Vorschau auf den 31. Spieltag der NOFV-Oberliga Süd
FC Grimma –
FC Oberlausitz Neugersdorf
Datum: Samstag, 04.06.2022
Spielort: Husaren-Sportpark, Grimma
Anstoß: 14.00 Uhr
Showdown in der Oberliga, wo in den nächsten drei Wochen die restlichen drei Spieltage anstehen. Während seit Wochen mit dem FC Rot-Weiß Erfurt der Aufsteiger in die Regionalliga bereits feststeht, ist der Abstiegskampf jedoch umso spannender. Auch der FC Grimma ist darin noch involviert, doch haben sich die Muldestädter mit zwölf Punkten aus den letzten sechs Spielen in eine recht gute Ausgangsposition gebracht. Allerdings hat die Mannschaft von Trainer Steffen Ziffert bisher noch gar nichts erreicht. Aus den letzten beiden Begegnungen werden mit Sicherheit noch Zähler benötigt – schon allein, weil man am Abschluss-Spieltag zum Zuschauen verdammt ist. Vor dem Relegationsplatz haben die Grimmaer aktuell drei Zähler Vorsprung, bis zum ersten Abstiegsplatz sind es gar fünf. „Wir dürfen uns nicht zurücklehnen und müssen weiter dranbleiben“, hebt Ziffert mahnend den Zeigefinger. „Im sicheren Hafen sind wir noch lange nicht. Schon wenn wir nur einige Prozentpunkte nachlassen, könnte dies fatale Folgen nach sich ziehen.“ Daher haben die Muldestädter am Samstag gegen den FC Oberlausitz Neugersdorf ein weiteres sehr wichtiges Spiel vor der Brust, wo das Ziel eindeutig so definiert wird, diese gute Ausgangsposition weiter auszubauen. Der Anstoß im Husaren-Sportpark erfolgt um 14.00 Uhr, der Eintritt ist am Samstag frei.
Mit den Oberlausitzern gastiert am Wochenende eine Mannschaft in Grimma, welche bis Ende März sich in ähnlichen Gefilden aufhielt wie die Muldestädter. Doch eine Erfolgsserie von sieben ungeschlagenen Begegnungen (fünf Siege, zwei Unentschieden) von April bis Anfang Mai hatte zur Folge, dass sich die Neugersdorfer langsam aus dieser bedrohlichen Tabellenregion befreien konnten und mit 36 Punkten derzeit auf Rang 9 zu finden sind. „In der Hinrunde hatten wir einige Verletzungsprobleme, so dass wir dort eine schwierige Phase durchlebten“, so Trainer Stefan Fröhlich. „Im neuen Jahr hatten wir diesbezüglich mehr Glück, zusätzlich haben sich die jungen Spieler weiterentwickelt.“ Zwar müsste es mit dem Teufel zugehen, wenn die Oberlausitzer mit dieser Punktzahl bei noch drei ausstehenden Begegnungen noch einmal ernsthaft in die Bredouille kommen, doch darauf will sich der FCO-Coach nicht verlassen. „So zeitig wie möglich wollen wir den Klassenerhalt auch rechnerisch klarmachen“, so Fröhlich. „Am liebsten schon am Samstag in Grimma.“ Dass dazu seine Mannschaft in der Lage ist, haben die letzten Ergebnisse auf fremden Plätzen gezeigt. Während man die letzten vier Begegnungen in der heimischen Sparkassen-Arena Oberlausitz nicht gewinnen konnte (2 Unentschieden, 2 Niederlagen), holte man in den vergangenen vier Auswärts-Partien insgesamt die volle Punktzahl. Vor allem der 1:0-Erfolg beim Tabellenzweiten VFC Plauen sorgte dabei durchaus für Aufsehen. Dennoch weiß man in Neugersdorf schon ganz genau, dass man an der Mulde auf einen hungrigen Gegner treffen wird. „Der Trainerwechsel hat in Grimma für frischen Wind gesorgt“, so Fröhlich. „Die letzten positiven Ergebnisse beweisen, dass sich unser Gegner festigen konnte. Daher erwarte ich ein packendes Spiel, indem wir alles abrufen müssen, um etwas Zählbares mitzunehmen.“
Die Grimmaer sind sich ihrerseits natürlich über die Schwere der Aufgabe bewusst, doch nach sechs ungeschlagenen Partien in Folge wird man doch mit ordentlich Selbstvertrauen dieses Heimspiel angehen. „Dies darf allerdings nicht in Selbstzufriedenheit ausarten“, warnt Trainer Steffen Ziffert. „Das, was sich die Mannschaft in den letzten Wochen erarbeitet hat, ist das Eine. Doch wir sind noch nicht durch und brauchen weiterhin dringend Punkte.“ Dabei erwähnt der Grimmaer Übungsleiter immer wieder das Beispiel in der letzten Woche in Dachwig, als man in den ersten 20 Minuten der zweiten Hälfte richtig in den Seilen hing und von Glück reden konnte, dass dies die Gastgeber nicht bestraften. „Defensiv waren wir gegen Fahner Höhe nicht so kompakt wie in den Vorwochen“, so Ziffert. „Diese defensive Stabilität müssen wir gegen Neugersdorf jedoch wieder dringend abrufen.“ Ansonsten ist der Coach sehr zufrieden, wie die Mannschaft in den Trainingseinheiten sowie in den Wettkämpfen arbeitet. „Ich habe frühzeitig gesagt, dass es bis zum letzten Spieltag im Abstiegskampf spannend bleibt“, so Ziffert. „Wenn wir uns schon eher aus dieser kritischen Tabellenregion befreien können – umso besser. Ziel ist es, dass wir nach der Arnstadt-Partie gerettet sind und wir am letzten Spieltag entspannt von der Couch aus zuschauen können.“ Demzufolge könnte man nun gegen Neugersdorf den nächsten großen Schritt im Kampf um den Klassenerhalt machen – dies sollte für die Elf Ansporn und Motivation genug sein. Personell sieht es weiterhin recht gut aus. Mit Robin Brand hat am letzten Sonntag der erste Langzeitverletzte wieder über 90 Minuten mitgewirkt, mit Stefan Tröger steht ein weiterer Routinier nach seinem Kreuzbandriss so langsam wieder in den Startlöchern. Personelle Optionen sind also vorhanden, die Trainingsarbeit ist gut – beides Faktoren, um am Wochenende den vielleicht vorentscheidenden Schritt zu absolvieren. „Doch dafür müssen wir wiederum in den 90 Minuten alles investieren“, so Trainer Steffen Ziffert.
Tom Rietzschel