NOFV-Oberliga Süd • 2. Spieltag
FC Grimma – SG Union Sandersdorf 2:3 (1:0)
Grimma: Schiffel – Ackermann, Tröger, Bartsch, Mattheus – T. Ziffert – Walter (ab 67. Pechmann), Beiersdorf, Choschnau (ab 85. Ronneburg), Markus (ab 62. Spreitzer) – Böhme – Trainer: St. Ziffert
Sandersdorf: T. Hermann – Seifert (ab 46. Günther), Fritzsch, Zoblofsky – Schnabel, Wendschuch – Sommer (ab 85. Jauck), Pannier (ab 82. Bochmann), M. Hermann, Brunner (ab 82. Exner) – Friebe (ab 66. Wonneberger) – Trainer: Sawetzki
Schiedsrichter: El-Hallag (Jena) – Schiedsrichter-Assistenten: Strebinger (Waldau), Bachmann (Gotha) – Tore: 1:0 T. Ziffert (34., Foulstrafstoß – Sommer an Markus), 1:1 Brunner (52.), 1:2 M. Hermann (67.), 1:3 Wonneberger (74.), 2:3 T. Ziffert (90.+2) – Gelbe Karten: Tröger (Foulspiel – 51.), Mattheus (Foulspiel – 71.), Beiersdorf (Unsportlichkeit – 90.+3) – Fritzsch (Foulspiel – 59.) – Reservebänke: Böhm (Tor), Stockmann, Diermann – Hanak (Tor), Zeigler – Zuschauer: 194 im Husaren-Sportpark zu Grimma
Grimma. Nach dem letztwöchigen 2:1 (2:0)-Auswärtssieg in Auerbach ist es Oberligist FC Grimma nicht gelungen, für die nächste Überraschung zu sorgen. Trotz Halbzeitführung unterlagen die Muldestädter im heimischen Husaren-Sportpark der SG Union Sandersdorf mit 2:3 (1:0) – eine Niederlage, welche man sich aufgrund grober Schnitzer nach gegnerischen Standardsituationen selbst zuschreiben muss. Insgesamt ist der Sandersdorfer Erfolg an der Mulde jedoch als nicht unverdient zu bezeichnen, da sich die Anhaltiner in den kompletten 90 Minuten als handlungsschnellere sowie spielerisch bessere Elf erwiesen und die Grimmaer Unzulänglichkeiten im Defensivbereich konsequent bestraften. Nichtsdestotrotz muss man aus Grimmaer Sicht diese Partie nicht grundlegend verlieren, doch wenn man solch einfache Gegentore bekommt, kann man eben nicht unbedingt mit Zählbarem auf dem Konto rechnen. Demzufolge war Trainer Steffen Ziffert nach dem Abpfiff enttäuscht. „Mit der Pausenführung lief es zunächst so, wie wir das gehofft hatten“, so der FC-Coach. „Doch nach dem Wechsel hat uns das schnelle Gegentor in der Folgezeit arg zu schaffen gemacht. Wir blieben im Anschluss im Spiel nach vorn ohne Wirkung und haben uns durch naives Defensivverhalten selbst auf die Verliererstraße begeben.“ Auf der anderen Seite war Zifferts Gegenüber Thomas Sawetzki angesichts der Auftakt-Niederlage gegen Halberstadt (1:2) natürlich froh über die drei Punkte. „Ich denke, insgesamt gesehen ist unser Sieg nicht unverdient. Wir haben etwas mehr investiert, waren in den Zweikämpfen präsent und haben am Ende des Tages nicht viel zugelassen. Was mich jedoch ärgert, ist der zweite Gegentreffer kurz vor Schluss. Dieser war komplett unnötig und hätte sich bitter rächen können, wenn die Partie noch drei Minuten angedauert hätte.“
Dabei sahen die Zuschauer in den ersten 45 Minuten eine ausgeglichene Begegnung, in welchen die Anhaltiner bereits leichte Vorteile besaßen. So setzte Gäste-Neuzugang Elia Miro Friebe das erste Achtungszeichen, doch strich die Kugel knapp über den Kasten (4.). Die Gastgeber legten wiederum zunächst ihre Priorität auf eine kompakte Defensive, doch mit fortlaufender Spielzeit gelangen auch der Ziffert-Elf erste Torannäherungen. Nach einer schnellen Freistoß-Ausführung von Felix Beiersdorf gelang Patrick Böhme in gute Schussposition, doch konnte er Tom Niclas Hermann nicht überwinden (22.). Auch beim folgenden Eckball musste der Sandersdorfer Keeper erneut eingreifen, als er einen Schuss von Leo Luca Ackermann über den Querbalken lenkte (23.). Nichtsdestotrotz blieb es jedoch beim leichten Sandersdorfer Übergewicht – bei einem Versuch von Max Hermann stand FC-Keeper goldrichtig (30.), Friebes Schuss von der Strafraumgrenze krachte an die Latte (32.). Kurz darauf dann allerdings Jubel im Lager der Muldestädter. Äußerst clever kreuzte Vincent Markus im Sandersdorfer Strafraum den Laufweg seines ehemaligen Mitspielers Maximilian Sommer – Schiedsrichter Tarik El-Hallag (Jena) zeigte sofort auf den ominösen Punkt. Kapitän Toni Ziffert ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte den Elfmeter souverän – 1:0 (34.). Union versuchte zwar die prompte Antwort zu geben, doch richtig zwingend wurden die Gäste nicht. Zunächst strich ein Kopfball Sommers nach vorherigem Pannier-Eckball knapp vorbei (40.), anschließend fand Friebe seinen Meister in FC-Torhüter Schiffel (44.).
