Vorschau auf den 7. Spieltag der
NOFV-Oberliga Süd
FC Grimma –
VfB 1921 Krieschow
Datum: Samstag, 01.10.2022
Spielort: Husaren-Sportpark, Grimma
Anstoß: 14.00 Uhr
Nachdem man in der vergangenen Saison nur ganz knapp dem Oberliga-Abstieg entrinnen konnte, ist der FC Grimma in dieser Spielzeit sehr ordentlich aus den Startlöchern gekommen. Elf Punkte aus den ersten sechs Begegnungen bedeuten aktuell Platz sechs. Hinzu kommt der Einzug ins Achtelfinale um den Sachsenpokal, nachdem man in diesem Wettbewerb die Landesklasse-Vertreter von Germania Chemnitz (4:1) und Eintracht Niesky (2:0) bezwingen konnte. In der Meisterschaft sorgte die Mannschaft von Trainer Steffen Ziffert dagegen vor zwei Wochen für Furore, als man im heimischen Husaren-Sportpark den damaligen Tabellenführer FC Eilenburg knapp mit 1:0 (1:0) bezwang. Doch bei aller Euphorie – alle im Grimmaer Lager sind sich einig, dass auch diese Saison wieder knochenhart wird. Der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) reduziert die Südstaffel der Oberliga ab der kommenden Saison auf nur noch 16 Teams, daher ist es umso besser, sich frühzeitig aus der kritischen Region entfernen zu können. Doch dazu müssen die Muldestädter weiter punkten, wobei man am Wochenende ein richtiges „Brett“ vor der Brust hat. Am Samstag um 14.00 Uhr gastiert mit dem VfB 1921 Krieschow ein weiterer Staffelfavorit in Grimma, der nach einem verpatzten Saisonstart zuletzt vier Oberliga-Siege in Folge einfahren konnte und somit das Feld langsam von hinten aufrollt.
„Wir hatten im Sommer durch das Landespokal-Finale gegen Energie Cottbus nur zwei Wochen Pause. Körperlich und vom Kopf her waren wir in den ersten beiden Saisonspielen noch gar nicht da“, erklärt VfB-Trainer Toni Lempke die beiden hohen Auftakt-Pleiten gegen den VfL Halle 96 (1:4) und in Nordhausen (1:5). „Aufgrund dieser Tatsache war insgeheim solch ein schlechter Start vielleicht sogar abzusehen – auch wenn wir natürlich versucht haben, dem gegenzusteuern.“ Doch in den folgenden Begegnungen fanden die Lausitzer recht schnell den Turn-Around. Siege gegen Rudolstadt (3:0), in Wernigerode (5:1), daheim gegen Neugersdorf (2:0) und zuletzt in Dachwig (3:0) sorgten dafür, dass die Krieschower nun wieder im Tabellenvorderfeld angekommen sind. „Diese beiden Auftakt-Spiele waren eine Art Wachrüttler für unsere Mannschaft“, so Trainer Lempke, Sohn vom Cottbuser Energie-Urgestein Ralph Lempke. „Die Truppe hat in den folgenden Wochen verinnerlicht, erst einmal wieder Fußball arbeiten zu müssen. Das hat sie auf eine sehr ordentliche Art und Weise hinbekommen, so dass wir jetzt wieder ganz gut drin sind.“
Seit Jahren belegen die Lausitzer immer wieder vordere Tabellenränge der Oberliga und profitieren aufgrund ihrer räumliche Nähe natürlich vom Nachbarn FC Energie Cottbus. Eine Vielzahl von Akteuren gingen in ihrer fußballerischen Laufbahn durch das Cottbuser Nachwuchsleistungszentrum, so dass aufgrund deren Ausbildung richtig viel Qualität im Kader des VfB vorhanden ist. „Platz eins nehmen wir aber nicht in den Mund. Die Liga viel zu ausgeglichen, jedes Wochenende kommen jede Menge überraschende Ergebnisse zustande“, so der Krieschower Coach. „Es gibt sicherlich vier, fünf Mannschaften, die den Staffelsieg unter sich ausmachen werden. Fakt ist, dass es unser Anspruch ist oben mitzuspielen. Wir wollen unter den Top-4, noch besser, unter den Top-3 einkommen.“ Diesbezüglich hat der VfB auf jeden Fall einen Kader beisammen, der in der Lage ist, dieses Ziel zu erreichen. „Für die Breite hätte zwar gern noch den einen oder anderen Spieler gehabt, doch welcher Trainer möchte das nicht gern“, so Lempke. „Wir bewegen uns auf Amateur-Ebene, vieles ist eine Frage der finanziellen Mittel. Daher bin ich mit meinem Personal zufrieden.“ Dabei ruhen die Krieschower Hoffnungen zweifelsohne auf ihrer „Lebensversicherung“ Andy Hebler. Der Torjäger, der die Oberliga seit Jahren in Grund und Boden schießt, hat auch in dieser Saison bereits neunmal in der Meisterschaft zugeschlagen. Hinsichtlich der Partie am Samstag hat der Krieschower Trainer ganz klare Erwartungen. „Grimma verfügt über eine körperbetonte, athletisch sehr gute Mannschaft“, so Lempke. „Es wird sicherlich wieder eine knappe Kiste, ich denke die Chancen stehen 50 zu 50.“
Im Lager der Grimmaer ist man sich zweifelsohne über die Schwere dieser Aufgabe im Klaren, doch hat die Mannschaft in den letzten Wochen gezeigt, dass sie zu allem in der Lage ist. Vier Punkte waren die Ausbeute aus den Duellen gegen die Spitzenteams Freital (1:1) und Eilenburg (1:0) – dem Regionalliga-Absteiger aus Nordsachsen fügte man im Derby damit die erste Saisonniederlage zu. Demzufolge gehen die Muldestädter auch diese Partie optimistisch an. „Krieschow gehört zweifelsohne zum engen Favoritenkreis auf den Staffelsieg, zumal sie nach ihrem verpatzten Saisonstart gewaltig im Kommen sind“, schätzt Trainer Steffen Ziffert den Gegner ein. „Doch wir spielen zu Hause und wollen natürlich weiter punkten.“ Diesbezüglich wurde auch in dieser Trainingswoche wiederum fokussiert und konzentriert gearbeitet, auch wenn in den Einheiten der eine oder andere Akteur aufgrund von Verletzungen und Urlaub nicht zur Verfügung stand. „Doch wir machen das Beste daraus“, so Trainer Steffen Ziffert. „Unser Kader ist breit, alle Spieler haben die Befähigung Oberliga zu spielen. Ich habe im Vorfeld immer gesagt, dass wir jeden Akteur benötigen.“ So werden die Gastgeber auch am Wochenende alles in die Waagschale werfen, um weiter auf dem Punktekonto anschreiben zu können. „Wir wissen, wo wir herkommen“, so der FC-Coach demütig. „Krieschow ist für mich Favorit in diesem Spiel, doch werden wir auch diesmal unsere Chance suchen.“
Tom Rietzschel