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Nächstes „Sechs-Punkte-Spiel“: Grimma gastiert morgen in Rudolstadt

Vorschau auf das Nachholspiel vom 18. Spieltag der NOFV-Oberliga Süd

 

FC Einheit Rudolstadt –
FC Grimma

 

Datum:            Mittwoch, 05.04.2023

 

Anstoß:          17.30 Uhr

 

Spielort:          Städtisches Stadion, Rudolstadt

 

Aufatmen im Lager des Oberligisten FC Grimma. Nach den vier Punkten in der letzten Woche (0:0 in Bischofswerda, 3:1 gegen Ludwigsfelde) haben die Muldestädter im Kampf um den Klassenerhalt wichtige Zähler eingefahren und sich damit für die restlichen Aufgaben alle Optionen offengelassen. Zwar liegt die Mannschaft von Trainer Steffen Ziffert aktuell noch auf einem Abstiegsplatz, doch ist das rettende Ufer bei zwei Zählern Rückstand absolut in Sichtweite. Demzufolge war der Heimsieg gegen den Ludwigsfelder FC am Samstag von elementarer Bedeutung, alles andere hätte die Aufgabe in den kommenden Wochen weitaus schwerer gemacht. „Die Mannschaft hat die bedrohliche Tabellensituation angenommen und am Wochenende einen ganz wichtigen Heimsieg eingefahren“, resümierte Trainer Steffen Ziffert im Anschluss. „Sicherlich haben wir fußballerisch weiterhin viel Luft nach oben, doch angesichts der aktuellen Situation ging es einfach darum zu punkten. Aufgrund einer ungeheuren Leidenschaft und einer sehr hohen Effizienz ist dies gelungen. Dass wir uns spielerisch steigern müssen, steht jedoch außer Frage.“ Allerdings bleibt den Muldestädtern gar nicht so viel Zeit, um sich hinsichtlich dieses Sieges etwas freuen zu können. Bereits am morgigen Mittwoch wird man wiederum auf Herz und Nieren geprüft werden. Ähnlich wie am Samstag muss die Truppe erneut total fokussiert auftreten, um im Abstiegskampf den nächsten Schritt zu tätigen. Dann gastieren die Muldestädter beim FC Einheit Rudolstadt, der sich nach einem verpatzten Saisonstart langsam aus der unteren Tabellenregion befreit hat. Aktuell liegen die Heidecksburg-Städter jedoch auch nur vier Zähler vor den Grimmaern, so dass auch die Gastgeber ebenfalls noch nicht aller Abstiegssorgen ledig sind. Für die Ziffert-Schützlinge steht daher das nächste „Sechs-Punkte-Spiel“ bevor, auf welches der komplette Fokus gerichtet wird. Der Anstoß im Städtischen Stadion in Rudolstadt erfolgt um 17.30 Uhr.

