NOFV-Oberliga Süd • Testspiel
BSV Halle-Ammendorf – FC Grimma 2:2 (2:0)
Halle-Ammendorf: Guth (ab 46. Stamer) – Kusat, Schöneck (ab 69. Saul), Schmitz (ab 79. Hotopp), Mustapha – Hotopp (ab 75. Sachs), Liese, Große (ab 59. Klarner), Sachs (ab 46. de Sousa Cheia) – Cramer (ab 46. Hartmann), Lochmann (ab 46. Scholz) – Trainer: Kamalla
Grimma: Becker (ab 46. Birkigt) – Konzok (ab 58. Walter), Ronneburg, Bartsch, Spreitzer – Schwarz (ab 79. Tröger), Wolf (ab 74. Griesbach) – Jackisch, Bondarenko, Funken (ab 83. Konzok) – Griesbach (ab 46. Renz) – Trainer: St. Ziffert
Schiedsrichter: Pilz (Halle) – Schiedsrichter-Assistenten: Stegner, Bleck (beide Halle) – Tore: 1:0 Sachs (3.), 2:0 Cramer (22.), 2:1 Bondarenko (56.), 2:2 Funken (65.) – Gelbe Karten: Jackisch (Grimma) wegen Unsportlichkeit (68.) – Reservebänke: keiner – keiner – Zuschauer: 35 im Stadion der Waggonbauer zu Halle
Halle. Nach dem 3:2-Testspielerfolg unter der Woche beim Sachsenligisten SG Taucha 99 musste sich Oberligist FC Grimma in einem weiteren Vorbereitungskick beim BSV Halle-Ammendorf mit einem 2:2-Unentschieden zufriedengeben. Quasi mit dem letzten Aufgebot antretend, lag man beim sachsen-anhaltinischen Verbandsligisten dabei zur Pause sogar mit 0:2 im Hintertreffen, ehe man sich nach dem Wechsel aufgrund einer Steigerung herankämpfen und nach den 90 Minuten wenigstens ein Remis erreichen konnte. Am Ende des Tages war das Ergebnis leistungsgerecht, auch wenn man den engagierten Gegner in der ersten Hälfte durch jede Menge Unzulänglichkeiten im Rückwärtsgang regelrecht zum Toreschießen einlud. Einen positiven Aspekt hatte diese Test-Begegnung in Halle dennoch: Fast ein Jahr nach seinem Kreuzbandriss in Erfurt kam Routinier Stefan Tröger erstmalig wieder im Trikot des Oberligisten für ein paar Minuten zum Einsatz. „In der zweiten Halbzeit haben wir unsere Aufgabe erfüllt“, so das Resümee von Grimmas Trainer Steffen Ziffert. „In den ersten 45 Minuten haben wir uns durch eigene Missstände selbst in die Bredouille gebracht.“ Am kommenden Mittwoch testen die Muldestädter erneut. Im heimischen Husaren-Sportpark gastiert um 18.30 Uhr dann der Regionalligist BSG Chemie Leipzig.
Dabei konnte die Partie vor nur 35 Zuschauern im Hallenser Stadion der Waggonbauer aus Sicht der Muldestädter kaum schlechter beginnen – ehe man sich versah, lag die Grimmaer Rumpftruppe bereits mit 0:1 in Rückstand. Nach einem Fehlpass im Spielaufbau schalteten die Anhaltiner blitzschnell um – beim anschließenden Querpass von David Hotopp hatte Gerson Sachs aus Nahdistanz keine Mühe zum Führungstreffer einzunetzen (3.). Zwar waren die Gäste relativ schnell bemüht, den Schaden zu reparieren, doch verfehlten ein Kopfball von Lucas Bartsch (7.) sowie ein Freistoß von Christoph Jackisch (10.) knapp das Ziel. Doch auch in der Folgezeit kam bei den Grimmaern kein richtiger Schwung in die eigenen Aktionen zustande. Einerseits agierte man vom Spieltempo her viel zu langsam, andererseits war man im Passspiel einfach viel zu fehlerhaft. So hatten es die Gastgeber nicht allzu schwer, sich zunächst im Spiel gegen den Ball immer wieder zu ordnen und anschließend aus den Ballverlusten der Gäste schnell vorgetragene Angriffe zu starten. Daher kam es nicht von ungefähr, dass die ambitionierten Platzherren den Vorsprung recht bald ausbauen konnten. Erneut war eine Grimmaer Unzulänglichkeit im Spielaufbau der Ausgangspunkt – nach einer Flanke von Sachs schlug Tobias Cramer aus Nahdistanz zum 2:0 zu (22.).
