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Trotz einiger Missstände: Grimma siegt im ersten Test

Bad Lausicks Kapitän Eric Ziffert (rechts, mit Vater und FC-Trainer Steffen Ziffert) verletzte sich beim Test in Grimma schwer. Der FC Grimma übermittelt die besten Genesungswünsche • Foto: Karsten Hannover
Bad Lausicks Kapitän Eric Ziffert (rechts, mit Vater und FC-Trainer Steffen Ziffert) verletzte sich beim Test in Grimma schwer. Der FC Grimma übermittelt die besten Genesungswünsche • Foto: Karsten Hannover

NOFV-Oberliga Süd • Testspiel

 

FC Grimma – FC Bad Lausick  5:2 (4:1)

Grimma: Birkigt (ab 46. Schiffel) – Mattheus (ab 27. Konzok), Tröger, Ronneburg (ab 61. Mattheus), Diermann (ab 69. Spreitzer) – Beiersdorf, Schwarz, Brand – Jackisch, Bondarenko (ab 46. Walter), Griesbach (ab 78. Bondarenko) – Trainer: St. Ziffert

Bad Lausick: Hofmann (ab 46. Berger) – Creuzburg (ab 46. F. Kleinert), Walter, N. Richter, Wild – Fliegner, Schmiedel, E. Ziffert (ab 45. Naujoks), Kamke – Gräf, Klotsche – Trainer: Werner

Schiedsrichter: Rohland (Borna) – Schiedsrichter-Assistenten: Thomas (Deutzen), Franke (Sermuth) – Tore: 1:0 Bondarenko (3.), 2:0 Griesbach (5.), 3:0 Jackisch (19., Foulstrafstoß – Walter an Griesbach), 3:1 Gräf (23.), 4:1 Brand (38.), 5:1 Konzok (63.), 5:2 Klotsche (68.) – Gelbe Karten: keine – Reservebänke: Albert – Schötzke (Tor) – Zuschauer: 22 im Husaren-Sportpark (Kunstrasen) zu Grimma

 

Grimma. Der FC Grimma hat sein erstes Testspiel zur Vorbereitung auf die Oberliga-Rückrunde siegreich gestaltet. Im heimischen Husaren-Sportpark besiegte man auf Kunstrasen den Landesklassisten FC Bad Lausick mit 5:2 (4:1), doch nach sehr gutem Beginn ließen die Muldestädter vor allem im zweiten Durchgang doch einiges vermissen. Dabei dürften bei Grimmas Trainer Steffen Ziffert vor allem die beiden Gegentore ganz oben auf der Agenda stehen, da man diese jeweils durch grobe individuelle Fehler selbst einleitete. Unter dem Strich steht jedoch ein klarer Grimmaer Sieg gegen nie aufgebende Kurstädter, die sich nach Kräften wehrten und in der zweiten Halbzeit ohne ihren Kapitän Eric Ziffert auskommen mussten. Der Gäste-Spielmacher verletzte sich kurz vor dem Seitenwechsel an der Achillessehne schwer, so dass er seinem Team die nächsten Wochen und Monate nicht zur Verfügung stehen wird. Der FC Grimma wünscht dem älteren Sohn unseres Trainers einen schnellen Genesungsverlauf und dass er bald wieder seine Elf auf das Feld führen kann.

Nach dem indiskutablen Hallenturnier in Hausdorf waren die Gastgeber schnell auf Wiedergutmachung aus. Dies erlebten die Zuschauer vor allem in den ersten 20 Minuten, wo der Zwei-Klassen-Unterschied deutlich zu sehen war. Bereits nach fünf Minuten führten die Hausherren mit 2:0 – zweimal war Christoph Jackisch jeweils Initiator des Treffers. Zunächst setzte er mustergültig Nikita Bondarenko in Szene, welcher im Anschluss per Flachschuss zum 1:0 traf (3.). Anschließend sah der Linksfuß den besser postierten Moritz Griesbach, der daraufhin noch einen Haken schlug und die Kugel zum 2:0 im langen Eck unterbrachte (5.). Bad Lausick war auch in der Folgezeit ausschließlich mit Defensiv-Aufgaben beschäftigt, Angriff auf Angriff rollte auf das Tor der Kurstädter. Dabei lagen weitere Grimmaer Treffer im Bereich des Möglichen, doch konnten die Gastgeber hochkarätige Gelegenheiten nicht nutzen. Zunächst setzte Robin Brand den Ball am bereits verwaisten Gäste-Gehäuse vorbei (8.), anschließend zeigte sich Lausicks Schlussmann David Hofmann im Eins-gegen-Eins-Duell gegen Bondarenko voll auf der Höhe (15.). Bei einem Versuch von Tim Mattheus, nach vorheriger Griesbach-Eingabe, wäre der Gäste-Keeper jedoch chancenlos gewesen, doch rettete Lausicks Innenverteidiger Nicky Richter hier in höchster Not (17.). Kurz darauf erhöhte der Favorit allerdings auf 3:0. Nachdem Matthias Walter im eigenen Strafraum Griesbach über die Klinge springen ließ, entschied der jederzeit sicher amtierende Schiedsrichter Jens Rohland (Borna) sofort auf Strafstoß. Jackisch ließ sich die Möglichkeit vom Punkt nicht nehmen und schickte Hofmann ins falsche Eck – 3:0 (19.).

