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Extrem unrunde Vorstellung im letzten Test


NOFV-Oberliga Süd • Testspiel

 

FC Grimma – SV Tapfer 06 Leipzig  4:2 (3:1)

Grimma: Birkigt (ab 46. Schiffel) – Mattheus (ab 46. Konzok), Albert (ab 46. Bartsch), T. Ziffert (ab 46. Ronneburg), Diermann (ab 46. Burkhardt) – Beiersdorf (ab 71. Spreitzer), Schwarz (ab 67. Diermann), Brand – Goldammer (ab 46. Walter), Jackisch (ab 67. Goldammer), Griesbach (ab 42. Bondarenko) – Trainer: St. Ziffert

SV Tapfer: Schwarze – Kögel (ab 46. Benedetto), Schmidt (ab 46. Schentke), Paley, Hopf (ab 73. Schmidt) – Harzer (ab 46. Hohl), Ahmed (ab 46. Zwawi) – Hahn, Jahn, Bouamama (ab 78. Harzer) – Justin (ab 66. Strohbach) – Trainer: Kienitz

Schiedsrichter: Walter (Hartha) – Schiedsrichter-Assistenten: Bachmann (Leipzig), Franke (Sermuth) – Tore: 1:0 Jackisch (12.), 1:1 Hahn (21., Foulstrafstoß – Schwarz an Jahn), 2:1 Brand (23.), 3:1 Griesbach (25.), 4:1 Bartsch (80.), 4:2 Hahn (90.) – Gelbe Karten: keine – Reservebänke: keiner – keiner – Zuschauer: 20 im Husaren-Sportpark (Kunstrasen) zu Grimma

 

Grimma. Der FC Grimma hat sein letztes Testspiel vor dem anstehenden Sachsenpokal-Achtelfinale beim Großenhainer FV 90 siegreich gestaltet. Gegen den Landesklasse-Vierten SV Tapfer 06 Leipzig gewannen die Muldestädter mit 4:2 (3:1), doch riss sich die Elf von Trainer Steffen Ziffert in den 90 Minuten wahrlich kein Bein heraus. Zeitweise hatten die wenigen Zuschauer sehr schwere Kost zu verdauen, zumal die Gastgeber über die komplette Spielzeit mit viel zu wenig Tempo agierten und in Sachen Pass-Qualität deutlich unter Schnitt blieben. Weiterhin kassierte man, wie bereits in der Vorwoche gegen Bad Lausick, wiederum zwei Gegentore gegen einen unterklassigen Gegner, wobei man beide Leipziger Treffer erneut durch grobe Unzulänglichkeiten selbst einleitete. „Wie bereits in der letzten Woche haben wir Tapfer durch haarsträubende Fehler in der Defensive zum Toreschießen eingeladen. Das ist für mich schwer zu akzeptieren“, so Trainer Steffen Ziffert nach dem Abpfiff. „Positiv war einzig die prompte Reaktion meiner Mannschaft mit zwei Treffern nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich, doch insgesamt war das zu wenig.“

Nach dem recht ordentlichen Auftritt am Samstag gegen den Regionalligisten Viktoria Berlin (1:3) hatte der FC-Coach eine ähnliche Vorstellung gefordert, um für das am Samstag angesetzte Sachsenpokal-Achtelfinale im Großenhain gut gerüstet zu sein. Und demzufolge begannen die Muldestädter recht schwungvoll, bereits mit der ersten Tormöglichkeit ging der Oberligist in Führung. Sehr gut von Felix Beiersdorf bedient, blieb Christoph Jackisch vor dem Tor eiskalt und bezwang Gäste-Keeper Schwarze aus Nahdistanz – 1:0 (12.). Sequenzen später hätte der Linksfuß sofort nachlagen können, doch strich sein Distanzschuss knapp am Gehäuse vorbei (13.).

Allerdings schlichen sich schon recht bald die ersten Unsauberkeiten und Unzulänglichkeiten im FC-Spiel ein. So kamen die Gäste aus der Messestadt bereits wenig später zum Ausgleich. Nachdem Beiersdorf am eigenen Strafraum den Ball verlor, konnte Kapitän Michel Schwarz nur per Foulspiel im Sechzehner den durchgebrochenen Christoph Jahn am Torabschluss hindern. Marvin Hahn nahm das Geschenk dankend an und verwandelte den fälligen Elfmeter zum 1:1-Ausgleich (21.). Äußerst positiv war im Anschluss jedoch die Reaktion der Grimmaer. Mit Vehemenz wollte man dieses Missgeschick sofort reparieren, was den Ziffert-Schützlingen sehr gut gelang. Zwei Minuten nach dem Ausgleichstreffer legte Toni Ziffert eine Beiersdorf-Flanke per Kopf auf den besser postierten Robin Brand ab, der aus zentraler Position zum 2:1 einlochte (23.). Doch damit noch nicht genug, weitere 120 Sekunden später erhöhte der FC auf 3:1. Dafür verantwortlich zeigte sich Moritz Griesbach, der sich durch aggressives Pressing zunächst den Ball in der Tapfer-Hälfte erkämpfte und den anschließenden Alleingang erfolgreich abschloss (25.).

