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Top-Saisonstart: Grimma siegt auch in Wernigerode

NOFV-Oberliga Süd • 2. Spieltag

 

FC Einheit Wernigerode – FC Grimma  0:1 (0:0)

Wernigerode: Wellhausen – Treu, Wersig, Hess, Pillich – Singbeil, Farwig – Ferchow (ab 65. Lisowski), Hildach (ab 86. Raeck), Dörnte (ab 65. Sitzenstock) – Friebe (ab 65. Peszt) – Trainer: Dentz

Grimma: Birkigt – Bartsch, Ronneburg, T. Ziffert, Spreitzer (ab 76. Markus) – Schwarz, Wolf (ab 69. Funken) – Jackisch, Beiersdorf, Griesbach (ab 83. Walter) – Bondarenko – Trainer: St. Ziffert

Schiedsrichter: Wiethüchter (Berlin) – Schiedsrichter-Assistenten: Dahlhaus, Rösler (beide Berlin) – Tor: 0:1 Beiersdorf (68.) – Gelbe Karten: Treu (Foulspiel – 43.), Hildach (Unsportlichkeit – 74.), Farwig (Foulspiel – 85.) – Beiersdorf (Foulspiel – 34.), Funken (Unsportlichkeit – 74.), T. Ziffert (Foulspiel – 77.) – Reservebänke: Rühr (Tor), Pohling, Musa – Evers (Tor), Mattheus, Konzok, Burkhardt – Zuschauer: 181 im Mannsberg-Stadion zu Wernigerode

 

Wernigerode. Nach dem letztwöchigen 6:0 (4:0)-Kantersieg zum Saisonauftakt gegen den FC Einheit Rudolstadt hat Oberligist FC Grimma nun die zweiten drei Punkte folgen lassen. Beim FC Einheit Wernigerode siegten die Muldestädter mit 1:0 (0:0) und konnten damit einen Top-Saisonstart verbuchen. Dabei konnte man, insgesamt gesehen, den Auswärtssieg der Grimmaer nach den 90 Minuten schon als nicht unverdient bezeichnen, da man sich speziell nach dem Wechsel als etwas reiferes Team präsentierte. Nach dem Führungstreffer verteidigte man aufopferungsvoll und als Kollektiv den knappen Vorsprung und war durch Kontergelegenheiten in der Endphase sogar dem zweiten Tor näher als die Gastgeber dem Ausgleich. „Auf dem sehr schmalen Platz war es kaum möglich, fußballerische Akzente zu setzen“, resümierte Trainer Steffen Ziffert die 90 Minuten. „Hier waren andere Tugenden wie Zweikampf-Intensität, Hingabe, Leidenschaft und einfacher Fußball gefragt. Und genau in diesen Bereichen hat die Mannschaft alles abgerufen. Demzufolge denke ich, dass unser Sieg deshalb auch in Ordnung geht.“

Dabei nahmen die Muldestädter den Schwung aus dem letztwöchigen 6:0-Erfolg gegen Rudolstadt auch mit in die Anfangsphase nach Wernigerode. Man fand richtig gut in die Begegnung und schaffte es zunächst, die Einheit-Hintermannschaft immer wieder zu beschäftigen. Bereits nach vier Minuten lag die Führung der Gäste in der Luft, doch lenkte Einheit-Schlussmann Kevin Wellhausen einen Kopfball von Nikita Bondarenko mit letztem Einsatz an die Querlatte (4.). Zwei Minuten später zog Felix Beiersdorf einen Freistoß in Richtung Gastgeber-Gehäuse, doch abermals zeigte sich Wellhausen auf der Höhe (6.). Wernigerode brauchte etwa zehn Minuten, um ins Spiel zu finden. Doch mit fortlaufender Spielzeit deuteten auch die Platzherren ihre Torgefährlichkeit an. So verkürzte Pascal Birkigt geschickt den Winkel, als Elia Marco Friebe allein vor ihm auftauchte (12.), anschließend machte der Grimmaer Schlussmann rechtzeitig das kurze Eck dicht, als abermals Friebe ihn überwinden wollte (14.).

So verloren die Muldestädter Mitte der ersten Hälfte langsam ihre Zielstrebigkeit, auch, weil man sich dem Hau-Ruck-Fußball der Wernigeröder anschloss. So erlangten die Gastgeber eine leichte Feldüberlegenheit und versuchten mit ihren langen Bällen immer wieder für Gefahr vor dem FC-Tor zu sorgen. Die Muldestädter schafften es in der Folgezeit nicht, für die nötige Entlastung zu sorgen, auch, weil man in dieser Phase im Rückwärtsgang einfach zu viele Ecken und Freistöße verursachte. Allerdings wurden die Harzer vor dem gegnerischen Tor kaum zwingend, da die Ziffert-Schützlinge im letzten Drittel konsequent und resolut alles wegverteidigen konnten. Einzig ein Flachschuss von Moritz Singbeil sorgte für einen Hauch von Torgefahr, doch trudelte das Streitobjekt am Ziel vorbei (25.). Wenig später versuchte sich Danny Wersig zwar per Kopf, doch stellte dies für Birkigt keine Herausforderung dar (31.).

