NOFV-Oberliga Süd • 28. Spieltag
VfL Halle 96 – FC Grimma 0:0
Halle 96: Elm – V. Schubert, Schunke, Arndt (ab 82. Dabel), Katzenberger – Raßmann – Eder (ab 7. Kowalski), Bolz (ab 82. Odović), Arzumanin, Pälchen – Kind (ab 11. P. Schubert) – Trainer: Kadić
Grimma: Birkigt – Konzok, Bartsch, T. Ziffert, Mattheus – Funken, Wolf (ab 46. Griesbach) – Wiegner, Beiersdorf, Hübner – Ronneburg (ab 86. Ntignee) – Trainer: St. Ziffert
Schiedsrichter: Riemer (Eisenhüttenstadt) – Schiedsrichter-Assistenten: Hähnel (Frankfurt/Oder), Kastner (Eisenhüttenstadt) – Gelbe Karten: V. Schubert (Foulspiel – 36.), Arndt (Foulspiel – 44.) – Mattheus (Foulspiel – 47.), Hübner (Foulspiel – 60.), T. Ziffert (Foulspiel – 84.) – Gelb-Rote Karten: Arzumanin (Halle 96) wegen Foulspiel/Unsportlichkeit (90.+3) – Reservebänke: Stamer (Tor), Böhne, Niesel – Becker (Tor), Käseberg, Markus, Kunath – Zuschauer: 131 im HWG-Stadion am Zoo zu Halle
Halle. Im Kampf um den Oberliga-Klassenerhalt hat der FC Grimma einen weiteren Teilerfolg verbucht. Beim Tabellen-Sechsten, dem VfL Halle 96, holten die Muldestädter beim torlosen 0:0-Unentschieden einen Auswärtspunkt, welchen man sich angesichts der 90 Minuten im HWG-Stadion am Zoo auch verdiente. Dabei waren die Gastgeber in den ersten 45 Minuten die bessere Mannschaft, hier hatte Halle in Sachen Aggressivität und Zielstrebigkeit deutliche Vorteile. Nach dem Wechsel steigerten sich die Grimmaer jedoch, da man fortan entschlossener zu Werke ging, so dass die Aktionen zwingender wurden. Hinten raus waren die Schützlinge von Trainer Steffen Ziffert sogar dem Siegtreffer etwas näher als der VfL, doch blieb es letztlich beim leistungsgerechten Remis. „Aufgrund der Leistungssteigerung im zweiten Durchgang nehmen wir nicht unverdient diesen Punkt mit“, so Coach Ziffert. „In unserer aktuellen Situation hätten uns drei Zähler sicherlich extrem geholfen, doch angesichts des Spielverlaufs geht das Ergebnis so in Ordnung.“
Im ersten Durchgang kamen die Muldestädter allerdings äußerst schwer in die Gänge. Halle wirkte von Beginn an präsenter und wacher, bei den Gästen blieb in Hälfte eins vieles Stückwerk. Bereits nach wenigen Sekunden brannte es vor dem FC-Gehäuse lichterloh, als Konstantin Eder sehr gut in einen von Raßmann getretenen Freistoß lief, doch die Kugel letztlich über den Querbalken drückte. Hierbei verletzte sich Eder nach einem Zusammenprall mit Gäste-Keeper Pascal Birkigt voraussichtlich schwer am Knie – der FC Grimma wünscht dem Hallenser Mittelfeldspieler, dass sich die Befürchtungen nicht bestätigen und natürlich ganz schnelle Genesung! Auf der Gegenseite wurden die Muldestädter mit einem Kopfball von Stefan Ronneburg erstmals torgefährlich, nachdem Kevin Wiegner die Situation mit einer Flanke prima eingeleitet hatte (vorbei, 8.).
