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Grimma gastiert beim „Team der Rückrunde“

Vorschau auf den 31. Spieltag der NOFV-Oberliga Süd

 

FSV Budissa Bautzen –
FC Grimma

 

Datum:            Sonntag, 14.05.2023

 

Anstoß:           13.00 Uhr

 

Spielort:          Stadion Müllerwiese, Bautzen

 

Fünf Spiele hat Oberligist FC Grimma in dieser Saison noch zu absolvieren – fünf Begegnungen, in denen es ums Ganze geht. Derzeit befinden sich die Muldestädter auf einem Abstiegsplatz, wenngleich der Rückstand zum rettenden Ufer aktuell nur ein winziger Zähler beträgt. Demzufolge haben alle fünf Partien einen absolut entscheidenden Charakter, mit Haut und Haaren wird man alles versuchen, auch in der kommenden Saison in der Oberliga am Ball zu bleiben. Dabei waren die Schützlinge von Trainer Steffen Ziffert in den letzten Wochen auf einem recht ordentlichen Weg, doch hat die Niederlage am letzten Samstag gegen den VFC Plauen (0:3) die Elf wieder etwas zurückgeworfen. Dabei war das Ergebnis am Ende des Tages recht klar, doch drückte der Spielverlauf diese Deutlichkeit lange Zeit nicht aus. „Wir haben verpasst, in der ersten Hälfte in Führung zu gehen“, so Coach Ziffert. „Diverse Möglichkeiten waren vorhanden, welche wir jedoch nicht imstande waren zu nutzen. Hier war Plauen effektiver, was letztlich den Unterschied zwischen beiden Mannschaften verdeutlicht hat.“ Demzufolge stehen die Grimmaer am Wochenende schon wieder mächtig unter Zugzwang. Punkte müssen her, will man am Saisonende abermals über dem berühmten Strich stehen. Doch hier haben die Muldestädter am Sonntag ein echtes Brett zu bohren, wenn man um 13.00 Uhr beim FSV Budissa Bautzen gastiert. „Egal gegen wen wir jetzt spielen – wir müssen die Kräfte bündeln und jede Begegnung wie ein Endspiel annehmen“, so die Marschroute von Trainer Steffen Ziffert.

Nach einer katastrophalen Hinrunde mit nur 12 Punkten haben die Bautzner eine absolut spektakuläre Rückrunde hingelegt. Im Jahr 2023 konnte die Mannschaft von Trainer Stefan Richter insgesamt schon neun Siege erringen, auf der Gegenseite stehen nur zwei Niederlagen (0:2 in Nordhausen, 1:3 gegen Eilenburg). So hat man sich auf der Bautzner Müllerwiese von einem festen Abstiegskandidaten zu einem Mittelfeld-Team (aktuell 43 Zähler) gemausert, so dass davon auszugehen ist, dass man in der kommenden Saison wiederum Oberliga-Fußball erleben kann. Dennoch relativiert Coach Richter und übt sich aktuell noch etwas in Bescheidenheit. „Wenn wir noch vier Punkte holen, denke ich, dass wir dann endgültig gerettet sind“, so der ehemalige Bautzner Torhüter. „Aktuell sieht es sicherlich ganz gut aus, doch kann es in der diesjährigen Oberliga-Saison sehr schnell gehen. Wir sind daher gut beraten, in den letzten sechs Begegnungen weiterhin Gas zu geben, um nicht noch einmal dorthin zu geraten, wo wir monatelang standen.“ Sportlich sieht es daher beim FSV Budissa ganz gut aus, doch machte Anfang der Woche eine Meldung die Runde, welche unter der Konkurrenz sicherlich für reichlich Gesprächsstoff sorgte. In der Budgetplanung für die kommende Saison klafft aktuell noch eine recht große Lücke, in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung soll in der kommenden Woche eine Lösung gefunden werden. „Die Mannschaft hat das natürlich auch zur Kenntnis genommen, doch besitzen wir derzeit einen richtig großen Zusammenhalt innerhalb der Truppe“, so Budissa-Coach Richter. „Diese junge Elf hat in der Hinrunde durch die langwierigen Verletzungen einiger Leistungsträger sowie der fehlenden Ergebnisse bereits einige Nackenschläge miterlebt und ist daraus gestärkt in der Rückrunde herausgekommen. Die vielen jungen Spieler, die aus den A-Junioren in den Männerbereich aufgerückt sind, haben sich mittlerweile an das Niveau in der Oberliga gewöhnt. Weiterhin haben wir die einfachen Fehler abgestellt, welche uns in der Hinrunde noch auf die Füße gefallen sind. Demzufolge hoffe ich, dass auch diese negativen Schlagzeilen rund um den Verein das Leistungsniveau der Mannschaft nicht negativ beeinflussen.“ Nichtsdestotrotz rechnet der Budissa-Coach am Wochenende mit einer engen Partie. „Ich erwarte für uns ein schwieriges Spiel. Grimma befindet sich im Abstiegskampf und brauch dahingehend dringend Punkte“, so Richter. „Wichtig wird sein, dass wir schnell in die Zweikämpfe reinkommen und uns auch in Phasen im Spiel, wo es vielleicht nicht ganz so rund läuft, nicht aus der Ruhe bringen lassen.“ Dabei ruhen die Hoffnungen des Bautzner Trainer zweifelsohne auf seinen Torjäger Tom Hagemann. In der Hinrunde verletzungsbedingt lange ausgefallen, hat Hagemann nun seine Abschluss-Qualitäten wiedergefunden und seiner Elf mit seinen 15 Treffern dahingehend entscheidend geholfen, dass sich die Oberlausitzer bereits schon jetzt aus der Abstiegsregion befreien konnten. Vergangenen Sonntag erledigte der regionalliga-erfahrene Mittelstürmer (Bischofswerdaer FV) den FC An der Fahner Höhe nahezu im Alleingang – beim 6:1-Auswärtssieg steuerte Hagemann drei Treffer bei.

