· 

Extrem wichtiger Heimsieg


NOFV-Oberliga Süd • 4. Spieltag

FC Grimma – SC Freital  2:1 (1:0)

Grimma: T. Jentzsch – Tröger, Ronneburg, Bartsch, Spreitzer – T. Ziffert – Farkas (ab 57. Walter), Jackisch, Beiersdorf (ab 76. Choschnau), Pechmann (ab 63. Markus) – Böhme – Trainer: St. Ziffert

Freital: Kamenz – von Brezinski, Ranninger, Ph. Schmidt, R. Michael (ab 23. Ruß) – Frenzel – Herold (ab 46. Wessely), Genausch, Schulze – Hennig (ab 76. Mellem), Weinhold (ab 63. Fluß) – Trainer: K. Michael

Schiedsrichter: Schlömann (Brand-Erbisdorf) – Schiedsrichter-Assistenten: Gaunitz, F. Schwermer (beide Leipzig) – Tore: 1:0 Jackisch (11.), 2:0 Jackisch (83., Foulstrafstoß – Kamenz an Böhme), 2:1 Wessely (85.) – Gelbe Karten: Farkas (Foulspiel – 15.), Tröger (Foulspiel – 48.), Jackisch (Unsportlichkeit – 81.), Walter (Foulspiel – 86.), Choschnau (Unsportlichkeit – 90.+5) – Genausch (Unsportlichkeit – 11.), Ph. Schmidt (Foulspiel – 19.), Schulze (Foulspiel – 43.), Kamenz (Foulspiel – 83.), Wessely (Unsportlichkeit – 86.) – Reservebänke: Böhm (Tor), Mattheus, Rietschel, Diermann – Scholz (Tor), Lučić-Jozak, Adler – Zuschauer: 120 im Husaren-Sportpark zu Grimma

 

Grimma. Oberligist FC Grimma hat nach der letztwöchigen 1:4 (0:2)-Niederlage in Bischofswerda die passende Reaktion gezeigt und drei wichtige Punkte eingefahren. Vor 120 Zuschauern im heimischen Husaren-Sportpark bezwangen die Muldestädter den SC Freital mit 2:1 (1:0) und schoben sich mit nun sechs Punkten ins Mittelfeld der Tabelle zurück. Gewiss, nach vier Spielen ist zweifelsohne noch keine Meisterschaft entschieden worden, doch nach zwei Niederlagen in Folge war es einfach wichtig, den Kontakt zum Tabellenmittelfeld nicht abreißen zu lassen. Dies gelang am Ende des Tages mit einem knappen Heimsieg, wo die Grimmaer vor allem im ersten Durchgang recht ordentlich agierten. Nach dem Wechsel erlangte Freital dann zwar mehr Dominanz, doch allzu zwingend wurden die Gäste kaum. Ärgerlich aus Sicht der Gastgeber war allerdings der fast postwendende Anschlusstreffer des SCF, nachdem die Platzherren Sequenzen vorher auf 2:0 erhöht hatten. So wurde die Begegnung in der Schlussphase noch einmal spannend und hitzig, doch brachten die Muldestädter den am Ende des Tages nicht unverdienten Heimsieg über die Runden. Demzufolge war Trainer Steffen Ziffert in der anschließenden Pressekonferenz erst einmal erleichtert. „Zusammengefasst haben wir zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. Insgesamt bin ich mit der Leistung meiner Elf zufrieden, zumal die drei Punkte extrem wichtig waren“, so der ehemalige Grimmaer Libero. „Vor allem im ersten Durchgang bin ich mit unserem Auftritt einverstanden, wo wir uns zudem einige Möglichkeiten erspielt haben. Nach dem Wechsel erarbeitete sich Freital eine gewisse Feldüberlegenheit, so dass wir die Spielkontrolle etwas verloren haben. Nichtsdestotrotz haben wir drei, vier riesige Kontermöglichkeiten, welche wir einfach schlecht ausspielen, um die Partie schon vorher zu entscheiden. Was mich ärgert, ist der Gegentreffer kurz nach unserem 2:0, zumal wir explizit im Vorfeld auf die Diagonalbälle Freitals hingewiesen haben. So wurde es hinten raus noch einmal eng, doch mit Wille und Leidenschaft gelang es uns, die drei wichtigen Punkte zu sichern.“ Auf der anderen Seite war man im Freitaler Lager über den Spielausgang natürlich enttäuscht. „Klar haben wir uns das anders vorgestellt, schon weil es für beide Teams um richtig viel ging. Aber in Summe muss ich von einem verdienten Grimmaer Sieg sprechen“, resümierte Co-Trainer Christopher Beck. „Vor allem in der ersten Halbzeit sind wir nicht so ins Spiel gekommen, wie wir uns das vorgenommen hatten. Nach dem Wechsel hatten wir dann zwar die größeren Spielanteile zu verzeichnen, doch richtig torgefährlich wurden wir kaum. Zwar kamen wir direkt nach dem 0:2 mit dem Anschlusstreffer noch einmal ins Spiel zurück, doch sollte es am Ende leider nicht mehr reichen.“

