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Nächster Schritt soll in Auerbach folgen

Vorschau auf den 29. Spieltag der NOFV-Oberliga Süd

 

VfB Auerbach – FC Grimma

 

Datum:          Samstag, 29.04.2023

 

Anstoß:         14.00 Uhr

 

Spielort:        Arena zur Vogtlandweide, Auerbach

 

Allgemeine Erleichterung herrschte am Mittwochabend kurz vor 20.00 Uhr im Grimmaer Husaren-Sportpark. Gerade eben hatten die Oberliga-Kicker des FC Grimma ihr Nachholspiel gegen den SC Freital mit 1:0 (1:0) siegreich gestaltet, so dass der Kontakt zu den Nichtabstiegsplätzen wieder hergestellt werden konnte. Zwar sind die Muldestädter mit 31 Zählern derzeit noch unter dem berühmten Strich zu finden, doch ist das rettende Ufer nur noch zwei Punkte entfernt. Demzufolge fiel Trainer Steffen Ziffert nach diesen überlebensnotwendigen drei Zählern sichtbar ein Stein vom Herzen und sparte nach dem Abpfiff nicht mit Lob für sein Team. „Die Mannschaft hat die Vorgaben sehr gut umgesetzt und vor allem im ersten Durchgang mit einem sehr guten Spiel aufgewartet“, so der Grimmaer Coach. „Mit diesen drei Punkten sind wir weiterhin im Rennen und hoffen natürlich, dass wir in den kommenden Spielen an diese Leistung anknüpfen können.“ Bei noch sieben ausstehenden Begegnungen ist selbstredend noch alles möglich, doch gilt es nun auch weiterhin fleißig zu punkten und mit einem ähnlichen Endspurt wie in der vergangenen Serie den Klassenerhalt zu sichern. Diesbezüglich ist jedoch alles unterzuordnen und den Fokus zu einhundert Prozent auf die kommenden sieben Partien zu richten. Der Auftakt bildet das morgige Auswärtsspiel beim Regionalliga-Absteiger VfB Auerbach, der mit 37 Punkten aktuell zwar sechs Zähler mehr auf dem Konto als die Muldestädter hat, jedoch in Sachen Klassenerhalt ebenfalls noch nicht gesichert ist. Der Anstoß erfolgt um 14.00 Uhr in der Arena zur Vogtlandweide.

