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Abstiegskampf sieht anders aus


NOFV-Oberliga Süd • 31. Spieltag

 

FSV Budissa Bautzen – FC Grimma  5:1 (2:1)

Bautzen: Čap – M. Noack (ab 81. Omerović), Schröder, Käppler, Rülicke (ab 81. Weska) – Nathe, Hentschel (ab 53. Skala) – Baudisch (ab 71. Lehmann), Jockusch (ab 71. Halilaj), Julien Hentsch – Hagemann – Trainer: Richter

Grimma: Schiffel – Bartsch (ab 66. Markus), Tröger, T. Ziffert, Mattheus (ab 76. Diermann) – Albert, Schwarz – Walter (ab 76. Konzok), Jackisch, Goldammer – Ronneburg (ab 66. Bondarenko) – Trainer: St. Ziffert

Schiedsrichter: Haubenschild (Pegau) – Schiedsrichter-Assistenten: Schwermer, Reiche (beide Leipzig) – Tore: 1:0 Baudisch (11.), 1:1 Albert (34.), 2:1 Julien Hentsch (40.), 3:1 Jockusch (62.), 4:1 Lehmann (77.), 5:1 Julien Hentsch (78.) – Gelbe Karten: M. Noack (Bautzen) wegen Foulspiels (65.) – Reservebänke: Richter (Tor), Marx – Evers (Tor), Jentzsch – besondere Vorkommnisse: Verwarnung für Grimmas Trainer St. Ziffert wegen Unsportlichkeit (78.) – Zuschauer: 202 im Stadion Müllerwiese zu Bautzen

 

Bautzen. Oberligist FC Grimma steckt weiterhin tief im Abstiegssumpf fest. Beim FSV Budissa Bautzen holten sich die Muldestädter eine deftige 1:5 (1:2)-Klatsche ab, welche bei allen Beteiligten natürlich einige Fragen aufwirft. Ernüchternd war dabei, wie sich die Mannschaft nach dem dritten Gegentor regelrecht aufgab. Kein Aufbegehren, keine Leidenschaft – stattdessen vermasselte man sich in der Schlussphase das bis dahin noch recht ordentliche Torverhältnis komplett. Dementsprechend fand Trainer Steffen Ziffert im Anschluss an die Partie recht klare Worte. „Wir haben gewusst, was auf uns zukommt, zumal die Bautzner Ergebnisse in der Rückrunde nicht von ungefähr kommen“, so der FC-Coach. „Daher ist es mir, auch angesichts unserer derzeitigen tabellarischen Situation, absolut unerklärlich, wie die Mannschaft heute so leidenschaftslos auftreten konnte. Scheinbar haben immer noch nicht alle begriffen, in welcher prekären Lage wir uns befinden. Abstiegskampf sieht definitiv anders aus, so dass mir für den heutigen Auftritt einfach die Worte fehlen. Fakt ist, dass wir in den restlichen vier Begegnungen immer noch alle Chancen haben, doch dafür müssen wir uns 180 Grad drehen.“ Dabei sprach Ziffert den wohl positivsten Aspekt nach den 90 Minuten an. Durch die gleichzeitige Heimniederlage von Wacker Nordhausen gegen Einheit Wernigerode (1:2) bleibt der Rückstand auf das rettende Ufer bei einem Punkt. „Doch solange wir unsere Hausaufgaben selbst nicht erledigen und nicht punkten, brauchen wir auf die Konkurrenz gar nicht zu schauen“, so der FC-Coach. Im Bautzner Lager war man nach dem vierten Sieg in Folge natürlich hochzufrieden, zumal man den Klassenerhalt damit praktisch eintütete. „Wir hatten Mitte der ersten Halbzeit eine kleinere Schwächephase, wo Grimma ein Geschenk unsererseits zum Ausgleich nutzte“, so Budissa-Trainer Stefan Richter, der die Begegnung zusätzlich als Ersatz-Torhüter auf der Bank bestritt. „Ansonsten haben wir die Partie im Griff gehabt und hätten bei etwas mehr Konzentration sogar noch das eine oder andere Tor machen können. Aber insgesamt war dieser Auftritt schon recht gelungen.“

Trotzdem man im Vorfeld explizit auf die Stärken der Budissen hinwies, verschliefen die Gäste die Anfangsphase komplett. Zwar setzte Christoph Jackisch von der Strafraumgrenze das erste Achtungszeichen (drüber, 7.), doch waren die Gäste frühzeitig fast ausschließlich mit Defensivaufgaben beschäftigt. Bautzen bestimmt klar die Szenerie, so dass der frühe Führungstreffer der Gastgeber nicht aus heiterem Himmel fiel. Tom Nathe setzte mit einem Steckpass die komplette Viererkette der Muldestädter schachmatt, Florian Baudisch hatte im Anschluss wenig Mühe, FC-Keeper Leon Schiffel per Flachschuss zu überwinden – 1:0 (11.). Im Anschluss setzte Bautzen sofort nach, so dass der junge Grimmaer Schlussmann, der sein Startelf-Debüt in der Oberliga gab, mehrfach unter Beschuss genommen wurde. Nach einem Hagemann-Querpass rettete der 18-Jährige grandios im Duell gegen Jockusch (15.), anschließend konnte Torschütze Baudisch ein Jockusch-Zuspiel aus vielversprechender Position nicht veredeln (vorbei, 20.). Die Gäste konnten sich vom Dauerdruck der Budissen kaum befreien, sämtliche mühsam gewonnenen Bälle gab man bereits nach wenigen Sekunden wieder preis. So hatten die Gäste wenig später abermals das Glück gepachtet, als ein Kopfball von Jannik Käppler nach vorherigem Hentschel-Freistoß nur um Zentimeter am Gehäuse vorbeistrich (26.).

