Wernesgrüner-Sachsenpokal • Viertelfinale
FC Grimma – 1. FC Lokomotive Leipzig 1:3 n.V. (1:0, 1:1, 1:2, 1:3)
Grimma: Birkigt – Bartsch, Mattheus (ab 77. Ronneburg), T. Ziffert, Diermann (ab 69. Markus) – Albert (ab 80. Goldammer), Tröger, Beiersdorf – Jackisch, Brand (ab 21. Bondarenko, ab 108. Walter), Spreitzer – Trainer: St. Ziffert
1. FC Lokomotive: Müller – Voufack, Urban (ab 62. Grym), Sirch, Zimmer (ab 91. Eglseder) – Piplica (ab 46. Heynke), Abderrahmane – Dombrowa (ab 54. Ogbidi), Pfeffer (ab 62. Rangelov), Atilgan – Ziane – Trainer: Čiva
Schiedsrichter: Werrmann (Plauen) – Schiedsrichter-Assistenten: Leihkauf (Jößnitz), Seib (Holtendorf) – Tore: 1:0 Bondarenko (38.), 1:1 Müller (90.+5), 1:2 Abderrahmane (105.), 1:3 Ogbidi (113.) – Gelbe Karten: Tröger (Grimma) wegen Foulspiels (3.), Birkigt (Grimma) wegen Unsportlichkeit (90.+3), Ronneburg (Grimma) wegen Foulspiels (104.) – Rote Karten: Atilgan (1. FC Lokomotive) wegen einer Notbremse (42.) – Reservebänke: Evers (Tor), Konzok – Dickmann (Tor), Salewski – Zuschauer: 1.200 (ausverkauft) im Husaren-Sportpark zu Grimma
Grimma. „Die bessere Mannschaft hat heute verloren!“ Sven Birnbaum, ehemaliger Oberliga-Mittelfeldstratege des SV 1919 Grimma und jetziger Co-Trainer des Kreisoberligisten Hohnstädter SV, brachte es nach dem Abpfiff direkt auf den Punkt. „Ihr hattet das heute absolut verdient, von Lok war ich sehr enttäuscht. Schade, das war heute machbar.“ Dabei fasste der ehemalige begnadete Techniker das Sachsenpokal-Viertelfinale des FC Grimma gegen den Regionalligisten 1. FC Lokomotive Leipzig recht treffend zusammen. Bis in die Nachspielzeit hinein waren die Muldestädter gegen den haushohen Favoriten mehr als ebenbürtig und in den ersten 45 Minuten sogar besser, ehe man kurz vor dem Abpfiff schlagartig aus allen Träumen gerissen wurde. Das Kopfballtor von Nikita Bondarenko (38.) transportierte die Mannschaft von Trainer Steffen Ziffert bis in die letzten Sequenzen dieser Pokal-Begegnung – der mit 1.200 Zuschauern erstmals ausverkaufte Husaren-Sportpark stand kurz vor einer riesigen Sensation. Die Probstheidaer fanden keine Lösungen, aufopferungsvoll verteidigten die Grimmaer den knappen Vorsprung und waren kurz vor dem völlig unerwarteten Halbfinal-Einzug. Doch dann geschah das schier Unfassbare, was einmal mehr verdeutlicht, dass der Fußball manchmal auch echt grausam sein kann. Kurz vor Ablauf der fünfminütigen Nachspielzeit bekamen die Platzherren den letzten Eckball von Riccardo Grym nicht verteidigt – der nach vorn geeilte Lok-Torhüter Niclas Müller lief sträflich ungehindert in die Kugel hinein und wuchtete sie per Kopf zum 1:1-Ausgleich in die Maschen (90.+5). Damit sprangen die Probstheidaer in der allerletzten Sekunde dem Tod von der Schippe und retteten sich in die Verlängerung. Dort hatten die Blau-Gelben gegen eine fortan völlig erschöpfte Grimmaer Elf am Ende des Tages die größeren Kraftreserven vorzuweisen – durch Treffer von Farid Abderrahmane (105.) und Theo Ogbidi (113.) sicherte sich der Regionalligist dann doch noch das Halbfinal-Ticket. Dabei stand den Grimmaern letztlich die Enttäuschung arg ins Gesicht geschrieben – nur wenige Sekunden fehlten und man hätte für eine absolute Sensation gesorgt. Nichtsdestotrotz versuchte Steffen Ziffert seine Elf direkt im Anschluss aufzubauen. „Auch wenn jetzt natürlich erst einmal die Enttäuschung überwiegt, bin ich auf meine Mannschaft unheimlich stolz“, so der FC-Trainer. „Die erste Halbzeit war das Beste, was ich seit meiner Amtszeit von meiner Truppe gesehen habe. Wir haben alles das umgesetzt, was wir uns im Vorfeld vorgenommen hatten. Ich habe lange Zeit keinen Klassenunterschied gesehen – daher ist es umso bitterer, dass wir die letzte Aktion nicht verteidigt bekommen. Aber nochmal: Großen Respekt und absolute Hochachtung an meine Mannschaft“, so der ehemalige Grimmaer Libero. Auf der Gegenseite war Almedin Čiva natürlich erleichtert, dass seine Elf diese Partie auf den allerletzten Drücker noch drehen konnte – doch fand er direkt im Anschluss klare Worte. „Was wir in den ersten 45 Minuten angeboten haben, war absolut regionalliga-unwürdig“, so der Lok-Coach. „Dabei hatte ich im Vorfeld ausdrücklich vor dem Gegner gewarnt. In der zweiten Halbzeit wurden wir dann zwar spielbestimmend, doch fehlten uns lange Zeit die zwingenden Tormöglichkeiten. Nichtsdestotrotz hat die Mannschaft bis zum Schluss an den Ausgleich geglaubt, welcher uns glücklicherweise kurz vor dem Abpfiff dann noch gelang. In der Verlängerung konnten wir unsere größeren Kraftreserven dann ausspielen und die Begegnung endgültig in unsere Bahnen lenken. Ich möchte dennoch Grimma ein Kompliment aussprechen, die haben ein richtig gutes Spiel gemacht“, so Čiva. Leider können sich die Muldestädter für die Lobeshymnen am Ende des Tages nichts kaufen – auch wenn die Ziffert-Elf bis in die Nachspielzeit hinein ein Top-Spiel machte, konnte man leider keinen Ertrag einfahren…
