Nach dem 2:0 (2:0)-Testerfolg am Mittwoch beim VfB Merseburg stehen für den Oberligisten FC Grimma am Wochenende zwei weitere Testspiele auf dem Programm. Dabei führt die Reise am Samstag zum anhaltinischen Verbandsligisten 1. FC Bitterfeld-Wolfen (Anstoß: 14.00 Uhr • Jahnstadion Wolfen), ehe man einen Tag später um 14.00 Uhr beim Kreisoberliga-Aufsteiger SV 50 Traktor Mochau (Spielort: Richard-Kerber-Sportanlage, Mochau) seine Visitenkarte abgibt. Demzufolge ergibt sich zwangsläufig für das Wochenende ein proppenvolles Programm, doch ist Trainer Steffen Ziffert diesbezüglich froh, allen Kickern genügend Einsatzminuten geben zu können. „Wichtig ist auch, dass wir die Probespieler wiederum im Wettkampfmodus begutachten können“, so der FC-Coach.
Samstag, 15.07.2023 • Anstoß: 14.00 Uhr • Jahnstadion, Wolfen
1. FC Bitterfeld-Wolfen – FC Grimma
Dabei trifft man bereits am Samstag im Wolfener Jahnstadion auf einen sehr ambitionierten Gegner. Der einheimische 1. FC Bitterfeld-Wolfen gehört seit gut drei Jahren wieder zu den Spitzenteams der höchsten Spielklasse in Sachsen-Anhalt, so dass die Muldestädter in der traditionellen Sportstätte auf Herz und Nieren getestet werden. Die Mannschaft von Trainer Peer Rosemeier (33) belegte in der abgelaufenen Verbandsliga-Saison den 5. Platz, auch für die kommenden Spielzeit hat man sich in Bitterfeld-Wolfen einiges vorgenommen. Nichtsdestotrotz hat man im Jahnstadion schon bessere Zeiten erlebt. Zu DDR-Zeiten ging die BSG Chemie Wolfen über mehrere Spielzeiten in der zweithöchsten Spielklasse (DDR-Liga) auf Tore- und Punktejagd, im Jahr 2008 gelang dem FC Grün-Weiß Wolfen der Aufstieg in die NOFV-Oberliga. Nach nur einer Saison stiegen die Fuhnestädter jedoch wieder in die Verbandsliga ab, doch waren die Folgen aus dem missglückten Oberliga-Intermezzo erst später zu spüren. Die Wolfener hatte sich finanziell komplett übernommen, so dass im November 2011 ein Insolvenzverfahren eröffnet werden musste und sich Grün-Weiß vom Spielbetrieb zurückzog. Von jetzt auf gleich war kein Herren-Fußball mehr im Wolfener Jahnstadion zu begutachten, ehe im Frühjahr 2012 Ortsnachbar VfL Eintracht Bitterfeld Interesse an der schmucken Arena und dem Gelände zeigte. Man beschloss auf einer Mitgliederversammlung den VfL Eintracht Bitterfeld in 1. FC Bitterfeld-Wolfen umzubenennen und mit dem Herrenbereich ab Sommer 2012 aufgrund der besseren Bedingungen ins Wolfener Jahnstadion umzuziehen. In der ersten Saison (2012/13) gelang dann sofort der Aufstieg von der Landesliga in die Verbandsliga, in welcher sich der Verein seitdem bewegt. Trotzdem es den 1. FC Bitterfeld-Wolfen erst seit elf Jahren gibt – mit den Grimmaern kreuzte man in der Vergangenheit bereits einige Male in diversen Vorbereitungsspielen die Klingen. Dabei konnten die Muldestädter beide Partien in Wolfen siegreich gestalten. Im Januar 2015 gewann man auf Kunstrasen an der Fuhne mit 3:0 (Tore: Wiegner, Hausmann, Jackisch), im Juli 2017 gelang mit 6:2 ein Kantersieg (Tore: Engler/2x, Jackisch, Markus, Kurzbach, Brand). Die einzige Begegnung in Grimma endete im Januar 2016 im damaligen Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion auf Kunstrasen 2:2 unentschieden (Tore: Jackisch, Kieback). Weiterhin nahm der 1. FC Bitterfeld-Wolfen im Dezember 2015 beim traditionellen Hallenturnier in der Grimmaer Muldentalhalle teil. „Für uns ist dieser Test eine weitere richtungsweisende Standortbestimmung“, so Trainer Steffen Ziffert. „Wir müssen uns im Vergleich zum Dienstag in Merseburg natürlich deutlich steigern, da Wolfen ein ganz anderes Kaliber darstellt.“
Sonntag, 16.07.2023 • Anstoß: 14.00 Uhr • Richard-Kerber-Sportplatz, Mochau
SV 50 Traktor Mochau – FC Grimma
Einen Tag später gastieren die Muldestädter dann beim Kreisoberliga-Aufsteiger SV 50 Traktor Mochau. Jahrelang in der Kreisliga A auf Torejagd gehend, gelang in der abgelaufenen Saison der große Wurf. Mit fünf Zählern vor dem SSV Thallwitz-Nischwitz gelang den Mochauern der Aufstieg in die höchste Spielklasse im Kreis Muldental/Leipziger Land – 107 erzielte Tore in 26 Liga-Partien sprechen dabei eine deutliche Sprache. Hauptgaranten dafür waren der Ex-Grimmaer Sebastian Gasch (36 Treffer, früher: Döbelner SC, FC Eilenburg, ZFC Meuselwitz), Sylvio Schwitzky (23, ehemals: Erzgebirge Aue II, Budissa Bautzen, Großenhainer FV) und Toni Bunzel (21, früher: Döbelner SC, BC Hartha, HFC Colditz), die zusammen fast 75% aller Treffer erzielten. Dass man auch in der Kreisoberliga einige Ambitionen pflegt, unterstreichen die Verpflichtungen von Top-Torjäger Martin Schwibs (FC Sachsen Leipzig II, Döbelner SC, HFC Colditz, Roßweiner SV) oder auch Torhüter Torsten Jentzsch (Döbelner SC, SV Bannewitz, Roßweiner SV). Daher wird es am Sonntag auf dem Mochauer Richard-Kerber-Sportplatz zum Familien-Duell kommen – Jentzsch’s Bruder Mirko ist seit Sommer 2021 Co-Trainer beim Oberligisten. „Wir freuen uns riesig, dass die Grimmaer zugesagt haben“, so Christian Fischer, Vorsitzender beim SV 50 Traktor Mochau. „Für unseren kleinen Verein ist das Spiel gegen diesen höherklassigen Gegner etwas ganz Besonderes. Unser Dank gilt daher dem FC Grimma, die diese Partie auf kurzem Dienstweg schnell möglich machte.“
Tom Rietzschel