Wernesgrüner-Sachsenpokal • 3. Hauptrunde
FV Eintracht Niesky – FC Grimma 0:2 (0:0)
Niesky: Sobczak – Harbaum, Berg, Geduhn – Dominik (ab 60. Schneider), F. Zieschang, Pluta, Eckhardt – Löper (ab 84. Müller) – Kleschatzky, Grohme – Trainer: Kuntke
Grimma: Birkigt – Konzok, Bartsch, T. Ziffert, Mattheus – Tröger, Wolf – Jackisch, Griesbach (ab 20. Walter), Spreitzer (ab 68. Markus) – Bondarenko – Trainer: St. Ziffert
Schiedsrichter: Kluge (Flöha) – Schiedsrichter-Assistenten: Weise (Flöha), Wehnert (Haselbachtal) – Tore: 0:1 Bondarenko (86.), 0:2 Bartsch (90.+1) – Gelbe Karten: Berg (Foulspiel – 37.) – Bondarenko (Unsportlichkeit – 74.), Jackisch (Foulspiel – 80.), Mattheus (Foulspiel – 83.), Walter (Unsportlichkeit – 89.) – Reservebänke: Eng (Tor), Odrzywolski, Scharf – Evers (Tor), Neuhaus, Jentzsch – Zuschauer: 85 in der Jahnsportstätte zu Niesky
Niesky. Der FC Grimma hat seine Pflichtaufgabe erfüllt und die Qualifikation für das Achtelfinale im Wernesgrüner-Sachsenpokal realisiert. Beim Landesliga-Absteiger FV Eintracht Niesky siegten die Muldestädter mit 2:0 (0:0), doch riss der Oberligist dabei wahrlich keine Bäume aus. Über die komplette Spielzeit taten sich die Grimmaer enorm schwer, weil man einerseits mit viel zu wenig Tempo agierte und andererseits im Passspiel eine viel zu hohe Fehlerquote an den Tag legte. So konnten sich die diszipliniert auftretenden Oberlausitzer im Rückwärtsgang immer wieder formieren und auf Grundlage einer kompakten Defensive dem Gegner über die komplette Spielzeit Paroli bieten. Bis vier Minuten vor Schluss war der Underdog der Verlängerung nah, ehe die Muldestädter doch noch erbarmungslos zustachen. Als nur noch wenige der 85 Zuschauer mit einem Treffer rechneten, jagte Nikita Bondarenko einen Linksschuss ins obere Eck (86.), Lucas Bartsch machte in der Nachspielzeit endgültig den Deckel drauf (90.+1). „Es war die erwartet schwierige Aufgabe, mit etwas anderem habe ich nicht gerechnet“, resümierte Trainer Steffen Ziffert im Nachgang. „Allerdings haben wir unser Ziel erreicht und sind eine Runde weiter gekommen. Dass wir hier nicht geglänzt haben, steht jedoch völlig außer Frage. Aber nochmal – dies konnte man im Vorfeld auch nicht erwarten. Wir sind im Achtelfinale und das zählt am Ende.“ Nieskys Trainer Enrico Kuntke konnte, trotz des Ausscheidens, nur lobende Worte über sein Team verlieren. „Natürlich bin ich hinsichtlich der Schlussphase etwas enttäuscht“, so der Eintracht-Coach. „Aber insgesamt bin ich stolz auf meine Mannschaft. Wir haben uns sehr gut verkauft und unseren Zuschauern ein gutes Spiel geboten. Insgesamt habe ich keinen Klassenunterschied gesehen.“
Musste am vergangenen Wochenende im Oberliga-Heimspiel gegen Eilenburg sogar der eine oder andere Akteur aufgrund der vorgeschriebenen 18er-Kader-Grenze die Partie von der Tribüne aus verfolgen, hatten die Muldestädter diesmal arge Nöte, überhaupt eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen. Neben den urlaubenden Michel Schwarz, Robin Brand und Stefan Ronneburg konnte man zusätzlich auf die verletzten Matty Goldammer, Nico Becker, Jakob Funken, Sebastian Albert und Felix Beiersdorf sowie auf den kranken Jonathan Burkhardt nicht zurückgreifen. Angesichts dieser Tatsache setzte sich Co-Trainer Mirko Jentzsch sogar als Wechselspieler auf die Bank, so dass wenigstens 14 gesunde Feldspieler zur Verfügung standen.