Auch wenn weiterhin in der Folgezeit einiges im FC-Spiel Stückwerk blieb – Gelegenheiten zum Anschlusstreffer besaßen die Muldestädter vor dem Wechsel dennoch. So strich beispielsweise ein Schuss von Leonhard Wolf knapp über das Ziel (27.), anschließend machte Norbert Guth im BSV-Gehäuse nach einem Schuss von Nikita Bondarenko rechtzeitig das kurze Eck dicht (38.). Die beste Möglichkeit ließ jedoch Moritz Griesbach aus, als er einen Jackisch-Querpass aus Nahdistanz nicht im Tor unterbringen konnte (vorbei, 45.). Auf der anderen Seite hatten die Ziffert-Schützlinge jedoch auch etwas Glück nicht den dritten Gegentreffer hinnehmen zu müssen, als Cramer mit einem Flachschuss knapp den Kasten verfehlte (43.).
Auch nach dem Wechsel blieben die FC-Aktionen zunächst weiterhin recht fahrig. Pascal Birkigt im Grimmaer Gehäuse war es zu verdanken, nicht mit 0:3 in Rückstand zu geraten, als er zunächst gegen Lazaro de Sousa Cheia und anschließend gegen Hotopp grandios rettete (53.). Doch hatte diese Situation so etwas wie eine Signalwirkung bei den Muldestädtern verursacht. In der Folgezeit wurden die eigenen Aktionen zwingender, zunehmend nahm man das Heft des Handelns nun in die eigenen Hände. So kam der Oberligist kurzerhand durch Bondarenko zum 2:1-Anschlusstreffer, welchen Probespieler Julian Renz sehenswert vorbereitete (56.). Drei Minuten später war dann eigentlich sofort der Ausgleich fällig, doch köpfte Stefan Ronneburg den Ball – nach vorheriger Jackisch-Freistoßeingabe – völlig freistehend knapp am Gehäuse vorbei (59.). Das Momentum war nun eindeutig auf Grimmaer Seite, so dass sich das 2:2 in der Folgezeit mehr als andeutete. Völlig verdient gelang Jakob Funken mit einem sehenswerten Distanzschuss der Ausgleichstreffer – leicht abgefälscht senkte sich die Kugel über BSV-Schlussmann Max Stamer ins Netz (65.).
Nun wollten die Muldestädter natürlich noch mehr, doch köpfte Bondarenko einen auf den ersten Pfosten getretenen Jackisch-Eckball knapp über das Gehäuse (73.). Die Platzherren waren fortan im Defensivbereich mehr als gebunden, mehr als ein Distanzschuss von Chris Klarner brachten die Hallenser in der Endphase nicht mehr zustande (84., vorbei). So ruckten die Gäste zwar bis zum Schluss an, doch blieben die Ziffert-Schützlinge beim vorletzten Pass meist zu ungenau, so dass es am Ende des Tages beim 2:2-Unentschieden bleiben sollte.
Fazit: Auch dieses Test brachte wiederum wertvolle Erkenntnisse, welche für die kommenden Wochen bis zum Oberliga-Start nur nützlich sein können. Bleibt zu hoffen, dass man am Mittwoch gegen Chemie Leipzig personell wieder mehr Optionen zur Verfügung hat, um die Leutzscher in diesem Test richtig zu fordern.
Tom Rietzschel
Bilder vom Spiel
Fotos: Karsten Hannover