Demzufolge hätten die Gäste bereits frühzeitig höher in Rückstand liegen können, doch in der Folgezeit fingen auch die Budissen an, etwas leichtfertig zu agieren. Strich zunächst ein Kopfball von Stefan Ronneburg knapp am Tor vorbei (31.), nutzten die Muldestädter kurz darauf einen individuellen Fehler der Gastgeber zum 1:1-Ausgleich. Käppler ließ sich am eigenen Strafraum zu einem Dribbling gegen Sebastian Albert hinreißen – der Grimmaer gewann den Zweikampf und ließ Budissa-Schlussmann Ondřej Čap mit einem platzierten Abschluss keine Abwehrmöglichkeit (34.). Allerdings waren jegliche Hoffnungen auf einen positiven Spielverlauf aus Grimmaer Sicht bereits wenig später wieder verflogen. Ein Einwurf, tief in der eigenen Hälfte, geriet für die Gäste zum Bumerang – Julien Hentsch zog kurzentschlossen aus der Distanz ab und nagelte das Streitobjekt zum 2:1 direkt unter die Latte (40.). „Aus einem eigenen Einwurf! Unfassbar, wie wir diese vielversprechende Ausgangsposition noch vor der Halbzeit fahrlässig aus den Händen geben“, schimpfte FC-Coach Steffen Ziffert direkt nach dem Gegentor. Und dabei hätte es bis zum Pausenpfiff wahrlich nicht bleiben müssen. Nur mit größter Mühe konnte Stefan Tröger den frei durchgebrochenen Tom Hagemann derart am Torschuss hindern, dass der Versuch des Budissa-Torjägers knapp über den Querbalken strich (42.). Hier hatten die Gäste Glück, dass der gut leitende Schiedsrichter Tim Haubenschild (Pegau) in dieser Szene Gnade vor Recht walten ließ und nicht auf den Strafstoßpunkt zeigte.

Nach einer deutlichen Ansage in der Halbzeitpause kamen die Muldestädter dann recht vielversprechend aus der Kabine. Endlich wurden die Zweikämpfe angenommen und selbst recht ordentlich nach vorn gespielt, was durchaus Besserung im Grimmaer Spiel in Aussicht stellte. Nachdem Louis Walter von der Strafraumgrenze knapp verzog (drüber, 49.), war kurz darauf für den Gast ebenfalls ein Strafstoßpfiff möglich. Sehr gut von Matty Goldammer eingeleitet, bestritt Budissa-Innenverteidiger Steve Schröder den folgenden Zweikampf gegen Christoph Jackisch mit vollstem Risiko (Parade Čap, 51.), doch blieb Referee Haubenschild seiner Linie treu und ließ auch hier weiterspielen. 60 Sekunden später lag der Ball dann sogar im Bautzner Gehäuse, doch fand der Treffer von Matty Goldammer aufgrund einer Abseitsstellung leider keine Anerkennung (52.). Allerdings hielt die Druckphase der Gäste leider nur wenige Minuten an. Bautzen erlangte in der Folgezeit wieder Kontrolle über die Partie, so dass Tormöglichkeiten der Oberlausitzer nicht ausblieben. Gut von Hentsch eingeleitet, strich zunächst ein Schuss von Skala knapp über den Querbalken (54.), kurz darauf konnte Hagemann einen Diagonalball von Baudisch aus vielversprechender Position nicht verwerten (vorbei, 56.). Nach einer Flanke von Noack lag wenig später abermals das dritte Bautzner Tor in der Luft, doch setzte Jockusch das Visier etwas zu hoch an (60.). Die Grimmaer hatten in der Folgezeit im Spiel nach vorn arge Probleme, sämtliche Bälle kamen postwendend wieder zurück. Bautzen hielt das Tempo hoch und drückte fast folgerichtig die eigene Überlegenheit kurzerhand weiter auf der Anzeigetafel aus. Nach einem blitzschnell vorgetragenen Konter passte Hentsch die Kugel flach nach innen, der mitgelaufene Paul Jockusch hatte aus halblinker Position wenig Mühe, das Streitobjekt zum 3:1 unter das Tordach zu hämmern (62.).