Dabei starteten die Muldestädter, die kurzfristig auf die angeschlagenen Max Nitschke und Matty Goldammer verzichten mussten, äußerst schwungvoll in die Begegnung. Defensiv stand die Ziffert-Elf äußerst kompakt, im Spiel nach vorn wurden immer wieder Nadelstiche gesetzt. So hatte Patrick Böhme, nach Zuspiel von Felix Beiersdorf, die erste verheißungsvolle Gelegenheit, doch war sein Linksschuss zu schwach, um den regionalliga-erfahrenen Matti Kamenz im SCF-Gehäuse in Bedrängnis bringen zu können (6.). Doch bereits wenige Minuten später gingen die Gastgeber in Führung. Nach einem Foulspiel an Beiersdorf schlug ein abgefälschter Freistoß von Christoph Jackisch unhaltbar im Freitaler Tor ein – 1:0 (11.). Zwei Minuten später war Beiersdorf erneut Ausgangspunkt der nächsten torgefährlichen Aktion, doch verpasste Böhme dessen scharfe Eingabe nur um Haaresbreite (13.). „Das Tor hat Grimma natürlich in die Karten gespielt, wir haben es in der Folgezeit nicht hinbekommen, uns Möglichkeiten zum Ausgleichstreffer zu erspielen“, so Gäste-Co-Trainer Christopher Beck. Freital deutete fortan zwar seine spielerischen Fähigkeiten an, doch Torgefahr versprühte der Gast einzig bei Standardsituationen. Hier musste Torsten Jentzsch im FCG-Gehäuse bei zwei Freistößen von Sandro Schulze beherzt zupacken (15., 26.), bei einem weiteren Freistoß von Oliver Genausch fehlte es an der nötigen Genauigkeit (33.). Doch auch die Platzherren blieben gefährlich, so dass ein zweiter Treffer durchaus im Bereich des Möglichen lag. Nach einem Freistoß von Beiersdorf zeigte sich Kamenz auf der Hut (18.), nachdem er gut von Lenny Pechmann in Szene gesetzt wurde, scheiterte auch Torschütze Jackisch am Freitaler Schlussmann (38.). Kurz vor der Pause musste Kamenz noch einmal eingreifen, als er einen Kopfball von Toni Ziffert – nach vorherigem Jackisch-Eckball – reaktionsschnell über die Latte lenkte (45.+5).