Von Beginn legten die Grimmaer eine ganz andere Körpersprache als bei der letztwöchigen Oberliga-Niederlage in Westerhausen (0:1) an den Tag. Auch wenn Lok Leipzig die Anfangsphase gehörte, agierten die Muldestädter aus einer sehr kompakten Defensive und waren in Sachen Leidenschaft, Hingabe und Aggressivität sofort präsent. Im Endeffekt hatten die Gastgeber sogar die erste Torannäherung zu verzeichnen, als Christoph Jackisch einen Fehlpass von Lok-Keeper Müller um ein Haar profitierte, die Kugel jedoch im Anschluss weit über den Kasten donnerte (18.). Die Probstheidaer wirkten zunächst zwar leicht feldüberlegen, doch waren die Gäste am Grimmaer Strafraum mit ihrem Latein am Ende. Einzig nach einem Konter über den pfeilschnellen Osman Atilgan wurde der Regionalligist gefährlich, doch drückte Torjäger Djamal Ziane die flache Eingabe knapp am Tor vorbei (18.). Doch mit fortlaufender Spielzeit wurden die Einheimischen immer frecher. Immer wieder gelangen zielstrebig vorgetragene Angriffe, auch wenn der letzte Pass oftmals leider nicht ankam. Stattdessen wurden ein ums andere Mal die Grimmaer Qualitäten bei Standardsituationen deutlich. Nach einem langgezogenen Freistoß von Felix Beiersdorf köpfte Toni Ziffert knapp drüber (32.), kurz darauf zischte ein Freistoß von Jackisch hauchzart über den Querbalken (35.). Lok agierte in der Folgezeit im Ballvortrag erstaunlich fehlerhaft und ohne jedes Tempo, die Gastgeber wurden immer selbstbewusster. Als sich die Muldestädter wenig später mit dem Führungstreffer belohnten, fand der Jubel im FC-Lager keine Grenzen mehr. Bondarenko lief perfekt in einen auf den ersten Pfosten getretenen Beiersdorf-Eckball ein, Müller im Lok-Gehäuse hatte gegen den Kopfball-Torpedo nicht die Spur einer Chance – 1:0 (38.). Damit lag der Underdog in Führung, doch es sollte kurz darauf noch besser kommen. Nachdem Lucas Bartsch auf der rechten Seite auf und davon sprintete, brachte ihn Atilgan kurz vor dem eigenen Strafraum mit einer Ringer-Einlage zu Fall mehr als unbeholfen zu Fall. Schiedsrichter Werrmann (Plauen) wertete diese Aktion des Lok-Akteurs als Notbremse und stellte den Flügelflitzer daraufhin mit Rot vom Platz (42.). Beim folgenden Freistoß wurde es vor dem Gäste-Tor abermals gefährlich, doch zog Beiersdorf die Kugel knapp über den Kasten (43.). Fortan sprach vieles für die Muldestädter, auch wenn die Gäste bei einem Versuch von Linus Zimmer die letzte leichte Torannäherung vor dem Wechsel zu verzeichnen hatten (vorbei., 45.). „Wir haben zur Pause absolut verdient geführt“, so FC-Trainer Steffen Ziffert. „Vielleicht haben wir es hier verpasst, aus der Vielzahl von Standardsituationen sogar das zweite Tor zu nachzulegen. Nichtsdestotrotz: Die erste Halbzeit war richtig top.“
Nach dem Wechsel kam der Regionalligist zwar mit etwas mehr Schwung aus der Kabine, doch blieben die Probstheidaer im letzten Drittel weiterhin erschreckend harmlos. Die Grimmaer machten vielleicht den Fehler, sich zu sehr auf die Verteidigung des Vorsprungs zu beschränken, doch blieb man in der Defensive weiterhin äußerst kompakt. „Uns ist es nach der Pause leider nicht mehr gelungen, die Ballbesitz-Phasen höher zu gestalten und diesbezüglich für mehr Entlastung zu sorgen“, so FC-Coach Ziffert. Nichtsdestotrotz hatten die Muldestädter die erste Abschluss-Aktion zu verzeichnen, als Sebastian Albert mit einem Distanzschuss knapp verzog (68.). Gäste-Trainer Almedin Čiva reagierte zwar in der Folgezeit und zog mit den eingewechselten Theo Ogbidi (54.), Bogdan Rangelov und Riccardo Grym (jeweils 62.) jegliche Offensiv-Optionen aus dem Ärmel, doch sollte sich an der Durchschlagskraft im Offensivspiel der Probstheidaer zunächst nichts ändern. Erst in den letzten zehn Minuten, als die Kräfte der Grimmaer spürbar nachließen, wurden die Aktionen der Gäste etwas zielstrebiger. Zunächst scheiterte Ogbidi mit einem Schlenzer am rechtzeitig abtauchenden Pascal Birkigt im FC-Gehäuse (78.), anschließend ließ Rangelov die einzige klare Tormöglichkeit für den Gast sträflich liegen. Nach einem Pass von Ogbidi lief der ehemalige Babelsberger aus halblinker Position allein auf das Tor zu, doch sündigte er im Abschluss sträflich (vorbei, 80.). Lok erhöhte nun deutlich die Schlagzahl, auch, weil die Gastgeber kräftemäßig immer mehr abbauten. Jedoch schafften es die Ziffert-Schützlinge immer wieder, mit absoluter Leidenschaft und Hingabe derart ihr Tor zu verteidigen, dass die Gäste nicht gefährlich wurden. So verrannen die letzten Minuten bis tief in die fünfminütige Nachspielzeit hinein – die Muldestädter standen kurz vor der Sensation. Spätestens nachdem Birkigt nach einem Schuss von Luca Sirch rechtzeitig das kurze Eck dichtmachte (90.