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„Ich erwarte, dass wir uns dort durchsetzen“

Vorschau auf die 2. Hauptrunde des Wernesgrüner-Sachsenpokals

 

TSV Germania Chemnitz 08 –
FC Grimma

 

Datum:          Sonntag, 04.09.2022

 

Spielort:        Sportanlage Annaberger Straße, Chemnitz

 

Anstoß:         15.00 Uhr

 

Nach vier Spieltagen legt die Oberliga erst einmal eine einwöchige Pause ein. Grund dafür ist die 2. Hauptrunde im Landespokal-Wettbewerb, welche an diesem Wochenende terminiert ist und woran natürlich auch der FC Grimma teilnimmt. Für die Muldestädter kommt der Ausflug zum sächsischen Landespokal vielleicht aktuell gerade zur rechten Zeit, schon weil man am vergangenen Samstag das Oberliga-Auswärtsspiel beim FC An der Fahner Höhe mit 0:2 verlor. Dennoch kann man den Saisonstart der Grimmaer mit sieben Punkten aus der ersten vier Begegnungen durchaus als gelungen betrachten, auch wenn man aus den letzten beiden Begegnungen letztlich nur einen Zähler holte. So hat die Mannschaft von Trainer Steffen Ziffert am Wochenende die Möglichkeit, die Niederlage in Dachwig vergessen zu machen und sich mit einer ordentlichen Vorstellung für die nächste Runde des Cup-Wettbewerbs zu qualifizieren. Diesbezüglich treffen die Muldestädter am Wochenende auf den Landesklasse-Vertreter vom TSV Germania Chemnitz. Zweifellos ist der Gegner nicht zu unterschätzen, zumal der Pokal immer seine eigenen Gesetze hat, doch nehmen die Grimmaer zweifelsohne die klare Favoritenstellung ein. „Ich erwarte, dass wir uns dort durchsetzen und uns für die kommenden Aufgaben in der Oberliga wieder Selbstvertrauen holen“, formuliert Trainer Steffen Ziffert das Ziel recht deutlich. Der Anstoß in der Chemnitzer Sportanlage Annaberger Straße erfolgt am Sonntag um 15.00 Uhr.

Seit Jahren gehört der TSV Germania Chemnitz zum festen Inventar der Landesklasse West. Einzig in der Saison 2015/16 stieg man aus dieser Spielklasse in die Kreisoberliga ab, ehe man eine Spielzeit später in souveräner Manier und ohne jegliche Niederlage den sofortigen Wiederaufstieg in die Landesklasse realisieren konnte. Seitdem spielt man immer im oberen Drittel in dieser Spielklasse mit, wenn man die abgebrochene Corona-Saison 2020/21 (Platz 11) einmal ausnimmt. Seit der Spielzeit 2019/20 ist Mike Lahl als Trainer für die Germanen verantwortlich, zuvor trainierte er den Kreisoberligisten VfL Chemnitz. Nach einem fünften Platz in der Vorsaison möchte man im Chemnitzer Lager natürlich wieder ähnlich einkommen, zumal der Kader für dieses Saisonziel absolut zur Verfügung steht. Zahlreiche Akteure der Germanen haben in ihrer fußballerischen Karriere bereits höherklassig agiert, zumal ist das Personal insgesamt recht erfahren ist. Mit Sebastian Schmidt (27) hat der TSV Germania sogar einen regionalliga-erfahrenen Kicker in seinen Reihen, der sowohl beim SV Elversberg als auch beim Goslarer SC und dem VfB Auerbach Einsätze in der vierten Liga vorweisen kann. Ein weiterer Schlüsselspieler beim TSV Germania ist zweifelsohne Mittelfeldspieler Felix Kunert (30), der in Auerbach in der Regionalliga und sowohl bei der Auer Reserve als auch in Hohenstein-Ernstthal in der Oberliga kickte. Nicht zur vergessen ist jedoch Torjäger Kai Hamann, der seit Jahren sowohl bei Rapid Chemnitz (39 Tore in 82 Spielen) als auch bei Motor Marienberg (63 Treffer in 103 Begegnungen) und nun bei Germania Chemnitz (20 Tore in 22 Spielen) eindrucksvoll seine Treffsicherheit unter Beweis stellt. Auch in der aktuellen Saison hat Hamann bereits vier Treffer in drei Begegnungen erzielt, hinzu kommt noch ein Treffer beim Erstrunden-Erfolg im Pokal beim ESV Delitzsch (2:0). Mit Jonas Künzelmann, Timm Kubitzsch, Torhüter Nico Gellner und oder Christopher Ney hat man weiterhin Akteure in den eigenen Reihen, die beim BSC Rapid Chemnitz zu früheren Zeiten in der höchsten sächsischen Spielklasse ihre Visitenkarte abgegeben haben. Mit vier Punkten aus den ersten drei Spielen ist man im Chemnitzer Lager jedoch mit dem Landesklasse-Auftakt nicht ganz zufrieden – nach einer 3:4-Heimniederlage zu Beginn gegen Tanne Thalheim folgte ein 3:3-Remis in Schneeberg, ehe man am vergangenen Wochenende mit einem 2:1-Erfolg gegen die SG Neukirchen endlich den ersten Saisonsieg einfuhr. „Alles in allem war der Saisonstart durchwachsen“, resümiert Trainer Mike Lahl. „Gegen Thalheim hätte ich mir zum Auftakt natürlich ein Sieg gewünscht, in Schneeberg waren wir mit dem Unentschieden enttäuscht, weil wir dort ein enormes Chancenplus zu verzeichnen hatten. Entscheidend war in beiden Begegnungen jedoch, dass jeweils in der Defensive einfach nicht stabil genug waren“, so der Chemnitzer Coach. Demzufolge war man im Lager der Germanen heilfroh, am vergangenen Wochenende das Derby gegen Neukirchen gewonnen zu haben. „Aufgrund der ersten Ergebnisse war dort ein Sieg für uns Pflicht“, so Lahl. „Diesen haben wir eingefahren, mit dieser Partie war ich zufrieden.“ In Bezug auf das Pokalspiel gegen die Muldestädter ordnet der Germania-Trainer jedoch die Vorzeichen recht klar ein. „Aufgrund des deutlichen Spielklassen-Unterschieds ist Grimma natürlich klarer Favorit“, so Lahl. „Doch wir wollen ohne Angst auftreten, unser Spiel machen und mutig spielen.“