Doch war dies die einzige Torannäherung der Ziffert-Schützlinge für lange Zeit. Im Passspiel unterliefen den Grimmaern unglaublich viele Ungenauigkeiten – der VfL wirkte agiler, spritziger und gedanklich immer einen Schritt voraus. Im letzten Drittel blieben jedoch auch die Trothaer weitestgehend ungefährlich. Einzig nach einer Eingabe von Stefan Raßmann erlangte der VfL mit einer Dropkick-Direktabnahme von Marcio Pälchen einen Hauch von Torgefahr, doch senkte sich das Streitobjekt nur aufs Netz (31.). Ansonsten ließ die Grimmaer Hintermannschaft nichts zu, wobei vor allem die beiden Innenverteidiger Lucas Bartsch und Toni Ziffert an diesem Tag absolut überragten. Im Spiel nach vorn blieben die Aktionen der Gäste allerdings weiterhin sehr ungenau und fahrig – im Gegensatz zur Vorwoche gegen Nordhausen fehlte es einfach an Tempo und Präzision im Passspiel. So spielten sich die Aktionen zwangsläufig meist zwischen den Strafräumen ab, so dass das Niveau dieser Oberliga-Begegnung zunächst äußerst überschaubar blieb. Kurz vor dem Pausenpfiff dann jedoch allgemeines Raunen unter den 131 Zuschauern. Sehenswert zog Felix Beiersdorf einen Freistoß über die Mauer, wobei es im Anschluss gewaltig schepperte, als die Kugel von der Lattenunterkante ins Spielfeld zurücksprang (44.). Pech für den FC, Elm im Gehäuse der Gastgeber wäre hier absolut chancenlos gewesen. Nichtsdestotrotz war die Darbietung der Muldestädter in den ersten 45 Minuten bei Weitem nicht das, was sich Trainer Steffen Ziffert vorgestellt hatte.
Dies änderte sich dann jedoch nach dem Wechsel. Fortan wurden die Aktionen der Grimmaer zwingender, wobei man sich vor allem im Passspiel deutlich steigerte. Nichtsdestotrotz hatten die Platzherren die erste Torgelegenheit, als Arnold Schunke nach einem Freistoß von Pälchen per Kopf nur den Pfosten traf (61.). Dennoch gelang es den Muldestädtern auch in der Folgezeit, das Geschehen weit weg vom eigenen Tor zu halten und selbst einige gut strukturierte Angriffe vorzutragen. So hatte die Ziffert-Elf kurz darauf den Führungstreffer auf dem Fuß. Sehr gut von Ronneburg eingeleitet, lief der sehr fleißige Jan Hübner perfekt in eine flache Eingabe von Jonas Konzok, doch kratzte Elm das Streitobjekt mit einer sensationellen Parade aus dem Eck (68.). Vier Minuten später zog Ronneburg von der linken Seite energisch in den Strafraum ein, doch verpasste Wiegner die Eingabe nur um Haaresbreite (72.). Die Gäste waren nun richtig gut im Spiel – als Wiegner aus verheißungsvoller Position nur das Außennetz traf, ließ man eine weitere gute Möglichkeit ungenutzt (78.).
So wurden zwingende Offensivaktionen der Gastgeber in der Schlussphase immer weniger. Einzig nach einer langgezogenen Flanke des auffälligen Valentino Schubert wurde es vor dem Grimmaer Gehäuse noch einmal kritisch, doch strich ein Kopfball von Philipp Katzenberger über den Querbalken (80.). Die letzten Minuten gehörten daher den Grimmaern, jegliche Bemühungen hinsichtlich eines Lucky Punchs waren den Gästen nicht abzusprechen. Gut von Ronneburg in Szene gesetzt, verkürzte Elm im VfL-Gehäuse geschickt den Winkel im Duell mit Wiegner (vorbei, 81.), doch kurz vor Schluss sollten die Muldestädter noch eine größere Möglichkeit besitzen. Nach einem langgezogenen Hübner-Eckball köpfte Toni Ziffert den Ball zurück in die torgefährliche Zone, doch setzte Jonas Konzok die Kugel anschließend knapp am Gehäuse vorbei (90.+2). Auch wenn sich die Gastgeber Sekunden vor Spielende durch eine Gelb-Rote Karte für Albert Arzumanin (Foulspiel/Meckern, 90.+3) noch dezimierten – am torlosen Endstand sollte dies am Ende des Tages nichts mehr ändern.
„Am Ende ein leistungsgerechtes Ergebnis“, urteilte Grimmas Trainer Steffen Ziffert nach dem Spiel. „In der ersten Halbzeit waren wir so gut wie gar nicht im Spiel, nach dem Wechsel wurden wir deutlich aktiver und agierten zielstrebiger. Grundlage für dieses Unentschieden war wiederum eine kompakte Defensive – das stimmt mich sehr positiv. Im Spiel nach vorn haben wir natürlich noch Luft nach oben, doch daran werden wir weiter arbeiten. Daher nehmen wir den Punkt mit, er wird uns helfen.“
Tom Rietzschel
Im Spiegel der Presse und der Digitalen Medien
Nullnummer nach teilweise zähem Spiel
Halle. Nach der vorwöchigen Niederlage bei Aufsteiger FC Rot-Weiß Erfurt, Glückwunsch dazu in das Steigerwaldstadion, war bei den Blau-Roten Widergutmachung angesagt. So zumindest der Plan gegen abstiegsgefährdete Gäste vom FC Grimma. Das es dann anders kam hatte sicher auch eine wesentliche Ursache in gleich zwei verletzungsbedingt frühen Wechseln.