+4), schien das Halbfinal-Ticket gebucht. Doch mit dem folgenden Eckball wurden die Ziffert-Schützlinge aus jeglichen Träumen gerissen und erlebten hautnah die bittere Seite des Fußballs. Diesen servierte Grym genau auf den nach vorn geeilten und rechtzeitig einlaufenden Torhüter Müller, der völlig unbedrängt aus Nahdistanz zum 1:1 einköpfte und den Favoriten mit dem folgenden Einzug in die Verlängerung doch noch am Leben hielt (90.+5). Dass Schiedsrichter Werrmann unmittelbar nach dem Torerfolg der Gäste die Partie abpfiff, machte die Sache aus Grimmaer Sicht noch unerträglicher.
„Nach dem späten Gegentor habe ich gewusst, dass es für meine Mannschaft nun sehr schwer wird“, gab Grimmas Trainer Steffen Ziffert unumwunden zu. „Und da spielt es auch keine Rolle mehr, ob wir in Überzahl waren oder nicht. Meine Elf hatte in den 95 Minuten einfach zu viel Kraft gelassen.“ Und genau dieses Szenario sollte in der Verlängerung auch eintreten, von diesem Schock konnte sich der Oberligist nicht mehr erholen. Die Platzherren hingen körperlich nun komplett in den Seilen, beflügelt vom Ausgleich hielt der Regionalligist das Tempo hoch. So fehlten bei einem Schuss von Grym die berühmten Zentimeter (102.), bei einem Versuch von Ogbidi rettete Toni Ziffert auf der Linie (104.). Lok blieb dran und brachte kurz vor dem Seitenwechsel die Überlegenheit auch auf der Anzeigetafel zum Ausdruck. Abderrahmane zog einen Freistoß zum 1:2 über die Grimmaer Abwehrmauer – Birkigt war zwar dran, doch konnte er den Einschlag nicht verhindern (105.). Unter dem frenetischen Jubel der 800 Lok-Fans hatte der Regionalligist die Begegnung nun komplett gedreht, zumal Referee Werrmann nach diesem Treffer die Partie wiederum zur Pause abpfiff. Nach dem Wechsel wollte Lok nun die endgültige Entscheidung – zweimal blieb Birkigt im Duell gegen Rangelov der Sieger (107., 110.). Die Grimmaer waren in der Verlängerung zwar arg gezeichnet, doch eine Chance zum nochmaligen Ausgleich sollte die Ziffert-Elf noch bekommen. In einer langgezogene Flanke von Bartsch lief Stefan Tröger am zweiten Pfosten mustergültig ein, doch unter arger Bedrängnis köpfte er die Kugel hauchzart am Tor vorbei (112.). Quasi im Gegenzug machte den Probstheidaer dann jedoch den Halbfinal-Einzug endgültig perfekt. Sehr gut von Grym eingeleitet, bewies Ogbidi vor dem Grimmaer Gehäuse kühlen Kopf und überlupfte Birkigt zum 1:3 (113.). Rangelov (Birkigt pariert, 117.) und Beiersdorf (vorbei, 118.) hatten in der Schlussphase zwar noch Torannäherungen zu verzeichnen, doch blieb es letztlich bei der mehr als bitteren Grimmaer 1:3-Niederlage.
„Das hat meine Mannschaft heute nicht verdient“, so ein enttäuschter FC-Trainer Steffen Ziffert nach dem Abpfiff. „Die Truppe hat alles investiert, ist körperlich an ihre Grenzen gegangen und hatte Lok am Rande einer Niederlage. Auf diese Art auszuscheiden, ist schon mehr als ungerecht. Nichtsdestotrotz gratuliere ich Lok Leipzig natürlich zum Halbfinal-Einzug und hoffe, dass uns dieser Auftritt vor den folgenden kräftezehrenden Wochen den nötigen Rückenwind geben wird.“ Diese werden die Muldestädter wohl jedoch ohne Routinier Robin Brand bestreiten müssen, der sich frühzeitig nach einem Zweikampf schwer am Knie verletzte (21.) und vom Rettungswagen daraufhin abtransportiert werden musste. „Es sieht nicht gut aus, ich habe das Knacken gehört“, so der tief traurige Blondschopf. „Die endgültige Diagnose kann ich jedoch erst am Montag nach dem MRT mitteilen.“ Bleibt zu hoffen, dass sich die Befürchtungen hinsichtlich eines wochen- oder monatelangen Ausfalls nicht bestätigen. Dann hätte man aus Grimmaer Sicht einen nicht zu kompensierenden Wermutstropfen zu verzeichnen. Als ob der Spielverlauf nicht schon Strafe genug wäre…
Tom Rietzschel
Im Spiegel der Presse und der Digitalen Medien
In letzter Sekunde! Es Müllert bei Lok!
