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„Verlieren verboten!“

Vorschau auf den 24. Spieltag der NOFV-Oberliga Süd zwischen

 

SV Blau-Weiß Zorbau –

FC Grimma

 

Datum:            Samstag, 16.04.2022

 

Spielort:          Sportplatz Zorbau

 

Anstoß:           14.00 Uhr

 

Der Anfang ist gemacht. Nach vier Niederlagen in Folge war am vergangenen Sonntagnachmittag die Erleichterung im Lager des FC Grimma deutlich anzumerken. Gerade hatten die Muldestädter im heimischen Husaren-Sportpark den FSV Martinroda mit 3:1 (2:1) bezwungen und somit ein „Sechs-Punkte-Spiel“ gegen einen unmittelbaren Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt erfolgreich bestritten. Diese drei Zähler waren natürlich Balsam auf die zuletzt arg geschundene Seele der Grimmaer Kicker, nachdem das Selbstvertrauen des Teams aufgrund der vorherigen vier Pleiten in Folge quasi auf dem Nullpunkt war. Doch bei aller berechtigten Freude – das Spiel gegen Martinroda ist nun abgehakt. Der Fokus liegt fortan voll und ganz auf der kommenden Begegnung, welche aus Grimmaer Sicht an Wichtigkeit erneut nicht zu übertreffen ist. Am Wochenende hat die Mannschaft von Trainer Alexander Kunert das nächste Endspiel zu bestreiten, wenn man beim SV Blau-Weiß Zorbau anzutreten hat. Die Anhaltiner liegen aktuell nur zwei Zähler vor den Muldestädtern, so dass für den FC erneut extrem viel auf dem Spiel steht. Daher hat Coach Kunert das Ziel für diese Begegnung ganz klar definiert: „Verlieren verboten!“ Der Anstoß in Zorbau erfolgt am Ostersamstag um 14.00 Uhr.

Nach zwölf Punkten bis zur vorläufigen Corona-Unterbrechung waren die Blau-Weißen fulminant ins neue Jahr gestartet. Zwei Siege (1:0 beim FC An der Fahner Höhe, 3:1 gegen Neugersdorf) zum Auftakt hatten die Folge, dass sich die Mannschaft von Trainer Alexander Gerth sich klamm- und heimlich aus der bedrohlichen Tabellenregion befreien konnte. Insgesamt bauten die Zorbauer ihre Serie noch aus, als man in Arnstadt (1:1) und daheim gegen die Jenaer Reserve (3:3) weitere Teilerfolge verbuchen konnte. Somit hatte man Mitte März aus 18 Spielen 20 Zähler auf dem Konto, so dass der Vorsprung zu den Abstiegsplätzen zu diesem Zeitpunkt bereits fünf Punkte betrug. Doch in den letzten drei Begegnungen brach es über die Mannschaft aus dem Burgenlandkreis arg herein. Niederlagen in Krieschow (0:2), daheim gegen Plauen (0:7) und in Erfurt (0:6) sorgten dafür, dass die Elf zurück im Abstiegskampf angekommen ist. Weiterhin bedeuten diese 0:15 Tore gegen die drei Schwergewichte der Liga, dass die Gerth-Schützlinge aktuell ebenfalls nicht vom Selbstvertrauen befallen sind. Der Vorsprung zur Abstiegszone beträgt damit nur noch zwei Zähler, so dass auch die Blau-Weißen in den kommenden Wochen ebenfalls dringend den Schalter umlegen müssen.

Grimmas Trainer Alexander Kunert ist sich natürlich über die enorme Wichtigkeit dieser Partie im Klaren und hofft, dass seine Mannschaft den Schwung aus dem Martinroda-Spiel mitnehmen kann. „Ich erwarte eine zweikampfintensive Begegnung, welche aufgrund der gegenwärtigen Tabellenkonstellation hart umkämpft sein wird“, so Kunert. „Zorbau ist eine kompakte Elf, welche mit einigen Routiniers recht gut bestückt ist.“ Auch wenn die Gastgeber aktuell ebenfalls mehrere Negativergebnisse in Folge zu verkraften hatten, warnt der Grimmaer Coach eindringlich davor, den Gegner zu unterschätzen. „Dafür haben wir aufgrund der Tabellensituation und der letzten Wochen überhaupt keinen Anlass. Eine solche Einstellung könnte gravierende Folgen nach sich ziehen.“ Zwar wird seine Elf personell wieder angeschlagen in Zorbau antreten, doch will der ehemalige Mittelfeld-Akteur der Muldestädter über diesen Fakt nicht jammern. „Es stellt sich mir ab und an nur die Frage, ob jeder einzelne Spieler alles für die Realisierung des Klassenerhalts tut und alles andere in den Hintergrund rückt“, so Kunert. Nichtsdestotrotz wird der FC-Übungsleiter auch in Zorbau eine Mannschaft auf den Platz schicken, die absolut in der Lage ist, gegen diesen aktuell angeschlagenen Gegner zu punkten. „Mut, Leidenschaft, Aggressivität, Wille – all diese Grundtugenden, die ich gegen Martinroda gesehen habe, sind am Samstag erneut zwingend abzurufen“, so Kunert. „Die Spieler müssen sich in diesem Sechs-Punkte-Spiel erneut zerreißen und mit Kompaktheit sowie Wucht gegen die robusten Zorbauer dagegenhalten. Es werden ‚Ich-fress-dich-auf-Typen‘ in unseren Reihen gefragt sein.“ Dabei spricht Alexander Kunert immer wieder einen entscheidenden Akteur der Gastgeber an: Ricky Bornschein. Der bullige Angreifer der Blau-Weißen hat in dieser Saison bereits achtmal getroffen und kann durch seine Wucht jede Oberliga-Abwehr vor große Probleme stellen. Dies mussten nicht nur die Grimmaer erfahren, als Bornschein im Hinspiel in der Nachspielzeit den 2:2-Ausgleich erzielte – nein, auch beispielsweise die Jenaer Reserve musste die Qualitäten des Angreifers neidlos anerkennen, als ihm gegen die Zeiss-Städter zuletzt ein Triple-Pack gelang. „Auf ihn gilt natürlich ein wichtiges Augenmerk zu legen“, so Kunert. „Insgesamt muss es uns gelingen, geschlossen als Team aufzutreten, indem wir mit absoluter Vehemenz unser Tor verteidigen und uns mit Spielwitz, Mut sowie Laufbereitschaft selbst eigene Tormöglichkeiten erarbeiten. Aber ein grundlegender Faktor – und daran appelliere ich immer wieder – ist die Einstellung. Wenn diese, wie gegen Martinroda stimmt, ist für uns in Zorbau alles möglich.“

Tom Rietzschel