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Nicht verloren, jedoch Punkt zu wenig


NOFV-Oberliga Süd • 24. Spieltag

 

SV Blau-Weiß Zorbau – FC Grimma  1:1 (1:1)

Zorbau: Heine – R. Rode (ab 83. Thurm), Muwanga, Strauchmann, Feldmer – F. Löser, Opolka (ab 83. Deumer), Nolde, T. Aljindo (ab 69. Schößler) – Dwars (ab 90.+2 Neuhaus), Bornschein (ab 90.+2 Froehlich) – Trainer: i.V. Klett

Grimma: Birkigt – Konzok, Bartsch, Ziffert, Mattheus – Schwarz – Goldammer (ab 73. Hübner), Funken (ab 81. Ruppelt), Beiersdorf (ab 85. Wolf), Ntignee – Griesbach – Trainer: Kunert

Schiedsrichter: Schott (Treffurt) – Schiedsrichter-Assistenten: Bartnitzki (Erfurt), Stollberg (Mühlhausen) – Tore: 0:1 Beiersdorf (3.), 1:1 Opolka (42.) – Gelbe Karten: Dwars (Foulspiel – 22.), R. Rode (Foulspiel – 54.), Feldmer (Foulspiel – 66.), F. Löser (Foulspiel – 90.+1) – Griesbach (Unsportlichkeit – 52.), Schwarz (Foulspiel – 62.), Konzok (Unsportlichkeit – 79.) – Reservebänke: Schmedtje (Tor) – Becker (Tor), Käseberg, Kunath, Kögel – Zuschauer: 158 am Sportplatz Zorbau

 

Zorbau. „Wir haben zwei Punkte verschenkt“, so lautete die kurze Analyse von Grimmas Trainer Alexander Kunert nach dem 1:1 (1:1)-Unentschieden beim Abstiegskonkurrenten SV Blau-Weiß Zorbau. „Ich bin schon etwas verärgert, weil trotz der angespannten Personalsituation deutlich mehr möglich gewesen wäre.“ Dabei traf der FC-Coach den Nagel auf den Kopf, denn nach dem letztwöchigen 3:1 (2:1)-Sieg über den FSV Martinroda hätten drei weitere Punkte den Muldestädtern im Kampf um den Klassenerhalt richtig gut zu Gesicht gestanden. So musste man sich jedoch mit einem Zähler begnügen, welcher aufgrund der prekären Tabellensituation weder Fisch noch Fleisch ist. „Wir haben sehr gut begonnen und mit dem frühen Führungstor unseren Matchplan sehr gut umgesetzt“, so Kunert. „In den letzten zehn Minuten vor der Pause haben wir jedoch um den Ausgleich gebettelt, welchen wir dann folgerichtig auch kassiert haben.“ Auf der Gegenseite war man im Burgenlandkreis nach drei zum Teil hohen Niederlagen über den Punktgewinn nicht unzufrieden. „Wichtig war es, dass wir aktuell Grimma erstmal hinter uns gelassen haben“, erklärte Zorbaus Co-Trainer Andreas Klett, der den krankheitsbedingt fehlenden Coach Alexander Gerth am Samstag vertrat. „Deswegen sind wir auch nicht auf Teufel komm raus auf Sieg gegangen.“ Am Ende des Tages hilft diese Punkteteilung niemandem weiter, da sich Wacker Nordhausen durch den 2:1-Heimsieg über den VfB Krieschow an beiden Teams vorbeimogelte. Grimma rutscht dadurch auf einen Abstiegsplatz ab, kann jedoch am Mittwoch in Wernigerode (Anstoß: 18.00 Uhr) diesen wieder verlassen.