Grimma. Der 1. FC Lok Leipzig gewinnt beim Oberligisten FC Grimma mühsam erst in der Verlängerung mit 3:1 und steht damit im Pokal-Halbfinale. Die 1.200 Zuschauer, darunter 800 Lok-Fans, brauchten diesmal starke Nerven und viel Geduld.
Im Vergleich zum Heimspiel gegen Energie Cottbus rückten Linus Zimmer, Sascha Pfeffer und Farid Abderrahmane in die Startelf. Der 1. FC Lok kam gut in die Partie. In der 18. Minute konterte Lok über links. „Ossi“ Atilgan legte den Ball im Strafraum quer und in der Mitte traf Torjäger Djamal Ziane den Ball leider nicht richtig. Das hätte die Führung sein können. Danach setzte strömender Regen ein und die Gastgeber kamen besser ins Spiel. In der 38. Minute kam eine Grimmaer Ecke an den kurzen Pfosten und Nikita Bondarenko köpfte völlig frei ein. Vier Minuten später stürmte Lucas Bartsch auf das Lok-Tor zu und Osman Atilgan bremste den Grimmaer Spieler mittels Ringereinlage 25 Meter vorm Tor. Rote Karte und Lok war nur noch zu zehnt! In Unterzahl kam die Loksche in der zweiten Halbzeit dann besser ins Spiel. Beim Oberligisten schwanden zusehends die Kräfte. In der 78. Minute prüfte Theo Ogbidi mit einem Fernschuss Grimma-Torhüter Pascal Birkigt. Drei Minuten später lief Bogdan Rangelov alleine auf das Grimmaer Tor zu, scheiterte aber knapp. Buchstäblich in den letzten Sekunden der Nachspielzeit gelang nach einer Ecke dem aufgerückten Torhüter Niclas Müller per Kopf dann doch noch der Ausgleich. Riesenjubel unter den Lokfans! In der nun anstehenden Verlängerung war der 1. FC Lok dann trotz Unterzahl spielbestimmend. Nach 105 Minuten zirkelte Farid Abderrahmane einen 22-Meter-Freistoß aus halblinker Position über die Mauer zur Führung ins linke Eck. Den Deckel endgültig drauf machte in der 113. Minute Theo Ogbidi als dieser halblinks den Ball über den herauskommenden Grimmaer Keeper ins lange Eck zur Entscheidung lupfte.
Nach 120 Minuten steht der 1. FC Lok neben dem Chemnitzer FC und dem FC Neugersdorf im Halbfinale des Landespokals. Das Halbfinale wird am Mittwoch in der Halbzeitpause des letzten Viertelfinalspiels zwischen Dynamo Dresden und dem FSV Zwickau ausgelost. Das nächste Spiel für unsere Loksche steht am nächsten Sonntag bei Chemie Leipzig an. Anstoß ist 16.00 Uhr. Das Spiel ist ausverkauft. Der MDR überträgt live.
Quelle: www.lok-leipzig.com
Dank Torwart-Tor: Lok Leipzig ringt FC Grimma in Verlängerung nieder
Grimma. Welch ein Irrsinn: Der 1. FC Lok Leipzig hat dank einer Energieleistung das Halbfinale des Sachsenpokals erreicht und beim FC Grimma mit 3:1 nach Verlängerung gewonnen. Erst ein Kopfballtor von Keeper Niklas Müller in der Nachspielzeit hatte den Favoriten beim Oberliga-Abstiegskandidaten überhaupt dorthin gebracht. Mehr als 75 Minuten lang spielten die Hausherren nach einer Roten Karte für Lok in Überzahl.
Beide Mannschaften suchen anfangs den schnellen, direkten Weg nach vorn, was schon binnen der ersten 60 Sekunden in zwei Strafraumszenen mündet, verteilt auf beide Seiten. Kurz darauf rauscht Stefan Tröger völlig übermotiviert mit offener Sohle in den Zweikampf und sieht früh Gelb. Alsbald zieht sich Grimma im vom Winde verwehten Husaren-Sportpark zurück, lauert auf Ballgewinne und versucht es mit (nicht immer legaler) Zweikampfhärte. Die Gäste sind wenig überraschend immer dann brandgefährlich, wenn sie sich schnell, direkt und schnörkellos in die Spitze kombinieren. Dann jedoch leistet sich FCL-Torwart Niclas Müller einen kapitalen Fehlpass direkt vor die Füße von Christoph Jackisch, der aus etwa 20 Metern mehrere Meter über den Kasten schießt (14.). Nicht der einzige Wackler im Spielaufbau vom jungen Leipziger Schlussmann.
Wenig später gibt’s die erste richtig gefährliche Lok-Szene. Osman Atilgan setzt sich hübsch über Linksaußen durch und in der Mitte verpasst Djamal Ziane hauchdünn. In Minute 20 steigt vorübergehend die Temperatur auf dem Rasen. Grimmas Robin Brand wird im Mittelkreis böse umgesägt und muss daraufhin vom Feld. Nikita Bondarenko ersetzt ihn. Ein Wechsel, der noch interessant werden soll. Das tobende Rudel drumherum kühlt sich einstweilen rasch wieder ab. Der anschließende Freistoß segelt auf den Kopf von Toni Ziffert und von dort einigermaßen deutlich am Tor vorbei.