Erst in den letzten Minuten vor dem Pausenpfiff gelang es den Gästen, das Geschehen wieder weiter weg vom eigenen Tor fernzuhalten. So versuchte sich Christoph Jackisch mit einem Freistoß aus beträchtlicher Entfernung, doch zischte das Leder knapp über den Querbalken (44.). Auf der Gegenseite musste Birkigt nach einem Hildach-Freistoß zwar noch einmal eingreifen, doch bestand der baumlange Grimmaer Schlussmann die letzte Probe im ersten Durchgang mühelos (45.).

Nachdem Trainer Steffen Ziffert in der Pause in seiner ruhigen und sachlichen Art noch einmal auf explizite Dinge hingewiesen hatte, legte seine Mannschaft daraufhin als Team eine richtig gute zweite Halbzeit hin. Defensiv stand man in der Folgezeit absolut kompakt, Wernigerode fand gegen die nun mega stabile Grimmaer Hintermannschaft überhaupt keine Mittel mehr. Weiterhin gelang es den Muldestädtern nun auch wieder im Spiel nach vorn für die gewünschten Überraschungsmomente zu sorgen. So setzte Beiersdorf mit einem Freistoß die erste Duftmarke, doch zischte die Kugel hauchzart über den Querbalken (49.). So sehr sich die Gastgeber mit ihren langen Bällen auch weiterhin mühten, den überragenden Lucas Bartsch, Stefan Ronneburg und Toni Ziffert war damit in der Folgezeit nicht mehr beizukommen. Was dennoch auf das Tor kam, wie beispielsweise ein Freistoß von Hildach, meisterte Birkigt gewohnt souverän (78.). So blieben die Muldestädter fortan im Offensivbereich gefährlicher, wofür man sich Mitte der zweiten Hälfte auch belohnen konnte. Scheiterte Jackisch zunächst am gut aufgelegten Wellhausen (64.), leitete der Rückkehrer aus Eilenburg kurz darauf den Grimmaer Führungstreffer ein. Genau zum richtigen Zeitpunkt fand Jackisch das Abspiel zum besser postierten Felix Beiersdorf, der noch einmal kurz einhakte und die Kugel im Anschluss ins rechte obere Eck schlenzte – 0:1 (68.).

In Rückstand liegend, versuchte Wernigerode in der Folgezeit noch eine Schippe draufzulegen, doch hatten sich die Muldestädter auf die stereotypen weiten Bälle blendend eingestellt. So brannte vor dem Birkigt-Gehäuse überhaupt nichts an, weil es den Gästen mit absoluter Vehemenz und Entschlossenheit gelang, das eigene Tor zu verteidigen. Stattdessen hatten die Ziffert-Schützlinge in der Schlussphase sogar noch die Möglichkeit für die endgültige Entscheidung zu sorgen. Zeigte sich Einheit-Keeper Wellhausen bei einem Distanzschuss von Michel Schwarz als gut postiert (84.), fanden die Muldestädter in der Nachspielzeit riesige Räume vor, um den zweiten Treffer folgen zu lassen. Zunächst wurde der völlig frei stehende Jackisch in einer Überzahl-Situation vom etwas zu eigensinnig agierenden Jakob Funken übersehen (abgeblockt, 90+3), anschließend verfehlte Torschütze Beiersdorf aus vielversprechender Position knapp das lange Eck (90.+4). So mussten die Muldestädter bis zum Schluss unnötig zittern, doch fand der Jubel nach dem Abpfiff des gut leitenden Schiedsrichters Bela Wiethüchter (Berlin) im Anschluss keine Grenzen mehr.

„Ich bin sehr froh, hier gewonnen zu haben – zumal die Gegebenheiten auf dem schmalen Platz alles andere als einfach sind“, resümierte Grimmas Trainer Steffen Ziffert die 90 Minuten. „Hier werden noch einige Mannschaften große Probleme bekommen. Demzufolge muss ich meiner Mannschaft ein großes Kompliment aussprechen. Wie sie vor allem die zweite Halbzeit gestaltet hat, verdient absoluten Respekt.“ Durch diese zwei Siege aus den ersten beiden Spielen kann man den Saisonauftakt natürlich als gelungen bezeichnen. Wichtig wird jedoch sein, auch in der kommenden Trainingswoche wieder Gas zu geben. Die aktuelle Momentaufnahme ist zweifellos eine schöne, doch gilt es auch in den nächsten Wochen, nichts zum Zufall zu überlassen. Denn bereits am kommenden Samstag (Anstoß: 14.00 Uhr) kommt mit dem FC Oberlausitz Neugersdorf der nächste Gradmesser in den Husaren-Sportpark.

