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Oberliga-Startschuss fällt am Sonntag – Rudolstadt gastiert in Grimma

Vorschau auf den 1. Spieltag der
NOFV-Oberliga Süd

 

FC Grimma –
FC Einheit Rudolstadt

 

Datum:            Sonntag, 07.08.2022

 

Spielort:          Husaren-Sportpark, Grimma

 

Anstoß:           14.00 Uhr

 

Die Vorbereitungsphase von fünf Wochen, unzähligen Trainingseinheiten und insgesamt acht Testspielen ist endlich vorbei – für den FC Grimma geht es ab dem Wochenende endlich wieder um begehrte Oberliga-Punkte. Nachdem die Muldestädter in der vergangenen Saison lange Zeit das Abstiegsgespenst im Nacken hatten und dieses erst durch einen fulminanten Endspurt vertreiben konnten, gibt es in dieser Spielzeit nur ein Ziel. „Wir möchten weit sorgenfreier durch die Saison kommen und frühzeitig mit dem Abstieg nichts zu tun haben“, gibt Trainer Steffen Ziffert die Richtung vor. „Mein Ziel ist ein einstelliger Tabellenplatz.“ Aus diesem Grund wurde der Kader im Sommer qualitativ verstärkt – nun liegt es an der Mannschaft selbst, die in sie gesetzten Erwartungen zu erfüllen. „Dies wird sicherlich nicht jede Woche gelingen, doch sehe ich uns in dieser Saison besser aufgestellt“, so Ziffert. Allerdings werden die Muldestädter bereits zum Auftakt-Spieltag eine harte Nuss zu knacken haben. Mit dem FC Einheit Rudolstadt kommt eine seit Jahren gestandene Oberliga-Mannschaft an die Mulde, die auch in dieser Saison mit Sicherheit für Aufsehen sorgen wird. „Rudolstadt wird gleich ein Gradmesser für uns werden“, so der Grimmaer Coach. „Die Thüringer sind eine eklig zu bespielende Mannschaft – eine sehr kampfstarke und athletische Truppe. Weiterhin sind die meisten Akteure fußballerisch im Nachwuchsbereich des FC Carl Zeiss Jena sehr gut ausgebildet. Allerdings spielen wir zu Hause und wollen natürlich die Saison für uns positiv eröffnen.“ Der Anstoß der Oberliga-Auftaktpartie gegen den FC Einheit Rudolstadt erfolgt am Sonntag um 14.00 Uhr im Husaren-Sportpark.

Seit der Saison 2012/13 ist der FC Einheit Rudolstadt fester Bestandteil der Oberliga Süd, welcher sich Jahr für Jahr konstant im vorderen Mittelfeld der Tabelle etabliert hat. Zuvor gelang in der Spielserie 2011/12 der ersehnte Aufstieg aus der Thüringenliga – auch wenn man im Endklassement „nur“ den 3. Rang belegte. Den Rudolstädtern kam damals äußerst gelegen, dass der damalig zweitplatzierte BSV Eintracht Sondershausen sein Aufstiegsrecht nicht wahrnahm, so dass der FC Einheit nachrückte und zusammen mit Thüringen-Meister FSV Wacker Nordhausen den Weg in die Oberliga antrat. Trainiert wurde die Elf schon damals von Holger Jähnisch, der in der Aufstiegssaison von der SG Traktor Teichel nach Rudolstadt wechselte und bis zum heutigen Tag auf der sportlichen Kommandobrücke des FC Einheit sitzt. Hinsichtlich der Auftakt-Partie in Grimma hat der 52-jährige Ex-Oberliga-Kicker vom SV JENAer Glas ganz leichte Magenschmerzen. „Unsere Vorbereitung lief sehr durchwachsen“, so Jähnisch. „Einerseits sind einige Langzeitverletzte aus der vorigen Saison noch nicht zurück, andererseits fehlten urlaubsgedingt immer wieder Spieler in der Vorbereitung. Dieser Fakt nervt natürlich extrem – früher gab es sowas nicht.“ In Sachen Zielstellung hält sich Jähnisch erst einmal leicht zurück. „Aktuell ist diese Frage für uns schwer zu beantworten. Für uns kommt es nun erst einmal darauf an, die Arschbacken zusammenzukneifen und von Spiel zu Spiel zu denken, um in die Saison reinzukommen“, so der Einheit-Coach. Derzeit haben die Rudolstädter mit James-Kevin Nahr, Konrad Schneider (beide FSV Martinroda) und Max Leon Horack (FC Carl Zeiss Jena II) nur drei Neuzugänge zu verzeichnen, mit Tommy Barth (VfB Empor Glauchau), Luiz Miguel Schack (FSV 06 Ohratal), Matthias Kühne (SG Taucha), Leonhard Gehrmann (VfL Saalfeld) und Nils Halbauer (unbekannt) jedoch gleich mehrere Stammspieler abgeben müssen. „Unser Kader ist derzeit noch sehr knapp bemessen, jedoch sind unsere Mittel begrenzt“, so Trainer Jähnisch. „Wenn sich etwas ergeben sollte, werden wir schauen, ob die Möglichkeiten realisierbar sind. Wir haben unsere Hausaufgaben zwar noch nicht ganz erledigt, doch wir werden nichts übers Knie brechen. Wir werden nur Dinge tun, die Sinn ergeben.“ Fünf Testspiele hat der FC Einheit in der Vorbereitung absolviert – drei Mal ging man als Sieger vom Feld (5:2 gegen Geratal, 7:1 bei Neustadt/Orla, 4:1 gegen Saalfeld). Einzig gegen den Drittligisten SpVgg Bayreuth (0:4) und den Regionalligisten ZFC Meuselwitz (1:3) zog man den Kürzeren.