Zur Pause hatten sich die Platzherren zwingend auf die Fahnen geschrieben, defensiv weiterhin so kompakt zu agieren und aus den vorhandenen Ballgewinnen immer wieder gefährliche Nadelstiche zu setzen. Allerdings konnte man diese Marschroute sechs Minuten nach Wiederbeginn komplett über den Haufen werfen. Ein absolut haltbarer Freistoß von Dennis Brunner schlug zum 1:1-Ausgleich in der Torwartecke ein – Schlussmann Leon Schiffel sah dabei alles andere als gut aus (52.). Im Anschluss daran agierten die Muldestädter wie gelähmt – das Fehlen von fünf Stammspielern war in der Folgezeit unübersehbar. Im Offensivspiel gelang so gut wie nichts Konstruktives, im Rückwärtsgang fehlte es fortan immer wieder an der nötigen Ordnung. So hatten die Gäste nach Vorarbeit von Sommer den Führungstreffer auf dem Fuß, doch machte Schiffel seinen Fehler wieder wett, als er die Eins-gegen-Eins-Situation gegen Torschütze Brunner reaktionsschnell löste (60.). Sandersdorf blieb jedoch dran und nutzte in der Folgezeit die Unzulänglichkeiten der Gastgeber konsequent aus. Nach einem Eckball von Pannier nickte der völlig ungedeckte Max Hermann aus Nahdistanz zum 1:2 ein (67.), ein Grimmaer Ballverlust nach einem eigenen Einwurf hatte wenig später den dritten Gegentreffer zur Folge. Sehr gut von Sommer eingeleitet, blieb der rechtzeitig startende Kai Wonneberger allein vor Schiffel eiskalt und traf per Flachschuss zum 1:3 (74.). Damit war eine Art Vorentscheidung gefallen, durch gravierende Fehler im Defensivbereich begaben sich die Muldestädter selbst ins Abseits. Zwar versuchten die Ziffert-Schützlinge in der Schlussphase noch einmal alles, doch spätestens vor dem Strafraum der Unioner waren die Einheimischen mit ihrem Latein am Ende. Nichtsdestotrotz sollte in der Nachspielzeit doch noch einmal leichte Hoffnung aufkommen. Nach einem langen Ball von Robin Spreitzer verlängerte Toni Ziffert die Kugel per Kopf über den etwas zu weit vor dem Tor positionierten Hermann zum 2:3 in die Maschen (90.+2), doch kam dieser Anschlusstreffer leider etwas zu spät. Sandersdorf verwaltete den knappen Vorsprung daraufhin, so dass die Freude im Union-Lager nach Abpfiff von Referee El-Hallag im Anschluss grenzenlos war.
Fazit: Aufgrund der Halbzeitführung war aus Grimmaer Sicht sicherlich viel mehr möglich, doch standen sich die Gastgeber bei der Entstehung der Gegentore selbst etwas im Weg. Nichtsdestotrotz gilt es diese Niederlage aufzuarbeiten und aus dieser verstärkt die nächsten Aufgaben anzugehen. Die beste Möglichkeit dafür hat man bereits am kommenden Samstag, wenn man um 14.00 Uhr in der 1. Hauptrunde des Wernesgrüner-Sachsenpokals beim Landesklassisten VfB Annaberg 09 anzutreten hat.
Bilder vom Spiel
Fotos: Dieter Koch