Tom Rietzschel


Bilder vom Spiel

Fotos: Karsten Hannover


Der Spieltag in der Übersicht

VfB Auerbach – SC Freital  1:1 (1:1)

Auerbach: Schmidt – Degel (ab 68. Ševcuks), Sieber (V), Dybala (V/ab 84. Dietrich), Dittrich, Brejcha (V), Bochmann (ab 68. Kramer), Čermus (ab 68. Leidel), Baftijar, Scheunert (ab 84. Todt), Zimmermann – Trainer: Köhler

Freital: Hauswald – Wermann, Fluß, Wessely, Weinhold (ab 71. Weidauer), Genausch (V), Schulze (ab 71. Szuppa), Ph. Schmidt, Ranninger (ab 83. Tänzer), M. Schmidt, von Brezinski – Trainer: Michael

Schiedsrichter: Lämmchen (Meuselwitz) – Tore: 1:0 Dittrich (30.), 1:1 Genausch (45.) – Zuschauer: 419 in der Arena zur Vogtlandweide zu Auerbach

 

FSV Budissa Bautzen – SV Blau-Weiß Zorbau  3:3 (2:2)

Bautzen: Čap – M. Noack, Brandl (V), Käppler (V), Rülicke, Lehmann, Schröder, Janko Hentsch (ab 46. Weska), Baudisch (ab 84. Hanisch), Julien Hentsch (ab 88. Geisler), Hagemann – Trainer: Richter

Zorbau: Heine – Schubert, Muwanga, Magdeburg (V/ab 62, Zeigler/V), Glänzel, R. Rode, Raßmann, Nolde (V/ab 62. Opolka), Aljindo (ab 71. Neuhaus), Winkler (ab 62. Hübner), Bornschein – Trainer: Behring

Schiedsrichter: Jänike (Jena) – Tore: 0:1 Bornschein (8.), 1:1, 2:1 Baudisch (26., 29.), 2:2 Bornschein (43.), 3:2 Baudisch (59.), 3:3 Bornschein (81.) – Rote Karten: Rülicke (Bautzen) wegen groben Foulspiels (40.) – Gelb-Rote Karten: Hagemann (Bautzen) wegen wiederholten Foulspiels (73.) – Zuschauer: 184 im Stadion Müllerwiese zu Bautzen

 

FC Einheit Rudolstadt – FC Eilenburg  3:5 (2:1)

Rudolstadt: Schmidt – Szymanski, Kaiser (V/ab 73. Zarschler), Rühling, Seturidze (ab 52. Horack), Krahnert, Schlegel, M. Baumann (V), Rupprecht (ab 84. Schneider), N. Fiedler (V), Nahr (V) – Trainer: Jähnisch

Eilenburg: Kamenz – Aguilar Alvarez, Vogel, Jarosch, Pascal Sauer (ab 54. Borck), Baumann (ab 76. Wadewitz), Schlicht, Majetschak (V), A. Fiedler (ab 89. Kim), Luis, Bunge – Trainer: Prüfer

Schiedsrichter: Miekautsch (Lüttchendorf) – Tore: 1:0 Kaiser (4.), 1:1 Bunge (21.), 2:1 Rupprecht (42.), 2:2 A. Fiedler (52.), 2:3 Majetschak (71.), 2:4 Bunge (73.), 3:4 Schlegel (86., Foulstrafstoß), 3:5 Luis (89.) – Zuschauer: 112 im Städtischen Stadion zu Rudolstadt

 

Bischofswerdaer FV 08 – Ludwigsfelder FC  1:0 (0:0)

Bischofswerda: Kiefer – N. Rietschel, Weiß, Fromm, Moravec (V/ab 62. Sobe), Kloß (ab 85. Wockatz), Rettig (V), Hahn (V), Krautschick (ab 62. Valenta), Lisinski (ab 78. Pereira Rodrigues), Schiemann – Trainer: F. Rietschel

Ludwigsfelde: Lindner – J. Bache (V), Gerlach, Schwarz (ab 46. L. Bache), Behling (ab 46. Blisse), Rohde (ab 67. Marenin), Burda (V), Franke, Keita (ab 67. Labbouz), Bambi, Lemke – Trainer: Müller