Doch nach dieser fulminanten Anfangsphase nahmen die Muldestädter fortan entscheidend den Fuß vom Gas. Die Aktionen waren in der Folgezeit nicht mehr so temposcharf, in der Ballzirkulation wurde man nun etwas unsauber. So kamen die Gäste kurz darauf zum 3:1, als ein Rückpass von Stefan Tröger etwas zu kurz geriet und der Ex-Grimmaer Marvin Gräf den Ball mühelos im Tor unterbrachte (23.). Zwei Minuten später meldeten sich die Gäste mit einem Versuch von Tommy Klotsche abermals zu Wort, doch packte Pascal Birkigt im Grimmaer Gehäuse sicher zu (25.). Zwar blieben die Platzherren auch in der Folgezeit die dominierende Elf, doch in Sachen Präzision im Passspiel erreichte man fortan die ersten 20 Minuten nicht mehr. Nichtsdestotrotz waren durchaus Gelegenheiten vorhanden, um das Ergebnis wieder anwachsen zu lassen. Über die linke Seite sorgte der agile Moritz Diermann mit scharfen Eingaben immer wieder für Gefahr, doch verpassten zunächst haarscharf Freund und Feind (34.), wobei anschließend Michel Schwarz knapp verzog (34.). Kurz darauf versuchte sich Grimmas Kapitän nach Ablage von Brand aus der Distanz – knapp drüber (36.). Die Gäste kamen in dieser Phase über Ansätze kaum hinaus. Außer einem Schuss von Stefan Fliegner kamen die Kurstädter zu keinerlei Entlastung, doch brauchte Birkigt hier nicht einzugreifen (vorbei, 37.). Stattdessen stellten die Muldestädter noch vor der Halbzeit den alten Drei-Tore-Abstand wieder her. Nach einem schnell vorgetragenen Angriff passte abermals Jackisch flach nach innen, der mitgelaufene Brand brauchte nur noch den Fuß hinzuhalten und erhöhte auf 4:1 (38.). Bondarenko hätte kurz vor dem Pausenpfiff sogar noch einen drauflegen können, doch strich sein Schuss hauchzart am Tor vorbei (44.) – ein Abspiel auf den besser postierten Brand wäre hier wohl die bessere Variante gewesen.

Die Geschichte der zweiten Hälfte ist indes schnell erzählt. Grimma blieb die feldüberlegene Mannschaft, doch in Sachen Tempo und Pass-Intensität baute die Elf weiter ab. Zwei Distanzschüsse von Schwarz verfehlten knapp das Ziel (49., 59.), ein Griesbach-Treffer, nach einer Diermann-Flanke, fand aufgrund einer Abseitsposition leider keine Anerkennung (54.). Daher musste für den fünften Grimmaer Treffer eine Standardsituation herhalten – nach einem Eckball von Jackisch köpfte Jonas Konzok mustergültig zum 5:1 ein (63.). Damit hatte der Sommer-Rückkehrer aus Eilenburg bei allen fünf Treffern seine Füße im Spiel, wobei ein weiterer Assist-Punkt dazu kommen müssen, wenn Griesbach nach Jackisch-Zuspiel nicht am gut reagierenden Jonas Berger im Gehäuse der Kurstädter gescheitert wäre (67.). Stattdessen mussten die Gastgeber nach einem erneuten schweren Fehler im Spielaufbau den zweiten Gegentreffer hinnehmen. Klotsche ließ sich frei vor Schiffel nicht zweimal bitten und verkürzte auf 5:2 (68.). Zwar hatten die Muldestädter in der Endphase der Begegnung weitere Möglichkeiten das Ergebnis weiter in die Höhe zu schrauben, doch ließ man vor dem Tor einfach zu viel liegen. Dabei erwies sich Gäste-Schlussmann Berger allzu oft als unüberwindbares Hindernis. Bei Versuchen von Schwarz (73., 86.) und Bondarenko (83., 90.) reagierte Lausicks Keeper klasse, weiterhin lenkte Berger einen sehenswerten Jackisch-Freistoß sensationell an den Pfosten (74.). Bei einem Treffer von Konzok wäre der Gäste-Keeper dann zwar machtlos gewesen, doch lag beim Torschützen auch hier eine Abseitsposition vor (75.). Als weitere Schüsse von Jackisch (85.) und des eingewechselten Louis Walter (87.) ebenfalls knapp das Tor verfehlten, war der 5:2-Erfolg des Favoriten letztendlich Gewissheit.

„Dieses Spiel hat für uns jeglichen Zweck erfüllt“, so Gäste-Trainer Ronald Werner. „Meine Jungs haben heute in Sachen Tempo einiges gelernt und gesehen, wie höherklassig die Fehler bestraft werden. Für uns war es daher eine ordentliche Sache.“ Sein Gegenüber war mit der Vorstellung seiner Elf nur bedingt zufrieden. „Solche zwei Gegentore dürfen wir so nicht bekommen, das ärgert mich maßlos“, so Steffen Ziffert. „Weiterhin haben wir nach guten ersten 20 Minuten aufgehört, das Tempo hochzuhalten. In Sachen Chancenverwertung haben auch etwas zu viel liegengelassen, der Sieg hätte höher ausfallen müssen. Kurzum: Wir haben schon noch einiges zu tun, um zum Pokalspiel in Großenhain am 21.01. unserer Favoritenrolle gerecht zu werden.

Bis dahin sind noch knapp zehn Tage Zeit, bis dahin werden die Muldestädter noch zwei weitere Testspiele absolvieren. Bereits am Samstag sind die Ziffert-Schützlinge im heimischen Husaren-Sportpark wieder gefordert, wenn mit Regionalligist Viktoria Berlin ein echter Gradmesser nach Grimma kommt. Auch die Kurstädter werden am Samstag erneut testen. Um 12.00 Uhr empfangen die Werner-Schützlinge an der Naunhofer Clade den Kreisoberliga-Spitzenreiter Roßweiner SV.

Tom Rietzschel


Bilder vom Spiel

Fotos: Dieter Koch