Nach genau zehn Spielzeiten musste der VfB Auerbach im Sommer die Regionalliga verlassen. 23 Zähler aus 38 Begegnungen reichten für die Vogtländer nicht aus, so dass die Mannschaft von Trainer Sven Köhler (57) den bitteren Weg zurück in die Oberliga gehen musste. Der ehemalige Mittelfeldspieler des Chemnitzer FC blieb jedoch auf der sportlichen Kommandobrücke der Auerbacher und stellte in mühsamer Kleinarbeit eine sehr junge Mannschaft zusammen, nachdem zwangsläufig eine Reihe von Akteuren im Sommer den Verein verließen. Allerdings gelang es Köhler, der als Trainer bei seinen vorherigen Stationen Hallescher FC und Chemnitzer FC einige Erfolge vorzuweisen hat, ebenfalls drei, vier Korsettstangen vom Verbleib in Auerbach überzeugen. Dabei sind als erstes natürlich Mittelstürmer Marc-Philipp Zimmermann und Torhüter Stefan Schmidt zu nennen, die ebenfalls wie Innenverteidiger Marcin Sieber oder Mittelfeld-Stratege Ondřej Brejcha bereit waren, den neuen Weg des VfB mitzugehen. „Uns war jedoch klar, dass wir vor einer schwierigen Oberliga-Saison stehen, da die Entwicklung der Vielzahl von unseren jungen Spielern eben seine Zeit braucht“, hob Coach Köhler sofort zu Saisonbeginn mahnend den Zeigefinger. Und dabei sollte der Coach auch recht behalten, denn bis Ende Oktober hatte man doch einige Probleme. Erst ein 2:1-Auswärtssieg in Grimma sollte so etwas wie der Brustlöser darstellen – in der Folgezeit konnte der VfB eifrig punkten und sich langsam ins Tabellenmittelfeld abzusetzen. „Meine junge Mannschaft hat sich im Verlauf der Saison an die raue Oberliga-Luft langsam gewöhnt, insgesamt sind wir als Team robuster geworden“, so Köhler. Dass man in diesen Gefilden im Klassement jedoch immer noch abstiegsgefährdet ist, liegt in dieser Saison einfach an der Ausgeglichenheit der Liga. Die Remis-Könige der Oberliga (13 Unentschieden) sind mittlerweile seit sechs Begegnungen ungeschlagen (zwei Siege, vier Unentschieden) und sind daher auf einem recht guten Weg, die Klasse zu sichern. „Dies steht erst einmal über allem“, so Trainer Köhler. „Die Liga ist dermaßen eng zusammen, es wäre grob fahrlässig, von anderen Dingen zu sprechen. Daher müssen wir schon noch einige Punkte holen, auch wenn unsere aktuelle Ausgangsposition gegenüber anderen Konkurrenten sicherlich ganz vielversprechend ist.“ Demzufolge liegt der Fokus des 57-Jährigen ganz klar dem Heimspiel gegen Grimma. „Ich erwarte ein enges und kampfbetontes Spiel, schon weil es für beide Teams um sehr viel geht“, so der VfB-Coach. „Da das Klassement aktuell dermaßen eng zusammengerutscht ist, könnten wir uns mit einem Heimsieg schon ein kleines Polster gegenüber Grimma erarbeiten. Allerdings hat unser Gegner mit dem Sieg am Mittwoch im Nachholspiel bewiesen, dass mit ihm zu rechnen ist. Grimma kämpft ebenfalls um den Erhalt der Klasse und wird weiterhin die Chance am Schopfe packen wollen.“

Die Muldestädter wollen diese Gelegenheit natürlich ergreifen und selbstverständlich auch in Auerbach weiterhin auf dem Punktekonto anschreiben. „Eine Serie von positiven Ergebnissen ist in den kommenden Wochen natürlich von Nöten, wenn wir auch in der kommenden Saison weiter in der Oberliga spielen wollen“, so Trainer Steffen Ziffert. „Demzufolge war der Sieg über Freital nur ein erster kleiner Schritt. Wir müssen weiter punkten, da geht kein Weg dran vorbei.“ Diesbezüglich hat man die letzten Auerbacher Ergebnisse natürlich auch an der Mulde zur Kenntnis genommen, so dass man sehr gut weiß, was man im Vogtland zu erwarten hat. Doch auch die Grimmaer haben in dieser Saison bereits ihre Unberechenbarkeit unter Beweis gestellt, doch gelang es der Mannschaft über den kompletten Verlauf der Spielzeit eben nicht, für eine gewisse Konstanz in den Resultaten zu sorgen. „Wenn wir mit derselben Leidenschaft und Hingabe wie am Mittwoch auch in Auerbach auftreten, ist für uns definitiv etwas möglich“, so Trainer Steffen Ziffert. Doch dazu bedarf es eine hundertprozentige Fokussierung auf diese Auswärtsaufgabe und die Bereitschaft, wieder über die körperliche Grenzen zu gehen. An das Hinspiel haben die Muldestädter nicht wirklich die besten Erinnerungen, da man diese sehr ausgeglichene Begegnung in der Endphase noch mit 1:2 verlor. Diesmal will man es definitiv besser machen, der Sieg über Freital dürfte dem Team zusätzliches Selbstvertrauen eingeflößt haben. „Wir werden in Auerbach alles abrufen und alles versuchen, im Kampf um den Klassenerhalt den nächsten Schritt zu gehen“, so Coach Ziffert. In Sachen Personal wird sich im Vergleich zum Mittwoch recht wenig ändern – es sei denn, am heutigen Abschlusstraining passieren unerwartete Dinge. „Die Mannschaft muss begreifen um was es geht und dass wir eine ähnliche Leistung wie am Mittwoch dringend benötigen“, so die Vorgabe des Grimmaer Übungsleiters.

Tom Rietzschel