Schiedsrichter: Unger (Salzfurtkapelle) – Tor: 1:0 Schiemann (66.) – Zuschauer: 204 in der Volksbank-Arena zu Bischofswerda

 

VFC Plauen – SG Union Sandersdorf  0:1 (0:1)

Plauen: Böttcher – Walther, Albert, Träger, Heinrich (V), Limmer, T. Fischer (V), Morosow (V), Will, Nýber, Bibaku (ab 57. Grandner) – Trainer: R. Fischer

Sandersdorf: Hanak – Franz (V/ab 46. Zoblofsky), Fritzsch (V), Gängel, Bochmann, Seifert (V), Sommer, Wagner (ab 61. Exner), Pannier (ab 61. Wonneberger), Schlichting (V), Brunner (ab 76. Jasper Günther) – Trainer: Sawetzki

Schiedsrichter: P. Drößler (Gotha) – Tor: 0:1 Brunner (5.) – Zuschauer: 418 im Vogtlandstadion zu Plauen

 

FC Oberlausitz Neugersdorf – FC An der Fahner Höhe  0:0

Neugersdorf: Kostal – Seibt (V), Travniček (V/ab 81. Orosz), Krutoff, Schmidt, Petrick, Körner, Cellarius, Max Keller (ab 78. Herrmann), Moritz Keller (ab 67. Selinger), Bönisch (V) – Trainer: Fröhlich

Fahner Höhe: Weinrich – Kruse, Möckel, Fleischhauer, Imrock (V), Bärwolf, Trübenbach, Billeb (V), Schindler, El Hajj (ab 81. Wiesner), Kirchner – Trainer: Busse

Schiedsrichter: Hanke (Pratau) – Zuschauer: 109 in der Sparkassen-Arena Oberlausitz zu Neugersdorf

 

FSV Wacker 90 Nordhausen – VfB 1921 Krieschow  5:1 (2:0)

Nordhausen: Treiber – Schneider (V/ab 74. Poser), Gorges, Alsela, Husung (ab 80. Riemekasten), Pietsch, Schwerdt, Schmidt (V), Liese (ab 85. Rimpler), Knopp (ab 80. Fiedler), Salin (ab 74. Meier/V) – Trainer: i.V. Seeland

Krieschow: Pflug – Gerstmann (V), Knechtel, Tesche (ab 57. Semeniuk), Pahlow, Geisler, Raak (V), Pauling, Zurawsky, Felgenträger, Hebler (ab 32. Richter, ab 66. Scholze) – Trainer: Lempke

Schiedsrichter: Werrmann (Plauen) – Tore: 1:0, 2:0, 3:0 Knopp (23., 45., 55.), 4:0 Salin (58.), 4:1 Richter (60.), 5:1 Schwerdt (63.) – Zuschauer: 228 im Albert-Kuntz-Sportpark zu Nordhausen

 

VfL Halle 96 – SV 1890 Westerhausen  2:1 (2:1)

Halle 96: Elm – Arndt (ab 23. Dierichen), Schunke, Böhne, P. Schubert, Arzumanin, Kowalski (ab 88. Hartmann), Bolz (V), Ludwig (V/ab 74. Bergmann), Katzenberger, Jagupov (V) – Trainer: Hausdörfer

Westerhausen: Klötzer – Hey (V), Hägemann (ab 85. Zimmermann/V), Köhler (ab 85. Minkmar), Neumann, Buschke (V), Brahmann (ab 69. Bäcker), Witte (ab 46. Eheleben), Franceschi, Hinrichsmeyer (ab 74. Kolzenburg), de Souza Bonfim – Trainer: Wagner

Schiedsrichter: Seidl (Langenbernsdorf) – Tore: 1:0 Bolz (30.), 1:1 Buschke (37.), 2:1 Arzumanin (43.) – Zuschauer: 156 im HWG-Stadion am Zoo zu Halle

 

FC Einheit Wernigerode – FC Grimma  0:1 (0:0)

Wernigerode: Wellhausen – Treu (V), Wersig, Hess, Pillich, Singbeil, Farwig (V), Ferchow (ab 65. Lisowski), Hildach (V/ab 86. Raeck), Dörnte (ab 65. Sitzenstock), Friebe (ab 65. Peszt) – Trainer: Dentz

Grimma: Birkigt – Bartsch, Ronneburg, T. Ziffert (V), Spreitzer (ab 76. Markus), Schwarz, Wolf (ab 69. Funken/V),  Jackisch, Beiersdorf (V), Griesbach (ab 83. Walter), Bondarenko – Trainer: St. Ziffert

Schiedsrichter: Wiethüchter (Berlin) – Tor: 0:1 Beiersdorf (68.) – Zuschauer: 181 im Mannsberg-Stadion zu Wernigerode