Vorschau auf den 34. Spieltag der NOFV-Oberliga Süd
FC Grimma –
FSV Wacker 90 Nordhausen
Datum: Samstag, 10.06.2023
Anstoß: 14.00 Uhr
Spielort: Husaren-Sportpark, Grimma
Auf zur letzten Runde! Am Wochenende findet in der Oberliga der letzte Spieltag statt, wobei noch einige Entscheidungen hinsichtlich der Spielklassen-Zugehörigkeit zu klären sind. In Sachen Aufstiegsfrage hat der FC Eilenburg (68 Punkte) nach wie vor die besten Karten, um nach nur einem Jahr Abstinenz die Rückkehr in die Regionalliga zu realisieren. Zwei Matchbälle haben die Eilenburger bereits vergeben, als man gegen sowohl gegen Budissa Bautzen (0:4) als auch gegen den Bischofswerdaer FV 08 (1:3) zuletzt zwei Niederlagen in Folge einstecken musste. Einen Punkt benötigen die Nordsachsen noch zum Staffelsieg – dieser soll nun daheim gegen den VfL Halle 96 eingefahren werden. In Lauerstellung befindet sich jedoch der VfB 1921 Krieschow, der zwar beide direkte Duelle gegen die Eilenburger verlor (0:3, 0:2), doch nach den letzten zwei Pleiten der Nordsachsen haben die Rand-Cottbuser nur noch einen Rückstand von drei Zählern. Demzufolge müssen die Krieschower ihre Hausaufgaben daheim gegen Bischofswerda machen und darauf hoffen, dass Eilenburg gegen Halle nochmals patzt. Weitaus spannender ist jedoch der Abstiegskampf. Bereits jetzt steht bereits fest, dass der FC Oberlausitz Neugersdorf, der SV 1890 Westerhausen und der SV Blau-Weiß Zorbau den bitteren Gang zurück auf Verbandsebene antreten müssen. Doch damit noch nicht genug. Die Abstiegsfrage betrifft weitere vier Teams, wobei nur zwei direkte Oberliga-Startplätze für kommende Saison zu vergeben sind. Die schlechtesten Karten hat aktuell der Tabellen-Fünfzehnte FSV Wacker Nordhausen (36 Punkte), für den aktuell nur noch der mögliche Relegationsrang 14 in Frage kommt. Diesen belegt aktuell der FC An der Fahner Höhe (38), der mit einem Sieg daheim gegen den FC Einheit Rudolstadt natürlich gehörigen Druck auf die Konkurrenten in der Nichtabstiegszone ausüben will. Nun kommt auch gleich der FC Grimma ins Spiel, der mit 39 Punkten als Tabellen-Dreizehnter genau auf dem ersten Nichtabstiegsplatz zu finden ist und diesen im Heimspiel gegen Nordhausen unbedingt verteidigen will. Die besten Karten hat aktuell der Ludwigsfelder FC (40), auch wenn mit dem VFC Plauen ein dicker Brocken anreist. Für die Grimmaer heißt es daher, noch einmal alles zu investieren und die vielversprechende Ausgangsposition am Wochenende zu vergolden. Die Mannschaft von Steffen Ziffert hat es in der eigenen Hand – mit einem Sieg spielt man in Grimma auch in der kommenden Saison Oberliga-Fußball. Der Anstoß gegen Wacker Nordhausen – die Südharzer können die Muldestädter nur mit einem Sieg von acht Toren Unterschied tabellarisch noch überholen – erfolgt am Samstag um 14.00 Uhr im Husaren-Sportpark.