Im Grimmaer Lager erinnert man sich noch gut an das letzte Spiel gegen den kommenden Gegner. In der Aufstiegs-Saison 2018/19 traf man Mitte August 2018 im Chemnitzer Cityparkstadion auf die Germanen, als sich die Muldestädter nur sehr mühevoll mit 5:4 im Elfmeterschießen durchsetzen konnten. Eine ganze Reihe von Spielern sind jetzt noch in den Reihen der Grimmaer, so dass diese damalige Pokal-Begegnung natürlich noch allgegenwärtig ist. Doch ist diese Partie insgesamt Schnee von gestern – hier und heute zählt, wobei das Ziel ganz klar definiert ist. „Ich erwarte, dass meine Mannschaft die Favoritenrolle annimmt und sich dort durchsetzt. Alles andere steht nur zur Diskussion“, umreißt Trainer Steffen Ziffert seine Erwartungen an sein Team recht deutlich. Dabei ist es für den Grimmaer Coach quasi ein Heimspiel, schließlich ist er nur unweit vom Spielort in Chemnitz wohnhaft. „Ziel muss es sein, die Begegnung von der ersten Minute an mit der richtigen Einstellung anzugehen“, so Ziffert. „Der Spielklassen-Unterschied muss zu sehen sein, zumal wir überhaupt keine Befähigung haben auch nur irgendeinen Gegner zu unterschätzen. Demzufolge erwarte ich schon eine Reaktion auf den schwachen Auftritt letzten Samstag gegen Fahner Höhe.“ Offen ließ der Grimmaer Coach jedoch, ob er im Vergleich zur Vorwoche personelle Veränderungen vornehmen wird – Optionen dafür hätte er. Moritz Griesbach ist wieder gesund und nimmt genauso am Mannschaftstraining wieder teil wie die zuletzt fehlenden Robin Spreitzer (Sprunggelenksverletzung) und Janik Neuhaus (Urlaub). Fehlen werden definitiv Abwehrspieler Lucas Bartsch (Leistenverletzung) und Torhüter Nico Becker (Muskelbündelriss). Stefan Tröger hat seit letzter Woche nach langer Krankheit zwar wieder am Trainingsbetrieb teilgenommen, doch kommt ein Einsatz aktuell noch zu früh. „Egal wer in Chemnitz aufläuft, insgesamt erwarte ich eine erhebliche Steigerung zur Vorwoche“, so Ziffert. „Wir wollen im Pokal unsere Hausaufgaben machen, in der Hoffnung, dass wir später ein lukrativen Gegner im Husaren-Sportpark begrüßen dürfen.“ Für die 3. Hauptrunde steht indes der Kontrahent bereits fest. So wird der Sieger aus dieser Begegnung auf den Gewinner der Partie SV Merkur Oelsnitz gegen den FV Eintracht Niesky treffen – beides ebenfalls Landesklasse-Vertreter. Gespielt wird dann am Wochenende 24./25.09.2022.

Tom Rietzschel