Anschließend beruhigen sich Spiel und Gemüter etwas. Lok fällt es trotz reichlich Ballbesitz schwerer, den Klassenunterschied auf den Platz zu bringen. Nicht zuletzt der böiger werdende Wind und der kurz einsetzende Platzregen verkomplizieren ein kontrolliertes Fußballspiel. Damit finden sich die Hausherren merklich besser zurecht. Die Annäherungen, etwa über Jackisch und Ziffert, werden nun gefährlicher. Auf einmal ist Leipzig für die schnellen Gegenangriffe zuständig, aber beim letzten Pass zu ungenau. Das Spiel gehört jetzt dem Oberligisten – und wie. Felix Beiersdorf zieht eine Ecke auf den kurzen Pfosten und ausgerechnet der eingewechselte Bondarenko köpft zum 1:0 ein (37.). Noch ehe sich der Puls abgesenkt hat, steigt der Herzschlag erneut. Lucas Bartsch holt sich an der Mittellinie den Ball, zieht davon und Atilgan am Sechzehnereck die Notbremse. Schiedsrichter Paul Werrmann zückt Rot. Eine zumindest harte Entscheidung, denn es stellt sich die Frage, ob Bartsch wirklich frei durch war. Trotz alledem wäre Leipzig mit dem letzten Angriff des ersten Durchgangs beinahe der Ausgleich gelungen. Nach einem schönen Angriff hämmert Linus Zimmer den Ball allerdings in den Fangzaun. Lok-Coach Almedin Čiva war ob der Darbietung seiner Jungs sichtlich angefressen: „Die erste Halbzeit war eines Regionalligisten unwürdig!“
Mit einem Mann weniger wirken die Gäste zu Beginn der zweiten Hälfte wesentlich aktiver, auf der schwierigen Suche nach Raum und zwingenden Aktionen. Vor allem die Zahl der Ecken geht nun durch die Decke. Lok-Coach Almedin Čiva zückt nun einen Joker nach dem anderen, hat nach einer Stunde schon vier Mal gewechselt. Grimma schlägt nun zeitweise Wurzeln in der eigenen Hälfte, sieht sich nur selten zum Thema Nadelstich veranlasst. Die bis dato gefährlichste Leipziger Aktion nach dem Wechsel erzwingt der eingewechselte Ricardo Grym, der den Ball via Grätsche in den Lauf von Ziane passt. Der scheitert am starken FCG-Keeper Pascal Birkigt – und steht ohnehin im Abseits. Auftakt einer heißen Schlussviertelstunde? Es macht ganz den Anschein. Denn danach prüft Grym aus 20 Metern Birkigt. Es folgt eine offenbar zu große Chance für Bogdan Rangelov, der allein auf Birkigt zustürmt, dann aber den Ball aus acht Metern mit dem Außenrist vorbeischaufelt. Die Grimmaer taumeln, werfen sich abwechselnd in die Bälle und drücken sich Krämpfe aus den Waden. Leipzig schiebt sich nun teilweise den Ball und die Verantwortung vorm Strafraum hin und her. Und dann passiert das Unfassbare: In der letzten Sekunde der regulären Nachspielzeit köpft der nach vorn geeilte Lok-Keeper Müller den Ausgleich – und Leipzig damit in die Verlängerung.
Mit diesem Erweckungserlebnis im Rücken bleibt Lok auch in der Verlängerung angriffslustig, der letzte Pass kommt freilich selten bis nie an. Dafür schnippt ein Fernschuss von Grym knapp am langen Eck vorbei. Dann rettet Ziffert bei einem Kopfball von Ogbidi auf der Linie (104.). Das ist beim Freistoß von Farid Abderrahmane nicht möglich, den der Mittelfeld-Mann zum 1:2 über die Mauer zirkelt (105.). Davon erholt sich Grimma nicht noch einmal. In der 113. Minute macht Theo Ogbidi endgültig den Deckel drauf und beseitigt letzte Zweifel am Halbfinale mit Lok Leipzig.
Quelle: Johannes David • Leipziger Volkszeitung
Torwart Müller rettet Lok Leipzig die Verlängerung
Grimma. Lok Leipzig steht im Halbfinale des Landespokals, siegt bei Oberligist Grimma 3:1 nach Verlängerung. Und mit wahnsinnig viel Glück. Denn erst in der vierten Minute der Nachspielzeit gelingt der Ausgleich zum 1:1. Durch Torwart Niclas Müller! Der rammt eine Ecke von Riccardo Grym mit dem Kopf in die Maschen und rettet Lok so vor einer großen Blamage.
Denn nach einer indiskutablen ersten Hälfte stand es 0:1. Bondarenko traf ebenfalls nach einer Ecke mit dem Kopf (38.). Da stand nicht nur David Urban, der nach einer Platzwunde mit blauem Verband am Kopf weiter spielte, zu weit weg. Noch schlimmer: Osman Atilgan sah nach einer Notbremse an Bartsch Rot (42.). Lok fortan nur noch mit zehn Mann.
Aber besser drin nach der Pause. Gegen von Krämpfen geplagte Grimmaer vergab Bogdan Rangelov (drüber) die größte Chance zum Ausgleich (81.). Dann kam Müller...
