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Grimma fährt wichtigen Heimsieg ein – 3:0 (0:0)-Erfolg über Jenaer Zeiss-Reserve


NOFV-Oberliga Süd • Nachholspiel vom 17. Spieltag

 

FC Grimma – FC Carl Zeiss Jena II  3:0 (0:0)

Grimma: Birkigt – Konzok, Bartsch, T. Ziffert, Mattheus – Funken (ab 74. Sommer), Wolf (ab 74. Goldammer) – Wiegner, Beiersdorf (ab 58. Schwarz), Hübner – Ronneburg (ab 61. Griesbach) – Trainer: St. Ziffert

Jena II: Kunth – Robotta (ab 28. Feistner), Rehder, Baxmann, Kovačević – Fischer – Jauck, Langer, Schmidt (ab 30. Nieswandt) – Grimm, Ücüncü (ab 58. Engojan) – Trainer: Weber

Schiedsrichter: Riemer (Eisenhüttenstadt) – Schiedsrichter-Assistenten: T. Stein (Brieselang), Wendorf (Grüneberg) – Tore: 1:0 Schwarz (70.), 2:0 Wiegner (84.), 3:0 Langer (87., Selbsttor) – Gelbe Karten: Langer (Jena II) wegen Unsportlichkeit (45.), Rehder (Jena II) wegen Unsportlichkeit (52.), Fischer (Jena II) wegen Foulspiels (79.) – Reservebänke: Becker (Tor), Markus, Ntignee – A. Dedidis (Tor) – besondere Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Jenas Trainer Weber wegen wiederholter Unsportlichkeit (54.) – Zuschauer: 88 im Husaren-Sportpark zu Grimma

 

Grimma. Der FC Grimma sammelt im Kampf um den Oberliga-Klassenerhalt weiterhin wichtige Punkte. Im Nachholspiel des 17. Spieltages bezwangen die Muldestädter im heimischen Husaren-Sportpark die II. Mannschaft des FC Carl Zeiss Jena mit 3:0 (0:0) und bleiben damit im fünften Spiel in Serie ungeschlagen. In Anbetracht der 90 Minuten geht der Erfolg der Grimmaer insgesamt auch in der Höhe in Ordnung, da die Platzherren das aktivere Team darstellten und auch deutliche Chancenvorteile verbuchen konnten. Demzufolge war FC-Trainer Steffen Ziffert im Anschluss recht zufrieden. „Glückwunsch an die Truppe, die sich heute die drei Punkte redlich verdient hat“, so der Grimmaer Coach. „Letztlich denke ich, dass das Ergebnis recht gut den Spielverlauf widerspiegelt.“ Trotz des wichtigen Sieges – Ziffert schaut bereits voraus und hebt warnend den Zeigefinger. „Dennoch müssen wir auch in den folgenden Spielen die Konzentration hochhalten. Der Kampf um den Klassenerhalt wird sicherlich bis zum letzten Spieltag andauern. Und da wir ausgerechnet dort zum Zuschauen verdammt sind, bedarf es in den folgenden Begegnungen noch einiger Punkte, um unser Ziel zu erreichen.“

Mit dem unbedingten Ziel, die zuletzt leicht taumelnden Jenaer daheim in die Knie zu zwingen, gingen die Muldestädter recht forsch die Begegnung an. Wie bereits im letzten Heimspiel gegen Nordhausen versuchten die Gastgeber frühzeitig, das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen und den Gegner sofort unter Druck zu setzen. Dies gelang in der Anfangsphase auch recht gut, sofort waren die Platzherren hellwach. Bereits nach zwei Minuten strich ein Schuss von Felix Beiersdorf knapp am Tor vorbei (2.), wenig später traf Tim Mattheus aus halblinker Position nur das Außennetz (8.). Zwar waren den blutjungen Gästen frühzeitig ihre sehr guten fußballerischen Qualitäten zu erkennen, doch spätestens vor dem Grimmaer Strafraum waren die Zeiss-Städter mit ihrem Latein am Ende. So waren die Muldestädter auch in der Folgezeit die torgefährlichere Elf, auch wenn im Ballvortrag das eine oder andere Malheur passierte. Nach einer Flanke von Kevin Wiegner traf Beiersdorf nur den auf der Torlinie rettenden Gäste-Kapitän Felix Rehder (14.), kurz darauf strich ein Distanzschuss von Jakob Funken nur knapp über den Querbalken (16.). Die beste Möglichkeit zur Führung ließ jedoch Wiegner ungenutzt, als er eine Flanke von Beiersdorf aus Nahdistanz nicht im Tor unterbringen konnte (vorbei, 19.).