Nachdem der langjährige Regionalligist aus dem Südharz am letzten Spieltag der vergangenen Saison mit einem 2:2-Remis in Bautzen quasi in allerletzter Sekunde den Oberliga-Erhalt realisieren konnte, scheint es aktuell zu auszusehen, als ob der Traditionsverein nun den bitteren Weg zurück in die Thüringenliga antreten muss. Aktuell stehen den Nordhäusern 36 Zähler auf der Habenseite – der Rückstand zum rettenden Ufer (Grimma) beträgt zwar nur drei Punkte, doch haben die Muldestädter das mit 16 Treffern weitaus bessere Torverhältnis. Daher ist der direkte Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz nahezu ausgeschlossen, doch der eventuelle Relegationsplatz ist mit zwei Zählern Rückstand auf Fahner Höhe durchaus noch im Bereich des Möglichen. Nichtsdestotrotz verschließt man in Nordhausen nicht die Augen vor der Realität, sondern befasst sich selbstverständlich mit dem Szenario Abstieg. „Wir sind allein selbst dafür verantwortlich, dass wir aktuell auf einem Abstiegsplatz stehen“, nimmt Sportdirektor Philipp Seeland kein Blatt vor den Mund. „Wir haben es nicht geschafft, über die Saison eine gewisse Konstanz an den Tag zu legen und hatten immer wieder mit gravierenden Leistungsschwankungen zu kämpfen. Wenn es am Ende des Tages so sein sollte, dass wir leider absteigen müssen, werden wir in der Thüringenliga einen Neuaufbau starten.“ Nichtsdestotrotz gibt sich der Nordhäuser Sportdirektor kämpferisch, aufgrund einer Vielzahl von unklaren Geschichten (eventueller Aufstieg von Energie Cottbus in die 3. Liga, eventueller Rückzug von einigen Oberligisten aus der Nordstaffel) besteht jedoch vielleicht noch eine Chance in dieser Spielklasse verbleiben zu können. „Zweifelsohne ist die Ausgangssituation vor dem Grimma-Spiel ungünstig, da wir es selbst nicht mehr in der eigenen Hand haben“, so Seeland. „Zunächst müssen wir selbst unser Spiel gewinnen, um dann zu schauen, was in Dachwig passiert. Wir haben bereits die letzten drei Jahre immer zweigleisig geplant, daher ist das für uns nichts Neues. Jedoch wollen wir unsere kleine Restmöglichkeit auf den Oberliga-Verbleib natürlich nutzen, manchmal passieren diverse Unwägbarkeiten. Wenn wir am Ende des Tages mit der Relegation die Möglichkeit haben die Klasse zu halten, nehmen wir das natürlich sehr gern an.“ Demzufolge werden die Südharzer in Grimma ihre letzte Chance nutzen wollen, zumal man am vergangenen Wochenende im thüringischen Pokalfinale als Underdog eine durchaus ordentliche Vorstellung ablieferte – auch wenn man gegen den haushohen Favoriten FC Carl Zeiss Jena mit 2:4 (1:3) den Kürzeren zog. „Ich erwarte in Grimma ein intensives Spiel, da es für beide Teams natürlich um richtig viel geht“, so Sportdirektor Seeland. „Daher werden beide Mannschaften sicherlich viel investieren, so dass für Spannung garantiert sein dürfte.“
Die Grimmaer sind sich ihrerseits natürlich über die brisante Aufgabe im Klaren, doch sprüht die Mannschaft vor Energie, vor heimischer Kulisse den Klassenerhalt perfekt zu machen. Mit den zwei Siegen am Stück haben sich die Muldestädter vor der letzten Begegnung eine richtig gute Ausgangsposition erarbeitet, welche man am Samstag selbstredend natürlich vergolden will. „Vor zwei Wochen hätten wir uns diese Ausgangslage erträumt, da wir vor dem Spiel in Zorbau gewaltig unter Druck standen“, resümiert Trainer Steffen Ziffert. „Hätten wir dort nicht gewonnen, wären unsere Chancen auf ein absolutes Minimum gesunken. Glücklicherweise hielt die Mannschaft dem nervlichen Druck stand und konnte dann in Halle einen weiteren extrem wichtigen Sieg einfahren. Wir haben uns dies jetzt alles selbst erarbeitet, nur müssen wir es zu Ende bringen. Und diesbezüglich müssen wir noch einmal alle zur Verfügung stehende Kräfte bündeln und in den 90 Minuten alles in die Waagschale werfen.“ Dabei ist die Rechnung ganz einfach. Ein Sieg über Nordhausen und die Muldestädter spielen in der kommenden Saison definitiv weiterhin Oberliga. Bei allen anderen Spielausgängen ist man abhängig davon, ob Fahner Höhe sein Heimspiel absolviert. Deshalb will Steffen Ziffert gar nicht so ausgiebig über die Konkurrenz reden, sondern einzig über seine Mannschaft. „Wir brauchen uns nicht mit Eventualitäten von anderen Teams beschäftigen, wenn wir selbst unsere Hausaufgaben erledigen“, so der FC-Coach. „Wir wissen, was auf dem Spiel steht und haben Respekt vor Nordhausen. Wir haben die beste Ausgangsposition, doch wir wissen, dass wir nichts dem Zufall überlassen dürfen und an unser Leistungsmaximum herankommen müssen.“ Personell wird ein ähnlicher Kader wie in den letzten Begegnungen zur Verfügung stehen, in der Trainingswoche wurde bisher sehr konzentriert und fokussiert gearbeitet. „Wir sind gut vorbereitet und haben nur ein Ziel – diese Zittersaison mit einem Erfolgserlebnis zu beenden“, so Steffen Ziffert. „Doch zum wiederholten Mal – dafür müssen wir noch einmal Gas geben und in den 90 Minuten alles abrufen.“
Tom Rietzschel