Dies soll allerdings nicht als Ausrede geltend gemacht werden, dass die Gäste von Beginn an große Probleme hatten, um ins Spiel zu finden. Zweifelsohne hatten die Muldestädter erwartungsgemäß mehr Ballbesitz, doch torgefährliche Aktionen brachten die Ziffert-Schützlinge zunächst nicht zustande. Dies lag zum einen an einer extrem hohen Fehler-Quote im Passspiel, andererseits an einer sehr aufopferungsvoll verteidigenden Nieskyer Mannschaft. Einen Hauch von Torgefahr erzeugte der Oberligist zunächst einzig nach Standardsituationen. Hier tat sich Rückkehrer Christoph Jackisch hervor, doch nachdem der erste Freistoß knapp über den Querbalken zischte (28.), lenkte Eintracht-Schussmann Aleksander Michal Sobczak den zweiten über die Latte (38.). Aus dem Spiel heraus hatten den Gäste quasi nichts Zwingendes, weil man einfach das Tempo nicht hoch genug hielt. Ein Schuss von Nikita Bondarenko (vorbei, 31.), ein abgefälschter Versuch von Toni Ziffert (vorbei, 39.) – das war es schon, was die Muldestädter offensiv zustande brachten. Niesky legte erwartungsgemäß das Hauptaugenmerk auf die Defensivaufgaben, offensiv kamen die Ostsachsen nur selten über Ansätze hinaus. So war es einzig Richard Dominik, der sich mit einem Torabschluss versuchte, doch brauchte FC-Schlussmann Pascal Birkigt hier nicht einzugreifen (drüber, 41.). Auf der Gegenseite fand eine Flanke von Tim Mattheus zwar noch einmal den Kopf von Bondarenko, doch war Sobczak damit nicht zu bezwingen (43.). Diese Grimmaer Torabschlüsse waren jedoch eine Seltenheit – aufgrund der äußerst überschaubaren Vorstellung wäre eine Pausenführung auch nicht wirklich verdient gewesen.
Auch nach dem Wechsel sahen die Zuschauer ein ähnliches Bild. Niesky weiterhin sehr stabil im Defensivbereich – Grimma zwar auch in der Folge feldüberlegen, jedoch ohne Mittel. Angesichts dieser Tatsache trauten sich die Einheimischen fortan offensiv sogar mehr zu. Aus der Distanz versuchten sich Florian Zieschang (51.) und Kapitän Sebastian Berg per Freistoß (60.), doch fehlten hier jeweils die berühmten Zentimeter. Auf der Gegenseite hätte jedoch Jonas Konzok die Nerven im Grimmaer Lager etwas beruhigen können, doch nach einem Getümmel im Nieskyer Strafraum scheiterte er aus Nahdistanz im gut reagierenden Sobczak (53.).
So blieb es weiterhin eine zähe Angelegenheit, wobei die Gäste im Anschluss sogar Glück hatten, nicht in Rückstand zu geraten. Nach einer guten Kombination hätten die Platzherren in Führung gehen müssen, doch drosch Pascal Löper einen Rückpass von Anton Harbaum aus vielversprechender Position über den Grimmaer Kasten (61.). „Wenn wir hier in Führung gehen, denke ich, dass wir eine realistische Chance haben, dieses Spiel zu gewinnen“, ärgerte sich Eintracht-Trainer Enrico Kuntke nach dem Abpfiff. Doch auch dieses Wecksignal erkannten die Muldestädter nicht wirklich, weiterhin blieb vieles Stückwerk. Einzig Jackisch versuchte sich abermals mit einem Freistoß, doch stellte auch dies für Sobczak kein großes Problem dar (65.). Die beste FC-Möglichkeit hatte dann schon der eingewechselte Louis Walter, doch, im Torabschluss etwas überhastet, zischte die Kugel über den Querbalken (68.). Ansonsten blieb Niesky im Defensivbereich weiterhin äußerst kompakt und hatte durch Fritz Geduhn sogar den nächsten Torabschluss zu verzeichnen – Birkigt tauchte jedoch blitzschnell ab (79.).
