Der Underdog aus Colditz bot dabei dem Favoriten vor gut 290 Zuschauern die Stirn und zeigte trotz sengender Hitze einen starken Kampf. „Großes Kompliment an meine Mannschaft für den Fight, den sie geliefert hat. Mit etwas mehr Mut in einigen Phasen des Spiels und dem nötigen Matchglück wäre sicherlich ein Sieg für uns drin gewesen“, sagte der enttäuschte, aber auch etwas stolze HFC-Coach Alexander Kunert nach dem Spiel. Schon früh zog der Gastgeber durch seine Spielweise auch die Mehrheit der überwiegend neutralen Zuschauer auf seine Seite, so dass richtige Derby-Stimmung aufkam.
Wenn Max Demmler seine Chance zum Führungstreffer für den Außenseiter hätte nutzen können, wäre sogar ein anderer Spielverlauf möglich gewesen. Nach einem Beiersdorf-Freistoß in die Arme von Paul Reichelt sah der Colditzer Schlussmann Demmler durchstarten und schickte ihn mit einem weiten Abschlag auf die Reise. Beim Versuch, den Ball mit Gefühl über den Hüter ins Tor zu legen, ging der Ball aber über das Gehäuse (6.). Kunert hatte sein Team gegen seinen ehemaligen Verein gut eingestellt, denn bis zur Trinkpause in der Mitte der ersten Hälfte erarbeiteten sich die Colditzer ein optisches Übergewicht. Durch ihre furchtlose Spielweise schienen sie den Oberligisten auch etwas zu beeindrucken. Nach der Trinkpause kam der Favorit dann besser ins Spiel und erarbeitete sich erste Torgefahr. Samyr Farkas verfehlte zweimal knapp das Gehäuse (24., 29.), noch bevor sich Felix Beiersdorf mit einem Freistoß versuchte (38.). Chancen waren jetzt vorhanden, die erwartete zwingende Torgefahr ließ der zwei Klassen höher spielende Gast aber vermissen. Sekunden vor dem Halbzeitpfiff nutzte der Favorit aber eine Unachtsamkeit in der Colditzer Verteidigung eiskalt aus und brachte sich zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt in Front. Ein Colditzer Verteidiger unterschätzte dabei einen weiten Diagonalball von Tim Mattheus und Patrick Böhme konnte fast unbedrängt einköpfen (45.).
Im zweiten Spielabschnitt wurde der Oberligist zielstrebiger in Richtung Colditzer Tor, vergab aber mehrfach die Chance zum 2:0. So musste aus Grimmaer Sicht ein Strafstoß herhalten, um den nächsten Treffer zu erzielen. Nach einem Foulspiel an Farkas im Strafraum zeigte Schiedsrichter Felix-Benjamin Schwermer direkt auf den Punkt. Christoph Jackisch verlud HFC-Keeper Reichelt und traf (54.). Wer glaubte, dass der Favorit nun seiner Rolle gerecht wurde und das Spiel nach Hause schaukelt, sah sich getäuscht. Als Max Demmler über die linke Seite durchgebrochen war und unter Begleitung von Akam Sabah Choschnau in den Strafraum eindrang, konnte ein Gäste-Verteidiger Demmler nur durch ein Foulspiel stoppen. Marcel Wagner nahm sich der Sache an und verwandelte den Elfmeter nur vier Minuten nach dem 2:0 sicher zum 1:2-Anschlusstreffer (58.). Der Außenseiter bekam nun die zweite Luft und Grimma wackelte. „Das, was wir natürlich nicht wollten, trat dann mit dem Anschlusstreffer ein. Hausdorf kam noch einmal auf und die Begegnung bekam völlig unverständlich noch einmal unnötig Hitze“, sagte der sichtlich genervte FC-Coach Steffen Ziffert. Interessant wäre gewesen, wenn der Schiedsrichter nach einem Zweikampf von Marcel Wagner und Robin Spreitzer im Gäste-Strafraum abermals auf den Punkt gezeigt hätte (89.). Stattdessen profitierte Patrick Böhme in der Nachspielzeit von einem Missverständnis zwischen Tom Reißig und Paul Reichelt und traf ins leere Tor (90.+5). Aber selbst da gab sich Colditz nicht auf und kam abermals zum Anschluss. Max Lindners Schuss wurde zwar abgefälscht, schlug aber unhaltbar ins Tor ein (90.+6). Eine Minute später war das Spiel zu Ende.
FC-Coach Ziffert: „Wir haben unser Ziel erreicht, doch über das Wie werden wir in der kommenden Woche reden. Das hat mir gegen einen unterklassigen Gegner nicht gefallen.“ Der HFC-Trainer hofft nun, dass seine Mannschaft das Gute aus dem Spiel in den Liga-Alltag übertragen kann. Am kommenden Sonntag kommt Kesseldorf in die Hausdorfer anona-Arena und es geht wieder um Punkte in der Landesklasse. Vielleicht hat man für die künftigen Heimspiele wieder neue Zuschauer gewonnen, denn die große Kulisse vom Sonntag machten auch viele Gäste aus Grimma aus.
Matthias Wohllebe • HFC Colditz
Bilder vom Spiel
Fotos: Dieter Koch