Personell arg gebeutelt, starteten die Grimmaer allerdings äußerst furios in die Begegnung. Bereits nach 34 Sekunden strich ein Schuss von Goteh Ntignee am langen Eck vorbei (1.), ehe man kurz darauf frühzeitig in Führung ging. Nachdem sich Ntignee sehenswert im Zorbauer Strafraum behaupten konnte, verwertete Felix Beiersdorf dessen Rückpass von der Grundlinie mustergültig und ließ Keeper Dominic-René Heine keine Abwehrmöglichkeit – 0:1 (3.). Allerdings mussten die Muldestädter gleich zu Beginn auch im Defensivbereich hochkonzentriert agieren. Nach einem Freistoß von Jihad Tarek Aljindo verstolperte Benedikt Strauchmann freistehend (2.), wenig später scheiterte der allein aufs Tor zusteuernde Arno Dwars am prächtig reagierenden Pascal Birkigt im Grimmaer Tor (9.). Nichtsdestotrotz waren die Gäste zunächst die aktivere Mannschaft, welche deutlich mehr Torgefahr ausstrahlte. So setzte der zahlreich mitgereiste Grimmaer Anhang bereits zum Jubeln an, doch konnte Moritz Griesbach eine flache Eingabe von Beiersdorf aus Nahdistanz nicht verwerten (15.). Nach gelungenem Spielzug über Michel Schwarz und Matty Goldammer setzte Torschütze Beiersdorf die nächste Duftmarke, doch konnte Heine im Zorbauer Gehäuse den Flachschuss meistern (34.).

Unverständlicherweise ließen die Muldestädter jedoch zum Ende der ersten Hälfte deutlich nach. Das Passspiel wurde fortan deutlich unsauberer, so dass zwingende Offensivaktionen in der Folgezeit weniger wurden. Zorbau wurde nun etwas präsenter und verlagerte das Geschehen fortan mehr in die Gäste-Hälfte. Aus dem Getümmel heraus hatte Dwars bereits den Ausgleich auf dem Fuß, doch konnte der gut positionierte Birkigt diesen verhindern (36.). Kurz vor der Pause war es dann allerdings passiert, nicht von ungefähr bestraften die Platzherren die stärker werdende Passivität der Muldestädter. Zwar verpasste Ricky Bornschein eine Eingabe von Dwars nur um Haaresbreite, doch Niklas Opolka nahm die Kugel am zweiten Pfosten auf und traf zum nicht unverdienten 1:1-Ausgleich (42.).

„Nach dem Seitenwechsel wollten wir eigentlich mehr, aber stattdessen hat Grimma das Spiel wieder an sich gerissen“, gab Zorbaus Coach Andreas Klett das Geschehen zu Beginn der zweiten 45 Minuten recht passend wieder. So kamen die Gäste, trotz des späten Gegentreffers vor der Halbzeit, recht schwungvoll aus der Kabine. Sehr gut von Toni Ziffert eingeleitet, hatte Ntignee die abermalige Führung auf dem Stiefel, doch zögerte der Winter-Neuzugang im Abschluss einfach viel zu lange, so dass die vielbeinige Hintermannschaft der Blau-Weißen die Situation gerade noch bereinigen konnte (46.). Wenig später sorgte abermals Beiersdorf mit einem Freistoß für Torgefahr, doch traf der Mittelfeldspieler nur das Außennetz (55.). „Zwar hatten wir auch nach dem Wechsel mehr vom Spiel, doch war die letzte Entschlossenheit im letzten Drittel einfach nicht vorhanden“, resümierte Grimma-Coach Alexander Kunert. Fehlten bei einem abermaligen Beiersdorf-Freistoß die nötigen Zentimeter (drüber, 68.), besaßen die Muldestädter bis zum Schlusspfiff nur noch eine zwingende Tormöglichkeit. Diese hatte es jedoch in sich und hätte am Ende des Tages zu drei Punkten reichen können. Nachdem Zorbaus Abwehrspieler Gerald Muwanga die Kugel in der eigenen Hälfte leichtwertig an Ntignee vertändelte, setzte dieser blitzschnell Griesbach in Szene – doch scheiterte der Angreifer aus verheißungsvoller Position am gut reagierenden Heine (78.). Insgesamt blieb das Niveau in dieser zerfahrenen Partie jedoch weiterhin höchst bescheiden. Unübersehbar war, dass es für beide Teams in dieser Begegnung um sehr viel ging.

Gäste-Coach Alexander Kunert versuchte von der Seitenlinie alles, stellte das System um und brachte mit Kevin Ruppelt noch einen zusätzlichen Stürmer (81.). Doch in der Schlussphase blieben in dieser hart umkämpften Begegnung weitere Grimmaer Offensiv-Highlights absolute Mangelware. In den letzten zehn Minuten erhöhte sogar Zorbau noch einmal die Schlagzahl und wurde nach zwei Standardsituationen noch einmal extrem torgefährlich. Nach einem Freistoß des eingewechselten Fabian Schößler lenkte Birkigt einen Kopfball von Bornschein an die Querlatte (84.), kurz vor Schluss nickte abermals Bornschein einen Eckball von Deumer knapp über den Kasten (89.).