So verrann den Gästen immer mehr die Zeit, mit viel Leidenschaft und kämpferischen Aufbegehren kamen die Oberlausitzer der Verlängerung immer näher. Doch als kaum einer mehr daran glaubte, legten die Grimmaer quasi aus dem Nichts doch noch den vorzeitigen Grundstein für den Einzug ins Achtelfinale. Sehr gut von Leonhard Wolf eingeleitet, zog Bondarenko von der Strafraumgrenze ansatzlos mit links ab und wuchtete die Kugel zum 0:1 ins obere Eck (86.). Niesky setzte in der Schlussphase daraufhin alles auf eine Karte, Eintracht-Trainer Enrico Kuntke beorderte beim letzten Eckball auch noch Torhüter Sobczak mit nach vorn. Als diese Ecke jedoch erfolgreich verteidigt werden konnte, fuhren die Gäste in der Nachspielzeit einen blitzschnellen Konter und machten damit endgültig alles klar. Jackisch zog auf der linken Seite auf und davon und legte die Kugel im Anschluss auf den mitgelaufenen Lucas Bartsch quer, welcher die Kugel mühelos ins verwaiste Gehäuse einschob – 0:2 (90.+1).
Fazit: Kompliment an Niesky – die Ostsachsen zogen sich sehr achtbar aus der Affäre und verlangten dem Oberligisten alles ab. Auf der anderen Seite war die Vorstellung der Grimmaer Rumpftruppe äußerst überschaubar, doch im Pokal zählt am Ende des Tages nur der Einzug in die nächste Runde. Dies wurde erreicht, auch wenn die Partie mit der bösen Sprunggelenks-Verletzung von Moritz Griesbach noch eine Hiobsbotschaft parat hatte (20.). Bleibt zu hoffen, dass sich die Diagnose nicht als allzu gravierend herausstellt. Gut sieht es aktuell jedoch nicht aus. Da fiel es fast schon in den Hintergrund, dass Stefan Tröger nach seinem im letztjährigen August in Erfurt zugezogenen Kreuzbandriss zum ersten Mal wieder ein Pflichtspiel im FC-Trikot absolvierte – und dies aufgrund der angespannten Personalsituation sogar über die volle Distanz…
Tom Rietzschel
Im Spiegel der Presse und der Digitalen Medien
Spiel auf Augenhöhe endet glücklich für den Oberligisten
Niesky. Die Rollen vor dem Spiel waren klar verteilt. Der Oberligist aus Grimma ging als Favorit ins Spiel und den Nieskyern blieb nur die Chance, mit einer couragierten Leistung die Gäste zu ärgern und vielleicht für eine Überraschung zu sorgen. Und das taten sie, wenn auch am Ende leider nicht von Erfolg gekrönt. Aber der Reihe nach…
Die ersten Minuten waren geprägt von konsequentem Pressing-Spiel beider Teams. Dies führte immer wieder zu Ballverlusten und somit gab es kaum Strafraumszenen bzw. Torchancen. Die erste Chance hatte dann Niklas Kleschatzky in der 15. Spielminute, aber sein Schuss wurde zur Ecke geklärt. Kurz darauf ein Freistoß von Adrian Eckhardt, aber auch dieser ging neben das Tor. Dann kamen die Grimmaer etwas besser ins Spiel und erarbeiteten sich erste Torchancen. Hier konnten sich die Nieskyer aber auf ihre Hintermannschaft verlassen. In dieser Phase beschränkten sich die Gastgeber auf konsequentes Konterspiel. Zum Ende der ersten Halbzeit hätte einer dieser Konter über Richard Dominik die Führung fast gebracht. Aber sein Ball ging knapp über ́s Tor. So ging es mit dem 0:0 in die Halbzeitpause.