In der Verlängerung bringt Farid Abderrahmane Lok mit einem direkt verwandelten Freistoß in Front (105.). Theo Ogbidi macht nach 114 Minuten den Deckel drauf. Lok steht nun mit Chemnitz und Neugersdorf (2:1 in Eutritzsch) im Halbfinale. Der letzte Halbfinalist wird Mittwoch im Spiel Dynamo Dresden gegen Zwickau ausgespielt. In der Halbzeit wird auch der nächste Gegner des FC Lok ausgelost.
Quelle: André Schmidt • BILD Leipzig
Sachsenpokal-Spektakel nach Atilgan-Rot!
Lok Leipzigs Keeper trifft Grimma ins Herz
Grimma. Dramatischer Nachmittag im Muldental! Der 1. FC Lokomotive Leipzig hat im Sachsenpokal-Viertelfinale beim klassentieferen Oberligisten FC Grimma in Unterzahl glücklich mit 3:1 (2:1; 1:1; 0:1) nach Verlängerung gewonnen, in die sie ihr Torhüter erst in der Nachspielzeit geköpft hatte.
Im Grimmaer Husaren-Sportpark traf Nikita Bondarenko in der 38. Minute zum 1:0. Torhüter Niclas Müller köpfte Lok in die Verlängerung (1:1/90.+4), Farid Abderrahmane (105.) und Theo Ogbidi (113.) sicherten dort das Weiterkommen. Mitspieler Osman Atilgan sah zudem Rot (42.).
FCG-Coach Steffen Ziffert wechselte nach dem jüngsten 0:1 beim SV Westerhausen viermal: Stefan Tröger, Robin Brand, Sebastian Albert, Lucas Bartsch kamen für Moritz Diermann, Matty Goldammer, Moritz Griesbach und Vincent Markus. Für drei Veränderungen sorgte Lok-Trainer Almedin Čiva im Vergleich 0:2 gegen den FC Energie Cottbus: Linus Zimmer, Abderrahmane und Sascha Pfeffer rotierten für Mike Eglseder, Leon Heynke und Riccardo Grym in die Startelf.
Grimma, zuletzt durch drei Pleiten in Folge in die Abstiegszone der Oberliga NOFV-Süd abgerutscht, konnte sich durch ein hochdramatisches Achtelfinale beim Großenhainer FV 90 mit 5:3 im Elfmeterschießen durchsetzen, nachdem es nach 120 Minuten 5:5 gestanden hatte. Die Probstheidaer, die das Viertelfinale durch ein souveränes 3:0 gegen die SG Handwerk Rabenstein überstanden, hatten sich in der Regionalliga Nordost mit Pleiten gegen Cottbus und Rot-Weiß Erfurt aus dem Meisterrennen verabschiedet.
Djamal Ziane hatte nach 18 Minuten die erste hochkarätige Chance, schob nach Atilgan-Hereingabe vom Flügel aber rechts am Pfosten vorbei. Der Klassenunterschied war bei teils eklig-verregnetem Wetter im ersten Durchgang kaum bis gar nicht erkennbar. Und so kam auch Grimma in Person des Trainersohns Toni Ziffert nach einer guten halben Stunde zur ersten Gelegenheit, doch der Verteidiger köpfte nach Freistoß drüber (33.). Fünf Zeigerumdrehungen später war es aber passiert: Einer Grimmaer Ecke folgte ein Kopfball des eingewechselten und nahezu ungedeckten Bondarenko, der am kurzen Pfosten Müller überwinden konnte - 1:0 (38.). Doch noch in der ersten Halbzeit kam es knüppeldick für die Gäste: Atilgan umfasste im Sprint Lucas Bartsch mit beiden Armen und brachte ihn kurz vorm Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Paul Werrmann zeigte ihm glatt Rot (42.).
Auch nach dem Seitenwechsel tat sich der FCL superschwer beim Oberligisten, der erstmals das Pokal-Halbfinale erreichte. Ziane (76.) und Ogbidi (78.) hatten den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterten aber jeweils am stark parierenden Keeper Pascal Birkigt. Und auch die letzte Phase des Aufbäumens sollte unbelohnt bleiben. Als alles auf Grimma als Sieger hinauslief, gab es einen letzten Eckball. Und bei dem rückte Torwart Müller mit in den Sechzehner und köpfte den Favoriten in letzter Sekunde in die Verlängerung – 1:1 (90.+4).
Wie schon in der regulären Spielzeit klingelte es ebenso zum Ende der ersten Halbzeit der Verlängerung erst ganz spät. Diesmal verwandelte Abderrahmane einen direkten Freistoß zum 2:1 (105.). Birkigt war auch diesmal mit den Fingerspitzen dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern. Letztlich machte Ogbidi per Lupfer über Birkigt den 3:1-Schlusspunkt und das Weiterkommen perfekt (113.).
Gegen wen der Regionalligist im Halbfinale antritt, entscheidet sich am Mittwoch in der Halbzeitpause des Viertelfinal-Duells Dynamo Dresden gegen den FSV Zwickau (Anstoß 19 Uhr/MDR-Livestream). Ebenfalls am Mittwoch (17.30 Uhr) geht's für Grimma um die nächsten Oberliga-Punkte beim Bischofswerdaer FV 08. Erst am 2. April (16 Uhr/MDR) steht für Lok das Prestige-Derby bei der BSG Chemie Leipzig an.
Quelle: Nico Zeißler • TAG24
Verrückte Schlussminuten in Grimma
Grimma. Die Führung durch Bondarenko (38.) konnte der FC Grimma gegen zehn Leipziger zwar bis in die Nachspielzeit der zweiten Hälfte halten, kassierte dann aber doch den Ausgleich. Lok-Keeper Müller eilte bei der letzten Ecke mit nach vorn und rettete dem Regionalligisten tatsächlich noch die Verlängerung. In der setzte sich der Pokalsieger von 2021 dann doch noch durch und zieht mit einem 3:1 ins Halbfinale ein.
