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Regionalligist Meuselwitz zur Generalprobe zu Gast

Nachdem Oberligist FC Grimma am vergangenen Wochen bei tropischen Bedingungen beim sachsen-anhaltinischen Verbandsligisten 1. FC Bitterfeld-Wolfen (3:2) sowie beim Kreisoberligisten SV 50 Traktor Mochau (9:2) zwei Testspiel-Erfolge verzeichnen konnte, wurden die äußerst strapaziösen und kräftezehrenden Tage am Dienstagabend mit einem weiteren Vorbereitungs-Kick beim Champions League-Teilnehmer RB Leipzig abgerundet. Am Cottaweg unterlagen die Muldestädter dabei zwar klar mit 0:7 (0:5), doch aufgrund einer deutlichen Leistungssteigerung im zweiten Durchgang konnte man das Ergebnis insgesamt noch im Rahmen halten. Trainer Steffen Ziffert konnte dabei der Begegnung insgesamt nur Positives abgewinnen. „Für unsere Mannschaft war dieses Testspiel ein ordentliches Highlight, wobei ich ebenfalls einige wichtige Aspekte gewinnen konnte“, so der ehemalige Grimmaer Libero. Eine Woche bleibt den Muldestädtern noch Zeit, ehe es am nächsten Sonntag um 14.00 Uhr beim VfB Auerbach wieder um begehrte Oberliga-Punkte geht. Die Generalprobe vor dem Start findet am Wochenende statt, wo im heimischen Husaren-Sportpark um 14.00 Uhr mit dem Regionalligisten ZFC Meuselwitz ein weiterer höherklassiger Gegner gastiert.

Seit Sommer 2012 in der vierthöchsten Spielklasse auf Torejagd gehend, kann man die Ostthüringer mittlerweile durchaus als Inventar der Regionalliga bezeichnen. Dank Präsident Hubert Wolf, der mit seiner hiesigen Computer-Firma den ZFC seit Jahrzehnten quasi gönnerhaft unterstützt, ist in Meuselwitz vieles möglich. Nichtsdestotrotz verschließt man in der knapp 10.000 Einwohner-Stadt nicht die Augen vor der Realität, wohl wissend, dass man sich in einer Profi-Liga befindet und es daher auch in der kommenden Spielzeit einzig um den Klassenerhalt geht. In der vergangenen Saison hing dieser zeitweise am seidenen Faden, sechs Spieltage vor Schluss musste sogar der im Sommer zurückgekehrte Trainer Heiko Weber sein Stuhl räumen. Sein vorheriger Assistent Christian Hanne übernahm die Elf interimsmäßig und schaffte mit neun Punkten aus den letzten drei Begegnungen am Ende des Tages den Klassenerhalt. Hanne rückt ab sofort wieder auf die Position des Co-Trainers, mit dem ehemaligen Jenaer Nachwuchs-Coach Georg-Martin Leopold (45) wurde die Trainer-Position neu besetzt. Der ehemaliger Oberliga-Stürmer des SV JENAer Glas sowie des FSV Wacker Gotha trainierte zuletzt die A-Junioren des SV Darmstadt 98 und kehrte nun nach Thüringen zurück. Auch wenn in der Sommerpause solch Stützen wie Felix Müller (Chemnitzer FC) oder Fabian Stenzel (Karriere-Ende) den Verein verließen, gelang es den Zipsendorfern sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten sinnvoll zu verstärken, um frühestmöglich die Punkte im Kampf um den Klassenerhalt zu sichern. Für das Tor sicherte man sich die Dienste des ehemaligen Jenaers Lukas Sedlak (zuletzt FC Erzgebirge Aue), im Offensivbereich erhofft man sich von Christopher Pauling (VfB 1921 Krieschow), Arlind Shoshi (VSG Altglienicke) sowie Can Sakar (TuS Makkabi Berlin) die nötigen Impulse. Weiterhin gibt es auf der Glaserkuppe noch einen ganz besonderen Neuzugang, wo tatsächlich eine Verbindung zum FC Grimma hergestellt werden kann. Innenverteidiger Ben Keßler, der in der Muldestadt das Fußballspielen erlernte, wechselte nach zwei Jahren BSG Chemie Leipzig nun nach Meuselwitz, so dass es am Samstag zu einem echten Bruder-Duell im Husaren-Sportpark kommen. Sein Bruder Max Nitschke verließ vor einigen Wochen ebenfalls Leipzig-Leutzsch, doch sein Weg führte zurück an die Mulde, wo er einst das erste Mal dem runden Leder nachjagte. Im Meuselwitzer Kader für das Wochenende könnte sich ebenfalls noch Nikita Bondarenko befinden. Nach einer Spielzeit beim FC Grimma meldete sich der Angreifer zu Saisonende unverhofft ab und trainiert seit Wochen beim ZFC zur Probe mit. Ob die Ostthüringer zugreifen, ist aktuell noch ungewiss. Allerdings drängt auch bei der Leopold-Elf langsam die Zeit, denn bereits am kommenden Wochenende startet ebenfalls die Regionalliga. Dann treten die Meuselwitzer zum Auftakt am Sonntag um 13.00 Uhr beim äußerst unbequemen SV Babelsberg 03 an.

„Wir wollen uns gegen einen höherklassigen Gegner wieder ordentlich präsentieren, wohl wissend, dass die letzten Tage ganz schön an die Substanz gegangen sind“, so Trainer Steffen Ziffert. Wenn man von den beiden Langzeitverletzten Michel Schwarz und Robin Brand mal absieht, ist die Mannschaft bisher sehr gut durch die Vorbereitung gekommen. Christoph Jackisch hatte sich zwar zum Auftakt gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig zwar leicht am Knie verletzt, doch hat der Linksfuß bereits wieder mit dem Training begonnen. Tim Mattheus hat nach seinem blutunterlaufenen Auge in Merseburg bereits am Dienstag gegen RB Leipzig wieder gespielt und ist daher auch gegen Meuselwitz einsatzfähig. „Die Mannschaft hat in der Vorbereitung ausgezeichnet mitgezogen, auch die Probespieler haben sich bisher gut eingefügt“, so Coach Ziffert. „Ziel ist es daher, mit einem guten Spiel gegen einen höherklassigen Gegner die Vorbereitung abzuschließen, um nächsten Sonntag mit einem guten Gefühl nach Auerbach zu fahren.“

Tom Rietzschel