Nach dem Wechsel legte Freital dann deutlich eine Schippe drauf und erarbeitete sich frühzeitig eine gewisse Feldüberlegenheit. In Sachen Torgefahr wurden die Gäste jedoch nicht allzu zwingend, da die Grimmaer Hintermannschaft weiterhin äußerst stabil stand und in der Zweikampfführung resolut zu Werke ging. Einzig nach einer Eingabe von Sandro Schulze wurde es vor dem Grimmaer Gehäuse etwas eng, doch drückte der am zweiten Pfosten einlaufende Colin von Brezinski die Kugel am Gehäuse vorbei (53.). „Zweifellos war nach dem Wechsel eine Steigerung erkennbar, doch blieben wir im letzten Drittel leider zu harmlos“, resümierte Freitals Assistenztrainer Beck im Nachgang. Die beste Möglichkeit ließ Felix Hennig ungenutzt, als er eine Flanke des eingewechselten Robin Fluß per Kopf neben das Gehäuse setzte (75.). Ansonsten bissen sich die Gäste an der massierten Grimmaer Hintermannschaft die Zähne aus, die es immer wieder verstand, mit Leidenschaft ihr Tor zu verteidigen. In Sachen Offensivspiel gelang den Muldestädtern in den ersten 20 Minuten nach dem Wechsel recht wenig – einzig bei Standardsituationen versprühte man etwas Torgefahr. So musste sich Kamenz nach einem Beiersdorf-Freistoß gewaltig strecken, um den zweiten Gegentreffer zu verhindern (57.) – beim anschließenden Beiersdorf-Eckball verfehlte ein Kopfball von Böhme nur hauchzart das Ziel (drüber, 58.). In der Folgezeit drückte Freital zwar weiter, doch war am Grimmaer Strafraum in der Regel Endstation. „Dadurch, dass wir fortan bedeutend mehr für unser Spiel investierten und das Risiko erhöhten, waren Grimmaer Kontermöglichkeiten natürlich nicht wirklich verwunderlich“, sprach Gäste Co-Trainer Beck eine Phase im Spiel an, in welcher die Muldestädter die Partie hätten entscheiden müssen. „Freital bot uns riesige Räume an, wo wir einfach den zweiten Treffer machen müssen“, legte Grimmas Coach Steffen Ziffert etwas den Finger in die Wunde. Stattdessen spielte sein Team diese Möglichkeiten im Ansatz viel zu schludrig und fahrlässig aus, so dass eine gewisse Ruhe im Grimmaer Lager nicht aufkommen sollte. Doch sieben Minuten vor Schluss wähnten sich die Muldestädter am Ziel. Freitals Schlussmann Kamenz konnte sich im Duell mit Böhme nur mit einem Foulspiel behelfen – Robin Spreitzer schaltete als Erster und schoss die Kugel zum 2:0 ein. Hier war jedoch Schiedsrichter Schlömann (Brand-Erbisdorf) in seiner Entscheidungsfindung etwas zu schnell und wartete nicht die Vorteil-Situation ab, sondern entschied direkt auf Strafstoß. Jackisch war dies jedoch alles egal, als er den Elfmeter humorlos zum 2:0 unters Tordach nagelte (83.). Nun schien die Partie entschieden, doch brachten sich die Platzherren kurz darauf noch einmal selbst in die Bredouille. Nach einem Diagonalball behinderten sich Stefan Tröger und Louis Walter gegenseitig – William Wessely hatte nach einer flachen Eingabe von Schulze wenig Mühe, um auf 2:1 zu verkürzen (85.). „Diesen Gegentreffer dürfen wir natürlich niemals bekommen – völlig unnötig und absolut vermeidbar“, so das Statement von Steffen Ziffert im Nachgang. Somit wurde die Partie in der Schlussphase noch einmal spannend, Freital setzte nun alles auf eine Karte. Allerdings gelang es den Platzherren mit robuster Zweikampfführung sowie Wille und Leidenschaft den knappen Vorsprung zu sichern. Einzig Schulze bedrohte mit einem Schlenzer noch einmal das Grimmaer Gehäuse, doch war Schlussmann Jentzsch damit nicht zu überlisten (89.). So überstanden die Muldestädter auch eine fünfminütige Nachspielzeit schadlos und retteten damit die eminent wichtigen drei Punkte über die Ziellinie.