Mit diesem Doppelschlag hatte der Gast erst einmal zu kämpfen, so dass die Grimmaer weitere durchaus hochkarätige Möglichkeiten besaßen. Nach einer Flanke von Beiersdorf zischte ein Schuss von Tim Mattheus knapp über den Querbalken (28.), des Weiteren zögerte Griesbach dem Torabschluss zu lange, obwohl die Schussbahn eigentlich frei war (36.). Die Gäste wehrten sich zwar weiterhin nach Kräften, doch kam der Landesklassist vor dem Wechsel über Ansätze nicht hinaus. Stattdessen hätte der Oberligist noch vor der Pause weiter erhöhen können. Gut von Brand eingeleitet, verfehlte Jackisch zunächst knapp das Ziel (44.), anschließend wurde ein Versuch von Nikita Bondarenko aus nächster Nähe im letzten Moment abgeblockt (45.).

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte besaßen die Gastgeber die eine oder andere Gelegenheit, doch verpasste man es, die Führung weiter auszubauen. Nach guter Jackisch-Eingabe verpasste Brand nur um Haaresbreite (46.), bei einem Versuch von Bondarenko wusste Schwarze im Gäste-Gehäuse sich auszuzeichnen (51.).

Nichtsdestotrotz war fortan deutlich zu erkennen, dass das Niveau im Grimmaer Spiel mehr und mehr nachließ. Die Fehler im Passspiel häuften sich im gravierenden Maß, so dass fortan kein richtiger Spielfluss mehr aufkam. So kamen auch die Gäste folgerichtig zu der einen oder andere Abschlussaktion. Dabei konnte sich der nach dem Wechsel das Grimmaer Tor hütende Leon Schiffel nach Schüssen von Jahn und Bilal Bouamama auszeichnen (49., 63.), auch im Eins-gegen-Eins-Duell gegen Kenny Justin behielt der Grimmaer Youngster die Oberhand (60.). Auf FC-Seiten wurden fortan zwingende Tormöglichkeiten weniger, weil man einfach zu statisch agierte und vom Tempo rapide nachließ. Einzig nach einer Flanke von Konzok wurde es vor dem Leipziger Tor gefährlich, doch ließen Bondarenko und der eingewechselte Louis Walter aufgrund mangelnder Kommunikation in Sachen Torabschluss diese hundertprozentige Gelegenheit ungenutzt (64.).

Erst in der Schlussphase wurden die Grimmaer Aktionen wieder etwas schwungvoller, was zunächst den vierten Treffer nach sich zog. Torschütze war Lucas Bartsch, als er eine Flanke von Jonathan Burkhardt spektakulär im Gäste-Gehäuse unterbrachte – 4:1 (80.). In den Folgeminuten besaßen sowohl Bondarenko als auch Matty Goldammer weitere Möglichkeiten, um das Resultat anwachsen zu lassen, doch entweder fehlten die berühmten Zentimeter oder Tapfer-Schlussmann Schwarze reagierte blendend (81., 83.). Nichtsdestotrotz passte es ins unrunde Bild der Muldestädter, dass man sich kurz vor Schluss noch den zweiten Gegentreffer einfing. Hahn profitierte von einem Grimmaer Ballverlust in deren Hälfte und ließ sich frei vor Schiffel die Möglichkeit nicht entgehen – 4:2 (90.).

Fazit: Am verdienten Grimmaer Sieg gab es zwar nichts zu rütteln, doch hatte man sich im FC-Lager im Vorfeld insgesamt doch deutlich mehr erwartet. Daher ist am Samstag eine Steigerung dringend von Nöten, wenn man beim Sachsenliga-Zweiten Großenhainer FV (Anstoß: 13.00 Uhr • Sportpark Bürgerzentrum, Großenhain) den Einzug ins Pokal-Viertelfinale bewerkstelligen will.

Tom Rietzschel


Bilder vom Spiel

Fotos: Karsten Hannover