Natürlich weiß man auch in Grimma über die Torgefährlichkeit eines Tom Hagemann bestens Bescheid, doch ihn alleine ausschalten zu wollen, wird am Ende des Tages mit Sicherheit nicht ausreichen. Im Budissa-Team steckt enorm viel Qualität, fast alle Spieler haben in dieser Saison ihre Torgefährlichkeit unter Beweis gestellt hat. „Für uns wird es wichtig sein, defensiv kompakt zu agieren und in diesem Bereich ohne Risiko zu spielen“, so Trainer Steffen Ziffert. „Bautzen hat seine Stärken im Umschaltspiel, so dass wir die Ballverluste in der eigenen Hälfte auf ein Minimum reduzieren müssen. Weiterhin muss es uns jedoch auch gelingen, unsere Fortschritte im spielerischen Bereich auch am Sonntag wieder abzurufen.“ Kommen wir zum aktuellen Sorgenkind der Muldestädter – der Torausbeute. Mit 31 Treffern haben die Ziffert-Schützlinge die aktuell drittwenigsten der Oberliga erzielt, nur Sandersdorf (30) und Schlusslicht Neugersdorf (17) haben derzeit noch seltener ins Schwarze getroffen. Wenn man dabei die sechs Tore aus dem Premieren-Spiel gegen Rudolstadt (6:0) abzieht, ist eindeutig zu sehen, wo die Probleme der Grimmaer vorhanden sind. „Unser Tore-Schnitt würde dann unter einem Treffer pro Spiel liegen, so dass wir zweifelsohne nicht von ungefähr dort unten stehen“, so der FC-Übungsleiter. Diese argen Probleme wurden auch am vergangenen Samstag gehen Plauen ersichtlich, wo die Mannschaft einfach vergaß, sich für eine recht gute erste Halbzeit zu belohnen. „Wenn wir in der Chancenverwertung nicht zulegen, werden wir es sicherlich sehr schwer bekommen“, so Ziffert. „Doch wir haben uns in den vergangenen Spielen im Offensivspiel deutlich verbessert und uns daher auch Gelegenheiten erspielt. Nun liegt es an uns, diese auch zu nutzen.“ Nicht helfen wird dabei am Wochenende Moritz Griesbach, der mit acht Treffern die meisten FC-Treffer beigesteuert hat. Kurz vor Schluss holte er sich gegen Plauen eine völlig unnötige Gelb-Rote Karte ab und wird daher in Bautzen pausieren müssen. Dennoch fährt die Elf am Sonntag mit einer durchaus schlagkräftigen Truppe in die Oberlausitz, der zwar weiterhin die nötige Konstanz absolut fehlt, welche jedoch zu allem in der Lage ist. Daher will man die Außenseiter-Chance auf der Müllerwiese natürlich nutzen, wohl wissend, dass im Anschluss alle Optionen hinsichtlich des Oberliga-Verbleibs weiterhin vorhanden sind.

Tom Rietzschel