Im Grimmaer Lager scharrt man dagegen erwartungsvoll mit den Hufen, es wird Zeit, dass es wieder um Oberliga-Punkte geht. „Wir haben einige gute Spiele gemacht, aber auch weniger gute“, schätzt Grimmas Trainer Steffen Ziffert die fünf Wochen Vorbereitung recht sachlich ein. „Am Sonntag geht es nun aber los, da sind die Ergebnisse aus den Testspielen alles Schall und Rauch. Sehr wichtig war für uns, dass wir in dieser Phase kaum Verletzte hatten und die Mannschaft in einer guten körperlichen Verfassung ist.“ Insgesamt war es für die Muldestädter unumgänglich, in der Kaderstruktur etwas zu tun, um die gestellten Oberliga-Anforderungen erfüllen zu können. Mit den Verpflichtungen von Rückkehrer Christoph Jackisch (FC Eilenburg) und Sebastian Albert (ZFC Meuselwitz) ist es den Muldestädtern gelungen, zusätzliche Erfahrungen im Team zu verankern, welche dringend notwendig war. Weiterhin ist es im Sommer gelungen, mit den Personalien Robin Spreitzer (FSV 63 Luckenwalde), Nikita Bondarenko (SG Union Sandersdorf), Jonathan Burkhardt (SV Waldhof Mannheim), Louis Walter (SV Panitzsch/Borsdorf) und dem aus den A-Junioren hochgezogenen Janik Neuhaus frisches Blut mit in den Kader einfließen zu lassen. „Ich bin mit dem aktuellen Personal insgesamt sehr zufrieden, wir haben uns gut verstärkt“, so Ziffert. „Wir haben nun eine gute Mischung aus routinierten Spielern und heurigen Hasen. Bei den jungen Spielern, welche allesamt viel Potenzial besitzen, muss es uns nun gelingen, sie schnell an die Oberliga heranzuführen.“ Diesbezüglich werden die Muldestädter im Heimspiel gegen den FC Einheit Rudolstadt gleich auf eine harte Probe gestellt, doch ist der Grimmaer Coach diesbezüglich froh, genügend Optionen in Sachen Personal zur Verfügung zu haben. „Unser Kader ist groß, alle haben in der Vorbereitung gut gearbeitet“, so Ziffert. „Ziel ist es, guten Fußball zu spielen und dass wir vor allem die Dinge im Spiel umsetzen, die wir uns in den Trainingseinheiten erarbeiten.“ Sollte dies bereits schon am Sonntag gelingen, wäre das erste Zeichen in der Oberliga gesetzt. „Rudolstadt wird uns richtig fordern“, so Trainer Steffen Ziffert. „Doch ich sehe uns gut vorbereitet.“

Tom Rietzschel