So blieb es letztlich bei einer Punkteteilung, mit welcher beide Teams jedoch so gut wie gar nichts anfangen können. „Wir wollten nach den deftigen Niederlagen zuletzt unbedingt punkten, das hat geklappt“, war Zorbaus Coach Andreas Klett am Ende des Tages mit dem Punkt zufrieden.“ Dies war sein Trainerkollege Alexander Kunert auf Grimmaer Seite nicht wirklich. „In Sachen Einstellung und Wille kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen – das war okay“, so Kunert. „Jedoch waren wir im letzten Drittel einfach nicht zwingend genug. Letztendlich haben wir nicht verloren, doch angesichts der 90 Minuten ist dieser Punkt für uns einfach zu wenig.“

Tom Rietzschel


Im Spiegel der Presse und der Digitalen Medien

Zorbau. Mit einem für beide Seiten gerechten 1:1 (1:1) trennten sich in der Oberliga der SV Blau-Weiß Zorbau und der FC Grimma. In diesem Sechs-Punkt-Spiel gab es so also für beide nur einen Zähler, wovon Wacker Nordhausen profitierte. Die Thüringer siegten überraschend 2:1 gegen den VfB Krieschow und überholten sowohl Zorbau als auch Grimma dadurch in der Tabelle. Die Blau-Weißen rutschten zum ersten Mal seit Monaten wieder auf einen Platz, der bei entsprechenden Absteigern aus der Regionalliga zum Gang in die Verbandsliga führen würde.

„Wichtig war es, dass wir aktuell Grimma erstmal hinter uns gelassen haben. Deswegen sind wir auch nicht auf Teufel komm raus auf Sieg gegangen“, erklärte Zorbaus Co-Trainer Andreas Klett nach dem Spiel. Er vertrat Cheftrainer Alexander Gerth, der am Donnerstag nach einem Schwächeanfall beim Abschlusstraining ins Krankenhaus gefahren werden musste. An dieser Stelle alles Gute, Alex.

Klett sah von Beginn an ein zerfahrenes Spiel, in dem der Kampf mehr im Vordergrund stand als das Spiel. Kein Wunder, denn beide Mannschaften wussten um die Bedeutung der Partie. Umso ärgerlicher, dass bereits in der 3. Spielminute das 0:1 fiel, als sich Felix Beiersdorf völlig frei am Elfer die Ecke aussuchen konnte. Die besseren Chancen in der Anfangsphase aber hatten die Gastgeber. Aber weder Benedikt Strauchmann (2.), noch Arno Dwars (9.), der völlig frei an Grimmas Torhüter Pascal Birkigt scheiterte, konnten diese nutzen.

In der Folgezeit pendelte sich die Begegnung mit gleichen Anteilen auf beiden Seiten ein, ehe die Blau-Weißen den Druck erhöhten und in der 42. Minute zum verdienten Ausgleich kamen. Niklas Opolka traf ins lange Eck. „Nach dem Seitenwechsel wollten wir eigentlich mehr, aber stattdessen hat Grimma das Spiel wieder an sich gerissen“, so Klett weiter. Nennenswerte Chancen gab es allerdings auf beiden Seiten lange nicht. Stattdessen wurde das bis dahin unerwartet aufgrund der Bedeutung sehr faire Spiel immer schlechter.

Erst in den Schlussminuten erhöhte vor allem Blau-Weiß Zorbau den Druck und kam durch zwei Kopfbälle von Ricky Bornschein (83. und 89.) noch zu sehr guten Chancen auf den Sieg. „Das Engagement war voll da. Wir wollten nach den deftigen Niederlagen zuletzt  unbedingt punkten, das hat geklappt. Die Entscheidung um den Klassenerhalt würde ja nicht heute fallen, deswegen bin ich zufrieden mit dem Punkt“, meinte Andreas Klett. Nun gilt es am kommenden Sonnabend in Sandersdorf nachzulegen und den oder die nächsten Zähler einzufahren.

Quelle: www.sv-blau-weiss-zorbau.de