Quelle: www.sfv-online.de
Sachsenpokal-Viertelfinale: Lok zittert, Dramatik in Eutritzsch
Grimma. Von der Papierform her war die Favoritenfrage klar beantwortet. Der 1. FC Lok reiste als aktuell Regionalliga-Fünfter beim eine Liga darunter in Abstiegsgefahr schwebenden FC Grimma an. Dass eine solche Konstellation im Pokal nicht immer etwas zu sagen hat, zeigte sich dann einmal mehr auf dem Platz.
Zwar übernahmen die Leipziger direkt das Heft des Handelns, doch wirkliche Chancen vermochten sich die Probstheidaer äußerst selten zu erarbeiten. Die größte Möglichkeit vergab Djamal Ziane in der 18. Minute, als er nach schönem Angriff über links und Doppelpass mit Osman Atilgan dessen Eingabe nicht richtig erwischte. Der Ball trudelte knapp am rechten Pfosten vorbei. Etwa ab Mitte der ersten Halbzeit überließ Lok dann zusehends den Grimmaer Gastgebern die Initiative im Husaren-Sportpark. Ein Ziffert-Kopfball, der knapp über den Lok-Kasten strich (32.) und ein ebenfalls übers Tor abgeschlossener Freistoß aus sehr aussichtsreicher Position (35.) sorgten dabei für erste Torgefahr. Leipzig ließ in dieser Phase einfach zu viel zu und kassierte fast folgerichtig in der 38. Minute den Gegentreffer zum 1:0. Nach einer Ecke von der linken Seite stand Nikita Bondarenko überraschend frei am kurzen Pfosten und nickte unbedrängt aus Nahdistanz ein. Nur drei Minuten später glaubten die Lok-Fans ihren Augen nicht zu trauen: Als Lucas Bartsch mutterseelenallein auf das Leipziger Tor zulief, sprang Atilgan den Grimmaer im Rugby-Style an und riss ihn mit beiden Armen zu Boden. Eine völlig überflüssige Aktion, die direkt mit der Roten Karte geahndet wurde.
Mit einem Mann weniger fiel Lok auch in der zweiten Hälfte nicht wesentlich mehr ein als zuvor. Es gelang ihnen einfach nicht, dem Spiel den eigenen Stempel aufzudrücken. Grimma verteidigte leidenschaftlich, Leipzig kam weiterhin kaum zu Großchancen, agierte oft auch zu kompliziert und ungenau. In die Rubrik „verheißungsvolle Möglichkeiten“ waren lediglich ein gehaltener Ogbidi-Schuss (78.) sowie ein neben das Tor gesetzter Außenrist-Versuch von Bogdan Rangelov einzusortieren. Und als Leipzig in der vierten Minute der Nachspielzeit noch eine allerletzte Ecke zugesprochen bekam, rappelte es doch noch in der Kiste. Lok-Keeper Niclas Müller war mit nach vorne gekommen und köpfte den von Riccardo Grym nach innen getretenen Ball zum viel umjubelten Ausgleich in die Maschen.
Die Verlängerung war für Grimma dann konditionell einfach zu viel. Lok übernahm mit dem Auftrieb des späten Ausgleichs immer mehr die Kontrolle über das Spiel. Eine zunehmende Chancen-Frequenz – ein Grym-Schlenzer streicht am langen Pfosten vorbei (102.) und ein Ogbidi-Aufsetzer wird auf der Linie geklärt (104.) – läutete die Wende des Spiels ein. Doch wieder musste zunächst eine Standardsituation her. Einen Freistoß vom linken Strafraumeck streichelte Farid Abderrahmane mit der Innenseite gefühlvoll über die Grimmaer-Abwehrmauer ins kurze Eck zur 1:2-Führung (105.) für Lok. Für die endgültige Entscheidung sorgte schließlich Theo Ogbidi, der bei einem schnellen Gegenstoß über rechts mit einem feinen Heber über den herausstürmenden Keeper Pascal Birkigt das 1:3 (113.) markierte. Erst jetzt hatte das Leipziger Zittern ein Ende.
Quelle: www.l-iz.de
Grimma. Der 1. FC Lokomotive Leipzig hat sich mühevoll für das Sachsenpokal-Halbfinale qualifiziert. Bei Oberligist FC Grimma waren die Messestädter am Sonnabend (25.03.2023) praktisch ausgeschieden, ehe Torhüter Niclas Müller in der Nachspielzeit die Verlängerung erzwang. In dieser münzte der Regionalliga-Fünfte, der seit der 43. Minute in Unterzahl spielen musste, seine Überlegenheit dann auch in Tore um. Letztlich stand ein 3:1 für die „Loksche“ zu Buche.
In der ersten Hälfte entwickelte sich ein klassischer Pokalfight. Lok hatte im Grimmaer Husaren-Sportpark mehr Spielanteile, ließ aber die nötige Konsequenz im Abschluss vermissen. So reichte es zunächst nur für ein paar Halbchancen, Grimma-Keeper Pascal Birkigt musste nicht entscheidend eingreifen. Auf der anderen Seite kämpften sich die Hausherren mit dem einsetzenden Regen immer besser ins Spiel. Nach einigen Abschlüssen nutzte der eingewechselte Nikita Bondarenko eine Ecke auf den kurzen Pfosten zur überraschenden Führung. Völlig allein gelassen köpfte der Stürmer zum 1:0 ein (38.). Auch danach fand Lok nicht zum gewohnten Offensivspiel – auch weil Grimma leidenschaftlich verteidigte. Bei einem weiteren FC-Vorstoß riss Osman Atilgan dann Lucas Bartsch um und flog wegen der Notbremse vom Platz.