Erinnerungen an das letzte Heimspiel gegen Nordhausen wurden frühzeitig wach, als die Ziffert-Elf ebenfalls vor dem Gehäuse arg sündigte. Und auch gegen die Jenaer Reserve erarbeiteten sich die Muldestädter in der Folgezeit eine Reihe von Torgelegenheiten. Nach einem Beiersdorf-Freistoß herrschte im Jenaer Strafraum reichlich Konfusion, doch traf Jan Hübner im Anschluss mit Stefan Ronneburg nur den eigenen Mitspieler, der nach einer Zweikampf-Situation unglücklich in der Schussbahn lag (25.). Wenig später hätte Wiegner um ein Haar eine Tändelei von Gäste-Schlussmann Eric Kunth bestraft, doch traf Grimmas Torjäger aus spitzem Winkel nur das Außennetz (31.). Daher konnten die Gäste nur von Glück reden, noch im Spiel zu sein – viel zu viel ließen die Muldestädter erneut liegen. Einmal erzeugten die Zeiss-Städter ihrerseits einen Hauch von Torgefahr als ein Versuch von Max Grimm knapp über den Querbalken zischte (37.). Ansonsten agierten die Einheimischen im Rückwärtsgang wieder äußerst kompakt, was auch Trainer Steffen Ziffert sehr wohlwollend zur Kenntnis nahm. „Wie bereits in den letzten Begegnungen haben wir defensiv wiederum sehr gut gearbeitet und kaum etwas zugelassen.“ Doch im Nachgang legte er sofort den Finger in die Wunde. „Leider ist es uns im ersten Durchgang nicht gelungen, die Partie bereits zu entscheiden“, so Ziffert. „Wir haben so viele Möglichkeiten ausgelassen und es somit verpasst, für allgemeine Beruhigung zu sorgen.“ So setzte Lucas Bartsch kurz vor dem Pausenpfiff aus der eigenen Hälfte noch einmal zum Sololauf an, doch verkürzte Gäste-Keeper Kunth durch geschicktes Herauslaufen rechtzeitig den Winkel und verhinderte damit den Rückstand seiner Elf (42.). Somit ging es torlos in die Kabine, was sich die Muldestädter durch ihre inkonsequente Chancenverwertung jedoch selbst zuzuschreiben hatten.

Auch nach dem Wechsel blieben die Grimmaer die feldüberlegene Mannschaft, auch wenn im Passspiel die eine oder andere Ungenauigkeit und Unzulänglichkeit mehr als im ersten Durchgang auftrat. Nichtsdestotrotz hatten die Gastgeber auch fortan ein deutliches Chancenplus zu verzeichnen. Nach einem langgezogenen Freistoß von Beiersdorf musste Kunth sein ganzes Können aufbieten, um die Kugel über die Latte zu lenken (57.) – von Hübner auf die Reise geschickt, wurde der aufs Tor zusteuernde Wiegner im letzten Moment noch von Rehder beim Torabschluss gestört (57.). Als erneut Wiegner wenig später aus halbrechter Position abzog, hatte die Mehrzahl der Zuschauer bereits den Torschrei auf den Lippen, doch war damit Kunth abermals nicht zu bezwingen (62.). Längst hätten die Muldestädter führen müssen, ehe der eingewechselte Michel Schwarz die Gastgeber endlich erlöste. Nach einem Doppelpass mit dem ebenfalls ins Spiel gekommenen Moritz Griesbach zog der Blondschopf aus der Distanz ab – fulminant schlug das Streitobjekt zum 1:0 im Gäste-Gehäuse ein (70.). Nichtsdestotrotz hätte dieser kostbare Vorsprung bereits Sekunden später allerdings schon wieder Geschichte sein können, als Florian Nieswandt allein vor Pascal Birkigt auftauchte – der Grimmaer Schlussmann im Eins-gegen-Eins-Duell jedoch grandios rettete (72.). Dies war bis zum Ende jedoch die einzige zwingende Gelegenheit der Gäste, ansonsten ließen die Muldestädter defensiv nichts zu. „Das Führungstor hat bei uns einige Schrauben gelockert“, bemerkte Trainer Steffen Ziffert im Nachgang. „Danach lösten sich einige Fesseln, nachdem das Spiel in dieser Phase etwas vor sich hinplätscherte und wir viele Fehler im Spielaufbau produzierten.“

Damit traf der Coach in seinen Ausführungen den Nagel auf den Kopf, in der Folgezeit setzte eine gewisse Leichtigkeit ein. Zielstrebig spielte man nun auf das zweite Tor – auch wenn man im Abschluss weiterhin Luft nach oben hatte. Bei zwei Versuchen Griesbachs fehlten die berühmten Zentimeter (75., 76.), den nächsten Hundertprozenter ließ Mattheus liegen (drüber, 77.). Kurz darauf lag erneut das 2:0 in der Luft, doch senkte sich ein Kopfball von Griesbach – nach vorheriger Konzok-Flanke – nur aufs Netz (82.). Zwei Minuten später sollte dann jedoch die Vorentscheidung herbeigeführt werden. Nach einer Eingabe des eingewechselten Matty Goldammer bewies Wiegner im Sturmzentrum wieder einmal seine Torjäger-Qualitäten und lochte per Flachschuss zum 2:0 ein (84.). Doch damit noch nicht genug – nach einer Standardsituation sollte sogar noch der dritte FC-Treffer folgen. Nach einem Schwarz-Eckball verlängerte Bartsch die Kugel gefährlich in Richtung Jenaer Tor – Matti Langer fälschte die Kugel daraufhin äußerst unglücklich zum 3:0 ins eigene Gehäuse ab (87.). Damit war endgültig der Deckel drauf, die drei Punkte waren für die Muldestädter nun in Sack und Tüten. Nach Zuspiel von Goldammer hätte Wiegner das Ergebnis sogar noch ausbauen können, doch scheiterte er am gut reagierenden Kunth (89.).

So blieb es letztlich beim äußerst wichtigen und verdienten 3:0 (0:0)-Heimsieg der Grimmaer, der für die restlichen drei Aufgaben weiteres Selbstvertrauen einbringen sollte. „Wir haben heute zwar ein paar Tore zu wenig gemacht, doch über allem stehen natürlich die drei Punkte“, so FC-Trainer Steffen Ziffert. „Es war ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Doch wie gesagt: Wir dürfen auch in den nächsten Spielen nicht locker lassen.“

Tom Rietzschel


Bilder vom Spiel

Fotos: Karsten Hannover


Fotos: Dieter Koch