Im Spiegel der Presse und der Digitalen Medien

Erneute Niederlage für den Sportclub

Grimma. Wieder einmal gab es für die Freitaler Mannschaft nichts zu holen in Grimma. Noch nie in der jungen Geschichte des Freitaler Sportclubs schafften es unsere Jungs die Muldenstädter zu bezwingen. Eigentlich hatte sich die Mannschaft, nach dem durchwachsenen Saisonstart, vorgenommen den ersten Auswärtssieg einzufahren, um so in die Erfolgsspur zurück zu finden. Was sie dann aber in der ersten Spielhälfte zeigte war von gutem Oberliganiveau weit entfernt. Ballbesitz hilft einem nicht viel, wenn man sich in der Offensive gegenseitig an Harmlosigkeit überbietet und hinten den Gegner durch ungeschicktes Verhalten immer wieder zu Standardsituationen verhilft. So gingen die Gastgeber bereits in der 11. Spielminute in Führung als ein vom Grimmaer Routinier Christoph Jackisch getretener Freistoß, noch leicht abgefälscht, im Freitaler Tor einschlug. Bereits wenig später dann die nächste Hiobsbotschaft. Nach einem Zweikampf stürzte Freitals Linksverteidiger Ricardo Michael so unglücklich, dass er mit einer Schulterverletzung ins Krankenhaus eingeliefert werden musste und nun wohl einige Wochen ausfallen wird. Man kann den Freitalern sicherlich nicht fehlenden Willen nachsagen, aber irgendwie ist die spielerische Leichtigkeit verloren gegangen, die die Mannschaft im abgelaufenen Spieljahr noch zeigte. Trotz Feldüberlegenheit schafft man es viel zu selten den Gegner in wirkliche Bedrängnis zu bringen, um so Torgelegenheiten heraus zu spielen.

Nach dem Seitenwechsel, frisch motiviert von einigen emotionalen Halbzeitansprachen, wollte die Mannschaft dann noch einmal zeigen, dass sie es auch besser kann. Das Tempo wurde noch etwas erhöht, es gelangen auch einige vielversprechende Angriffe, klare Torchancen blieben aber weiterhin Mangelware. Trotzdem blieb das Team von Trainer Knut Michael dran und mit zunehmender Spielzeit lag der Ausgleichstreffer dann gleich mehrfach in der Luft. Grimma hatte sich jetzt völlig in die eigene Hälfte zurückgezogen und startete nur ab und zu mal Konterangriffe, die auch teilweise für Gefahr sorgten. In der 84. Minute konnte der Freitaler Schlussmann Matti Kamenz dann den auf ihn zustürmenden Grimmaer nur per Foulspiel bremsen und hatte auch beim daraus resultierenden Strafstoß keine Abwehrmöglichkeit, da wiederum Christoph Jackisch den Ball unhaltbar unter die Latte drosch. Freital zeigte sich allerdings unbeeindruckt und konnte bereits mit dem nächsten Angriff den Anschluss wiederherstellen. Sandro Schulze setzte sich am linken Flügel gut durch und fand im Zentrum den eingewechselten William Wessely, der nur noch den Fuß hinzuhalten brauchte. In der verbleibenden Spielzeit warfen die Freitaler dann noch einmal alles nach vorn, schafften es aber nicht mehr den Ball ein weiteres Mal über die Linie zu befördern.

Somit ist unsere Mannschaft nun wohl im Abstiegskampf angekommen und steht in der kommenden Woche, beim Heimspiel gegen die punktgleiche Mannschaft aus Wernigerode, schon gewaltig unter Druck.

Andreas Hannewald • SC Freital


Bilder vom Spiel

Fotos: Dieter Koch


Pressekonferenz