Damit war die Vorentscheidung bereits gefallen, in der Folgezeit ergaben sich die Gäste ihrem Schicksal. Quasi ohne Gegenwehr kamen die Platzherren zu weiteren Möglichkeiten, welche das Ergebnis leicht hätten anwachsen lassen können. Rettete der oftmals allein gelassene Schiffel per Glanztat nach einem Schuss von Moritz Noack (73.), ließen sich die Gäste in der Schlussphase regelrecht abschießen. Nach einem langgezogenen Freistoß von Käppler drückte der eingewechselte Lukas Lehmann am zweiten Pfosten per Kopf mühelos zum 4:1 ein (77.), eine Minute später nahm Hentsch einen Rückpass von Hagemann auf und lochte sicher zum 5:1 ein (78.). Ob beim letzten Treffer in der Entstehung eine eventuelle Abseitsposition vorlag, ist hierbei völlig irrelevant. Es ist einfach nicht möglich, derart fahrlässig und ohne Gegenwehr in der Oberliga zu verteidigen – dies sollte nun auch der Allerletzte gemerkt haben. Nach dem fünften Treffer ließen es die Oberlausitzer dann auch gut sein – im FC-Lager war man letztlich froh, dass Schiedsrichter Haubenschild nach punkt 90 Minuten das Spiel abpfiff.

„Man kann Spiele verlieren, das ist doch gar keine Frage“, so FC-Trainer Steffen Ziffert im Nachgang. „Jedoch ist die Art und Weise entscheidend. Im Abstiegskampf sind spezielle Tugenden dringend erforderlich – und genau diese habe ich über die gesamten 90 Minuten nicht gesehen. Zweifelsohne waren wir zu Beginn der zweiten Hälfte etwas besser im Spiel, doch haben wir uns nach dem dritten Gegentor regelrecht ergeben und sind auseinandergefallen. Wir werden in der Trainingswoche natürlich diese Begegnung auswerten, worauf ich mir nun im Heimspiel gegen Bischofswerda eine deutliche Reaktion erwarte“, so Ziffert.

Tom Rietzschel


Im Spiegel der Presse und der Digitalen Medien

Klassenerhalt quasi eingetütet

Bautzen. Am 31. Spieltag der NOFV-Oberliga Süd konnte die FSV Budissa Bautzen einen enorm wichtigen Sieg gegen den FC Grimma einfahren. Die I. Männermannschaft ist damit punktemäßig nicht mehr von den Mannschaften auf den Abstiegsrängen einzuholen – nun ist nur noch die Tordifferenz entscheidend, wobei die „Spree-Budissen“ hier derzeit einen souveränen Vorsprung haben. Mit dem nächsten Punkt, der auf das Budissa-Konto wandert, ist das große Ziel endgültig erreicht.

Das Team von Trainer Stefan Richter, der im Vergleich zur Vorwoche nur auf einer Position wechselte, zeigte sich zu Beginn des Spiels sehr ballsicher und spielte sich einige gute Torchancen heraus. In der 11. Spielminute traf dann Florian Baudisch zur verdienten 1:0-Führung. Nach einem herrlichen Steckpass von Tom Nathe blieb Florian Baudisch kaltschnäuzig und schob den Ball am Torwart vorbei ins Netz. In den Folgeminuten belohnten sich die Hausherren nicht und wurden anschließend in ihren Ballaktionen immer nachlässiger. So entstand dann auch in der 34. Spielminute der Ausgleich. Nach einem Ballverlust in der Innenverteidigung eroberte Sebastian Albert den Ball und schob ein. Von nun an war das Team von Trainer Stefan Richter wieder konzentrierter in ihren Aktionen und man konnte prompt antworten. Sechs Minuten nach dem Ausgleich gingen die „Spree-Budissen“ durch Julien Hentsch wieder in Führung. Er fasste sich aus circa 25 Metern ein Herz und traf mit einem herrlichen Schuss die Unterlatte und das Tor. So ging es mit einer 2:1-Führung in die Kabinen.

Die zweite Halbzeit gehörte dann klar den „Spree-Budissen“. Paul Jockusch belohnte in der 62. Spielminute seine starken Leistungen, in den vergangenen Partien mit seinem zweiten Saisontor. Nach einem Rückpass von Julien Hentsch wuchtete er den Ball unter die Latte. Danach dominierte man das Spiel mit viel Ballbesitz und ließ den Gegner laufen. In der 77. und 78. Spielminute besorgte man mit einem Doppelschlag den Endstand. Nach einem Freistoß von Jannik Käppler, schraubte sich Lukas Lehmann hoch und köpfte den Ball zum 4:1. Julien Hentsch erzielte, nach einem Rückpass von Tom Hagemann, seinen zweiten Treffer des Tages. Danach passierte nicht mehr viel und die Freude über den nächsten wichtigen Sieg in der NOFV-Oberliga war bei allen Zuschauern riesig.

Am kommenden Wochenende trifft die FSV Budissa Bautzen auf den Spitzenreiter FC Eilenburg. Anstoß ist am Samstag, 20. Mai, 13.00 Uhr, in Eilenburg.

Quelle: www.budissa-bautzen.de