Lok-Coach Almedin Civa sah auch in Halbzeit zwei viel Stückwerk. In der vierten Minute der Nachspielzeit erlöste Schlussmann Müller den 1. FC Lok, als er eine Ecke von Riccardo Grym in die Maschen köpfte. Die Muldestädter hatten bis zum Umfallen gekämpft und mussten nun doch noch die Verlängerung bestreiten. Doch das Team von FC-Trainer Steffen Ziffert hielt weiter nach Kräften dagegen.
So musste ein Standard für den Leipziger Führungstreffer herhalten. Farid Abderrahmane zirkelte einen Freistoß in die Maschen, der starke FC-Torwart Birkigt war noch mit den Fingerspitzen dran (105.). Theo Ogbidi setzte mit einem Lupfer den Schlusspunkt (112.). Zwar gewann der FCL die Generalprobe vor dem Ortsderby bei Chemie Leipzig (2. April), ließ gegen aufmüpfige Grimmaer aber lange Zeit die nötige Entschlossenheit vermissen.
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Geschlagene Helden des FC Grimma tragen nach Niederlage
gegen Lok Leipzig Trauer
Grimma. Am Ende waren sie geschlagene Helden, standen mit vor Erschöpfung zitternden Beinen im Kreis und trösteten einander über all die Bitternis hinweg. So nah dran war der FC Grimma an der Pokalsensation gegen den 1. FC Lok Leipzig am Sonnabend, so grausam endete die Reise im Viertelfinale.
„Eine Aktion hat gefehlt, diese eine Aktion verteidigen, vier, fünf Sekunden von der Uhr nehmen und es wäre ’was Gutes geworden“, goss Jan Evers jenen Moment in Worte, der die 120 Minuten zuvor überhaupt erst zum Drama werden ließ. Der langjährige Lok-Schlussmann und jetzige Torwarttrainer sowie Stand-by-Keeper Grimmas wirkte da bereits gefasst. Dagegen war Teamkollege Christoph Jackisch noch immer tief enttäuscht und beurteilte den Tanz auf der Rasierklinge nach dem Seitenwechsel kritisch. „Was wir in Überzahl in der zweiten Halbzeit machen, ist schon ein bisschen fahrlässig und mir ein Rätsel. Wir haben uns hinten eingeigelt, selber keinen Fußball mehr spielt.“
Das war im ersten Durchgang ganz anders. Nachdem sich die Hausherren vor ausverkaufter Hütte ins Spiel gebissen hatten, setzten sie durchaus auch spielerische Akzente und näherten sich Stück für Stück dem Tor an. Schließlich schlenzte Felix Beiersdorf eine Ecke fulminant auf den Kopf des am kurzen Pfosten lauernden Nikita Bondarenko, der herrlich einnickte. Kurz darauf flog auch noch Loks Osman Atilgan nach Foul am durchgebrochenen Lucas Bartsch, das Schiri Paul Werrmann als Notbremse wertete, vom Platz. Führungstor, ein Mann mehr auf dem Rasen. Es lief eigentlich alles pro Grimma in den letzten Minuten der ersten Halbzeit. Trainer Steffen Ziffert war anschließend regelrecht elektrisiert vom Tun seiner Elf: „Wir waren nah dran, die Überraschung zu schaffen. Speziell die erste Halbzeit war das Beste, was ich hier in meiner Amtszeit in Grimma erlebt habe.“ Das dürften auch jene Anhänger unter den 1.200 Zuschauern so gesehen haben, die es mit dem FCG halten. Die Atmosphäre im Rund passte zum Fußball-Feiertag. Die ersten Böller explodierten schon auf dem Weg zum Husaren-Sportpark in der Stadt. Schon als beide Mannschaften zu „Wir ham noch lange nicht genug“ von den Böhsen Onkelz einliefen, schoss der Puls durch die nicht vorhandene Decke.
Lange nicht genug hatten auch die höherklassigen Gäste, die mit einem Mann weniger nach dem Wechsel das Kommando übernahmen. Trotz bester Chancen schienen sie irgendwie nicht zum Ausgleich zu kommen. Etwa durch Bogdan Rangelov, der allein vor Grimmas Schlussmann Pascal Birkigt den Ball per Außenrist am Gehäuse vorbei löffelte, anstatt ihn ins Eck zu schieben. Oder die wenig fruchtbringenden Versuche aus der Distanz. So griff am Ende die größtmögliche fußballerische Grausamkeit – zumindest aus Sicht der Hausherren, „diese eine Aktion“, wie sie Evers so blumig nannte. Lok-Keeper Niklas Müller stahl sich bei der letzten Ecke der regulären Nachspielzeit nach vorn und köpfte Leipzig in die Verlängerung. „Danach hat sich die Klasse und die Kraft, die Lok nachweislich mehr besitzt, durchgesetzt“, versuchte sich Jan Evers an einer pragmatischen Erklärung. Die geschlagenen Helden vermochte es in diesen hochemotionalen Minuten nicht zu trösten.
Quelle: Johannes David • Leipziger Volkszeitung
Bilder vom Spiel
Fotos: Karsten Hannover
Fotos: Dieter Koch
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