Wer jetzt dachte, dass der Oberligist in der zweiten Halbzeit den Druck erhöhen wurde, um somit schnell für eine Spielentscheidung zu sorgen, sah sich getäuscht. Im Gegenteil, die Nieskyer dominierten mehr und mehr das Spiel und erarbeiteten sich Torchancen. Florian Zieschang aus dem Hinterhalt, ein Freistoß von Sebastian Berg und die wohl klarste Chance durch Pascal Löper in der 60. Spielminute wären zu diesem Zeitpunkt die wohl verdiente Führung gewesen. Grimma konterte immer wieder gefährlich, aber scheiterte mehrfach an der guten Abwehr der Gastgeber. In der 80. und 84. Spielminute nochmals zwei große Chancen für Niesky durch Florian Zieschang und Pascal Löper. Aber leider konnten die Nieskyer Fans auch dieses Mal nicht jubeln. So stellte man sich schon fast auf die folgerichtige Verlängerung ein. Hier hatten die Gäste aber was dagegen. Sie hatten den spielentscheidenden, glücklicheren Moment in der 86. Spielminute. Über außen wurde Nikita Bondarenko ins Spiel gebracht. Er umspielte zwei Verteidiger und vollendete zum 0:1 für Grimma. Es waren zwar noch fünf Minuten zu spielen und Niesky warf nochmal alles nach vorn. Als beim Eckball in der 91. Minute der Ball nicht ins gegnerische Tor ging und die Grimmaer in Ballbesitz kamen, konterten sie auf ́s leere Tor und Lucas Bartsch erzielte das 0:2. Kurz darauf gab ́s dann den Schlusspfiff und natürlich gesenkte Köpfe bei den Nieskyern. Waren sie doch so nah dran an der großen Überraschung. Sie lieferten den couragierten Pokalfight und sorgten für ein Spiel auf Augenhöhe.
Glückwunsch an den FC Grimma zum Einzug ins Achtelfinale im Wernesgrüner-Sachsenpokal. Die Gäste waren sich schon bewusst, dass sie heute „mit einem blauen Auge“ davongekommen sind. Sie mussten anerkennen, dass die Nieskyer nicht nur wacker dagegenhielten und dem Favoriten das Leben mehr als schwer machten. Die Nieskyer waren dran an dem Tor, was den Einzug in die nächste Pokalrunde hätte bedeuten können. Der Ärger über das Ausscheiden sollte schnell verfliegen, im Gegenteil, Das Team darf für sich mitnehmen, dass man durchaus gegen einen Oberligisten mitspielen kann. Jetzt gilt es diesen Schwung mitzunehmen, denn am kommenden Samstag geht es zum Spitzenspiel gegen den Tabellendritten der Landesklasse Ost, dem SV Wesenitztal.
Quelle: www.fv-eintracht-niesky.de
Die 3. Hauptrunde in der Übersicht
Bornaer SV – FSV Zwickau 0:11 (0:3)
SV Naunhof 1920 – SC Freital 0:4 (0:3)
FV Eintracht Niesky – FC Grimma 0:2 (0:1)
SG Motor Wilsdruff – SSV Markranstädt 1:0 (0:0)
BSV Einheit Frohburg – SV Lipsia 93 Eutritzsch 6:7 n.E. (1:1, 1:1)
ATSV Frisch Auf Wurzen – SG Dynamo Dresden 0:11 (0:5)
SV Tanne Thalheim – Chemnitzer FC 0:4 (0:1)
TSV Rotation Dresden – Heidenauer SV 0:3 (0:1)
SG Handwerk Rabenstein – SG Taucha 99 6:4 n.E. (0:1, 1:1)
Radefelder SV 90 – Bischofswerdaer FV 08 1:3 (1:0)
SG Rotation Leipzig 1950 – VFC Plauen 1:5 (0:2)
FV Dresden 06 Laubegast – FC Oberlausitz Neugersdorf 2:3 n.V. (1:0, 11:1)
HFC Colditz – FSV Budissa Bautzen 1:2 n.V. (0:0, 1:1)
BSG Chemie Leipzig – 1. FC Lokomotive Leipzig 7:8 n.E. (0:0, 0:0)
FC Eilenburg – FC Erzgebirge Aue 1:2 (0:2)