Es waren gerade einmal zwei Minuten gespielt als Eder frei auf Gästehüter Pascal Birkigt zulief und von Selbigen im Zweikampf, sicher ohne Absicht, am Knie getroffen und im Strafraum damit zu Fall gebracht wurde. Unerklärlich das Spielleiter Marcel Riemer in dieser Szene nicht auf Strafstoß für die 96er entschied. Vielmehr dauerte es noch eine Weile ehe Physiotherapeutin Judith Soden in Aktion treten konnte. Zunächst sah es noch so aus das die heilenden Hände ihr hilfreiches Tun umgesetzt hatten, nach hoffnungsvollem Neustart musste Eder dann aber doch passen (7.). Wenig Glück auch für Kind bei welchem nur wenige Minuten später eine alte Wadenverletzung wieder aufbrach und das im einhundertsechzigsten Oberligaspiel. Auch für den Sturmroutinier war dann beizeiten Schicht am Schacht (11.). Fehlstart also für die Gastgeber im HWG-Stadion am Zoo. Fußball wurde aber auch gespielt und Stefan Ronneburg setzte für den FCG den ersten Akzent. Ein Hechtkopfball geht dabei einigermaßen deutlich am VfL96-Tor vorbei (8.). Im Gegenzug bietet sich Nils Morten Bolz die Chance zur Führung. Rechts in der Box trifft Bolz zum Leidwesen der 96er aber nur in das Außennetz (10.). Danach plätscherte das Spiel vor sich hin bis Stefan Raßmann von rechts hoch in den Sechzehner spielte, Marcio Pälchen das Spielgerät beim Versuch einer Direktverwertung so unglücklich traf das man die Aktion eigentlich bereits abgehakt hatte, der Ball dann jedoch nicht ganz ungefährlich nur ganz knapp auf das Tordach fällt (31.). Kurz vor Ende der ersten Halbzeit Glück für den VfL96 als ein Freistoß aus gut zwanzig Metern krachend am Lattenkreuz endet (45.).
Nachdem die Gastgeber doch einige Zeit benötigten, um nach den frühen Umstellungen in den eigenen Rhythmus zu kommen, startete man zielstrebig in die zweiten fünfundvierzig Minuten. Nach einem Freistoß von Raßmann brach im FCG-Strafraum einige Unruhe aus, was sich in einigen geblockten Abschlüssen zeigte und wohl auch in einem Handspiel was sich aus einigen emotionalen Hinweisen an Spielleiter Riemer zeigte. Auch hier blieb die Ahndung jedoch aus (48.). Beim nächsten Standard der Gastgeber brannte es wiederum lichterloh, jedoch konnte Birkigt den Ball an den Pfosten lenken (60.). Als ob es dieses Wecksignals bedurfte bekam Grimma Stück für Stück Oberwasser und damit Chancen zur Spielentscheidung. Die Größte davon vereitelte Janek Elm, als er einen straffen Abschluss aus Nahdistanz mit einer Riesenparade entschärfen konnte (68.). Nachdem anschließend zwei weitere Gelegenheiten des FCG nicht zum Erfolg führten (70.,79.) hatte Philipp Katzenberger per Kopf eine gute Abschlussgelegenheit, zielt dabei aber zu hoch (80.). So blieb es bei einer Nullnummer, welche beiden Mannschaften kein sonderliches Fortkommen in der Tabelle ermöglicht.
Zu den beiden Verletzten gesellt sich mit Albert Arzumanin ein weiterer Ausfall durch eine Gelb-Rot-Sperre. Das zumindest steht fest, bei Eder und Kind hofft man ja auf eine eventuelle Entwarnung. Somit stehen die Vorzeichen für das am Freitag, 20.5.2022, 19.00 Uhr, stattfindende Derby bei Union Sandersdorf aktuell weniger günstig beim VfL96 .
Quelle: Andreas Jahnecke • VfL Halle 96
Bilder vom Spiel
Fotos: Karsten Hannover