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Grimma fährt als Außenseiter nach Plauen

Vorschau auf den 13. Spieltag der NOFV-Oberliga Süd

 

VFC Plauen – FC Grimma

 

Datum:            Samstag, 12.11.2022

 

Spielort:          Vogtlandstadion, Plauen

 

Anstoß:           13.30 Uhr

 

Ärgerlich war sie schon, die letztwöchige 1:2 (0:1)-Niederlage des FC Grimma im heimischen Husaren-Sportpark gegen den VfB Auerbach. Dabei präsentierten sich die Muldestädter im Vergleich zu den Vorwochen spielerisch deutlich verbessert und hätten sich in diesem Duell auf Augenhöhe durchaus ein Unentschieden verdient gehabt – zu Zählbarem reichte es am letzten Samstag jedoch nicht. Ein durchdachter Angriff des Regionalliga-Absteigers im zweiten Durchgang reichte aus, um den Gastgebern die erste Heimniederlage der laufenden Saison beizubringen – umso bitterer, da der Gegner nicht unbedingt besser war. „Auerbach hat am Ende des Tages den Lucky Punch gesetzt, doch trotz der Niederlage können auf der gezeigten Leistung aufbauen“, resümierte Trainer Steffen Ziffert nach dem Abpfiff. „Eine Steigerung zu den letzten Wochen war unverkennbar. Daran müssen wir anknüpfen, dann werden wir sehr zeitnah wieder erfolgreich sein.“ Doch werden die Aufgaben in den kommenden Wochen gewiss nicht einfacher. Nach den Niederlagen in Sandersdorf und letzten Samstag gegen Auerbach ist der Vorsprung zur abstiegsgefährdeten Region noch einmal kleiner geworden, auch, weil die Oberliga in dieser Saison mehr als ausgeglichen ist. Nichtsdestotrotz hat die Mannschaft bisher bewiesen, dass sie jedem Gegner wehtun kann, wenn man in den 90 Minuten an die Leistungsgrenze geht. Und genau dies ist am Wochenende wieder von Nöten, da den Muldestädtern eine schwere Auswärtsaufgabe bevorsteht. Am Samstag führt die Reise zum VFC Plauen, der sich nach anfänglichen Startschwierigkeiten langsam gefestigt hat und die letzten beiden Begegnungen deutlich für sich entscheiden konnte. Der Anstoß im Plauener Vogtlandstadion erfolgt am Samstag um 13.30 Uhr.