Seit der Spielzeit 2012/13 sind die Rudolstädter ein fester Bestandteil der Oberliga und können daher absolut als Inventar in dieser Spielklasse bezeichnet werden. Trainiert wurde die Elf schon damals von Holger Jähnisch (52), der in der Aufstiegssaison 2011/12 von der SG Traktor Teichel nach Rudolstadt kam und bis zum heutigen Tag auf der sportlichen Kommandobrücke des FC Einheit sitzt. Der ehemalige Oberliga-Kicker des SV JENAer Glaswerk ist daher der dienstälteste Oberliga-Trainer, jedoch wird dieser nach Saisonende sein Amt zur Verfügung stellen. Dabei gelang es Jähnisch Jahr für Jahr, mit den Rudolstädtern in sichere Gefilde einzukommen. Allerdings sah dies in dieser Saison lange nicht danach aus, nach einem Katastrophen-Start fanden sich die Thüringer frühzeitig in den Niederungen der Tabelle wieder. Mittlerweile hat man sich beim FC Einheit jedoch gefangen, durch zahlreiche Erfolge im Spätherbst sowie im neuen Jahr hat man sich Schritt für Schritt von hinten gelöst und die Nichtabstiegszone erst einmal hinter sich gelassen. Dass diese jedoch nur winzige zwei Zähler entfernt ist, befähigt die Thüringer jedoch nicht die Beine zu heben. „Dass wir uns zu Beginn der Saison extrem schwertaten, hatte vielschichtige Gründe“, blickt Trainer Holger Jähnisch zurück. „Personell wurde es dann im Verlauf der Hinrunde deutlich besser, so dass wir dann natürlich in der Bringepflicht waren. Mittlerweile ist eine Entwicklung zu erkennen, doch können wir uns selbstredend überhaupt nicht ausruhen. Wir erleben eine total verrückte Spielzeit, so eng war es in der Oberliga eigentlich noch nie. Demzufolge müssen wir uns auf das Tagesgeschäft konzentrieren, denn wir brauchen im Kampf um den Klassenerhalt weiter Punkte.“ Diese haben die Rudolstädter in den letzten Begegnungen reichlich geholt – von den letzten vier Partien konnte man drei gewinnen. Dabei unterstrich vor allem der 2:0-Heimsieg über das Spitzenteam des VFC Plauen eindrucksvoll die Qualitäten der Thüringer, wenngleich man bereits in der Vergangenheit mit den Siegen bei den Spitzenteams Eilenburg (1:0) und Bischofswerda (3:2) für Aufsehen sorgte. „Wenn drei, vier gestandene Spieler uns nicht zur Verfügung stehen, ist ein Qualitätsverlust unübersehbar“, so Jähnisch. „Dies war zu Beginn der Saison wöchentlich der Fall, so dass wir anfangs große Probleme hatten. Mittlerweile haben wir uns jedoch eine recht ordentliche Ausgangspositionen geschaffen, welche wir jedoch am Mittwoch nicht leichtfertig aufs Spiel setzen wollen.“ Dann steht die Partie gegen die Grimmaer an, wo man in Rudolstadt recht ungern auf das Hinspiel zurückdenkt. Im Husaren-Sportpark unterlag der FC Einheit zum Saisonstart mit 0:6, auch wenn das Ergebnis nicht im Geringsten den damaligen Spielverlauf wiedergibt. „Ich erwarte ein 50:50-Duell, zumal es für beide Teams natürlich um richtig viel geht“, so der Rudolstädter Coach. „Einstellung, Tagesform und Leidenschaft sind entscheidende Komponenten, die über den Ausgang dieser Partie entscheiden werden. Aber na klar – wir versuchen zu punkten und wollen uns von den Abstiegsrängen weiter absetzen.“

Auch im Grimmaer Lager ist man sich natürlich über die Wichtigkeit dieser Begegnung im Klaren und möchte natürlich den positiven Trend fortsetzen. „Letzten Samstag haben wir gesehen, was mit Leidenschaft, Hingabe und Einsatzwillen alles möglich ist. Ludwigsfelde war uns spielerisch überlegen, doch wir haben kämpferisch alles in die Waagschale geworfen und am Ende des Tages einen sehr guten Gegner bezwingen können“, so Trainer Steffen Ziffert. „Doch wir brauchen nicht drumherum reden – wir stecken weiterhin dick im Abstiegskampf und müssen zwingend weiter punkten.“ Hinsichtlich der nächsten englischen Woche wird der FC-Coach wiederum in Sachen Belastungssteuerung seine Erfahrungen einfließen lassen, zu wichtig sind die kommenden Spiele in Rudolstadt und am Montag in Nordhausen. Doch vorerst gilt der Fokus erst einmal dem Auftritt beim FC Einheit Rudolstadt – dort wo Steffen Ziffert in der vergangenen Saison zum ersten Mal wieder auf der Grimmaer Trainerbank saß. „Rudolstadt ist eine eingespielte Mannschaft, die an einem guten Tag jedes Team bezwingen kann“, so der Übungsleiter der Muldestädter. „Auch das Hinspiel-Ergebnis täuscht gewaltig, da unser Gegner in der Anfangsphase durchaus hätte in Führung gehen können. Mit Riemer haben sie weiterhin einen Unterschiedsspieler in ihren Reihen, mit Bahner zusätzlich einen echten Torjäger. Für uns wird es eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, doch werden wir uns dieser stellen und natürlich versuchen, weiterhin auf unserem Punktekonto anzuschreiben.“ Personell sieht es insgesamt ganz gut aus, auch der monatelange Ausfall von Robin Brand (Kreuzbandriss) natürlich schmerzt. „Die Truppe hat letzten Samstag bewiesen, was möglich ist. Darauf bauen wir und hoffen, dass wir in Rudolstadt weiter anschreiben können. Doch dafür müssen wir in den 90 Minuten wiederum alles investieren“, so Trainer Steffen Ziffert.

Tom Rietzschel