Nachdem sich der VFC in der letzten Saison über lange Zeit mit dem FC Rot-Weiß Erfurt einen erbitterten Kampf um die Oberliga-Meisterschaft lieferte, galt die Mannschaft zusammen mit dem Regionalliga-Absteiger FC Eilenburg sowie dem VfB 1921 Krieschow als einer der drei Top-Favoriten auf den Staffelsieg. Allerdings setzen die Vogtländer den Saisonstart komplett in den Sand und holten aus den ersten vier Begegnungen nur drei Punkte. Niederlagen in Zorbau (1:3) sowie daheim gegen Sandersdorf (0:1) und Freital (0:2) waren zweifellos nicht das, was man sich beim VFC vorstellte. Zwar gewann man zwischendrin vor über 1.000 Zuschauern das Vogtland-Derby beim VfB Auerbach (3:1), doch waren die Erwartungen in Plauen zu Saisonbeginn zweifellos andere. „Natürlich haben wir uns den Start etwas anders vorgestellt, doch sind die Gründe hierfür recht einfach“, blickt VFC-Trainer Robert Fischer auf die ersten vier Begegnungen zurück. „Wir haben im Sommer einige erfahrene Akteure abgeben müssen und haben in diesem Zusammenhang viele junge Spieler dazu geholt. Ich hätte mir natürlich gewünscht, dass die Mechanismen etwas eher greifen, doch unterliegen die jungen Kicker einfach noch normalen Leistungsschwankungen. Mittlerweile ist das Team immer besser zusammen gewachsen, hinzu kommt, dass einige Leistungsträger nach Verletzungen wieder zurückgekehrt sind. Demzufolge haben wir uns in den letzten Wochen deutlich stabilisiert, doch müssen wir natürlich weiter punkten.“ Dabei kann man die Ausführungen des Plauener Trainers nur bestätigen, wenn man sich die Ergebnisse ab September anschaut. Zwar hatte man im Sachsenpokal beim Landesklassisten SV Wesenitztal (3:2 nach Verlängerung) noch große Mühe, doch in der Meisterschaft kam der VFC langsam in die Spur. Einzig die Auswärtsbegegnung in Wernigerode verloren die Plauener (2:3), so dass ein gewisser Aufwärtstrend deutlich zu sehen ist. Vielleicht wäre sogar noch mehr möglich gewesen, doch handelte man sich in Nordhausen (3:3 nach 2:0-Führung) sowie daheim gegen Rudolstadt (1:1) unnötige Punktverluste ein. Mittlerweile hat man in Plauen 18 Punkte auf der Habenseite, so dass man das ausgegebene Saisonziel noch lange nicht aus den Augen verloren hat. „Wir wollen im oberen Drittel landen und die Top-5 angreifen“, so Coach Robert Fischer. Diesbezüglich hat sein Team in den vergangenen beiden Spielen schon einiges getan – binnen sieben Tagen gelangen den Vogtländern zwei Kantersiege. Zunächst holte man daheim gegen den FC Oberlausitz Neugersdorf einen 0:1-Rückstand auf und schoss den Kontrahenten mit 5:2 aus der heimischen Arena, anschließend siegte man in Dachwig beim FC An der Fahner Höhe mit 5:0, wobei es dort zur Pause noch torlos 0:0 stand. „Wir haben das unbegrenzte Vertrauen in unseren Kader, dass wir die gesteckten Ziele erreichen“, so Coach Fischer. „Allerdings müssen wir insgesamt etwas Geduld haben. In unserem Kader sind sehr viele entwicklungsfähige Spieler, leichte Leistungsdellen sind dort sicherlich nicht auszuschließen.“ Weiterhin freut sich der ehemalige Torjäger, der in seiner Karriere u.a. für den FC Rot-Weiß Erfurt, den FC Sachsen Leipzig, den ZFC Meuselwitz und den SSV Markranstädt spielte, dass seine Elf im Sachsenpokal ebenfalls ihre Hausaufgaben erledigte und am nächsten Mittwoch ein echtes Highlight miterleben darf. Im Achtelfinale des sächsischen Cup-Wettbewerbs gastiert am Buß- und Bettag (Anstoß: 15.00 Uhr) kein anderer als Drittligist Dynamo Dresden im Vogtlandstadion – eine absolute Belohnung für die junge Mannschaft in den vergangenen Wochen. Nichtsdestotrotz liegt der Fokus des VFC erst einmal auf dem Heimspiel gegen Grimma, was Trainer Fischer auch immer wieder betont. „Wenn wir weiter dranbleiben wollen, müssen wir dieses Heimspiel gewinnen“, so der VFC-Coach. „Allerdings ist Grimma ein extrem unangenehmer Gegner. Ich erwarte daher ein Spiel auf Augenhöhe, wo die Tagesform und Nuancen ausschlaggebend sein werden. Daher müssen wir alles investieren, um diesen Gegner in die Knie zu zwingen.“

Die Muldestädter werden ihrerseits alles dafür tun, den leichten Aufwind der Vogtländer wieder zu stoppen. „Plauen geht definitiv als Favorit in dieses Spiel, doch wollen wir unsere Außenseiter-Chance dort nutzen“, so Trainer Steffen Ziffert. Auch wenn das Resultat in der Vorwoche nicht den Vorstellungen des Übungsleiters entsprach – Verbesserungen zu den Begegnungen im Vorfeld waren unübersehbar. Was jedoch augenscheinlich war, dass die Mannschaft im letzten Drittel weiterhin noch große Reserven hat. „Oftmals haben wir vor dem gegnerischen Strafraum die falsche Entscheidung getroffen, waren dort im Passspiel zu unsauber oder einfach nicht zwingend genug“, so Ziffert. „Daran werden wir weiterhin konsequent arbeiten, da wir uns natürlich nicht nur auf Standards verlassen können.“ Personell sieht es weiterhin recht ordentlich aus, so dass man mit einem schlagkräftigen Kader die Reise ins Vogtland antreten wird. Zweifellos ist man im Grimmaer Lager recht gut über den kommenden Gegner informiert, wo man natürlich auch das leichte Hoch der Vogtländer zur Kenntnis genommen hat. „Plauen hat mit 30 Treffern aktuell die meisten der Liga erzielt, so dass wir schon wissen, was auf uns zukommt“, so Steffen Ziffert im Vorfeld. „Daher müssen wir im Defensivbereich wieder kompakt und organisiert agieren. Dieser Fakt hat uns lange Zeit stark gemacht – fünf Gegentore in den letzten beiden Begegnungen sind einfach zu viel. Nichtsdestotrotz müssen wir jedoch auch im Spiel nach vorn Akzente setzen. Sollte uns dies gelingen, bin ich recht zuversichtlich, dass wir in Plauen etwas mitnehmen können.“

Tom Rietzschel